Prozessmodell

Noch nie war ich so nah an meinen Schülern wie jetzt. 1

Werner Bauch

Studienseminar Marburg

Wie könnte ein mediengestützter Unterricht aussehen, den möglichst alle Schülerinnen und Schüler gern und erfolgreich besuchen – ein Unterricht, der wesentlich dazu beiträgt, Kompetenzen zu erwerben, um in der Schule, im privaten und beruflichen Leben Herausforderungen verantwortungsvoll zu meistern und der zur Mitgestaltung von Gemeinschaft beitragen kann?

Das in Hessen erfolgreich eingeführte und in den Kerncurricula verankerte Prozessmodell zeigt einen möglichen Weg auf. Der Lehr-Lernzyklus besteht aus einer mit fünf Handlungsfeldern ausgewiesenen  Spirale und zielt darauf ab, Lehrenden und Lernenden bezogen auf einen an Kompetenzen orientierten Unterricht ein Handlungsgerüst zur Verfügung zu stellen. Neue Medien werden Lerngruppen abhängig hinzugezogen, wenn sie dem individuellen Lernprozess dienlich sind.

Lehr-Lernzyklen können eine unterschiedliche Dauer haben. Es kann sich zum Beispiel um die Bearbeitung einer Lernaufgabe, um eine fachbezogene Unterrichtseinheit, um ein fächerübergreifendes Projekt oder um die langfristige Entwicklung von Kompetenzen mit wechselndem Inhaltsbezug (etwa beim Aufbau von Argumentationskompetenz) handeln. Im Zentrum des Prozessmodells stehen Lernende und Lehrende, die in fünf Handlungsfeldern aktiv sind und Verantwortung übernehmen.

Prozessmodell plus Werkzeuge aus Digitalien

Das Schaubild stellt, wie die Spirale andeutet, einen Lehr-Lernzyklus dar, der in eine Folge von Lehr-Lernzyklen eingebunden ist, die insgesamt einen langfristigen Kompetenzerwerb ermöglichen sollen. Lehr-Lernzyklen können eine unterschiedliche Dauer haben. Es kann sich zum Beispiel um die Bearbeitung einer Lernaufgabe, um eine fachbezogene Unterrichtseinheit, um ein fächerübergreifendes Projekt oder um die langfristige Entwicklung von Kompetenzen mit wechselndem Inhaltsbezug (etwa beim Aufbau von Argumentationskompetenz) handeln. Im Zentrum des Prozessmodells stehen Lernende und Lehrende, die in fünf Handlungsfeldern aktiv sind und Verantwortung übernehmen. Lernende erwerben Kompetenzen dadurch, dass sie selbst aktiv sind.

 

1. Phase: Lernen vorbereiten und initiieren

Laut Hattie gehört der Faktor „Ziele“ mit einer Effektstärke von 0,54 zu einem der wirksamsten und dabei ist es wichtig, dass nicht nur Lehrpersonen diese Klarheit besitzen. Vielmehr ist es entscheidend,, gerade den Lernenden aufzuzeigen, was gelerntwerden soll und wann das Ziel erreicht ist. Infolgedessen sind die Ziele immer in Verbindung zu den Erfolgskriterien zu sehen. Aus Sicht der Lernenden ergeben sich daraus als Fragen für das Visible Learning Wheel: „Was ist mein Ziel?“ und „Wann habe ich das Ziel erreicht?“. [1]Zierer Hattie 2.0, S. 152

Aus Lehrerinnen- und Lehrersicht ist

  • ein Bezug zu Kern- und Schulcurriculum bzw. Lehrplänen herzustellen,
  • die Lernausgangslage zu bestimmen,
  • eine Transparenz der Kompetenzerwartungen herzustellen und
  • eine kognitive Aktivierung sicherzustellen.

Dabei stehen folgende Fragen im Mittelpunkt:

  • Warum ist es wichtig, den Kenntnisstand vor dem Unterricht zu erfassen?
  • Wie können wir Schülerinnen und Schüler mit anregenden Unterrichtseinstiegen besser auf das Lernen vorbereiten?
  • Wie lassen sich Kontrastierungen nutzen, um Unterrichtsinhalte lernwirksamer zu vermitteln?
  • Wie kann mit geistigen Werkzeugen die Übertragung des Gelernten auf neue Situationen unterstützt werden?
  • Welche Aufträge eignen sich zur Vertiefung des Wissens?
  • Wie können wir die Lernenden darin unterstützen, Fehlvorstellungen zu bemerken und zu ersetzen?

Aus Schülerinnen- und Schülersicht: Ich weiß und kann schon etwas. Ich habe eine Vorstellung davon, was wir vorhaben. Ich stelle Fragen und entwickle Ideen.

Hilfreiche Werkzeuge aus Digitalien: KI-Tools, Text- und Bildverarbeitungsprogramme, Mindmap, Padlet. Lernstände ermittlen (Tutory Arbeitsblatt).

2. Phase: Lernwege eröffnen und gestalten

Lernen ohne leistungsorientierte Motivation kann nicht nachhaltig sein. Insofern wird mit der Frage: „Warum ist das wichtig für mich?“ eine Schlüsselstelle des Unterrichts angesprochen (vgl. Visible Learning Wheel). Gelingt der Lehrperson hierauf überzeugende Antworten zu geben, so werden sich die Lernende erfolgreicher in den Unterricht einbringen. [2]Hattie 2.0, S. 152

Aus Lehrerinnen- und Lehrersicht:

  • Situierung
  • Anforderungssituationen (Lernaufgaben)
  • Anknüpfung und Vernetzung
  • Konstruktion und Instruktion
  • Dokumentation der Lernwege

Aus Schülerinnen- und Schülersicht:
Ich arbeite alleine und mit anderen. Ich habe Ziele und erhalte Unterstützung. Ich nutze mein Können und lerne Neues. Ich sammle und zeige Spuren meiner Arbeit.

Hilfreiche Werkzeuge aus Digitalien: Text- und Bildverarbeitungsprogramme, Mindmap, Padlet. Plus: flipped classroom, Lernpfade, Quizzes. Ggfs. KI-Tools.

Es ist wichtig, dass die Schulen darauf achten, nicht nur die Schülerinnen und Schüler mit Schwierigkeiten zu unterstützen, sondern auch den Bedürfnissen der leistungsstarken Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden. Im Rahmen des im Folgenden dargestellten Prozessmodells werde ich explizit auf mögliche Angebote und Unterrichtserweiterungen eingehen.

  • Erweiterungs- und Vertiefungsmaterialien: Bieten Sie erweiterte Materialien oder vertiefende Aufgaben an, um den lernstarken Schülerinnen und Schülern zusätzliche Herausforderungen zu bieten. Dies kann durch Zusatzprojekte, Forschungsarbeiten oder weiterführende Themen geschehen.
  • Differenzierte Unterrichtsmaterialien: Stellen Sie sicher, dass Unterrichtsmaterialien differenziert sind, um den verschiedenen Lernbedürfnissen der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden. Dies kann bedeuten, dass Sie unterschiedliche Schwierigkeitsgrade für bestimmte Aufgaben oder zusätzliche Ressourcen bereitstellen.
3. Phase: Orientierung geben und erhalten

Es erweist sich als besonders wirksam, sofern es Auskunft über den weiteren Lernprozess gibt. Für das Visible Learning Wheel ergibt sich daraus das Element „Was sind meine nächsten Schritte?“ [3]Hattie 2.0, S. 153

Aus Lehrerinnen- und Lehrersicht:

  • Lernstandsfeststellung (formativ: beurteilend, orientierend, unbewertet)
  • Selbst- und Mitschülereinschätzung
  • Feedback: Lerngespräche
  • Stärkung und Ermutigung

Aus Schülerinnen- und Schülersicht:
Ich weiß, was ich schon kann und woran ich noch arbeiten muss. Ich bekomme Rückmeldung und Beratung. Ich setze mir neue Ziele.

Hilfreiche Werkzeuge aus Digitalien: Text- und Bildverarbeitungsprogramme, Feedbacktools

4. Phase: Kompetenzen stärken und erweitern

Der Faktor „Feedback (Formative Evaluation)“ verdeutlicht mit einer Effektstärke von 0.42 wie wichtig und wirksam es ist, Lernende immer wieder in die Situation zu bringen, in denen sie zeigen müssen, was sie gelernt haben. Die Aufforderung „Jetzt muss ich zeigen, was ich kann!“ ist infolgedessen ein weiterer Baustein des Visible Learning Wheel.

Aus Lehrerinnen- und Lehrersicht:

  • Differenzierte Anforderungssituationen: Übung, Vertiefung, Anwendung und Transfer

Aus Schülerinnen- und Schülersicht:
Ich arbeite auf meine Ziele hin und erhalte dabei Unterstützung. Ich nutze mein Wissen und Können – auch in für mich neuen Situationen. Ich erprobe und festige, was ich gelernt habe.

Hilfreiche Werkzeuge aus Digitalien: Digitale Plattform mit Aufgaben- und Lösungsmanagement, Blog, Wiki. KI-Tools.

Es ist wichtig, dass Schulen darauf achten, nicht nur Schülerinnen und Schüler mit Schwierigkeiten zu unterstützen, sondern auch den Bedürfnissen der lernstarken Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden. Hier sind einige Möglichkeiten, wie Schulen dies umsetzen können:

  • Mentoring und Beratung: Bieten Sie lernstarken Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich mit Mentoren oder Beratern zu treffen, um ihre Ziele zu besprechen, Karrierepläne zu entwickeln und Unterstützung bei der Herausforderung von höheren akademischen Zielen zu erhalten.
  • Förderung von Selbstregulation und Eigenverantwortung: Helfen Sie den lernstarken Schülerinnen und Schülern, ihre eigenen Lernziele zu setzen und ihre Fortschritte zu verfolgen. Dies fördert Selbstregulation und Eigenverantwortung, was für ihre zukünftige akademische und berufliche Entwicklung von entscheidender Bedeutung ist.
5. Phase: Lernen bilanzieren und reflektieren

Lehrkräfte müssen sich als Evaluatoren sehen. Sie müssen ihren Einfluss kennen. Der Faktor „Feedback (Allgemein)“ mit d=0,52 weist auf zwei Kernaspekte hin: Erfolgreiches Feedback ist keine Einbahnstraße, sonder ein Dialog. Insofern ist nicht nur eine Rückmeldung der Lehrperson zu den Lernenden wichtig, sondern auch die Rückmeldung von den Lernenden zur Lehrperson. Es erweist sich als besonders wirksam, sofern es Auskunft über den weiteren Lernprozess aus der Perspektive der Schülerinnen und Schüler gibt. Für das Visible Learning Wheel ergeben sich daraus die Elemente „Was ich zum Unterricht sagen möchte!“ und „Was sind meine nächsten Schritte?“ [4]Hattie 2.0, S. 153

Aus Lehrerinnen- und Lehrersicht:

  • Anforderungssituationen (Leistungsaufgaben)
  • Leistungsfeststellung (summativ: bezogen auf Kompetenzniveaus, i. d. R. bewertet)
  • Reflexion
  • Perspektiven

Aus Schülerinnen- und Schülersicht:
Ich weiß, welche Ziele ich erreicht habe und wo ich stehe. Ich halte fest, was ich mir vornehme. Ich bringe meine Vorschläge für die Weiterarbeit ein.

Hilfreiche Werkzeuge aus Digitalien: Blog, Digitale Plattform mit individuellen Förder- und Forderplänen

Es ist wichtig, dass Schulen darauf achten, nicht nur Schülerinnen und Schüler mit Schwierigkeiten zu unterstützen, sondern auch den Bedürfnissen der lernstarken Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden. Hier sind einige Möglichkeiten, wie Schulen dies umsetzen können:

  • Individualisierte Lernpläne: Erstellen Sie individualisierte Lernpläne für lernstarke Schülerinnen und Schüler. Diese Pläne können ihre spezifischen Stärken und Interessen berücksichtigen und ihnen ermöglichen, in ihrem eigenen Tempo voranzukommen.

  • Teilnahme an Wettbewerben und Aktivitäten: Ermutigen Sie lernstarke Schülerinnen und Schüler, an akademischen Wettbewerben, Projekten und außerschulischen Aktivitäten teilzunehmen. Dies ermöglicht es ihnen, ihre Fähigkeiten zu vertiefen und sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen.

 

Prozessmodell (Eigene Erfahrung)

Die Frage nach einem adäquaten Einsatz neuer Medien stellte sich mir zu Beginn des Schuljahres 2004/2005, nach meiner Arbeit bei Schulen ans Netz (SaN e.V.). Mir ist durch die Berichte der Schulen deutlich geworden, mit einem Schulbuch orientierten Ansatz nicht sehr weit kommen zu können. Daher habe ich mich erst einmal auf eine Initiative des Landes Hessen eingelassen: Kompetenzorientierter Unterricht in Mathematik und Naturwissenschaften (KUMN). Zumal sich die Medienausstattung in meiner Schule auf zwei Computerräume beschränkte. Wir haben im Fortbildungsteam ein sog. Prozessmodell entwickelt und dazu eine Broschüre sowie einen Flyer veröffentlicht.

Im September 2020 hat das Medienzentrum Frankfurt eine Videoreihe zum Thema produziert.

 

Praxis

Im Wesentlichen bestand jede meiner Unterrichtseinheiten aus den folgenden Bausteinen dieses sog. „Outputmodells“:

  1. Zunächst legte ich gemäß dem schulinternen Curriculum (= Rahmenplan des Landes Hessen) die Lernziele fest, die sich an einer Kompetenz(weiter)entwicklung orientierten.
  2. Anschließend konzipierte ich die Klassenarbeit bzw. Klausur (= Output).
  3. Zu Beginn der Unterrichtseinheit stellte ich den Schülerinnen und Schülern die Lernziele vor, machte sie mit meinem Erwartungshorizont vertraut, fragte nach Vorerfahrungen, sammelte Anregungen für eine mögliche Erweiterung im weiteren Unterrichtsprozess und machte sie abschließend mit der Leistungsbewertung vertraut.
  4. Die Konzeption der Unterrichtseinheit wurde aufgrund der Rückmeldungen modifiziert und anschließend methodisch angemessen umgesetzt. Der Schwerpunkt lag auf einer schnellen, instruktionsorientierten  Vermittlung der Inhalte, weniger auf einer Vertiefung. Dies ist Teil des nächsten Schrittes.
  5. Nach der Erarbeitung der (mathematischen) Inhalte folgte eine zwei- bis dreiwöchige Anpassungsphase. Hier konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Vorbereitung auf die Klassenarbeit/Klausur eigenverantwortlich gestalten, immer mit Blick auf die zu Beginn kommunizierten Erwartungen an die Lernziele. Ich unterstützte die Schülerinnen und Schüler durch – von mir nicht benotete – Selbsteinschätzungsbögen (SEB). In dieser Phase hatten die Schülerinnen und Schüler auch den Freiraum, ihren eigenen Bedürfnissen nachzugehen. Insbesondere die stärkeren Schülerinnen und Schüler nutzten diese Zeit für erweiterte und vertiefende Fragestellungen.
  6. Nach der Klassenarbeit bzw. Klausur fand eine Nachbesprechung mit den Schülerinnen und Schülern statt, hier im Abgleich mit dem in der Anpassungsphase eingesetzten bzw. ausgefüllten SEB, der somit eine Rückmeldung zum Lernprozess ermöglichte. Bei Bedarf erstellte ich mit den Schülerinnen und Schüler einen kurzfristigen Förderplan, der parallel in der nächsten Unterrichtseinheit, wiederum mit meiner begleitenden Unterstützung, umgesetzt werden sollte.

Die mehrwöchige Kompetenzfestigung und -erweiterung (siehe oben: 4. Phase) war für mich lerntheoretisch und -praktisch die wichtigste Phase. Sie hat mich in die Lage versetzt, sowohl den lernschwachen als auch den lernstarken Schülerinnen und Schüler ein adäquates Förder- und Forderangebot zu machen.

Letztlich sind eine ganze Reihe der mir zum damaligen Zeitpunkt noch nicht vorliegenden Informationen zum Construtive Alignment eingeflossen. „Mein“ Verfahren ist in den USA unter Backwardsplanning bekannt.

Im Laufe der Jahre habe ich meine Umsetzung immer weiter verfeinert und mit digitalen Werkzeugen unterstützt, im Wesentlichen realisiert durch lo-net2: Durch Bereitstellung von – auch individualisierten – Materialien in der Dateiablage, durch kurze Hinweise abends im Chat, durch Videoschnipsel, anmoderiert im Blog bzw. im Forum (=schwarzes Brett) u.v.m. Vor Jahren wurde von Julia Scholemann ein Beitrag inkl. Screencast erstellt, der in die wesentlichen Bausteine einführt.

Bevor ich Christoph Maitzen als Projektleiter “zu Wort” kommen lasse, einige Beispiele aus der Unterrichtspraxis. Sie sind aus einer Zusammenarbeit von drei Mathematiklehrkräften entstanden: Sybille Stachniss – Carp, Patrick Röder und mir selbst. Die Gruppe hat sich im Fortbildungsprojekt (siehe unten) als sogenannte Technologie-AG konstituiert. Individuell sorgte jedes Gruppenmitglied dafür, dass die entwickelten Unterrichtsszenarien auf den drei seinerzeit bekanntestesten CAS System “laufen” konnten: Geogebra, TI- N-Spire und Casio-Classpad. Das machte auch den Charme dieser Gruppe aus: Die 4K standen jederzeit im Mittelpunkt unserer Arbeit. Und das bereits im Jahr 2008 ff…

 

Aus dem Mathematikunterricht, Sekundarstufe I

Vorgestellt werden die Unterrichtseinheiten zu

  • Zuordnung (Jahrgang 7)
  • Parabel (Jahrgang 8/9)
  • Exponential- und Logarithmusfunktion (Jahrgang 10)

Sie entstanden in einer im Rahmen des Fortbildungsprojekts “Kompetenzorientiertes Unterrichten in Mathematik und Naturwissenschaften” gebildeten Technologie-AG. Dr. Sybille Stachniss-Carp, Patrick Röder und ich haben uns als Lehrwerk auf die Reihe Neue Wege vom Schroedel Verlag verständigt. Die Bücher wiesen die – seinerzeit – am weitesten fortgeschrittene Kompetenzorientierung aus. Freundlicherweise hat der Verlag uns gestattet, die 2010 entstanden “Produkte” online zu stellen.

Ich bin sicher, dass die Beispiele als Anregung für eine erste Auseinandersetzung mit dem Prozessmodell dienen können. Auch die nicht in der Mathematik tätigen Lehrkräfte sollten profitieren können: Die eingesetzten Tools entstammen keiner Raketenwissenschaft, wie die Liste zeigt: Textverarbeitung, Powerpoint, Grafikprogramme, LMS (lo-net2) und natürlich eine CAS-App. Das war es auch schon. Auch, weil uns weitere, heute verfügbare Werkzeuge noch gar nicht zur Verfügung standen. Dazu später noch mehr …

 

Zum Umgang

Die Links

führen zu einer gezippten Datei. Nach dem Entpacken 00start.doc aufrufen. Die Word-Datei ist mit den weiteren Dateien verlinkt. Sie sind ebenfalls in einem Wordformat abgelegt, damit man sie weiter verarbeiten kann, z. B. durch Ergänzungen von Aufgaben und individuellen Erklärtexten und vielem mehr.

Sie benötigen die App geogebra classic 5 (oder 6), um die ggb-Dateien aufrufen zu können.

Ergänzungen aus dem Fortbildungsprojekt

“Im Rahmen des hessischen Unterstützungsprogramms für Lehrkräfte “Kompetenzorientiert unterrichten – Bildungsstandards nutzen“ (2007 – 2014) wurden Fachschaften von Sekundarstufen-I-Schulen über einen längeren Zeitraum fortgebildet. Die in dem Teilprojekt “Kompetenzorientiert unterrichten in Mathematik und Naturwissenschaften“ (KUMN) entwickelten und benutzten Materialien sollen an dieser Stelle, auch nach dem Ablauf des Projekt im Jahre 2014, für interessierte Lehrkräfte zur Verfügung stehen.”

Insgesamt gibt es acht Materialordner. In diesen finden sich Checklisten, Übersichten, Beispiele oder andere Dokumente sowie die dazugehörigen Artikel, die in der Zeitschrift BildungBewegt erschienen sind.

Anleitung für die Materialordner: Entpacken und den Erläuterungen der Worddatei folgen.

  1. Das Prozessmodell “Auf dem Weg zum kompetenzorientierten Unterricht – Lehr- und Lernprozesse gestalten”. Der Lehr-Lernzyklus wird mit fünf Handlungsfeldern als Spirale dargestellt und zielt darauf ab Lehrenden und Lernenden bezogen auf einen an Kompetenzen orientierten Unterricht ein Handlungsgerüst zur Verfügung zu stellen. Zum Materialordner
  1. Mathematisch-naturwissenschaftliche Lehrwerke auf Kompetenzorientierung überprüfen. Kompetenzorientierter Unterricht lässt sich ggf. durchaus mit den vorhandenen Lehrwerken gestalten. Inwieweit ein Lehrwerk für einen solchen Unterricht geeignet ist, lässt sich mithilfe eines Kriterienrasters überprüfen. Zum Materialordner
  1. Mit der Kompetenz-Inhalts-Matrix auf dem Weg zur Kompetenzentwicklung im naturwissenschaftlichen Unterricht. Die hessischen Kerncurricula für die Sekundarstufe I der Fächer Biologie, Chemie und Physik sind durch ihre Kompetenzbereiche gleichartig strukturiert. Mithilfe der Kompetenz-Inhalts-Matrix kann das Vorgehen in den drei Fächern aufeinander abgestimmt werden: Synergien werden aufgedeckt, ein Kompetenzentwicklungsplan oder ein Curriculum kann erstellt werden. Zum Materialordner 
  1. Gestaltung der Fachschaftsarbeit nach der Teilnahme am Fortbildungsprojekt “Kompetenzorientiert unterrichten in Mathematik und Naturwissenschaften”. Nach der Teilnahme am Unterstützungsprogramm KUMN verläuft die Entwicklungsarbeit in einer Fachschaft allzu häufig im Sande. Diesem kann mit einer projektartigen Arbeit entgegengewirkt werden. Beispielhaft wird die Erstellung des fachbezogenen Teils eines Schulcurriculums beschrieben. Hier geht es zum Materialordner
  1. Verantwortung für das eigene Lernen übernehmen. Ziel eines jeden Unterrichts ist es, Schülerinnen und Schüler zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern zu erziehen und auszubilden. Hierzu gehört auch, dass die Lernenden immer stärker Verantwortung für das eigene Lernen übernehmen. Im Regelunterricht sind entsprechende Strategien und Instrumente zu verorten, die die Schülerinnen und Schüler dazu in die Lage versetzen. Zum Materialordner
  1. SMARTe Ziele formulieren und ein Monstercheck. Im Umfeld von Lernkontrollen (Klassenarbeiten, Tests) ergeben sich „natürliche“ Anlässe Schülerinnen und Schüler zu unterstützen, Schritt für Schritt mehr Verantwortung für das eigene Lernen zu übernehmen. Selbsteinschätzungsbogen, Partneraufgaben, SMARTe Ziele für die Übungsphase, Lernplan für die Übungsphase und Selbstanalysebogen zur Klassenarbeit sind Instrumente, die dies schrittweise konkret werden lassen. Zum Materialordner 
  1. Ein auf Verstehen angelegtes Lernen – Tiefenlernen – bei Schülerinnen und Schülern fördern. Erst ein auf Verstehen angelegtes Lernen (Tiefenlernen) führt dazu, dass Schülerinnen und Schüler Wissen und Können nachhaltig verinnerlichen. Wie dies in vier zentralen Aspekten konkret gelingen kann wird aufgezeigt.  Zum Materialordner 
  1. Arbeitshilfen für einen kompetenzorientierten Unterricht. Die im Laufe des Projekts KUMN entwickelten und benutzten Hilfsmittel zur Umsetzung des kompetenzorientierten Unterrichts werden hier übersichtlich dargestellt. Weiter werden eine Checkliste, um vorliegende Unterrichtseinheiten bzgl. der Kompetenzorientierung zu überprüfen, und das „aktive Plenum“ (abgeleitet vom Flipped Classroom) vorgestellt. Zum Materialordner
Kompetenzorientierung im Unterricht (KMK for.mat)

Seit Januar 2007 arbeiten in dem KMK-Projekt „Bereitstellung von Fortbildungskonzeptionen und -materialien zur kompetenz- bzw. standardbasierten Unterrichtsentwicklung, vor allem Lesen, Geometrie, Stochastik“ unter der Federführung von Rheinland-Pfalz Vertreterinnen und Vertreter aller Bundesländer an der Entwicklung und Bereitstellung von Materialien und Konzeptionen. Das Gesamtprojekt sucht mit seinen beiden Teilprojekten den konstruktiven Anschluss an den BLK-Modellversuch SINUS. Gegenüber SINUS bezieht das Projekt jedoch alle Fächer ein, für die die KMK Bildungsstandards beschlossen hat. Ziel ist die systematische Entwicklung und Qualifizierung von Fachkonferenzen und Fachgruppen zu professionellen schulinternen Lerngemeinschaften in den Bildungsstandardfächern Deutsch, erste Fremdsprache, Mathematik und Naturwissenschaften.

Die Präsentation wurde von einem schulartübergreifenden Arbeitskreis erarbeitet. Sie ist schulartübergreifend angelegt und bietet sich an für einen Einsatz z. B.

  • in einer Lehrerkonferenz,
  • in Fachsitzungen, bes. Deutsch, Englisch, Mathematik,
  • bei einem Pädagogischen Tag,
  • bei Klassenelternversammlungen,
  • bei Elterninformationsabenden.

Die Präsentation ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Abschnitt werden die theoretischen Grundlagen der Kompetenzorientierung erläutert, im zweiten findet man konkrete anschauliche Bespiele für die Erstellung kompetenzorientierter Aufgaben in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik.

Die Folien sind mit einem Subtext versehen, der vom Vortragenden als Redeskript nach eigenem Ermessen verwendet bzw. verändert werden kann.

Im Teilprojekt 1 wurden 4 Arbeitsgruppen eingerichtet, die fachbezogene Materialien und Konzeptionen für die kompetenzorientierte Unterrichtsentwicklung in professionellen Fachgruppen entwickeln und bereitstellen.

Das Teilprojekt 2 richtet den Fokus auf Kompetenzprofile und Qualifizierungskonzepte für Beraterinnen und Berater zur Unterstützung einer kompetenz- und standardbasierten Unterrichtsentwicklung.

Materialien der KMK zum kompetenzorientierten Unterrichten in D, M, NaWi und Fremdsprachen (for.mat)

Weiterführende Literatur

Kritischer Meinungsaustausch zweier Pädagogen:  E-Mail-Gespräch zum Thema Diagnostik ind Förderung von Fritz Zaugg und Andreas Füchter

Beispiele für den Gebrauch und den Einsatz des Prozessmodells

  • Fächerübergreifende Unterrichtseinheit zum Thema Optik: Dorfmüller, Inge/ Reiche, Annett/ Sauerwein, Sabine/ Schneider, Johannes (2013): Ich sehe was, was du nicht siehst. Das Phänomen Sehen im kompetenzorientierten und fächerübergreifenden naturwissenschaftlichen Unterricht der Sekundarstufe I. Landesschulamt und Lehrkräfteakademie, Frankfurt.
  • Kooperative Methode zur Texterarbeitung im Deutschunterricht einer 3. Klasse: Kalbhenn, Ulrike (2013): „Gemeinsam geht es besser …“ Erfahrungen mit einer kooperativen Methode zur … Texterarbeitung im Deutschunterricht einer 3. Klasse. In: Landesschulamt und Lehrkräfteakademie (Hrsg.): Kinder lernen selbständig. Erprobte Materialien zur Kompetenzorientierung in der Grundschule. Reihe Unterrichtsentwicklung, Frankfurt, S. 49-56.
  • Anhand einer konkreten Unterrichtseinheit zum Generativen Schreiben (3. Klasse, Deutsch) werden die verschiedenen Phasen des Prozessmodells erörtert.
  • Weitere Beispiel zum Fach Deutsch (zusammengestellt von Dorothee Gaile)
  • Materialien zum Themenfeld Feuer im naturwissenschaftlichen Unterricht der 5. und 6. Klasse: Krönert, Reimund/ Leidinger, Ruth/ Slaby, Peter (2013): Feuer und Flamme. Materialien zum Themenfeld Feuer im naturwissenschaftlichen Unterricht. Landesschulamt und Lehrkräfteakademie, Frankfurt.
  • Für den evangelischen Religionsunterricht siehe: Henkel, Silvia/ Terno, Christoph (2011a): Jesus von Nazareth – eine kompetenzorientierte Unterrichtseinheit für die Jahrgangsstufe 5/6, Schönberger Hefte, 41. Jg., H 2, S. 15-22.
  • Henkel, Silvia/ Terno, Christoph (2011b): Gottesbilder – Eine kompetenzorientierte Unterrichtseinheit für die Jahrgangsstufen 9/10, Forum Religion, H 4, S. 8-18.

Footnotes

  1. Bauch, Werner: „Noch nie ich so nah an meinen Schülern wie jetzt!“ Ein Prozessmodell als „Handlungsgerüst“ für die Gestaltung von Lehr-Lernprozessen auf dem Weg zum kompetenzorientierten Unterricht. In: Höhle, Gerhard: Was sind gute Lehrerinnen und Lehrer? Theorie und Praxis der Schulpädagogik, Band 20, Immenhausen bei Kassel, S. 139 – 167.

References

References
1 Zierer Hattie 2.0, S. 152
2 Hattie 2.0, S. 152
3, 4 Hattie 2.0, S. 153