KI in der Schule – Berufsorientierung

In den letzten Jahren hat der Einfluss künstlicher Intelligenz (KI) und automatisierter Technologien auf die Arbeitswelt erheblich zugenommen. Von selbstfahrenden Autos bis hin zu intelligenten Chatbots sind wir Zeugen einer rasanten Entwicklung, die das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir arbeiten, grundlegend zu verändern. Während einige die Vorteile dieser technologischen Fortschritte preisen, stellt sich die Frage, wie sich diese Entwicklungen auf den Arbeitsmarkt auswirken und insbesondere auf die Beschäftigungsmöglichkeiten für die kommenden Generationen.

Ein Thema, das in diesem Zusammenhang immer wieder diskutiert wird, ist der potenzielle Jobverlust durch den Einsatz von KI und Automatisierung. Die Angst vor Arbeitsplatzverlusten ist allgegenwärtig, und viele Menschen fragen sich, ob sie in einer Welt, in der Maschinen immer komplexere Aufgaben übernehmen, noch einen Platz haben werden.

Kürzlich in einem Blogbeitrag von BR 24:

Was wird aus unseren Jobs?

Expertinnen und Experten im Bundes-Arbeitsministerium gehen davon aus, dass es in gut zehn Jahren keine Jobs mehr gibt, die gar nichts mit KI zu tun haben. Durch KI werden bestimmte Arbeitsbereiche mehr und mehr automatisiert, aber dadurch wird nicht unbedingt der ganze Job überflüssig. Emails können zum Beispiel von Chatbots geschrieben werden, genau wie Tabellen-,Präsentationen oder Rechnungen. Das kann alles Zeit sparen, die man für anderes nutzen kann. Arbeitsmarkt-Forschende sehen auch große Chancen. Zum Beispiel in Jobs, in denen Menschen fehlen, Stichwort Fachkräftemangel. In einem Pflegeberuf zum Beispiel. Die Dokumentation und Berichte könnte von KIs übernommen werden, dass sich Pflegende mehr um die eigentliche Pflege kümmern können.Es gibt aber auch Jobs, die sich theoretisch komplett automatisieren ließen. Das Taxi- oder LKW fahren zum Beispiel. In San Francisco fahren fahrerlose Robotaxis schon ganz selbstverständlich durch die Stadt.[1]https://www.br.de/nachrichten/kultur/arbeitsplaetze-werden-verloren-gehen-angst-vor-folgen-der-ki,TfLr3fb

Besonders besorgniserregend ist diese Situation für junge Menschen, die sich auf ihre berufliche Zukunft vorbereiten. Schulen spielen eine entscheidende Rolle bei der Vorbereitung junger Menschen auf den Arbeitsmarkt, und es ist wichtig, dass sie auf die Herausforderungen und Chancen reagieren, die sich durch den Einsatz von KI ergeben.

Überlegungen aus der Gemeinschaftsschule Nortorf

Um sicherzustellen, dass Schülerinnen und Schüler angemessen auf die Arbeitswelt von morgen vorbereitet sind, müssen Schulen verstärkt Maßnahmen ergreifen, um eine geeignete Berufsorientierung zu fördern. Es reicht nicht mehr aus, traditionelle Karrierewege zu vermitteln. Stattdessen sollten Schulen junge Menschen dazu ermutigen, ihre kreativen und analytischen Fähigkeiten zu entwickeln, um sich den Veränderungen anzupassen und neue Möglichkeiten zu schaffen.

Wie können wir Schülerinnen und Schüler auf diese Herausforderungen vorbereiten? Lehrkräfte der Gemeinschaftsschule Nortorf haben auf Twitter [2]https://twitter.com/MedienheldenSH/status/1662012962230468608 kürzlich Ideen vorgestellt, wie sie sich eine Ergänzung ihrer bereits schon vorhandenen Berufsorientierungsprogramme vorstellen, um den jungen Menschen die bestmögliche Grundlage für eine erfolgreiche berufliche Zukunft zu bieten.

1. KI-Klasse
  • Lerngruppe setzt auf verstärkte KI-Nutzung
  • wöchentliche KI-Methodenstunden
  • Betreuung durch externe Akteure
  • SuS nutzen Tablets
  • fobizz-Klassenräume + weitere KI-Tools
  • HA + Unterricht + Klassenarbeiten mit #KI
2. WPU - Künstliche Intelligenz
  • Klassen 9/10 + Oberstufe (freiwillig)
  • Ausprobieren gängiger KI-Tools
  • ChatGPT, Bard, Bing, Midjourney und Co.
  • “Students train the teachers”
  • Workshops für Lehrkräfte, Lernvideos, Shortcasts als Leistungsnachweis
  • Blockveranstaltung
3. KI - AG
  • freiwillige Teilnahme
  • Arbeiten mit #KI-Tools
  • Erstellung von Lernprodukten für die Schulgemeinschaft
  • Lernen am anderen Ort
  • Besuch von Institutionen und Unternehmen
4. KI - Fachtage
  • Fachschaften entwickeln Ideen für Fachtage, an denen KI im Vordergrund steht
  • Testen von KI-Unterrichtskonzepten
  • #DeepL für Fremdsprachenunterricht, #ChatGPT für Diskussionen und Sparringpartner, #Midjourney für Kunstunterricht
5. Digital - Rat
  • gewählter Rat
  • regelmäßiger Austausch über die neuesten Entwicklungen im #KI-Bereich
  • Diskussionen mit Schulleitung und anderer Institutionen
  • Newsletter an das Kollegium (neueste Trends + Unterrichtsideen)
6. Projektlernen / Profilseminar mit KI-Fokus
  • Impulse und Planung von Projekten mit #KI
  • KI als Partner im Prozess und in der Reflexion
  • Design / Entwürfe mit KI-Hilfe
7. Festgeschriebene digitale Tage im Kalender
  • Drei digitale Tage pro Schuljahr
  • #KI im Fokus
  • SuS bringen digitale Endgeräte mit
  • Lehrkräfte arbeiten verstärkt digital und mit KI
8. KI-SET (Schulentwicklungstag)
  • Eltern / SuS / externe Akteure und Lehrkräfte
  • Besuch von #KI-Workshops bzw. #KI-Unterricht
  • Alle Beteiligten können zwischen verschiedenen Angeboten wählen
  • Kooperation mit anderen Schulen/Institutionen
9. KI-Festival
  • Schulwettbewerb Mensch vs. Maschine
  • SuS und #KI erstellen Produkte
  • Briefe, Gedichte, Essays, Bilder etc.
  • Gegenüberstellung auf Marktplatz
  • SuS wählen Gewinner aus
10. Jugend debattiert mit / wird geprüft von KI
  • Lehrkraft nutzt vorgefertigte Prompts
  • #ChatGPT als Debattenteilnehmer
  • Prüfungsformat oder als Wettbewerb denkbar
11. KI als Coach und Lernbegleiter für Zuhause
  • Anleitung für SuS, wie ich mich auf Prüfungen und Unterricht mit #KI vorbereiten kann
  • Prüfungsrelevante Texte kopieren und Aufgaben formulieren lassen
  • Nutzung von Avataren für Lernvideos von #D_ID möglich
12. KI-Stationen
  • Offene Stationen von #ChatGPT #Midjourney und Co in der Schule
  • von #Schule bereitgestellte Zugänge fürs Ausprobieren
  • Mögliche Standorte: Bücherei, Fachräume, Medienwagen

Schlussbemerkung

Angemessene und proaktive Ideen/Vorschläge, nicht wahr? Es ist an der Zeit, dass wir die Diskussionen um Prüfungen & Co. (vgl. auch meine Einträge im neuen Newsticker) in den Hintergrund stellen, zumal die Schulgemeinschaft darauf ohnehin keinen Einfluss hat. Das wird schließlich „von oben“ geregelt. Auf das schulinterne Curriculum hingegen können Schulkonferenz und Gesamtkonferenz Einfluss nehmen, so wie es die oben vorgestellte Gemeinschaftsschule tut.

Der folgende Artikel kann dazu anregen, die eigene schulische Berufsorientierung (durch Evaluation) zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen:

Die duale Ausbildung hat ein ernstes Nachwuchsproblem. Erklärt wird das oft mit dem demografischen Wandel. Doch Azubis und Ausbilder sehen die Gründe woanders.

 

Und, da wir wieder am Ende einer Kalenderwoche sind, gibt es einen neuen Newsticker:

 

 

Das Titelbild, das auf dem #barcampKI2023 entstanden ist, deutet an, wie umfassend das Thema ist. Das bestätigen auch die wieder zahlreichen Einträge in den Netzwerken Edutwitter und Mastodon.

Übrigens habe ich kürzlich einen Newsletter eingerichtet. Wer ihn abonnieren möchte, geht hier … zum Formular.

… Stay tuned …

Bildnachweis: Gerd Altmann @pixabay, modifiziert mit einem Schriftzug

KI in der Schule – Erste Erfahrungen

Sascha Lobo hat sich kürzlich in Spiegel-Online mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in unseren Schulen auseinandergesetzt. Unter dem Titel „Lernen zwischen ChatGPT und Overheadprojektor“ konstatiert Lobo einen ängstlichen, skeptischen und zurückhaltenden Umgang mit dem Thema KI im deutschen Bildungssystem. Dabei sei die Technologie längst in den Schulen angekommen – ganz ohne Vorgaben und Genehmigung „von oben“. Und das stimmt. Seit meinem Start vor vier Wochen berichte ich in meinen Newstickern regelmäßig von Lehrkräften, die diese Technologie sinnvoll einzusetzen wissen.

Im weiteren Verlauf seiner Kolumne verweist Lobo vor allem auf die Chancen, mit der Technik den Schülerinnen und Schülern adaptive Lernumgebungen zu ermöglichen:

Dahinter verbirgt sich eine pädagogische Methode , die allen Schüler:innen die Lerninhalte und die Lernmethodik bietet, die für sie in diesem Moment am besten ist. Gerade für sehr diverse Lerngemeinschaften, wo etwa Deutsch nicht die Erstsprache eines Teils der Kinder ist, eignet sich adaptives Lernen nachgewiesenermaßen hervorragend, um zumindest ein halbwegs ähnliches Bildungsniveau zu erreichen. Der Anpassung sind dabei theoretisch kaum Grenzen gesetzt, was die Sprache angeht oder die ständige Überprüfung des individuellen Lernerfolgs und die Ausrichtung danach.

Was das bedeuten kann, zeigt ein Video der Bertelsmann-Stiftung: Dort wird eine Schule in New York vorgestellt, die wegen schlechter Leistungen kurz vor der Schließung stand. Die Schule suchte sich daraufhin einen Technologiepartner, der eine Methode entwickelte, um der Inhomogenität der Lerngruppe gerecht zu werden: Für die Schülerinnen und Schüler der New Yorker School of One erstellt ein Computer jede Nacht den individuellen Stundenplan für den nächsten Tag. Die digitale Personalisierung ermöglicht es jedem, so zu lernen, wie es am besten zu ihm passt.

Feedback der Lernenden:

  • Ich bin nicht so schnell, deshalb mag ich am liebsten Virtual Instructions.
  • Wir sitzen vor dem Computer, haben unsere Kopfhörer auf und schauen uns die Videos an, ohne die anderen damit zu stören. Ich schreibe mir Sachen auf, aber in meinem eigenen Tempo. Ich kann die Pausetaste drücken, wenn ich will.
  • Wenn ich etwas nicht verstanden habe, kann ich die Frage noch einmal stellen. Ich habe meine Noten mit ,School of One‘ sehr verbessert. Letztes Jahr konnte ich nur ein paar ganz einfache Mathematikaufgaben lösen, heute krieg ich 25 Fragen in einer halben Stunde hin.
  • Meine Noten haben sich verbessert, weil ich in meinem eigenen Tempo lerne.

Mit Blick auf die IGLU-Studie eröffnen adaptive Lernsysteme ganz neue Möglichkeiten, Lernende individuell zu unterstützen. Und KI-Technologie kann schon heute helfen: Steffen Fründt stellt in „Wenn sich ChatGPT die Gute-Nacht-Geschichte ausdenkt“ einen Hörwürfel vor, der von einer KI erfundene Geschichten erfindet und vorliest. Warum eigentlich nicht? Kindergärten und Eltern, die wenig Zeit haben, Märchen/Fabeln zu erfinden und vorzulesen, können damit ihre Kinder unterstützen. Einfach mal ausprobieren. Und natürlich prüfen, ob die von der KI erfundenen Geschichten wirklich „frei von Gewalt und anderen problematischen Inhalten“ sind, wie die Firma verspricht.

Im Zusammenhang mit KI wird in vielen Beiträgen meines Newstickers noch etwas ganz anderes deutlich: Die Berufswelt verändert sich schon jetzt rasant. Hier ein ganz aktuelles Beispiel, das ich Christian Müller (@cmueller80) zu verdanken habe. Er hat in einem Tweet das Video-AI-System OXOLO vorgestellt. Hier ein Selbsttest:

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 Materialpage

 

Für mich ist es interessant zu sehen, wie die KI versucht – und durchaus erfolgreich ist – das Mindset der jeweiligen Seiten zu entwickeln. Christian Müller kommentiert das so: Texter, Grafiker, Cutter werden zunehmend Konkurrenz von solchen Tools bekommen. Aktuell wirken die Ergebnisse noch laienhaft. Das wird sich rasch ändern. Jetzt ist Adaptionsfähigkeit gefragt.

Der übliche Reflex in den Schulen ist der Verweis auf die Betriebe, auf die Unternehmen, auf den dritten Bildungsweg: Dort sei der Ort der Weiterqualifizierung. Immerhin sehen die Schulgesetze berufsorientierende Maßnahmen vor, aber sie greifen meines Erachtens zu kurz, weil sie eben die aktuellen Entwicklungen nur unzureichend aufgreifen. Kooperationen mit Betrieben, Fachhochschulen, Universitäten sind das Gebot der Stunde. Oder Alumni zu suchen, die aus ihrem beruflichen Umfeld berichten und so den zukünftigen Arbeitnehmer*innen eine Vorstellung von den zukünftigen Herausforderungen vermitteln.

Zurück zur Kolumne von Sascha Lobo, der zwei Hauptübel ausgemacht hat: Datenschutz und Schulbuchverlage.

Aber gedruckte Schulbücher sind natürlich viel datenschutziger. Außerdem sind die Unternehmen, die davon profitieren, viel deutscher oder traditionsbewusster als die bösen internationalen Digitalkonzerne und unseriösen Start-ups, die unsere armen Kinderseelen mit Nullen und Einsen vergiften wollen.

Zugegeben, wie in den sozialen Medien üblich, sehr zugespitzt. Und doch höre ich immer wieder aus der Schulbuchszene, angesprochen auf die aus meiner Sicht unzureichenden Aktivitäten der Verlage, nur 1:1-Abbildungen der Printprodukte anzubieten: „95 Prozent der Lehrer wollen doch nichts anderes. Warum sollen wir uns bewegen und Geld in die Hand nehmen, ohne zu wissen, ob wir einen Return of Investment erwarten können“. Von dieser Seite des Bildungsmarktes ist also nichts zu erwarten. Also müssen sich unsere innovativen Lehrenden selbst darum kümmern. Und das bei immer knapper werdenden Zeitressourcen (Stichwort: Lehrermangel).

Und wie Lobo beobachte auch ich, dass in anderen Ländern viel konstruktiver und technologieoffener umgegangen wird. Estland hat bereits um die Jahrtausendwende eine umfassende IT-Offensive inklusive bildungspolitischer (Begleit-)Maßnahmen gestartet. Auch China hat die Notwendigkeit einer curricularen Verankerung der technologischen Entwicklung erkannt. Nachzulesen im lesenswerten Essay von Anastassia Lauterbach (Erscheinungsdatum beachten!!).

Wann endlich starten unsere Wissenschafts- und Kultusministerien vergleichbare Initiativen? Es wird Zeit …

Newsletter

Bekanntlich biete ich eine Reihe von Plattformen an:

  • schule digital befasst sich dem Einsatz  digitaler Medien zu Beginn eines Transformationsprozesses analog – digital und bildet die Inhalte aus den Praxisbänden 1-3 ab. 
  • schule 5.0 lädt Schulentwickler*innen ein, den Innovationsprozess ganzheitlich zu denken: Unterrichts- und Schulentwicklung setzen hier Änderungsprozesse an Lernorten, an Lehr- und Lernkulturen und an Personalentwicklung geknüpfte mittel- und langfristige Fortbildungsinitiativen. schule 5.0 funktioniert nicht ohne den Erfordernissen angepasste Schulleitungsausbildung und Curriculum(weiter)entwicklung seitens der Bildungspolitik. Schließlich deutet schule 5.0 auch an, dass es für eine Umsetzung Zeit braucht. Zielgröße: 2050. 
  • bildung digital schließlich verknüpft die drei Phasen der Lehrerbildung (Universität – LiV-Seminar – Fortbildung), wobei theoretische sowie empirische Einsichten im Kontext fortschreitender Digitalisierung mit Praxiserfahrungen zusammengeführt werden. Für eine Einführung in die Plattform empfehle ich: #twittercampus – #fl_seminar – #twlz & Co.: Vernetzt Euch!

Und: Vieles entwickelt sich weiter. So wie die oben angesprochene Themenseite zu KI in der Schule.

In den sozialen Netzwerken tauschen sich Lehrkräfte untereinander aus. Fortbildungsangebote entstehen. In Blogs und Magazinen werden Protagonisten, Angebote und vieles mehr vorgestellt. Vielfach wurde der Wunsch an mich herangetragen, einen Newsletter anzubieten, um nicht nur über Twitter und Mastodon informiert zu sein, sondern den Kolleginnen und Kollegen auch eine Adresse zu geben, um sich unabhängig von Edutwitter, FediLZ & Co. zu informieren. Dem komme ich nun nach. Über meine Homepage kann der Newsletter abonniert werden. In Zukunft werde ich – neben Edutwitter und Mastodon – meine neuen Beiträge auch über diesen Weg bekannt machen, wo auch immer ich sie platziere.

Zum Newsletter-Formular

Bleibt noch mein Hinweis auf den aktuellen Newsticker, ganz im Sinne von Frau Prof.’in Artelt:

In diesem Sinne:

… Stay tuned …

 

„KI in der Schule“ ist online

Der Beitrag How Google’s “Don’t be evil” motto has evolved for the AI age des Fernsehsenders CBS News befasst sich mit der Zukunft der künstlichen Intelligenz. In dem 30-minütigen Video werden einige der jüngsten Durchbrüche im Bereich der künstlichen Intelligenz vorgestellt. So wird ab 14:45 Uhr das von Google gegründete Unternehmen Deep Mind vorgestellt, das eine Reihe von Anwendungsbereichen für die Umsetzung von KI-Anwendungen identifiziert hat. Dazu gehören

  • der Einsatz von Robotern mit Hilfe von maschinellem Lernen,
  • die Weiterentwicklung von Videokonferenzen (Projekt Starline), die den Teilnehmer*innen ein Gefühl der Zusammengehörigkeit vermitteln, obwohl sie sich an verschiedenen Orten befinden, und
  • die Lösung eines „unmöglichen“ Problems aus der Biologie: KI-Systeme können einige Funktionen des Gehirns wie Gedächtnis, Vorstellungskraft, Planung und Verstärkungslernen nachahmen.

Das (englischsprachige) Dossier/Video enthält ein Interview mit Sundar Pichai, dem CEO von Google, der das Potenzial von KI „sowohl gut als auch schlecht“ einschätzt. Pichai schlägt vor, dass die Gesellschaft sich schnell orientieren und anpassen muss, mit Regeln für KI in der Wirtschaft, mit Gesetzen zur Bestrafung von Missbrauch und mit Verträgen zwischen den Nationen, um KI für die Welt sicher zu machen.

Warum eine Themenplattform „KI in der Schule“?

Die o.g. Interviewaussagen unterstreichen noch einmal, wie wichtig es ist, sich mit dieser Thematik im schulischen Kontext zu befassen. Damit meine ich nicht die aktuellen Diskussionen um mögliche Veränderungen/Anpassungen der Prüfungsmodalitäten. Vielmehr geht es mir um die Auseinandersetzung mit den kaum vorhersehbaren beruflichen Anforderungen und Herausforderungen unserer Schülerinnen und Schüler. DIE ZEIT hat eine Umfrage in Auftrag gegeben, die Aufschluss über die Sorgen der Berufsanfänger*innen gibt:

 

 

Dem Bildungsauftrag gerecht werden ...

Digitalisierung und Mediatisierung haben zu entscheidenden Veränderungen in allen Bereichen unserer Lebens- und Arbeitswelt geführt. Diese gehen über einen rein technischen Fortschritt hinaus und führen zu einem weitreichenden kulturellen und gesellschaftlichen Wandel, der sich auf das Lehren und Lernen in der Schule und auf die Bewältigung und Gestaltung von Lebens- und Arbeitsprozessen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auswirkt.

In der Kultur der Digitalität müssen Bildungsprozesse auch solche Herausforderungen in den Blick nehmen, die sich aus ihr selbst sowie altersspezifisch und konkret aus den medialen Lebenswelten der Lernenden ergeben. Digital gestützte Lehr- und Lernprozesse müssen daher unter anderem jene Kompetenzen fördern, die den Lernenden eine mündige, souveräne und aktive Teilhabe an der digitalisierten Lebens- und Arbeitswelt ermöglichen.

... via fachdidaktischer Überlegungen ...

Die Heterogenität in den Lerngruppen erfordert neue Lehr- und Lernkonzepte, die in der Ausbildung (noch) wenig vermittelt werden. Constructive Alignment sowie das in den hessischen Kerncurricula verankerte Prozessmodell sind zwei Beispiele für mediengestützte Unterrichtskonzepte. KI-Implementierungen bieten weitere Möglichkeiten, den Unterricht zu verbessern und den Lernprozess zu individualisieren. Lehrkräfte können mit Hilfe von KI personalisierte Lerninhalte bereitstellen und Schülerinnen und Schüler gezielt fördern. Gleichzeitig muss auf einen verantwortungsvollen Umgang geachtet werden: Auf der Ebene der Förderung („Habe ich meine Schülerinnen und Schüler erreicht? Haben sie von meinem Angebot profitiert?“ Beim Einsatz von AI-Tools wird empfohlen:

  • Verwenden Sie Tools als Ergänzung zum Unterricht, nicht als Ersatz.
  • Stellen Sie sicher, dass Schülerinnen und Schüler verstehen, wie die Tools funktionieren.
  • Ermutigen Sie Schülerinnen und Schüler dazu, kritisch zu denken und die Ergebnisse der Tools zu hinterfragen.
  • Berücksichtigen Sie die ethischen Implikationen von Technologien im Unterricht.
... via einer erweiterten Didaktik und der Entwicklung fächerübergreifender Curricula ...

Zum Bildungsauftrag der Schule gehört es auch, unsere Schülerinnen und Schüler auf die Berufs- und „Lebenswelt“ vorzubereiten. Das gelingt u. a. durch interdisziplinäre Vernetzung von Fächern bzw. deren Inhalte, mit dem Ziel eines überfachlichen Kompetenzaufbaus. Und gerade in diesem Zusammenhang bieten KI-Themen besonders gute Möglichkeiten zur Förderung von/zum/zur

  • Problemlösungskompetenz: KI-Themen können Schülerinnen und Schülern helfen, komplexe Probleme anzugehen und (auch teilweise) zu lösen.
  • Kritisches Denken: Durch die Beschäftigung mit KI-Themen lernen Schülerinnen und Schüler, Ergebnisse zu analysieren, zu hinterfragen und zu bewerten.
  • Selbstreguliertes Lernen: KI-Tools ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern, ihr eigenes Lernen zu steuern und individuelle Lernwege zu gestalten. Schülerinnen und Schüler lernen, ihre eigenen Lernbedürfnisse zu erkennen und effektive Lernstrategien zu entwickeln.
  • Teamfähigkeit: KI-Themen können zur Förderung der Zusammenarbeit beitragen. Schülerinnen und Schüler können gemeinsam an Projekten arbeiten, die den Einsatz von KI-Werkzeugen erfordern, und dabei lernen, wie man kommuniziert und kooperiert.

Nicht zuletzt kann ein fundiertes Wissen über KI und ihre Anwendungsmöglichkeiten dazu beitragen, die Berufschancen von Schülerinnen und Schülern zu verbessern. Sie wissen, wie sie digitale Werkzeuge für ihre (Lern-)Ziele nutzen und einsetzen können.

... sowie via (agiler) Organisationskonzepte

Der Artikel Was normale Schulen von einem 130.000-Euro-Internat lernen können hat dazu kürzlich einige Anregungen gegeben:

Wir schaffen das mit Partnerschaften. Wir arbeiten mit Boston Dynamics mit der ETH Zürich. Wir arbeiten mit verschiedenen Startups, wir haben ein neues Projekt mit einer Schule in Soweto, Südafrika. Unsere Schüler arbeiten an Projekten, die relevant sind. Dann wird der Unterricht automatisch spannend und vermittelt Fähigkeiten, die heute gebraucht werden. Ein Beispiel: Wir arbeiten mit YASAI, einem Spinn-off der Technischen Hochschule (ETH) Zürich, an Konzepten für vertikale Gärten. Da geht es um nachhaltige Gewinnung von Nahrungsmitteln. Unsere Schüler der Klassen 6-8 haben sich mit den Designern getroffen, sich mit dem Konzept dieser Gärten vertraut gemacht und dann ihr eigenes Modell für einen vertikalen Garten entwickelt. Das Design wurde mit 3-D-Druckern hergestellt und dann installiert. Künstliche Intelligenz misst, ob das Wasser den richtigen Nährstoffgehalt hat. Da fließen so viele Aspekte von der Mathematik über Kunst, Design über die Biologie, die Naturwissenschaften zusammen in einem Projekt. Das erlaubt unsere Schüler im Kleinen an Problemen zu arbeiten, mit denen sich im Großen die ganze Welt beschäftigt. Es zeigt ihnen auch, dass die Welt nicht in Schulfächer eingeteilt ist. Die Schüler lernen ganz von allein, wie sie in Teams zusammenarbeiten müssen, wenn sie etwas bewegen wollen. Sie lernen, dass es okay ist, Fragen zu stellen. Aber auch, dass man Fehler machen kann und dann noch einmal einen Schritt zurückgehen muss.

Ich weise auf dieser Plattform immer wieder auf die nachhaltige Schulentwicklung hin:

  • Mit Deeper Learning steht ein Unterrichtsmodell zur Verfügung, das fächerübergreifend viel Potenzial hat.
  • In einem Adventskalenderbeitrag habe ich LEA/THEA/FreiDay ausführlich vorgestellt. Einer der Protagonisten wurde kürzlich in einem Podcast dazu befragt.
Um diesen Ansprüchen/Ansätzen gerecht zu werden, bedarf es einer schulinternen Diskussion über das Curriculum. Eine hohe Hürde – ja – aber für die Schülerinnen und Schüler sehr kompetenzfördernd und berufsbegleitend.
Themenschwerpunkte können mit Partnerschaften (s.o.) und/oder mit Unterstützung von Landesinstituten und Medienzentren gefunden werden.

Eine (ganz aktuelle) Projektidee ...

Damit das Ganze nicht abstrakt bleibt, habe ich mich gefragt, wo ich anfangen würde und welches interdisziplinäre Thema im Kontext von KI ich angehen würde. Und bin in der OpenSource-Szene fündig geworden.

 

Inhalt

Das britische KI-Unternehmen Stability AI hat kürzlich bekannt gegeben, dass es neben seiner Bild-KI Stable Diffusion nun auch eine Reihe von Open-Source-Sprachmodellen mit StableLM auf den Markt bringen wird.

Stability AI schreibt weiter, dass seine StableLM-Alpha-Sprachmodelle mit 3 und 7 Milliarden Parametern ab sofort auf Github verfügbar sind. Größere Modelle mit 15 bis 65 Milliarden Parametern sollen in Kürze folgen, zusammen mit technischer Dokumentation und Trainingsparametern. Die Modelle können kommerziell genutzt werden, sofern auf Stability AI verwiesen wird, sind aber auch für Forschungszwecke freigegeben. Die Modelle basieren auf dem Datensatz “The Pile” von EleutherAI und zeigen trotz der geringen Anzahl an Parametern eine gute Performance aufgrund der Vielfalt des Datensatzes. Eine RLHF-basierte Open-Source-Datenbank für KI-Assistenten ist in Arbeit.

Zugegeben, sehr technisch und kryptisch. So ist die Welt der KI. Und doch folge ich mit diesem Vorschlag dem sogenannten Dagstuhl-Abkommen, das bildungspolitisch eine Vernetzung von drei Perspektiven fordert:[1]https://dagstuhl.gi.de/dagstuhl-erklaerung

  • Die technologische Perspektive hinterfragt und bewertet die Funktionsweise der Systeme, die die digitale vernetzte Welt ausmachen. Sie gibt Antworten auf die Frage nach den Wirkprinzipien von Systemen, auf Fragen nach deren Erweiterungs- und Gestaltungsmöglichkeiten. Sie erklärt verschiedene Phänomene mit immer wiederkehrenden Konzepten. Dabei werden grundlegende Problemlösestrategien und -methoden vermittelt. Sie schafft damit die technologischen Grundlagen und Hintergrundwissen für die Mitgestaltung der digitalen vernetzten Welt.
  • Die gesellschaftlich-kulturelle Perspektive untersucht die Wechselwirkungen der digitalen vernetzten Welt mit Individuen und der Gesellschaft. Sie geht z. B. den Fragen nach: Wie wirken digitale Medien auf Individuen und die Gesellschaft, wie kann man Informationen beurteilen, eigene Standpunkte entwickeln und Einfluss auf gesellschaftliche und technologische Entwicklungen nehmen? Wie können Gesellschaft und Individuen digitale Kultur und Kultivierung mitgestalten?
  • Die anwendungsbezogene Perspektive fokussiert auf die zielgerichtete Auswahl von Systemen und deren effektive und effiziente Nutzung zur Umsetzung individueller und kooperativer Vorhaben. Sie geht Fragen nach, wie und warum Werkzeuge ausgewählt und genutzt werden. Dies erfordert eine Orientierung hinsichtlich der vorhandenen Möglichkeiten und Funktionsumfänge gängiger Werkzeuge in der jeweiligen Anwendungsdomäne und deren sichere Handhabung.

Diese Dagstuhl-Erklärung richtet sich an Institutionen des Bundes und der Länder, an Bildungsexpert_innen und Praktiker_innen im Bildungswesen. Sie wurde in einem GI- Dagstuhl Seminar im Februar 2016 von Expert_innen aus der Informatik und ihrer Didaktik, der Medienpädagogik, der Wirtschaft und der Schulpraxis verfasst. Es gibt bereits mehrere bewährte methodische Überlegungen, z. B. in einem Wiki von Beat Döbeli-Honegger.

 

Organisation

Wie bringen wir das alles in die Schule? Ich zeige zwei mögliche Strategien auf. Die erste betrifft die schulindividuelle Umsetzung.

In meinem Informatikunterricht, insbesondere in meiner Homepage-AG, habe ich regelmäßig neue Softwareprodukte getestet und bewertet. Häufig kamen meine Schülerinnen und Schüler auf mich zu, um die eine oder andere Idee aus der Fachwelt aufzugreifen und umzusetzen. So haben wir als Homepage-AG z.B. die einwöchige Projektwoche am Ende eines Schuljahres initiiert. Per Schul- und Gesamtkonferenzbeschluss erhielten wir den Auftrag, die gesamte Organisation digital zu begleiten: Von der Bekanntgabe der Themen über das Anmeldeverfahren bis hin zur „journalistischen“ Aufarbeitung der Projektwoche – veröffentlicht via WordPress – mit Berichten, Fotos und einer abschließenden Evaluation. Das Leitungsteam der Projektwoche bestand aus einem Mitglied der Schulleitung, zwei Lehrkräften und einem Schüler aus meiner Homepage AG.

Dieses Schema würde ich auch hier anwenden: Zuerst die Idee in meiner AG vorstellen, ein Machbarkeitskonzept erstellen (dann wird sich zeigen, ob man die Implementierung der Software inkl. Layer und Datenbanken hinbekommt), um dann in persönlichen Ansprachen Mitstreiter*innen aus dem pädagogischen Personal zu suchen. Ich denke dabei vor allem an die Fächer Politik, Religion/Ethik, Kunst, Deutsch und Fremdsprachen. Kolleg*Innen begleiten und unterstützen diese Konzeptentwicklung durch die Auswahl fachspezifischer Inhalte aus dem schuleigenen oder landesweiten (Kern-)Curriculum.

Wenn man eine Schulverbundlösung anstrebt, könnte es vielleicht so laufen:

Das Vorhaben wird über die regelmäßigen Schulleiter*innentreffen auf Schulamtsebene bekannt gemacht. Die Gewinnung weiterer Schulen wird begünstigt, wenn

  • eine professionelle Prozessbegleitung durch Personen aus Medienzentren und/oder Landesinstitutionen angekündigt werden kann,
  • ein Makerstudio und assoziierte Unternehmen beteiligt sind und
  • Informatiker*innen aus den zwei/drei zu vernetzenden Schulen zur Verfügung stehen, um die Implementation der Open Software inkl. erster Erfahrungen in der Layerentwicklung vorzubereiten.

Eine Anregung/Empfehlung aus Schulen ans Netz – Zeiten: Die Computerzeitschrift c’t hat uns damals praxisnah unterstützt. Gerade im Bereich der LINUX-Umsetzungen hatte das SaN-Team wenig Erfahrung. Das machten zwei Redaktionsmitglieder über mehrere Jahre mehr als wett. Ihrem Know-How verdankt SaN, dass auch solche Lösungen Eingang in die Schulwelt gefunden haben. Vielleicht gelingt es dem einen oder anderen Verbund, diese Quelle wieder zu aktivieren.

Schlussbemerkung

So viel zur Umsetzung einer Projektidee im Kontext zu AI.

Abschließend hier noch ein aktueller Tröt vom Tage, der einen fachcurricularen Ansatz vorstellt:

Es lohnt sich, die sozialen Netzwerke Vorschaubild der Version vom 19:13, 3. Sep. 2016 Edutwitter, 🐘 FediLZ und Co. zu besuchen. Das tue ich auch. Meine Themenplattform

 

 

speist sich unter anderem aus den Tweets und Tröts und deren Verweisen auf Primärquellen. Die Beiträge mit den zahlreichen Informations- und Selbstlernmaterialien, den Tipps zu deren Umsetzung und den fast täglich bekannt gegebenen Neuerungen und Erweiterungen laden Bildungsinteressierte ein, das eine oder andere in Eigeninitiative aufzugreifen und umzusetzen.

In diesem Sinne: Viel Erfolg und Kreativität bei den ersten Schritten einer praxisnahen Umsetzung!

… Stay tuned …

KI in der Schule: Herausforderungen

In der Diskussion in der ZDF-Talkshow “maybrit illner” unter dem Thema „Künstliche Intelligenz? Maschine gegen Mensch?“ wurden verschiedene Aspekte der KI-Entwicklung diskutiert. Die geladenen Gäste waren der Wissenschaftsjournalist und Physiker Ranga Yogeshwar, die Kommunikationswissenschaftlerin Miriam Meckel, die Netz-Aktivistin und Bundestagsabgeordnete Anke Domscheit-Berg, die SPD-Parteivorsitzende Saskia Esken und Achim Berg, Präsident des Digitalverbands Bitkom. Sie waren sich einig, dass die KI-Technologie ein großes Potenzial hat, aber auch Risiken birgt und Regulierungen erfordert. Während Domscheit-Berg und Esken eine staatliche Regulierung forderten, plädierte Yogeshwar für eine Pause in der Entwicklung der KI, um Sicherheitsstandards zu etablieren. Bitcom-Präsident Achim Berg hielt eine solche Pause jedoch für nicht praktikabel und betonte, dass die KI-Entwicklung bereits begonnen habe und nicht mehr aufzuhalten sei. Meckel betonte die tiefgreifenden Auswirkungen, die KI auf die menschliche Kultur haben wird, und die dringende Notwendigkeit von Bildung, um die Technologie zu verstehen.

Darüber hinaus diskutierten die Gäste über Auswirkungen der KI auf die Arbeitsplätze und wie man sich darauf vorbereiten könne? Der Meinungsaustausch blieb recht vage: Einige Gäste betonten, dass KI-Systeme bestimmte Aufgaben schneller und effizienter erledigen können als Menschen, was zu einem Abbau von Arbeitsplätzen führen kann. Andere betonten jedoch, dass KI auch neue Arbeitsplätze schaffen kann und dass es wichtig ist, die Fähigkeiten und Kompetenzen zu entwickeln, die für die Arbeit mit KI-Systemen erforderlich sind.

 

Genauere Auskunft gibt eine US-Studie dreier Forscher, die untersucht haben, inwieweit Berufe, Branchen und Regionen von den Fortschritten der KI-Bots betroffen sind.

Sie stellen fest, dass die wichtigsten Berufe, die von der Sprachmodellierung betroffen sind, unter anderem Telemarketer und eine Reihe von (Hochschul)Lehrer*innen wie Anglistik-, Fremdsprachen- und Literatur- sowie Geschichtslehrkräften sind. Weitere wichtige Branchen, die von Fortschritten bei der Sprachmodellierung profitieren werden, seien Rechts- und Wertpapierdienstleistungen, Waren und Investitionen. Darüber hinaus  haben sie eine positive Korrelation zwischen Löhnen und dem Einsatz von AI-Sprachmodellierung gefunden.

Einer weiteren Studie der US-Großbank Goldman Sachs zufolge sind durch Generative KI weltweit 300 Millionen Vollzeitarbeitsplätze gefährdet. Vor allem der Verwaltungs- und Rechtssektor ist betroffen, wo fast die Hälfte aller Arbeitsplätze durch KI ersetzt werden könnten. So hat z. B. in Kolumbien ein Richter ein Urteil mithilfe von ChatGPT verfasst. Weiterhin ist denkbar, dass Sprachmodelle Klageschriften und Urteile verfassen. Bildgeneratoren sorgen zunehmend für technische Lösungen. So hat die Modezeitschrift „Cosmopolitan“ bereits ein Cover mit der Bild-KI Dall-E designen lassen und nutzt das renommierte Architekturstudio Zaha Hadid den Bildgenerator Midjourney als Werkzeug, um Häuser zu entwerfen. Und: Der Künstler Robbie Barrat hat für die Modemarke Balenciaga eine ganze KI-generierte Kollektion entworfen.

Ergänzender Artikel: KI könnte 300 Millionen Jobs vernichten, n-tv vom 13.4.2023

Zurück zum o. g. Panel. Die ZDF-Redaktion kommentiert:

Ausgerechnet Twitter- und Tesla-Chef Elon Musk will den Fortschritt aufhalten. Mit anderen Managern und Wissenschaftlern fordert er eine Pause bei der Entwicklung Künstlicher Intelligenz. KI kann schreiben und sprechen wie ein Mensch und stellt problemlos Bilder, Gedichte oder Klassenarbeiten her. Sie hilft schon heute zum Beispiel in der Medizin, arbeitet aber längst auch in Waffensystemen. KI ist ein Riesengeschäft, aber auch potenziell “gefährlicher als die Atombombe”, sagt zumindest Elon Musk. Was ist noch echt, was gefälscht? Was hilfreich, was schädlich? Was bedeutet die Entwicklung dieser Technologie für unsere Arbeit, unseren Wohlstand, unsere Demokratie und am Ende gar für die Frage nach Krieg oder Frieden? Haben die Deutschen zu viele Bedenken und verspielen gerade ihre Zukunft, in die Amerikaner und China längst uneinholbar gestartet sind?

Auch der Physiker Ranga Yogeshwar spricht sich für eine Pause bei der Entwicklung besonders fortgeschrittener Intelligenz aus. Selbst Expert*innen könnten nicht mehr verstehen, wie diese Programme funktionieren, so der Wissenschaftsjournalist.

Abhilfe schafft vielleicht die ARTE-Dokumentation »Algorithmen – Die unberechenbare Gefahr«.

Was passiert, wenn wir diesen algorithmischen Systemen immer mehr Aufgaben übertragen? Der Film stellt Arbeits- und Wirkungsweisen von Algorithmen vor, die immer öfter unser Leben in Schulen, Sozialämtern, Gerichtssälen und unserer Privatsphäre steuern. Sie erzeugen oft eine ungleiche Welt.  Ob wir kreditwürdig sind, uns Sozialhilfe zusteht oder welcher Partner zu uns passt – darüber befinden mittlerweile Algorithmen. Hinter den Kulissen treffen sie ohne unser Wissen Entscheidungen über unser Leben. Die Hoffnung ist, dass sie effizienter sind als wir und mit ihrer kühlen Logik die Fehlerquelle „Mensch“ eliminieren. Schaut man hinter die Fassade der künstlichen Intelligenz, so findet sich ein ganz anderes, eher beunruhigendes Bild.

Die Filmemacher treffen Menschen, die durch den Einsatz von Algorithmen zu Schaden kamen. Wie zum Beispiel Marie, die durch YouTube-Algorithmen in die Magersucht gelockt wurde. Oder Macarena, die sich sechs Jahre lang verstecken musste, weil ein Algorithmus sie für ungefährdet hielt, während ihr gewalttätiger Ehemann auf freiem Fuß blieb. Oder Derya, deren Ehe in die Brüche ging und die mit ihren Kindern obdachlos wurde, weil ein Algorithmus sie als Betrügerin abstempelte. Folgenschwere künstliche Entscheidungen, deren Fehlerquellen bei genauem Hinsehen nicht den Algorithmen, sondern den Entwicklern und Auftraggebern zuzuschreiben sind. Was passiert, wenn wir diesen algorithmischen Systemen immer mehr Aufgaben übertragen? Neben geschädigten Betroffenen kommen auch Forscher, Manager, Whistleblower, Politiker und Künstler zu Wort.

Auf den ersten Blick erscheinen Algorithmen unbestechlich und fair. Doch sie sind geprägt von den Vorurteilen ihrer Programmierer und der Internetnutzer. Klare Regeln zur Markierung von Fälschungen in Systemen der Künstlichen Intelligenz, fordert zurecht in der o. g. Diskussionsrunde der Präsident des Digitalverbandes Bitkom, Achim Berg. Deep Fake-Bilder müssten „irgendwo ein Wasserzeichen bekommen“. Mithilfe von KI habe nun jede*r die Möglichkeit perfekt gefälschte Bilder und Videos zu erstellen, so die Netzexpertin Anke Domscheit-Berg. Die Linken-Politikerin warnt, dass es durch die leichte Zugänglichkeit immer schwieriger werde, Wahrheit und Lüge im Netz zu unterscheiden.

Für die SPD-Parteivorsitzende und studierte Informatikerin Saskia Esken ist es zukünftig wichtig, dass bereits in der Schule der Umgang mit Künstlicher Intelligenz erlernt wird. Die Menschen müssen „Bescheid wissen darüber, wie die KI arbeitet“, so Esken.

Und damit komme ich abschließend zu einer Vorankündigung meiner Themenplattform Ki in der Schule. Ich denke, es ist deutlich geworden: Digitalisierung und Mediatisierung haben zu entscheidenden Veränderungen in allen Bereichen unserer Lebens- und Arbeitswelt geführt. Diese gehen über einen rein technischen Fortschritt hinaus und führen zu einem weitreichenden kulturellen und gesellschaftlichen Wandel, der sich auf das Lehren und Lernen in der Schule und auf die Bewältigung und Gestaltung von Lebens- und Arbeitsprozessen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auswirkt. Digital gestützte Lehr-Lern-Prozesse müssen daher u.a. jene Kompetenzen fördern, die den Lernenden eine mündige, souveräne und aktive Teilhabe an der digitalisierten Lebens- und Arbeitswelt ermöglichen.

Hier schon einmal ein Blick auf meine Landingpage:

 

 

… Stay tuned …

Buch- und Lesetipps (1. Quartal 2023)

Falls noch Lesefutter für das bevorstehende Osterfest gesucht wird: Auch im letzten Quartal sind eine Reihe von Veröffentlichungen entstanden, die sich mit dem Thema Schule/Bildung in der digitalen Welt unter verschiedenen Gesichtspunkten beschäftigen. Online wie Print, #OpenAccess wie #OER. Die Auswahl richtet sich an diejenigen, die sich für die Weiterentwicklung von Lernkultur interessieren, insbesondere an:

  • Lehrkräfte,
  • Schulleitung,
  • Hochschullehrende und last but not least:
  • Bildungspolitiker*innen.
 

Schule in der digitalen Welt: Unterricht

 

Für das Lehren und Lernen mit digitalen Medien im Fach Wirtschaft-Politik stellen die QUA-LiS NRW zusammen mit dem MSB ein neues Selbstlernangebot für Schülerinnen und Schüler auf Basis von Moodle zur Verfügung.

Gute Ideen und neue Problemlösungen sucht man heute in vielen Bereichen. Doch oft fällt es schwer, sich von alten, hinderlichen Denkgewohnheiten zu lösen und ausgetretene, nicht mehr zielführende Lösungswege zu verlassen. In dem Buch „Heureka, ich hab’s gefunden“ zeigt die Autorin Marion Schröder, wie man Denkblockaden und Einfallslosigkeit überwinden und die eigene Kreativität und die der Mitarbeiter fördern kann. Das Buch enthält einen umfangreichen Katalog mit Visualisierungstechniken und rund 40 Kreativitätsmethoden für die intuitive und systematisch-analytische Ideensuche. Damit die neuen Lösungsideen in der Praxis auch „funktionieren“, erfährt die Leserin und der Leser, worauf es in den einzelnen Phasen eines kreativen Problemlösungsprozesses ankommt. Zugleich wird gezeigt, wie man heute versucht, menschliche und künstliche Kreativität miteinander zu verbinden und was nötig ist, um aus originellen Rohideen hochwertige Produkte, Verfahren und wertvolle Innovationen zu entwickeln.

Im Münchner Projekt „LediZ“ (Lernen mit digitalen Zeugnissen) werden deutschsprachige interaktive 3D-Zeugnisse von Überlebenden der nationalsozialistischen Gewaltverbrechen erstellt. Solche Formen der Visualisierung sind umgangssprachlich auch als „Hologramme“ bekannt. Am Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften haben Nutzer(innen) die Möglichkeit, sich mit der Lebensgeschichte der Überlebenden vertraut zu machen und den interaktiven Zeugnissen Fragen zu stellen. Der Einsatz dieser digitalen Zeugnisse im Bildungskontext wird variantenreich erforscht, wobei immer wieder die Frage zu stellen ist: „Was hat das mit mir zu tun?“

Die vorläufigen und sehr interessanten Ergebnisse eines Projektes von IQSH mit der HiTCH Gruppe stellen wir in unserer neuen Broschüre vor.

Eine Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer (nicht nur) in Baden-Württemberg mit rechtlichen Grundlagen, pädagogischen Hinweisen und Fallbeispielen

Es handelt sich um eine aktualisierte Bookcreator-Fassung. Wer es lieber im PDF-Format mag: Via Teilen – Drucken

Alle reden über künstliche Intelligenz: Wie sie unseren Alltag bereits verändert, aber auch, wie sie unser Leben in Zukunft beeinflussen wird. Doch was denken junge Menschen über KI – also die Generation, deren Alltag von morgen am meisten von KI geprägt sein wird? Das Outreach Team des Tübingen AI Center stellte rund 200 Schüler:innen zwischen 11 und 19 Jahren Fragen zu ihren Bedürfnissen, Ängsten und Assoziationen im Zusammenhang mit KI. Die Antworten fanden Eingang in einen Comic mit ganz eigener, expressiver Bildsprache: Ein Comic für Jugendliche, Erwachsene und Forschende. Ein Comic als Zeitzeugnis. Ein Comic, der einlädt, sich an der Debatte zu beteiligen, neugierig zu sein und sich selbst mit KI zu beschäftigen.

Chatten, mailen, Fotos hochladen…
Du benutzt das Internet für viele Dinge. Unsere Internettipps geben dir 10 wertvolle Hinweise, damit du im Netz sicher unterwegs bist.

Neu konzipiert und schulartübergreifend: Die grundlegenden Informationen zu Autismus und Schule sowie konkretisierende Praxishilfen richten sich an Lehrkräfte und Schulbegleitungen aller Schularten sowie Eltern und Erziehungsberechtigte.

In dieser Moodle-Einführung erfahren Sie, wie man einen Moodle-Kurs für die Klasse oder Lerngruppe nutzen und anpassen kann, erhalten Sie einen kostenlosen Zugang zu drei Moodle-Kursen für Ihren Unterricht (Themen: “Betrug im Internet”, “Online-Spiele“ und “Werbung im Internet”), lernen Sie, wie Sie selbst weitere Moodle-Kurse mit Internet-ABC-Themen erstellen können.

Die ZIP-Dateien können Sie herunterladen. In den Ordnern befinden sich jeweils eine mbz-Datei und ein PDF-Dokument. 

Wirtschaftsunterricht fristet in Deutschland noch immer ein ziemliches Schattendasein. Oft gibt es für andere Nebenfächer bis zu achtmal mehr Unterrichtsstunden. Damit sich das ändert, hat die Joachim Herz Stiftung das Escape-Game “Space Transporters” entwickelt. Mit dem Spiel können junge Menschen ganz spielerisch mitten im Weltall eine Menge über Wirtschaft lernen. Ob und wie das funktioniert, haben die beiden getestet.

Erforsche geometrische Netz auf interaktive Weise, übe das Runden und die Grundrechnungsarten mithilfe von automatischem Feedback und vieles mehr in dieser Materialiensammlung für die 3. und 4. Grundschulklasse! In diesem Buch findest du über 50 interaktive Mathematikübungen, in denen du die folgenden Themen üben kannst: Runden, Kopfrechnen, Grundrechnungsarten, Flächenberechnung und Körper.

Mit „Naturwissenschaftlicher Sachunterricht digital – Toolbox für den Unterricht“ möchte die Joachim Herz Stiftung Lehrerinnen und Lehrern Anregungen geben, wie digitale Medien den naturwissenschaftlichen Sachunterricht bereichern können und neue Zugänge zu fachlichen Inhalten ermöglichen. Die Publikation ergänzt nach den Bänden 1 und 2 die Reihe „Toolbox für den Unterricht“. Während diese vor allem den naturwissenschaftlichen Unterricht an weiterführenden Schulen in den Blick nehmen, veröffentlicht die Joachim Herz Stiftung nun erstmals Material für den naturwissenschaftlichen Sachunterricht und adressiert damit gezielt die Primarstufe.

Spielerisch mehr über das Thema IT-Sicherheitsforschung erfahren: Das Online-Spiel „Tonis Escape – dem Hacker auf der Spur“ nimmt Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7 bis 9 mit auf ein spannendes Abenteuer in die Welt der digitalen Zukunft. Die begleitende Handreichung für Lehrkräfte bietet praktische Tipps, wie das Spiel als didaktisches Instrument im Unterricht eingesetzt werden kann.

Der vorliegende Sammelband fokussiert das Verhältnis verschiedener Unterrichtsfächer zum Einsatz von Comics in der Sekundarstufe. Nach einer theoretischen Rahmensetzung in drei Überblicksbeiträgen bieten die fachspezifischen Kapitel eine generelle Einschätzung des didaktischen Potenzials dieser Erzählform. Im Vordergrund stehen unterschiedliche methodische Zugänge für einen kompetenzorientierten Unterricht, die Behandlung zentraler fachtypischer Problemstellungen, aber auch ein konkretes Anwendungsbeispiel. Somit soll nicht nur die Lücke zwischen Theorie und Praxis geschlossen, sondern auch der Einstieg in die Comicdidaktik für interessierte Lehrkräfte, Lehramtsstudierende und Fachdidaktiker/innen erleichtert werden.

Wir leben in einer zunehmend komplexen Welt. Diese Komplexität äußert sich durch immer mehr Arbeits­­teilung und Zusammen­­arbeit in allen Arbeits­­bereichen. Das gilt zunehmend auch für den Arbeits­­bereich Schule. Jöran Muuß-Merholz erklärt, wie und wo sich Arbeits­­teilung und Zusammen­­arbeit gegen­seitig beein­flussen und voneinander abgrenzen. Mit diesem E-Learning lernen Sie in drei Schritten bzw. mit drei Brillen, wie sich Zusammen­­arbeit in Schulen besser planen und durch­­führen lässt.

Die Bewertung von Schülerleistungen ist für Lehrkräfte schon bei gängigen Klassenarbeiten anspruchsvoll. Bei Gruppenarbeiten oder anderen alternativen Prüfungsformaten wird es noch komplizierter. Schulrechtsexperte Stephan Rademacher beantwortet die wichtigsten Fragen zu dem Thema.

 

 

Schule in der digitalen Welt: Studien

 

Der Sammelband ist durch die Frage geleitet, ob die digitale Sphäre eine Materialität vorweist. Antworten werden im Horizont des erziehungswissenschaftlichen Grundbegriffs der Bildung ausgelotet.
Ausgehend von unterschiedlichen theoretischen Zugängen umfasst der Band sowohl medienpädagogische und mediendidaktische Bezüge als auch Beiträge aus der Pädagogik der Kindheit, der historischen Pädagogik, der ästhetischen Bildung, der Inklusionspädagogik, der erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung, der Schulpädagogik, der Erwachsenen- und Weiterbildung sowie der empirischen und theoretischen Bildungsforschung.
Auf diese Weise werden vielfältige Begriffsbestimmungen von Bildung vorgeschlagen und kontextualisiert, die das Zusammenspiel von Materialität und Digitalisierung als Reflexionsraum ihres Denkens anerkennen.

  • Caterina Schäfer, Dorina Rohse, Micha Gittinger, David Wiesche: Virtual Reality in der Schule – Bedenken und Potenziale aus Sicht der Akteur:innen in interdisziplinären Ratingkonferenzen

Dieser Beitrag präsentiert und diskutiert die Ergebnisse aus vier interdisziplinären Ratingkonferenzen, in denen Schüler:innen, Lehrpersonen und Expert:innen aus Entwicklung Medienpädagogik und Wissenschaft Bedenken und Potenziale des schulischen Einsatzes von Virtual Reality (VR) diskutieren. VR ist, obwohl zunehmend als Bildungstechnologie anerkannt, in der Schule noch nicht grundständig angekommen. Anhand der inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz und induktiver Kategorienermittlung werden aus den Daten vier Hauptkategorien abgeleitet. Es fehlt laut den Akteur:innen an technischer Ausstattung sowie Erfahrungen, Ideen und erprobten Konzepten für den schulischen Unterricht. Einem Mehraufwand steht ein schwer einzuschätzender Mehrwert entgegen. Gleichzeitig attestieren die Teilnehmenden VR-gestützten Lernumgebungen eine Vielzahl an Potenzialen wie immersives Lernen, barrierefreie Zugänge und Möglichkeiten für eine differenzierte Unterrichtsgestaltung. Der Beitrag zeigt auch, dass weder der wissenschaftliche Diskurs noch die teilnehmenden Akteur:innen bisher konkrete Aspekte eines verkörperten Lernens in, mit und durch VR (Extended Embodied Education) beachten. Eine Zusammenarbeit der im Schulkontext beteiligten Akteur:innen ist im Sinne einer Netzwerkarbeit zur Implementierung von VR in der Schule erstrebenswert.

Die Technologie Augmented Reality (AR) eröffnet durch Anreicherung der realen Welt mit virtuellen Informationen innovative pädagogisch-didaktische Gestaltungsmöglichkeiten in Lehr-Lern-Situationen. Insbesondere im Sachunterricht der Primarstufe besteht derzeit noch ein erhebliches Desiderat zur Erforschung des pädagogisch-didaktischen Potenzials des Einsatzes von AR sowie grundsätzlich zur Konzeption und Implementation entsprechender AR-Lehr-Lern-Tools. Ziel der in diesem Beitrag beschriebenen Studie ist die Erlangung grundlegender Erkenntnisse zur Einschätzung der «Pedagogical Usability» eines AR-Lehr-Lern-Tools für den naturwissenschaftlich-orientierten Sachunterricht durch Grundschullehrpersonen. Diese durch Befragung von Grundschullehrpersonen gewonnenen Einschätzungen wurden in einem qualitativen Design mittels eines leitfadengestützten Interviews erfasst und durch eine strukturierende qualitative Inhaltsanalyse ausgewertet. Insgesamt zeigt sich, dass das evaluierte AR-Lehr-Lern-Tool einige Teilaspekte der Pedagogical Usability aus Sicht der Lehrpersonen erfüllt (z. B. «Motivation» und «Student Control») und in anderen Teilen noch verbessert werden könnte (z. B. bzgl. «Applicability» und «Feedback»). Auffallend ist auch, dass die Lehrpersonen die pädagogisch-didaktischen Vorteile von AR nicht oder kaum erkennen und die Unterschiede zwischen verschiedenen AR-Technologien auch nur teilweise benennen oder erkennen können. Die Ergebnisse stellen eine erste Grundlage für weitere Untersuchungen zur Rolle der Lehrperson bei der Entwicklung, Evaluation und Implementierung hoch innovativer, technologiegestützter Lehr-Lern-Tools sowie für die Erforschung des pädagogisch-didaktischen Potenzials von AR zu weiteren Themen des Sachunterrichts dar.

Was ist besser: Offener Unterricht oder der traditionelle Frontalunterricht? Diese Frage treibt nicht nur Lehramtsstudierende in ihrem Studium um, sondern beschäftigt auch viele Eltern, Schulleitungen und die Bildungspolitik. Derzeit erhält die Diskussion um das Lernen im offenen Unterricht wieder eine große öffentliche Aufmerksamkeit, weil ein Teil der Medienlandschaft ein individualisiertes und adressatenorientiertes Lernen als vermeintliche Hauptursache für das schwache Abschneiden von Grundschülerinnen und Grundschülern im aktuellen Bildungstrend des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) ausgemacht hat.

Das Thema sonderpädagogische Diagnostik ist in Zeiten der Umsetzung von schulischer Inklusion und präventiver Förderung noch präsenter und wichtiger geworden. Pädagogische Handlungen, Fachpersonal und Ressourcen sind begrenzt und es stellt sich die Frage, wer wann Hilfe benötigt und welche Unterstützung auch wirksam ist. Ebenso besteht die Gefahr, dass eine für sich alleinstehende Diagnostik zum Selbstzweck, aber insbesondere auch unpassende Interventionen mehr schaden als nutzen. Es steht daher immer auch die Frage im Raum, warum, wann und welcher Form der Diagnostik es bedarf und wie konkret diese Diagnostik mit nachfolgenden Interventionen in und außerhalb der Schule verbunden ist. Diese Fragen versucht das Buch zu beantworten, indem durch eine breit aufgestellte Autor*innenschaft vielfältiger Ausrichtung unterschiedliche Ansichten über verschiedene sonderpädagogische Schwerpunkte geboten werden. Da man selbst als Autor meist nur einen eingegrenzten Blick und damit einhergehend spezifische Handlungsweisen vertreten kann, haben wir ein Werk mit verschiedenen Beiträgen herausgegeben, um möglichst viele diverse Sichtweisen zum Thema sonderpädagogische Diagnostik zu präsentieren. Wir haben möglichst viele Expert*innen gebeten, uns Beiträge zu schicken und uns nicht auf eine sonderpädagogische Fachrichtung oder ein spezifisches Thema der Diagnostik beschränkt. Wir sehen das Buch nicht als Einführungswerk, sondern als Fundgrube für die verschiedenen Ansätze der Diagnostik an. Diese unterschiedlichen Texte bieten Anlässe für eine gemeinsame Auseinandersetzung und Diskussion in der Lehre.

Dieses Themenheft dient der Sammlung interdisziplinärer Perspektiven auf grenzüberschreitende und zukunftsgerichtete Prozesse des Lehrens und Lernens in der Kultur der Digitalität, die Nachhaltigkeits- und Gerechtigkeitsfragen gleichermaßen betreffen. (…)

Das Themenheft bildet den Abschluss eines eineinhalbjährigen Prozesses, der es den Autor:innen ermöglichte, Beiträge einzureichen, die vorab mit einem Fachpublikum auf der gleichnamigen Tagung an der Ludwig-Maximilians-Universität in München diskutiert und weiter entwickelt wurden. Bereits vor Tagungsbeginn standen die Beiträge als Videozusammenfassung auf der Tagungswebseite zur Verfügung, um das Zusammentreffen vor Ort für die Diskussion der Inhalte zu nutzen. Die Veröffentlichung erfolgt nun im Anschluss an ein offenes und transparentes Double-Peer-Review-Verfahren. Dadurch wurden Räume für einen konstruktiven und detaillierten Austausch eröffnet, von denen insbesondere Nachwuchswissenschaftler:innen profitieren konnten.

  • Költzsch, Deborah: Making the invisible visible – Eine empirische Untersuchung zur Definition und Evaluation von Kreativität bei fremdsprachlichen Schreibprodukten der Primarstufe

Als Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit gilt das ambivalente Verständnis von Kreativität im Englischunterricht. Während der Begriff mit dem selbstständigen Gebrauch der Fremdsprache eng verbunden (Maley, 2015) und eine Förderung von Kreativität im Unterricht erwünscht ist (Gallup, 2019), scheint gleichzeitig eine allgemeingültige Definition zu fehlen. Diese Dissonanz führt zu einer oftmals untergeordneten Stellung von Kreativität im Unterrichtsalltag (Haager, 2019; Schacter et al., 2006), die aber dem Potenzial von Kreativität für das fremdsprachliche Lernen widerspricht. Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde Kreativität deshalb aus Sicht der Didaktik des Englischen empirisch untersucht, um Kreativität sichtbar zu machen und deren Förderung zu ermöglichen. Thematisch spezifizierte sich die Arbeit auf die Primarstufe sowie die Schreibkompetenz, um möglichst präzise Einblicke zu bieten. Gerade das frühe Fremdsprachenlernen eignet sich dazu besonders gut, da aufgrund des fehlenden Leistungsdrucks.

Die Berufsschule ist in Österreich wie in Deutschland ein wichtiger Integrationsort für Menschen mit Fluchtbiografie, trotzdem ist die Professionalisierung von Lehrkräften in diesem Kontext bisher nur wenig erforscht. Zu diesem Forschungsdefizit liefert die Dissertation neue Erkenntnisse.

Die Autorin untersucht mit problemzentrierten Interviews und einer qualitativen Inhaltsanalyse, wie Lehrende heterogene Klassenverbände wahrnehmen, welche Herausforderungen sie beim Unterrichten von Geflüchteten sehen und mit welchen Arbeitsstrategien sie darauf reagieren. Interviewt wurden Lehrkräfte an gewerblich-technischen Tiroler Berufsschulen.

Die normativen Anforderungen an Lehrkräfte – Professionalisierungskonzepte, Standards und gesetzliche Vorschriften in Österreich, Deutschland und der Schweiz – sind der Ausgangspunkt, um aus den empirischen Ergebnissen Handlungskonsequenzen für die Lehrkräftebildung abzuleiten. Wissenschaftliche Vorarbeiten werden durch die neuen Erkenntnisse modifiziert.

  • Joachim Betz, Jan-René Schluchter (Hg.): Schulische Medienbildung und Digitalisierung im Kontext von Behinderung und Benachteiligung

Konzepte und Modelle der Medienbildung mit Menschen mit Behinderungen im Kontext von Schule und Unterricht liegen bis dato nur in Ansätzen vor. Insbesondere Verbindungslinien von medien-, sonder- und inklusionspädagogischen Ansätzen sind für das Handlungsfeld Schule wenig erschlossen. Der Band setzt Impulse, sich dieser Thematik aus theoretischer und praxisbezogener Perspektive anzunähern und so einen Beitrag zur weiteren Ausgestaltung von Schule und Unterricht mit der Perspektive Inklusion.

Die Welt wird zunehmend digital und komplexer. Dies hat zur Folge, dass Routinetätigkeiten auf dem Arbeitsmarkt immer weniger gefragt sind, während interaktive, kreativ-gestaltende und kognitiv-analytische Tätigkeiten zunehmend an Bedeutung gewinnen (Levy und Murnane 2005). Gleichzeitig offenbaren internationale Vergleichsstudien wie PISA (OECD 2014) oder IGLU (Bos et al. 2017) in Deutschland bereits seit 20 Jahren ein Problem, das als chronisch bezeichnet werden kann: Etwa ein Fünftel aller Lernenden erreicht die Mindestkompetenzstandards in den Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen nicht, wobei insbesondere Schüler:innen in sozioökonomisch deprivierten Lagen gefährdet sind. Das Ziel unseres Bildungssystems, allen Kindern und Jugendlichen langfristig eine selbstbestimmte Teilhabe am ökonomischen, politischen und kulturellen Leben der Gesellschaft zu ermöglichen, wird dementsprechend verfehlt. Zurückzuführen ist die hohe Anzahl von Schüler:innen, die das Bildungsminimum nicht erreichen, unter anderem auf die mangelnde Adaptivität des schulischen Bildungsangebots. Wie die Nutzung digitaler Möglichkeiten insbesondere im Sinne der Teilhabegerechtigkeit aussehen kann, soll in diesem Beitrag im Vordergrund stehen. Vorgestellt wird eine strategische Kernroutine für mehr individuelle Unterstützung an Schulen. Die Kernroutine beginnt mit einer digitalen Lernstandserhebung, auf die evidenzbasierte und passgenaue Förderangebote aufbauen.

Designbasierte Forschung umfasst verschiedene Ausprägungsformen von Forschungsprozessen, die auf die Entwicklung und Implementation von Innovationen abzielen. Mit der Anwendung von designbasierten Ansätzen haben Forscherinnen und Forscher den Anspruch, sich an der Lösung praktischer Problemlagen zu beteiligen; dies ist ein wichtiger Ausgangspunkt für die Anlage von Forschungsprozessen und -programmen. Häufig geht es um bisher wenig strukturierte, aktuelle Probleme in der Berufsbildungspraxis, was wiederum bedeutsam für das Aufeinandertreffen und die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis ist. Der vorliegende Band nimmt die Vielfalt designbasierter Forschung auf und dokumentiert, ergänzt durch Visualisierungen, die Beiträge des AG BFN Forums „Wissenschaft trifft Praxis – Designbasierte Forschung in der beruflichen Bildung“, welches in einem digitalen Format an der Universität Paderborn stattfand.

Aus der mangelnden digitalen Kompetenz von (Berufsschul)Lehrkräften, Lehramtsstudierenden und Schüler:innen ergibt sich ein „digitaler Teufelskreis”. Der Autor entwickelt, erprobt und evaluiert in seiner Dissertation aus einem Design-Based Research Ansatz ein Konzept für ein Onlineseminar innerhalb der beruflichen Lehramtsausbildung an der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Zentraler Baustein des Seminars ist die Eigenproduktion von Erklärvideos, die digitale Kompetenzen niedrigschwellig fördert und zur Sensibilisierung für das Thema Digitalisierung im Handlungsfeld Schule beiträgt. Aus den Ergebnissen der praxisbezogenen Studie im Kontext des Studienstandorts Gießen leitet der Autor allgemeine Gelingensbedingungen und Handlungsempfehlungen für die digitalisierungsbezogene Professionalisierung angehender Berufsschullehrkräfte ab.

 

 

 Schule in der digitalen Welt: Open Access

 

Die rasante Entwicklung der Technologien im sogenannten MINT-Bereich, also in Mathematik, Informatik, den Naturwissenschaften und Technik, bedeutet für Lehrkräfte eine enorme Herausforderung. Auf welche Fragestellungen der Zukunft sollen sie ihre Schülerinnen und Schüler vorbereiten? Wie offen sind sie selber für Entwicklungen, die das Lehren und Lernen verändern? Oder anders gefragt: Kann es heute überhaupt noch guten MINT-Unterricht geben, wenn man die Möglichkeiten digitaler Werkzeuge und Medien außer acht lässt?
(…)

Der Band 1 nimmt vor allem die Förderung digitaler Kompetenzen bei Lehrerinnen und Lehrern in den Blick. Es wird deutlich, dass dafür ein kontinuierlicher Prozess der Professionalisierung notwendig ist – im Angelsächsischen spricht man von „continuing professional development“ (CPD). Und dieser Prozess muss sich durch alle drei Phasen der Lehrkräftebildung ziehen: das Studium, den Vorbereitungsdienst wie auch die Fort- und Weiterbildung.

Der Band 2 versammelt konkrete digitale Lernumgebungen für den Einsatz im schulischen MINT-Unterricht. Auch erste Beispiele aus der Welt der Virtual Reality und der Augmented Reality sind dabei. 

 

 

Schule in der digitalen Welt: Schulleitung

    Für Schulleitungen, schulische Führungskräfte und interessierte Lehrkräfte. Gibt es hier den Reader und das Kartenspiel Unterrichtsentwicklung.

    Die Cornelsen Schulleitungsstudie gibt Schulleitungen in Deutschland eine starke, öffentliche Stimme. Die repräsentative Studie des FiBS Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie unter Beteiligung von Bildungsforscher Prof. Dr. Klaus Hurrelmann zeigt, vor welchen Herausforderungen Schulleitungen stehen und welche konkreten Schritte sie sich für die Zukunft wünschen. Mit über 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern haben sich gleich doppelt so viele Schulleitungen beteiligt wie im Vorjahr. Sie wollen ihre Erfahrungen weitergeben und fordern bessere Rahmenbedingungen, um Schulen weiterzuentwickeln.

    Die Handreichung stellt dazu Rahmenbedingungen, Aufgaben und Kooperationsmöglichkeiten vor und gibt einen Überblick über das Aufgabenfeld der Schulsozialpädagoginnen und Schulsozialpädagogen innerhalb der Schulgemeinschaft. Sie richtet sich in erster Linie an die staatlichen Schulsozialpädagoginnen und Schulsozialpädagogen im Programm „Schule öffnet sich“. Die Handreichung ist aber auch lesenswert für Schulleitungen und alle anderen Lehr- und Fachkräfte, die im Lebensraum Schule tätig sind.

    Schulsozialpädagoginnen und Schulsozialpädagogen bringen eine sozialpädagogische Sichtweise und einen ganzheitlichen Blick auf die Schülerinnen und Schüler sowie auf die Klasse mit sich. Durch ihre Professionalität und ihr Expertentum in gruppendynamischen Prozessen bereichern sie das System Schule und entlasten es zugleich.

     

     

    Schule in der digitalen Welt: OER

     

    Willkommen zum Projekt “Python trifft Turtle – Das Malbuch”. Version 1 ist fertig. Ihr dürft es gerne verändern, vervielfältigen, ergänzen und vervielfachen so viel ihr wollt. 

    • Tilo Bödigheimer, Steffen Jakowski, Philipp Staubitz: Das iPad für Lehrkräfte – 2023 – Kostenlose OER Selbstlernmaterialien für Anfänger:innen und Fortgeschrittene, iPadOS16

    Und hier geht es zur dazugehörigen Videoreihe.

    Scientists for Future unterstützen Engagierte mit Präsentationsfolien und Grafiken. Unsere Sammlungen werden laufend weiterentwickelt und stehen hier zum Herunterladen zur Verfügung. Die meisten Grafiken stehen unter offenen Lizenzen (man kann die Folien ändern, verbessern und selbst wieder ins Netz stellen). Details sind in den Foliennotizen dokumentiert.

    Unsere Präsentationensammlungen entstehen in gemeinschaftlicher Arbeit und oft auf der Grundlage von „Folienspenden“ vieler Wissenschaftler:innen und enthalten Copyright, Lizenzen, Quellenangabe und Erklärungen.

    Spotlights sind kurze Diskussionen eines Klima- und Nachhaltigkeitsthemas durch Wissenschaftler:innen

    Bei Verkehrswende denken viele zuerst an Elektroautos, mehr Fahrräder und den Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs. Der Güterverkehr findet in der breiten Debatte eher keine Beachtung. Dabei ist er Dreh- und Angelpunkt der Verkehrswende. Denn der Güterverkehr wächst rasant: Wer heute im Internet bestellt, erwartet morgen die Lieferung frei Haus. Die Folgen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt sind bedenklich: mehr Abgase, mehr Lärm, mehr Stau.

    Wie kann man den Güterverkehr möglichst effizient und umweltfreundlich organisieren? Welche Verkehrssysteme sollen politisch gefördert werden? Darüber streiten in diesem Planspiel Vertreter/innen von Verkehrs- und Umweltverbänden. Sie tragen ihre Forderungen und Argumente zwei Ministerien vor. Die Ministerien entscheiden, wer Geld für Modernisierung und Instandhaltung bekommt. Das Planspiel Güterverkehr ist somit Demokratie- und Umweltbildung in einem und kann analog wie digital genutzt werden.

    Isabelle Schuhladen widerlegt fünf Mythen zu Lernen durch Lehren: „Wenn Schüler einen Lernstoffabschnitt selbstständig erschließen und ihren Mitschülern vorstellen, wenn sie ferner prüfen, ob die Informationen wirklich angekommen sind und wenn sie schließlich durch geeignete Übungen dafür sorgen, dass der Stoff verinnerlicht wird, dann entspricht dies idealtypisch der Methode Lernen durch Lehren (LdL).“, Jean-Pol Martin, Begründer von Lernen durch Lehren.

    Im Begleitmaterial zum Video gibt es eine umfangreiche Materialsammlung mit Links zum Einstieg, zur Vertiefung sowie zur Vernetzung zum Thema. Ganz konkrete Tipps, wie man als individuelle Lehrkraft oder als Schule und Team mit Lernen durch Lehren beginnen kann, werden auch im Begleitmaterial zur Verfügung gestellt.

    In Kooperation mit Dr. Michael Kirch (Ludwig-Maximilians-Universität München, Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik) sowie vielen tollen Studierenden entstanden im Rahmen eines Seminars 16 Adaptable Books als „Open Educational Ressources“ (OER): Freie, digitale Bücher, die sich an die Lesefähigkeiten der Kinder anpassen und unterschiedliche Lesewege ermöglichen. Das Besondere: Die Kinder wählen selbst aus, wie sie lesen wollen – nicht die Kinder müssen sich an die Bücher anpassen, sondern die Bücher an die Kinder!

    Die neu gegründete CHU-Academy möchte Lehrerbildende darin stärken, kompetent mit wissenschaftlicher Evidenz umgehen zu können. Sowohl das Verständnis als auch der sichere Umgang ebnen den Weg für die Gestaltung evidenzbasierter Lehrerbildung und langfristig auch für die Gestaltung von evidenzbasiertem Unterricht. Die Unterstützungsangebote bzw. Trainings sollen wissenschaftlich aufbereitete Inhalte mit der Praxis verzahnen.

     

     

    Schule in der digitalen Welt: Vermischtes

     

    • Kompetenzzentrums Technik · Diversity · Chancengleichheit: Materialcenter

    Zahlreiche Broschüren, Poster im PDF-Format. Vornehmlich für den MINT Unterricht in den weiterführenden Schulen.

    Dieser Kurs richtet sich an Lernende der Sekundarstufe II und ist dazu konzipiert, Sie bestmöglich auf das Schreiben Ihrer Facharbeit vorzubereiten und möchte Sie auch beim Schreiben Ihrer Facharbeit begleiten.

    Zusätzlich bietet der Online-Kurs ergänzende Materialien für Lehrpersonen, die zur Unterstützung Ihrer Betreuung dienen.

    Neue Werkzeuge, die uns kognitiv unterstützen, hielten bereits in der Vergangenheit selbstverständlich Einzug in Bildung und Alltag. Prof. Christian Spannagel (PH Heidelberg) plädiert daher in seinem Blogbeitrag für einen unaufgeregten Umgang mit dem Textgenerator ChatGPT. Verweisend auf theoretische Ansätze zu “Computational Offloading”-Phänomenen sieht Spannagel einen besonderen Diskussions- und Reflexionsbedarf in Bezug auf die Frage, ob und wie kognitive Tools in Lernprozesse integriert werden sollten. Für die praktische Umsetzung stellt er drei Ansätze vor.

    Mit Global Stories möchten wir nicht Probleme, sondern Lösungsansätze in den Vordergrund stellen, um globale Zusammenhänge zu verdeutlichen. Geschichten können nicht nur helfen, komplexe Themen überschaubar und greifbar darzustellen, sie schaffen auch einen positiven Zugang und motivieren zum Handeln. Deshalb stellen wir hier Geschichten aus verschiedenen Kontinenten vor, von Menschen und Initiativen, die sich erfolgreich in ihrem Handlungsfeld für einen nachhaltigen Wandel einsetzen, authentisch, partizipativ, mitreißend.

    Unsere Global Stories bieten Anknüpfungspunkte für zahlreiche Themen des Globalen Lernens und eignen sich besonders für die Arbeit mit Schulklassen und Jugendgruppen. Jede Geschichte wird ergänzt mit Anregungen für die Weiterarbeit im Unterricht.

    Was sind die 4Ks und in welchen Kontext können wir sie einordnen? Woran hapert es bei der Etablierung in der Praxis? Und inwieweit sind die 4Ks mit den vorherrschenden Didaktiken umsetzbar? Diesen Fragen widmet sich der Artikel Die 4K-Skills – ein kunstvoll geflochtener Zopf von Jöran Muuß-Merholz im Schweizer Magazin profil.

    Die Mehrheit der Gesellschaft bewegt sich im digitalen Raum, kommuniziert, konsumiert und informiert sich online. Die Digitalisierung und die gesellschaftlichen Veränderungen, die mit ihr einhergehen, berühren auch die politische Bildung auf verschiedenen Ebenen und werfen die Frage auf, wie politisch Bildende auf die digitale Transformation reagieren, sie inhaltlich aufgreifen und zu ihrer Mitgestaltung befähigen sollten.

    Das Dossier lotet Ansätze für die politische Bildung in einer digitalen Welt aus: Expert/-innen aus Fachdidaktik, Politikwissenschaft, Pädagogik, Zivilgesellschaft und der schulischen und außerschulischen Praxis diskutieren in Beiträgen und Audio-Interviews Themen, Kompetenzen, Didaktik und Methoden.

    NEU: Unterrichtsmaterialien (OER) mit Kapiteln zu Geschäftsmodellen, Meinungsbildung, Datenspuren und Teilhabe in einer digitalen Welt.

     

    Noch zwei Podcastempfehlungen ...

     

    Am “digitalen Lagerfeuer” kommen Lehrkräfte aus Deutschland zu Wort, die sich mit Ihren Schulen auf der “Expedition in die Digitalität” befinden. So unterschiedlich wie die Lehrkräfte und Schulen selbst, sind auch die eingeschlagenen Wege, Ziele und Möglichkeiten. Am digitalen Lagerfeuer berichten sie von entdeckten Wegen, Sackgassen, Hindernissen und suchen gemeinsam nach Antworten auf die Frage, wie Schule und Lernen im 21. Jahrhundert aussehen und gestaltet werden kann.

    In den Folgen 4-8 werden Schulen vorgestellt, die am Modellversuch Berlin hybrides Lernen teil.

    In diesem Podcast geht es um Forschung zu Schule und Unterricht, die jede Lehrerin und jeder Lehrer kennen sollte. In jeder Folge stelle ich Ihnen eine Studie, ein Review oder eine Metaanalyse vor, die für didaktische und pädagogische Erwägungen von Praktikerinnen und Praktikern relevant ist. Dabei gehe ich sowohl auf ‘Klassiker’ als auch auf aktuelle Forschung ein.
    Ich bin Schulpsychologe, nebenbei seit vielen Jahren in der Forschung tätig und habe früher zwölf Jahre lang an einem Gymnasium das Fach Englisch unterrichtet.

     

    Das wär’s für heute.

    Mit diesem Blogbeitrag wünsche ich Ihnen, liebe Blogleserinnen und -leser, liebe Bildungs- und Schulengagierten für die bevorstehenden Oster(ferien)zeit geeignete Ablenkung und ansonsten: Entspannung, Entspannung und noch einmal: Entspannung.

     

     Stay tuned 

     Titelbild: Gerd Altmann @pixabay

     

    Medienkonzept – Update

    Nicht zuletzt wegen der vielen, vielen KI-Beiträge (aka ChatGPT & Co.) aus der Edu®Vorschaubild der Version vom 19:13, 3. Sep. 2016und der FediLZ-Szene kommt bei den Schulträgern, bei den Schulleitungen und Steuergruppen zunehmend die Frage nach einem Update des schuleigenen Medienkonzepts auf. Bisher waren die Medienkonzepte fast immer Voraussetzung für die Beantragung möglicher Gelder aus dem Digitalpakt. Die Notwendigkeit einer Vorlage wird sicher auch in Zukunft von den kommunalen Trägern gefordert werden. Gleichwohl können die aktuellen Entwicklungen rund um diese Tools und Apps eine Gelegeneit sein, die Überlegungen und Implementationen der letzten Jahre auf den Prüfstand zu stellen.

    Das gilt auch für meine eigene Themenseite, der ich ein sehr umfangreiches Update gegönnt habe, nach wie vor in Unterstützung und Bestätigung des Leitmotivs der Medienberatung NRW:

    Das schulische Medienkonzept schafft durch einen Austausch aller in der Schule Beteiligten eine gemeinsame Basis für die aktive Gestaltung der Lernumgebung und Unterrichtsorganisation.

    Und keine Sorge, nicht ChatGPT war federführend. Ich habe eine Reihe von Vorträgen, Blogbeiträgen, Schulwebseiten und vieles mehr recherchiert, in Gesprächen mit kompetenten und erfahrenen Medienentwicklungsberater*innen analysiert und Ergebnisse und Erfahrungen zusammengestellt und bewertet. Vor allem die Kategorie “Best Practice” lohnt einen intensiven Blick. Dabei wird auch sehr deutlich, vor welchen Herausforderungen Schulleitungen und Steuergrupppen so stehen. Damit der Überblick nicht verloren geht, sind Instrumente zum Projektmanagement sicher hilfreich. Auch diesem Aspekt widme ich zwei Themenseiten: Qualitäts- und Projektmanagement.

    Und klar, ganz am Ende lasse ich dann doch noch ChatGPT zu Wort kommen. Es zeigt sich erneut, dass dieses Tool wirklich sehr hilfreich ist in Zusammenfassungen und einer Konzentration auf das Wesentliche. Daher habe ich diesen Abschnitt auch FAQ an ChatGPT genannt …

    … Stay tuned …