KI in der Schule (2): Didaktik
In meinem ersten Beitrag habe ich die Bildungsforschung zu Wort kommen lassen. Sie hat eine Reihe von Handlungsoptionen aufgezeigt.
- Schulinterne Leitfäden: Schulen können vorhandene Handreichungen und Leitfäden nutzen, um festzulegen, wie KI-Systeme datenschutzkonform und pädagogisch sinnvoll eingesetzt werden.
- Nutzung frei zugänglicher, geprüfter Tools: Für Unterricht und individuelle Förderung lassen sich Aufgaben, Texte oder Erklärungen generieren, die an unterschiedliche Sprachen oder Leistungsvoraussetzungen angepasst sind.
- Materialerstellung und Unterrichtsentwürfe: Lehrkräfte können Sprachmodelle für die Entwicklung von Arbeitsblättern, Unterrichtsstunden und differenzierten Materialien einsetzen.
Darüber hinaus bin ich auf die Herausforderungen im Umgang mit heterogenen Lerngruppen eingegangen und habe auf unterrichtliche sowie berufsorientierte Aspekte aufmerksam gemacht.
In diesem praxisorientierten Beitrag werde ich diese nun ergänzen bzw. konkretisieren. Vor allem im Hinblick auf die Materialerstellung und die Unterrichtsgestaltung. Denn wie der Schulleiter Nils Fischer auf LinkedIn unter der Überschrift „Das Ende der Schulbücher” schreibt:[1] … Continue reading
Traditionelle Schulbücher haben jahrzehntelang für Struktur und Planbarkeit im Unterricht gesorgt. Doch ihr Modell hatte immer schon Grenzen. Gedruckte Werke sind statisch, werden über Jahre hinweg genehmigt, bleiben oft hinter aktuellen Entwicklungen zurück und verursachen durch die Lehrmittelausleihe hohe Kosten für Schulen und Elternhäuser. Die Realität von Lernprozessen sieht anders aus: kein Kind, kein Jugendlicher, kein Erwachsener lernt in derselben Geschwindigkeit, mit denselben Vorkenntnissen und denselben Interessen. „One-Size-fits-all“ war schon immer eine pädagogische Vereinfachung, die wir bislang aus praktischen Gründen akzeptiert haben.
Mit KI verändert sich das Spielfeld. Anstatt dass Lehrkräfte in späten Abendstunden Arbeitsblätter zusammenschustern oder auf träge Genehmigungsprozesse von Verlagen warten, wird Content künftig dynamisch erstellt – passgenau für Lernstand, Tempo und Themeninteresse. Das bedeutet ein Redesign unseres Schulsystems:
- Weg von linearen Curricula,
- hin zu flexiblen Lernpfaden,
- unterstützt durch KI, die Inhalte, Übungen und Feedback maßgeschneidert anbietet.
Bei der Vorbereitung dieses Beitrags hat mich nun Folgendes interessiert: Was würde sich für mich ändern, wenn ich noch im Unterrichtsgeschehen aktiv wäre?
Wie der Beschreibung zum Prozessmodell, das in allen Kerncurricula des Landes Hessen implementiert ist, zu entnehmen ist, habe ich gemeinsam mit einer TI-affinen Kollegin und einem GeoGebra-affinen Kollegen Einsatzmöglichkeiten von CAS-Rechnern und Computern vorgestellt. Ich habe nun meine Einheit „Zuordnung” aufgegriffen und mit Perplexity einen Dialog gestartet. Ich hoffe, dass auch Lehrkräfte, die sich mit Mathematik nicht so gut auskennen, mit der Beschreibung zurechtkommen. Es handelt sich um eine Unterrichtseinheit für den Jahrgang 7.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Hierbei handelt es sich um den Auftakt eines Dialogs. Für mich bieten die Sprachmodelle die Möglichkeit, Ideen für die Unterrichtsgestaltung zu erhalten. Somit erhalte ich mit den ersten Prompts eine Grobstruktur, die ich dann unter Berücksichtigung der Lerngruppe weiter verfeinern kann (und muss).
Prozessmodell, organisiert mit Perplexity
Startphase: Ziele der Unterrichtseinheit
In einem Podcast wird angedeutet, wozu LLM wie du in der Lage sind:
- Schulinterne Leitfäden: Schulen können vorhandene Handreichungen und Leitfäden nutzen, um festzulegen, wie KI-Systeme datenschutzkonform und pädagogisch sinnvoll eingesetzt werden.
- Nutzung frei zugänglicher, geprüfter Tools: Für Unterricht und individuelle Förderung lassen sich Aufgaben, Texte oder Erklärungen generieren, die an unterschiedliche Sprachen oder Leistungsvoraussetzungen angepasst sind.
- Materialerstellung und Unterrichtsentwürfe: Lehrkräfte können Sprachmodelle für die Entwicklung von Arbeitsblättern, Unterrichtsstunden und differenzierten Materialien einsetzen.
Ich möchte nun auf den letzten Punkt eingehen und untersuchen, wie du Lehrkräften, beispielsweise aus dem Fach Mathematik, helfen kannst. Es geht um das Lehr-Lernkonzept „Prozessmodell” (https://schule-in-der-digitalen-welt.de/kou/) und „Constructive Alignment” (https://schule-in-der-digitalen-welt.de/constructive-alignment/). Ich benötige eine Unterrichtseinheit zu Zuordnungen.
Ziele der Unterrichtseinheit sind:
- Beziehungen zwischen Größen als Zuordnung aufschreiben und darstellen
- Eigenschaften von Zuordnungen aus ihren Darstellungen ablesen
- Eigenschaften von prop./ antiprop. Zuordnung benennen
- Aus bekannten Größenangaben weitere Größenangaben berechnen
- Taschenrechner und Computer verständig einsetzen
Die Unterrichtseinheit soll folgende Kompetenzen fördern:
- Graphen lesen und darstellen; Umgang mit Tabellen und Formeln. Die SuS benötigen die digitalen Werkzeuge
- zur Unterstützung beim Erkunden, Präsentieren, Visualisieren, Experimentieren
- zum Strukturieren, Kontrollieren sowie zum Recherchieren
- Ausgleichskurven. Die SuS benötigen die digitalen Werkzeuge
- zur Bearbeitung von mathematischen Problemen und anschließender Reflexion
- zur Unterstützung beim Erkunden, Präsentieren, Visualisieren, Experimentieren
- Proportionale Zuordnungen. Die SuS benötigen die digitalen Werkzeuge
- zum Berechnen, Algebraisieren, Strukturieren, Kontrollieren
- Antiproportionale Zuordnungen. Die SuS benötigen die digitalen Werkzeuge
- zum Berechnen, Algebraisieren, Strukturieren, Kontrollieren
Erstelle unter Nutzung des Prozessmodells einen sechswöchigen Plan, wie ich den Unterricht gestalten und organisieren kann.
1. Phase: Advance Organizer
In der ersten Phase arbeite ich gerne mit einem Advance Organizer, der mir dabei hilft, meine Ziele angemessen vorzustellen und später die Ideen der Schüler zu sammeln. Kannst du mir dieses Dokument bitte vorbereiten?
3. Phase: Selbsteinschätzungsbogen (SEB)
Zentral ist die Selbsteinschätzung der Schülerinnen und Schüler in der 3. Phase. Kannst du mir einen zur Unterrichtseinheit passenden Selbsteinschätzungsbogen zusammenstellen?
4. Phase: Individuelle Unterstützung
Wie kannst du mich bzw. meine Schüler in der vierten Phase unterstützen? In dieser Phase bereiten sie sich individuell auf die Klassenarbeit vor. Ich stelle mir vor, dass sie Kontakt zu dir aufnehmen und dir dann Fragen stellen können. Alternativ könntest du sie in Vorbereitung auf die Klassenarbeit testen. Wie kann ich das organisieren?
5. Phase: Rückmeldung der Lehrkraft
In der letzten Phase wird ein Abgleich mit der Klassenarbeit vorgenommen. Kannst du den Selbsteinschätzungsbogen um die Lehrereinschätzung ergänzen?
Reflexion
Und nun erlebe ich ein Déjà-vu. Nach meiner Zeit bei „Schulen ans Netz” (SaN) und der Bertelsmann-Stiftung war mir klar, dass ich meinen Unterricht nicht mehr auf die gleiche Weise gestalten wollte, wie ich es vor meinem Ausstieg aus dem Schuldienst im Jahr 1990 in meiner Referendarzeit erlebt und praktiziert hatte. Mit meinem Neueinstieg im Jahr 2004 ermöglichte mir die Kombination aus Prozessmodell und Erfahrungen aus der SaN-Zeit einen komplett neuen Zugang zum Mathematik- und Informatikunterricht. Schon damals konnte ich mit den aktuellen Schulbüchern kaum etwas anfangen, höchstens als Nachschlage- und Aufgabenwerk.
Ähnlich hat mein Kollege reagiert, dem ich die Perplexity-Vorlagen gemailt habe:
Ich finde sie super! Das ist GENAU der Ansatz, den ich mir vorstelle und der mir immer wieder durch den Kopf geht. Ich möchte das Lernen weiter individualisieren. Das passt hervorragend in unser Prozessmodell. Ich dachte dabei vorrangig an Phase 4 (Konsolidierung) und Phase 1 (Lernausgangslage). Die Ergebnisse des SEBs (okay, einige habe ich selbst erstellt und kann sie immer wieder nutzen) und die Idee der Klausurrückmeldung mit Förderbedarfsgedanke sind jedoch neu und eine sehr gute Idee, vor allem für die Sekundarstufe I!
Selbstverständlich muss noch einiges nachgearbeitet werden. Die Perplexity-Vorlagen liefern eine Grobstruktur. In Abhängigkeit zur Lerngruppe ist eine Verfeinerung möglich. Viele Anpassungen sind erst im Laufe des Lehr- und Lernprozesses möglich. Somit setzt auch erst dann der weitere Dialog mit den Sprachmodellen ein. Verglichen mit meiner Erinnerung aus der damaligen Zeit ist das jedoch nicht der Rede wert. Zum Vergleich: Der Link führt zu einer gezippten Datei. Nach dem Entpacken die Datei „00start.doc” aufrufen. Die Word-Datei ist mit den weiteren Dateien verlinkt. Sie sind ebenfalls im Word-Format abgelegt, damit man sie weiterverarbeiten kann, z. B. durch Ergänzungen von Aufgaben, individuellen Erklärtexten und vielem mehr.
Ich kann mich noch gut an unsere Fortbildungen erinnern. Wie häufig wurde uns gesagt: „Ja, macht Sinn. Angesichts des Zeitaufwands müsste ich eigentlich auf eine halbe Stelle gehen, um die einzelnen Phasen angemessen vorzubereiten.“ Selbst wenn man unterstellt, im Laufe der Unterrichtsjahre viele Materialien erstellt zu haben, verändern sich doch immer wieder die Lerngruppe und die damit verbundenen Herausforderungen. Mit diesem LLM habe ich in wenigen Stunden eine brauchbare Vorlage erhalten. Das hat seinerzeit, bei aller Routine viel mehr Zeit beansprucht.
Warum kein Prompt zur zweiten Phase?
Hier wahre ich meine eigene Integrität und Authentizität. Die lasse ich mir durch keine KI der Welt vorschreiben. Wozu habe ich eigentlich jahrelang studiert? Außerdem kann ich auf jahrzehntelange Unterrichtserfahrung zurückgreifen. Das schließt jedoch nicht aus, Neues dazuzulernen. Das würde ich jedoch lieber in Kooperation mit meinen (Fach)Kolleginnen und Kollegen entwickeln bzw. erarbeiten.
Rückmeldungen Kolleginnen und Kollegen
Ich habe meine (ehemaligen) Fortbildungskolleginnen und -kollegen aus den Fachbereichen Naturwissenschaften, Deutsch, Neue Fremdsprachen sowie Politik & Wirtschaft angeschrieben und sie um ihre Erfahrungen im Umgang mit LLM & Co. gebeten. Die Rückmeldungen waren zwiespältig. Ja, man bekam neue Anregungen für den Unterricht. Nein, noch läuft einiges in die falsche Richtung ( Konfabulieren (Prof.’in Zweig), Halluzinationen). Vor allem der Kollege aus dem Fachbereich Naturwissenschaften berichtete von frustrierenden Erkenntnissen für seinen Physik-Leistungskurs. Der Tenor war dennoch: Bezüglich der Unterrichtsorganisation könne man von den Tools profitieren. Fachdidaktisch wünschte man sich jedoch mehr Unterstützung von den Fachdidaktikerinnen und -didaktikern der Universitäten und Pädagogischen Hochschulen. Deren Input sei nahezu gar nicht vorhanden, so der Vorwurf.
Und doch ist dieser so nötig: Die Fremdsprachenkollegen (Englisch, Französisch, Spanisch) berichten von Reaktionen der Schülerinnen und Schüler, die sie daran zweifeln lassen, ob der Unterricht angesichts der Verfügbarkeit und der Übersetzungsfähigkeiten der LLM-Tools methodisch wie inhaltlich noch sinnvoll ist. Die Deutschlehrerin verwies auf die nahezu 100-prozentig sichere Fehlerkorrektur durch DeepL inklusive weiterer Formulierungsalternativen. Sie würde die Schülerinnen und Schüler gerne bitten, ihre Arbeiten – schon allein wegen ihrer kaum lesbaren Handschrift – durch die Tools zu jagen, um sie lesbarer zu machen, grobe Fehler zu bereinigen und ihnen schließlich die Möglichkeit zu geben, noch einmal über ihre Arbeiten zu reflektieren. Darüber hinaus zeigte sie sich angesichts der Dialogmöglichkeiten begeistert, die bis hin zur Vorbereitung von kleineren Aufführungen reichen. Hierbei arbeitet sie mit dem Fach Darstellendes Spiel zusammen. Der Kollege aus dem Fachbereich Politik und Wirtschaft äußert schließlich sein Unbehagen darüber, wie anfällig die LLMs für Desinformationen, Manipulationen, Diskriminierungen, Verzerrungen und Überwachungstechnologien sind. Wie sollte man darauf reagieren, wenn nicht durch Problemstellungen, die durch den Einsatz von LLMs entstehen?
Mathematik – Informatik
Auch in meinen Fächern (Naturwissenschaften und Informatik) muss dringend ein Diskurs stattfinden. Prof. Loviscach hat in einem Youtube- Video aufgezeigt, wie stark sein Arbeitsbereich von den Entwicklungen rund um LLMs betroffen ist. Mit Klausuraufgaben aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Gebäudeautomation, Windenergie, erneuerbare Energie und Elektronik, die von unterschiedlichen LLMs gelöst wurden und die er mit „Magna cum laude” bewertet hat, bestätigt sehr erstaunlichen „Kompetenzen“ der von ihm getesteten LLMs. Indirekt stellt er die Frage, wie sich seine Lehre angesichts dieser rasanten Entwicklung verändern müsse. Übertragen auf die schulische Bildung stellt sich für mich die Frage, welche Basisausbildung in Zukunft erforderlich ist. Heymann würde es im Fach Mathematik vermutlich bei den Inhalten Arithmetik, Prozentrechnung, Dreisatz und Schätzen bewenden lassen.
Rückblick: Wir schreiben das Jahr 1996: In den Printmedien wird eine Habilitationsschrift von Hans Werner Heymann mit der provokanten Aussage zitiert, dass die Vermittlung der Inhalte des Mathematikunterrichts bis zur 8. Klasse – darunter Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division, Überschlagsrechnung, Dreisatz und Prozentrechnung – bereits eine ausreichende Berufsvorbereitung darstelle.[2]https://schule-in-der-digitalen-welt.de/7-evaluation/
Vielleicht war es 1996 noch kein Thema, doch ich halte aus heutiger Sicht die Vermittlung von Inhalten zur Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung für essenziell. Aber was dann? Viele der Übungsaufgaben aus den Schulbüchern ab Jahrgangsstufe 8 wurden richtig gelöst. Welche Konsequenzen ergeben sich für uns im Mathematikunterricht, wenn in der beruflichen Ausbildung gefordert wird, sich vor allem auf die Inhalte bis zur 8. Klasse zu konzentrieren? Lediglich die zukünftigen NaWi-Uni-Aspiranten haben erweiterten Qualifikationsbedarf in mathematischen Kalkülfragen. In der Informatik gestaltet sich die Sache noch dramatischer. Fast jeder Code wird mittlerweile fehlerfrei erzeugt. Somit benötige ich „nur noch” die Kompetenz, richtig zu prompten und die Codes zu prüfen. Das erfordert sicherlich auch Basiskompetenzen, die jedoch nicht über Jahre hinweg aufgebaut und gepflegt werden müssen.
In seiner Habilitationsschrift aus dem Jahr 1996 forderte Heymann, sich diesen sieben allgemeinbildenden Aufgaben zuzuwenden, die zudem fächerübergreifend umgesetzt werden können: Lebensvorbereitung, Stiftung kultureller Kohärenz, Weltorientierung, Anleitung zum kritischen Vernunftgebrauch, Entfaltung von Verantwortungsbereitschaft, Einübung in Verständigung und Kooperation, Stärkung des Schüler-Ichs.[3]ebda.
Das Wording ist sicher an die heutige Zeit anzupassen, doch der Inhalt ist grundsätzlich übertragbar. Zusammenfassend lassen meine Erfahrungen und die meiner Kolleginnen und Kollegen nur eine Schlussfolgerung zu. Die Curricula müssen verändert oder zumindest deutlich angepasst werden. Zudem müssen sie, spätestens ab der Jahrgangstufe 8 fächerübergreifend und/oder -verbindend angelegt sein. Keine Schülerin und kein Schüler wird in seinem späteren Beruf in seiner eigenen Berufsdomäne tätig sein. Das Arbeitsgebiet wird immer interdisziplinär ausgerichtet sein. Dafür muss die Schule die entsprechenden Voraussetzungen schaffen – curricular wie mental.
Fächerübergreifende, -verbindende Ansätze
Lehrkräfte müssen nicht warten, sondern können bereits jetzt, auch ohne große Umbauten im Curriculum, gezielt und fächerübergreifend Future Skills fördern. Dies ist durch kleine Module, kluge Partnerprojekte und mutige Diskussionen über Werte, Wandel und Wirklichkeit möglich. Wichtig ist ein gemeinsames Mindset im Kollegium. Antoine de Saint-Exupéry (französischer Schriftsteller) sagte dazu vor 100 Jahren: „Unsere Aufgabe ist es nicht, die Zukunft vorherzusehen, sondern sie zu ermöglichen.“ Darüber hinaus können Lehrkräfte agile Lehrmethoden einführen, die Jugendlichen dabei helfen, relevante Fähigkeiten für die Arbeitswelt zu entwickeln. Praktika, Projektarbeit und praxisnahe Aufgaben können dabei helfen, theoretisches Wissen in praktische Fähigkeiten umzusetzen.
In Norwegen sind fächerübergreifende Projekte curricular verankert. Aktuell durch die Themen: Demokratie und Bürgerbeteiligung, nachhaltige Entwicklung, Gesundheit und Lebenskompetenz. Übertragen auf unser Bildungssystem, z. B. bezüglich „Nachhaltige Entwicklung”
- Berechnung des ökologischen Fußabdrucks (MINT)
- Diskussion über Konsumverhalten (Deutsch, Sozialkunde)
- Gestaltung von Informationskampagnen (Kunst und Sprache)
- Reflexion über persönliche Werte (Philosophie, Ethik/Religion)
Didaktische Zugänge zur Kooperation im Kollegium gelingen etwa durch Themenwochen oder Projekttage, fächerübergreifende Module (3–6 Unterrichtsstunden), Lernprodukte (Podcasts, Blogs, Websites, Erklärvideos). Didaktisch/methodisch bietet sich das
- Das Deeper Learning Unterrichtsmodell (Anregungen ggfs. via: Deeper Learning und digitales Lernen als Stärkung von BNE im Schulunterricht)
- THEO – LEA (Anregungen ggfs. via BNE in Klasse 5/6)
an.
Finanzbildung im fächerübergreifenden, -verbindenden Ansatz
Aber auch Alltagsfragen bieten sich an, aufgegriffen zu werden. Immer wieder wird gefordert, Finanzbildung in den Lehrplan aufzunehmen. Zuletzt wurde dies am 5. Oktober 2025 in der SZ gefordert: Finanzbildung muss auf den Lehrplan. Sonst wird es nie echte Chancengleichheit geben. Ich habe mich gefragt, wie ein Team, das Mathematik und PoWi/Sowi unterrichtet, von dem Tool Perplexity unterstützt werden kann. Mit folgendem Prompt habe ich es befragt:
Es wird schon seit langem gefordert, Finanzbildung in der Schule zu ermöglichen. Kannst du einmal fächerübergreifende Unterrichtseinheiten skizzieren, die die aktuellen Lehrziele in Mathematik und Politik einbezieht?
Was mich beeindruckt hat, waren die Quellen, die das Tool einbezogen hat: Zur Antwort, inkl. Angaben zu den genutzten Quellen.
Darüber hinaus können Schulen ihren Schülerinnen und Schülern eine geeignete Berufsorientierung bieten, indem sie moderne, digitale und praxisnahe Ansätze verfolgen, die sich an den Bedürfnissen, den Interessen sowie den technologischen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler orientieren. Dazu nun mehr.
Berufsorientierung
Der Bericht über die Expo zeigt, wie präsent KI bereits bei unseren Schülerinnen und Schülern der Abschlussklassen ist – sei es im Realschul- oder im Gymnasialbereich. Im Hinblick auf die Berufsorientierung sind die durch KI erzeugten Substituierbarkeitspotenziale von Interesse, also die Frage, welche Aufgaben und Berufe technisch durch Computer und Maschinen ersetzt werden könnten. Konkret sind Beispiele mit einem besonders hohen Substituierbarkeitspotenzial z. B. Bäcker, Buchhalter und Kassierer, mit einem besonders niedrigen z. B. Erzieher, Ärzte und Friseure. Die Diskussion über die Bedeutung traditioneller und digitaler Kompetenzen bietet die Gelegenheit, mit den Schülerinnen und Schülern über die Anforderungen und Chancen der Arbeitswelt von morgen zu sprechen, beispielsweise durch Projekte, Recherchen oder Gespräche mit externen Experten.
Am Beispiel des Online-Tools „Jobfuturomat“, das Berufe nach ihrer Substituierbarkeit analysiert, wird aufgezeigt, welche Berufe wie stark betroffen sein werden. Lehrkräfte könnten ihren Schülern mit diesem Tool ermöglichen, ihre Wunschberufe zu untersuchen und die Ergebnisse zu diskutieren, wie in diesem Video (ab 10:30) vorgestellt.
Ob KI einen Job kaputt macht? Auf diese Frage geht dieser Beitrag ein:
- Y-Kollektiv: Arbeit 4.0 – Macht KI meinen Job kaputt?
Y-History-Reporterin Julia recherchiert mit künstlicher Intelligenz! Sorgen hat ihr das lange nicht gemacht: „Ich mache schließlich was mit dem Kopf. Das kann mir keiner nehmen.“ Doch mittlerweile fragt sie sich: Wie lange noch? Ist das echt „nur“ Arbeit 4.0, mit den üblichen Risiken und Nebenwirkungen? Oder killt KI im großen Stil Jobs – auch meinen? Julia probiert mit Forschern eine brandneue Übersetzer-KI aus, entlarvt mit einer Faktencheckerin Video-Fakes und steigt zwischendurch tief ins Filmarchiv. Dort findet sie unsere alten Ängste (Roboter bauen Autos!), unsere Träume (Eine Maschine komponiert!) und manchmal auch Komisches: Der elektronische Heiratsvermittler war 1963 jedenfalls ein ziemlich cooler Vorläufer für Tinder & Co….
Ab Minute 17 werden kreative Berufe und ab Minute 23 der Journalismus berufsspezifisch hinterfragt.
Die Beschäftigung mit den durch die Digitalisierung bedingten Veränderungen, die Förderung der Reflexion über berufliche Zukunftssicherheit und Weiterbildungsbereitschaft sowie das Ausprobieren von Tools wie dem Jobfuturomat bieten einen praxisnahen Zugang zur beruflichen Wirklichkeit und orientieren sich eng an den aktuellen Entwicklungen der Arbeitswelt. Prof. Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung äußert sich im o. g. ARD-Video-Beitrag (ab etwa 15:30) u. a. zum Thema KI im Bildungssystem: „Es geht nicht um IT-Expertise, sondern um die Fähigkeit, damit zu arbeiten, abstrakt zu denken, zu kommunizieren, zu lernen und sich selbst und den eigenen Job zu organisieren.”
Idee für eine Unterrichtseinheit/Projektag „Berufsorientierung“
In Kenntnis der oben vorgestellten Videos und der ersten Berührungen mit dem Online-Tool Futuromat: Warum nicht Schülerinnen und Schüler mit einer Methode vertraut machen, die sich mit auf die Zukunft ausgerichteten Fragestellungen als sinnvoll erwiesen hat und in Schulen noch selten anzutreffen ist? Das Design-Thinking-Verfahren.
Thema: „Gestalte die Zukunft deiner Arbeit“ – Schülerteams entwickeln kreative Lösungen für Fragen rund um die Zukunft der Arbeitswelt im Zeitalter von KI.
Zielgruppe: Sek I/II, alle Schulformen
Dauer: 6–8 Unterrichtsstunden
Fächer: Ethik, Wirtschaft, Deutsch, Informatik, Kunst, Politik
Geförderte Kompetenzen:
- Kognitiv: Problemlösen, Kreativität, systemisches Denken
- Technologisch: digitale Tools im Problemlösungsprozess nutzen
- Sozial: Teamarbeit, Kommunikation, Perspektivenübernahme
- Selbstkompetenz: Selbstorganisation, Eigenverantwortung, Sinnorientierung
Warum ist Design Thinking nützlich? [4] … Continue reading
- Es hilft, komplexe Probleme zu lösen, indem es den Fokus auf die Nutzer legt.
- Es ermöglicht die Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen, die wirklich von den Nutzern gewünscht werden.
- Es fördert eine offene Fehlerkultur und das systematische Hinterfragen von Annahmen.
Die Umsetzung wird durch den Einsatz eines LLMs Ihrer Wahl sicher erleichtert, wie meine ersten Tests gezeigt haben. Allerdings fehlte mir der lokale Bezug, sowohl was die zu beteiligenden Firmen und Betriebe als auch die beteiligten Schülergruppen angeht. Deren Erwartungen müssen unbedingt in die Prompts bzw. in den Dialog mit den LLMs eingebunden werden, wie die Antwort von ChatGPT auf meinen Prompt zeigt:
Gemeinsam mit den Schülern möchte ich der Frage nachgehen: Wie kannst du die richtige Berufswahl treffen? Gewöhnlich werden dazu Praktika in Betrieben oder Berufsorientierungstage durch einschlägige Agenturen angeboten. Angesichts der Entwicklungen rund um KI scheint mir das jedoch nicht mehr angemessen zu sein. Eignet sich das Design-Thinking-Modell (vgl. https://hpi.de/d-school/) für die Umsetzung in meinen Lerngruppen?
Antwort ChatGPT
Das ist ein spannender Ansatz! Deine Überlegung, klassische Formate der Berufsorientierung (Praktika, Infotage, Beratungsagenturen) infrage zu stellen, ist im Lichte der schnellen Entwicklungen rund um KI sehr berechtigt. Gerade weil viele heutige Berufsbilder sich stark verändern oder erst noch entstehen, erscheint es sinnvoller, die Schüler:innen methodisch zu befähigen, ihre eigenen Wege zu entwickeln – und hier passt Design Thinking sehr gut.
Warum sich das Modell eignet:
- Nutzerzentrierung:
Im Design Thinking steht der Mensch mit seinen Bedürfnissen im Mittelpunkt. Übertragen auf die Berufswahl heißt das: Die Schüler reflektieren nicht nur „Welche Berufe gibt es?“, sondern „Welche Stärken, Interessen, Werte habe ich – und wie passen diese zu möglichen Tätigkeiten in einer von KI geprägten Zukunft?“. - Iteratives Vorgehen:
Berufsorientierung ist kein einmaliger Prozess, sondern ein Ausprobieren, Verwerfen, Neujustieren. Das iterative Arbeiten im Design Thinking spiegelt diesen realen Prozess sehr gut wider. - Kreativität und Zukunftsorientierung:
Klassische Berufsorientierung vermittelt oft ein statisches Bild von Berufsfeldern. Design Thinking ermutigt dagegen, neue Ideen zu generieren – etwa: „Wie könnte mein Traumberuf in 10 Jahren aussehen?“ oder „Welche Kombination aus KI-gestützten und menschlichen Fähigkeiten wird dann gefragt sein?“ - Teamarbeit und Perspektivwechsel:
Berufswahl ist oft ein sehr individueller Prozess. Im Design Thinking profitieren Schüler:innen davon, gemeinsam Ideen zu entwickeln, andere Blickwinkel einzunehmen und ihre eigenen Sichtweisen zu erweitern. - Verbindung zu KI-Themen:
Man kann gezielt Szenarien einbauen: Welche Berufe werden durch KI unterstützt oder transformiert? Welche Kompetenzen bleiben unersetzlich? Welche neuen Chancen entstehen?
Mögliche Umsetzungsschritte im Unterricht (stark verkürzt, orientiert an den Phasen des HPI-Modells):
- Verstehen: Schüler analysieren ihre eigenen Interessen, Stärken, Werte.
- Beobachten: Interviews mit Berufstätigen, KI-Experten oder Eltern; Recherchen zu „Future Skills“.
- Sichtweise definieren: Formulieren von Leitfragen wie „Wie finde ich einen Beruf, der zu mir passt und zukunftssicher ist?“
- Ideen finden: Brainstorming zu Berufsbildern der Zukunft, Rollen, die KI nicht übernehmen kann, Kombinationen aus Technik und Menschlichkeit.
- Prototyp entwickeln: Schüler entwerfen z. B. ein persönliches Zukunftsportfolio oder eine „Berufslandkarte“ für sich selbst.
- Testen: Rückmeldungen aus der Gruppe, von Eltern oder externen Fachleuten einholen.
👉 Fazit: Ja, das Design-Thinking-Modell eignet sich sehr gut für deine Fragestellung. Es verschiebt den Fokus von der Anpassung an bestehende Berufsbilder hin zu einer selbstbestimmten, kreativen Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten der Zukunft.
Soll ich dir einen konkreten Stundenablauf (z. B. für 4–6 Doppelstunden) entwerfen, der zeigt, wie du das mit deinen Lerngruppen durchführen kannst?
Super! Ich skizziere dir einen Unterrichtsablauf auf Basis von Design Thinking für etwa 4–6 Doppelstunden (je nach Tiefe und Lerngruppe). Die Struktur lehnt sich an die Phasen der HPI-D-School an, ist aber für die schulische Umsetzung vereinfacht.
Thema: „Wie kannst du die richtige Berufswahl treffen?“
Methode: Design Thinking
Zielgruppe: Sek. I / Sek. II (anpassbar)
Doppelstunde 1: Einstieg & Verstehen
- Impuls: Kurze Diskussion „Berufe heute vs. in 15 Jahren – was verändert sich durch KI?“
- Mini-Input Lehrkraft: Veränderungen von Berufsbildern durch Automatisierung/KI, Beispiele neuer Tätigkeiten.
- Übung: Schüler:innen füllen ein „Self-Assessment Canvas“ aus (Stärken, Interessen, Werte, Hobbys, Wünsche).
- Hausaufgabe/Recherche: Interviews mit Eltern, Freunden oder Berufstätigen zu deren Berufswahl und veränderten Anforderungen.
Doppelstunde 2: Beobachten & Empathie
- Austausch: Ergebnisse der Interviews zusammentragen.
- Perspektivwechsel:
- Rollenspiel: „Ich bin eine KI – welchen Beruf könnte ich besser machen als ein Mensch? Wo bleibe ich außen vor?“
- Diskussion: Welche menschlichen Fähigkeiten bleiben unverzichtbar?
- Mapping: Sammlung auf Plakat oder digitalem Whiteboard („Future Skills Map“).
Doppelstunde 3: Sichtweise definieren
- Gruppenarbeit: Jede Gruppe formuliert eine Leitfrage, z. B.:
- „Wie finde ich einen Beruf, der zu meinen Stärken passt?“
- „Wie kombiniere ich Technik und Menschlichkeit?“
- „Wie bleibe ich flexibel, wenn sich Berufe ständig ändern?“
- Clustern: Gemeinsame Auswahl von 2–3 Kernfragen, die für alle relevant sind.
- Auftrag: Jede Gruppe bearbeitet eine Leitfrage weiter.
Doppelstunde 4: Ideen entwickeln
- Kreativtechniken: Brainstorming, 6-3-5-Methode oder „Crazy 8s“ (8 Ideen in 8 Minuten).
- Sammeln: Viele Ideen zu möglichen Berufsfeldern, Zukunftswegen, persönlichen Strategien.
- Auswahl: Gruppen wählen ihre 1–2 besten Ideen, die sie konkretisieren wollen.
Doppelstunde 5: Prototyping
- Produkte entwickeln (frei wählbar, z. B.):
- Persönliche Berufslandkarte (visuelle Übersicht möglicher Berufsfelder).
- Zukunfts-Portfolio (Stärken, Ideen, Handlungsschritte).
- Prototyp einer App/Website zur Berufswahl (Skizze auf Papier).
- Kurzfilm/Podcast „Mein Beruf in 2035“.
- Zwischenfeedback: Gruppen tauschen ihre Prototypen aus und geben Rückmeldungen.
Doppelstunde 6: Testen & Reflexion
- Präsentationen: Jede Gruppe stellt ihre Ergebnisse/Prototypen vor.
- Feedback: Von Mitschüler:innen, evtl. eingeladenen Eltern, Berufsberater:innen.
- Reflexion:
- „Was habe ich über mich gelernt?“
- „Wie kann ich Design Thinking auch auf andere Lebensentscheidungen anwenden?“
- „Welche Rolle spielt KI bei meiner Berufswahl – Chance oder Risiko?“
- Abschlussprodukt: Persönlicher „Zukunftsbrief“ an sich selbst: „In 10 Jahren will ich…“
🔧 Materialien:
- große Plakate, Post-its, Marker
- ggf. digitale Tools (Miro, Padlet, Canva)
- Templates (Self-Assessment Canvas, Future Skills Map, Berufslandkarte)
👉 Vorteil: Der Ablauf ist flexibel – du kannst auch nach Doppelstunde 4 stoppen (wenn Zeit knapp ist) oder durch externe Inputs (z. B. kurze Experteninterviews per Videocall) anreichern.
Soll ich dir für die Umsetzung ein Template-Set (z. B. für Self-Assessment Canvas, Future Skills Map, Berufslandkarte) entwerfen, das du direkt in deiner Lerngruppe einsetzen kannst?
Perfekt 👍 Dann stelle ich dir ein kleines Template-Set zusammen, das du direkt mit deinen Lerngruppen einsetzen kannst. Ich halte es so offen, dass du es sowohl analog (Plakat/Post-its) als auch digital (Padlet, Miro, Canva, Google Slides) nutzen kannst.
📌 1. Self-Assessment Canvas („Ich im Überblick“)
Ziel: Schüler:innen reflektieren Stärken, Interessen, Werte und mögliche Berufsmotive.
Struktur (einfaches Blatt oder A3-Poster):
- Meine Stärken (Was kann ich gut?)
- Meine Interessen (Womit beschäftige ich mich gern?)
- Meine Werte (Was ist mir im Leben wichtig?)
- Meine Lernfelder (Was möchte ich noch verbessern?)
- Meine Zukunftswünsche (Wo sehe ich mich in 10 Jahren?)
👉 Tipp: Mit Symbolen, Farben oder Bildern arbeiten lassen – macht das Ergebnis persönlicher.
📌 2. Future Skills Map
Ziel: Bewusstsein für Kompetenzen, die in einer KI-geprägten Zukunft wichtig sind.
Vorlage (Kreisdiagramm oder Mindmap):
- Technische Skills (z. B. Datenverständnis, Umgang mit KI, digitale Werkzeuge)
- Soziale Skills (Kommunikation, Teamfähigkeit, Empathie)
- Kognitive Skills (Problemlösen, kritisches Denken, Kreativität)
- Selbstkompetenzen (Resilienz, Flexibilität, Eigenverantwortung)
👉 Schüler:innen können die Map individuell ausfüllen und mit Beispielen aus ihrem Alltag ergänzen („Ich trainiere Teamfähigkeit beim Fußball“).
📌 3. Berufslandkarte („Mein Berufswelt-Atlas“)
Ziel: Ideen zu möglichen Berufsfeldern visualisieren.
Vorlage (Landkarte mit Feldern oder Zonen):
- Sichere Zonen: Berufe, die heute schon bekannt sind.
- Wachstumszonen: Zukunftsberufe (z. B. KI-Ethikberater, Green-Engineer).
- Unbekannte Zonen: Fantasievolle Ideen („Berufe, die es vielleicht bald gibt“).
- Meine Route: Markierung des eigenen Weges (z. B. mit Symbolen für Schule, Ausbildung, Studium, Beruf).
👉 Variante: Schüler:innen zeichnen Symbole, erstellen Steckbriefe zu Berufen oder verknüpfen ihre Map mit der Self-Assessment Canvas.
📌 4. Reflexionskarten
Für den Abschluss oder zur Zwischenauswertung:
- „Eine Fähigkeit, die mir für meine Zukunft wichtig ist…“
- „Ein Berufsfeld, das mich neugierig macht…“
- „Eine Rolle, die KI in meinem Beruf spielen könnte…“
- „Ein nächster Schritt, den ich unternehmen möchte…“
👉 Diese Karten lassen sich leicht auf A6 drucken oder digital in Mentimeter/Padlet einsetzen.
🔧 Wenn du möchtest, kann ich dir die Vorlagen auch grafisch als PDF/PowerPoint zum direkten Ausdrucken oder für Beamer/Whiteboard gestalten – dann hättest du sofort einsatzfähige Arbeitsblätter.
👉 Soll ich dir diese grafisch aufbereitete Version (z. B. als PDF) vorbereiten?
Self-Assessment Canvas
Meine Stärken (Was kann ich gut?)
Meine Interessen (Womit beschäftige ich mich gern?)
Meine Werte (Was ist mir wichtig?)
Meine Lernfelder (Was möchte ich verbessern?)
Meine Zukunftswünsche (Wo sehe ich mich in 10 Jahren?)
Schlussbemerkung
Nils Fischer (s.o.) weiter:[5] … Continue reading
Google hat mit „Learn Your Way“ ein Programm gestartet, das zwar noch in der Experimentierphase ist, aber schon zeigt, wohin die Reise geht: zu vollständig individualisierten, adaptiven Lernwegen. Jeder Lernende bearbeitet ein Thema so lange, bis der nächste Meilenstein erreicht ist – nicht länger, nicht kürzer.
Das bedeutet ein Redesign unseres Schulsystems:
- Weg von linearen Curricula,
- hin zu flexiblen Lernpfaden,
- unterstützt durch KI, die Inhalte, Übungen und Feedback maßgeschneidert anbietet.
Wie Fischer bin auch ich der Meinung, dass sich die Schulbuchverlage neu erfinden müssen. Wie schon so häufig beschrieben: Lehrkräfte müssen ihre Mindsets überdenken, ihre Rolle überprüfen und sich von reinen Inhaltsvermittlern zu Lernbegleitern und Kompetenzcoaches entwickeln. „Die Frage ist nicht, ob dieser Wandel kommt, sondern nur noch, wie schnell wir ihn zulassen“, so der Schulleiter abschließend.
In diesem zweiten Beitrag meiner Reihe habe ich mir vorgenommen, diesen Wandel curricular zu skizzieren. Dabei geht es um die Frage: „Wie lässt sich der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Schule und Unterricht verantwortungsvoll gestalten?” Bezüglich einer Auseinandersetzung auf Schulebene habe ich bereits in meinem Einführungsartikel darauf Bezug genommen.
Die Verfahren der datengestützten Schulentwicklung sind ein Werkzeug, um die angesprochenen Aspekte empirisch zu erfassen, zu reflektieren und in konkrete Qualitätsentwicklungsprozesse zu überführen. Damit können Schulen im gesellschaftlichen Wandel mit KI Orientierung gewinnen, digitale Kompetenzen stärken und zugleich gesellschaftliche Verantwortung im Einsatz von KI sichern. Wichtig ist dabei eine reflexive, transparente und partizipative Praxis, die gesellschaftliche, pädagogische und technische Perspektiven integriert.
Wenn Schulleitungen und Kollegien die Einführung von KI-Tools als lernendes System gestalten, kann aus anfänglicher Skepsis konstruktive Gestaltungskompetenz entstehen. Das ist ein entscheidender Schritt, um den Bildungsauftrag im digitalen Zeitalter zu erfüllen.
KI-Tools können Unterrichtsvorbereitungen ermöglichen, Lernprozesse unterstützen, Diagnosen erleichtern und Feedback automatisieren. Doch wer überprüft, wie gut sie das tun? Genau darum wird es in meinem dritten Beitrag gehen. Ich werde eine Reihe verschiedener Qualitätssicherungskonzepte vorstellen, die den Einsatz von KI aus pädagogischer, rechtlicher und technischer Sicht absichern. Durch klare Kriterien, Prozessschritte und Verantwortlichkeiten werden Vertrauen und Transparenz geschaffen.
… Stay tuned …
References





Datengestützte Schulentwicklung kann eine Schlüsselrolle spielen. Schulen, die den Einstieg in das Thema KI systematisch gestalten möchten, können zunächst Befürchtungen und Wissensstände erheben, beispielsweise durch Befragungen von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern sowie Eltern. Auf dieser Grundlage lassen sich gezielte pädagogische Tage oder interne Fortbildungen entwickeln, die eine technische Einführung mit kritischer Reflexion verbinden. Die so entstehende Datengrundlage dient nicht nur der Evaluation des Fortbildungsprozesses, sondern auch der strategischen Steuerung weiterer Schulentwicklungsmaßnahmen.












