Nach dem Schuljahr: Blick aufs Neue!

Das Schuljahr neigt sich dem Ende zu und bietet Gelegenheit, auf die vergangenen Monate zurückzublicken und gleichzeitig den Blick nach vorne zu richten. Die letzten Wochen waren geprägt von Aussagen der Bildungsforscher:innen zu unserem Bildungssystem (Bildungsbericht 2024, Kreatives Denken PISA 2022). Darüber hinaus verunsichern Aussagen zur Generation Z. Diese jungen Menschen gehören einer Generation an, die vollständig in einer digital vernetzten Welt aufwächst, was sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt.

Es ist an der Zeit, dass Schulleitungen gemeinsam mit dem Kollegium darüber nachdenken, wie unser Schulsystem weiterentwickelt werden kann, um den Anforderungen dieser Generation gerecht zu werden. Ein offener Dialog über Werte und Ziele ist dabei von zentraler Bedeutung, um eine Schule zu schaffen, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch die sozialen und emotionalen Kompetenzen der Schüler*innen stärkt.

Viele Lehrer*innen in #BlueLZ und #FediLZ waren irritiert über Berichte aus den Bildungsministerien Schwedens und Dänemarks, die eine Rückkehr zum verstärkten Einsatz von Büchern forderten. Im April dieses Jahres habe ich – auch anlässlich der didacta24 – die Initiative LernMIT gestartet, die unterstreichen soll, dass moderne, zukunftsorientierte Bildungstechnologien die digitalen Kompetenzen unserer Schüler*innen eher befördern als verhindern helfen.

Zum Schulstart im Sommer/ Herbst stehen organisatorische und pädagogische Aufgaben an. Eine strukturierte und gut durchdachte Planung ist unerlässlich, um einen reibungslosen Übergang in das neue Schuljahr zu gewährleisten. Auch darauf gehe ich im Rahmen dieses Beitrags ein.

GenZ: SINUS Studie 2024

In der von der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegebenen Studie heißt es u. a.:[1]https://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/549130/wie-ticken-jugendliche-sinus-jugendstudie-2024/

Das Besondere der Studienreihe ist die systematische Erforschung der soziokulturellen Vielfalt, die die Jugend kennzeichnet. Die Leitfragen der Studienreihe sind: Wie leben und erleben Jugendliche ihren Alltag? An welchen Werten orientieren sie sich? Welche Lebensentwürfe und -stile verfolgen sie? Wie optimistisch blicken sie in die Zukunft? Alle vier Jahre werden zudem neue Themen behandelt. 2024 waren dies: Umgang mit politischen Krisen, soziale Ungleichheit und Diskriminierung, Engagement und Beteiligung, Lernort Schule, Social Media, Fake News, Sinnsuche und Mental Health, Geschlechtsidentität und Rollenerwartungen, Sport und Bewegung. Jugendstudien können Frühindikatoren des gesellschaftlichen Wandels sein.

Die vorliegende Arbeit zeigt, dass Teenager in Zeiten multipler Krisen von vielem verunsichert und genervt sind, jedoch ihren Optimismus nicht verloren haben. Und sie lassen uns wissen, was sich alles ändern muss. Darin liegt die Bedeutung dieser Studie: Sie hat das Potenzial, zu (politischen) Maßnahmen, Programmen und Praktiken zu inspirieren, die den Bedarfen der heute jungen Menschen entsprechen. Es gibt viel von dieser Generation zu lernen. Die U-18-Studie lädt zur Reflexion ein, was es heißt, heute jung zu sein.

Die fettgedruckten Sätze zeigen, worum es mir geht: Mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und mit ihnen zu vereinbaren, wie eine sinnvolle Unterstützung aussehen kann!

Im Zusammenhang mit der Nutzung digitaler Medien habe ich mich kürzlich bereits mit diesem Thema beschäftigt. Ich verweise daher auf die Ausführungen in diesem Artikel, einschließlich vieler weiterer Quellen zum Thema:

Neue Leitbilder braucht die Schule …

 

GenZ und Berufsorientierung

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Berufsorientierung. Die Generation Z hat spezifische Erwartungen und Ansprüche an ihre berufliche Zukunft. Es ist wichtig, ihnen eine fundierte und praxisnahe Orientierung zu bieten, die ihnen hilft, ihre Fähigkeiten und Interessen zu entdecken und zu entwickeln. Dazu gehört, dass verstärkt Kooperationen mit Unternehmen und Institutionen aufgebaut, Praktika und Projekttage organisiert und die Schüler*innen bei der Planung ihrer beruflichen Laufbahn unterstützt werden.

Die Generation Z zeigt Interesse an verschiedenen Branchen:[2]https://wachstumsmagazin.de/so-haeufig-wechselt-die-generation-z-ihre-berufe/

  • Technologie: Sie sind daran interessiert, in Unternehmen zu arbeiten, die an der Spitze des technologischen Fortschritts stehen und innovative Lösungen entwickeln
  • Kreativbranche: Eine weitere beliebte Branche für die Generation Z ist die Kreativbranche. Sie sind kreativ und haben ein starkes Interesse an Kunst, Design und Medien
  • Lebensmittel, Getränke, Kosmetik & Reisen: Die Generation Z hat auch Einfluss auf die Segmente Lebensmittel, Getränke, Kosmetik und Reisenn

Es gibt verschiedene Plattformen und Apps, die speziell zur Berufsorientierung für junge Menschen entwickelt wurden. Hier sind einige davon:

  • future.self – Dein Kompass: Diese App bietet viele Tools, um deine (berufliche) Zukunft zu gestalten. Sie hilft dir dabei, berufliche Wege zu entdecken, die auf deine Fähigkeiten und Interessen zugeschnitten sind1.
  • DEEP! – Berufs- und Studienorientierung: DEEP! ist eine App, die Schritt für Schritt an berufliche Orientierung heranführt. Mit DEEP kannst man Stärken und Interessen erkunden, um klare Wege für Ausbildung oder Studium zu finden.
  • planet-beruf  ist ein Angebot der Agentur für Arbeit und informiert über alle Themen rund um Berufswahl, Bewerbung und Ausbildung. Die Arbeitsagentur bietet auch die kostenlose App AzubiWelt an, die Videos, Bilder und Steckbriefe zu Ausbildungsberufen enthält.
  • Diese Tools können jungen Menschen dabei helfen, ihre beruflichen Interessen und Fähigkeiten zu erkunden und eine fundierte Entscheidung über ihre zukünftige Karriere zu treffen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirksamkeit dieser Tools von der individuellen Nutzung und dem Engagement des Benutzers abhängt. Konkreter:

Und hier noch einige aktuelle Streams und Artikel, die Entwicklungen und Berufe vorstellen:

Schon für junge Menschen am Ende der Schulzeit bestimmt künstliche Intelligenz maßgeblich die Berufswahl. Auch mit ihnen geht Catherine Vogel der Frage nach, ob Künstliche Intelligenz im Job eher Helferin oder unmittelbare Konkurrentin sein wird – oder sogar schon ist. In den Kölner Ford-Werken prüft eine KI, ob in neuen Elektroautos alle Verbindungen richtig montiert sind. Und auch im Kuhstall ist KI schon im Einsatz: In Bad Sassendorf überwachen Kameras in einem Stall der Zukunft rund um die Uhr, ob es den Tieren gut geht – auch, damit der Landwirt mal Pause machen kann.

Wie wird Künstliche Intelligenz die Arbeitswelt verändern? Diese Frage beschäftigt auch den Berufsberater Christian Brinkmeier und seine Klientinnen und Klienten. Brinkmeier erkennt auch große Chancen in der revolutionären Technologie.

Mit einem Interview (Christian Brinkmeier, Teamleiter Berufsberatung (Agentur für Arbeit, Düsseldorf)

Künstliche Intelligenz (KI) verändert keineswegs nur erwartbare Bereiche wie Forschung, Büro oder Medizin – auch das Handwerk verändert sich.

Alle reden über künstliche Intelligenz, Fachleute sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt. Welche Fächer man belegen muss, um neue Technologien mitzuentwickeln – und welche Fähigkeiten es dazu braucht.

Bis 2030 sind in den USA und Europa Millionen Jobwechsel aufgrund der rasanten Entwicklungen der künstlichen Intelligenz notwendig, zeigt eine Studie von McKinsey. Vor allem im Verwaltungsbereich komme es zu großen Veränderungen.

KI wird vor allem die Arbeit im Tech-Bereich verändern. Doch was müssen Programmierer und KI-Manager künftig können? Wie viel verdienen Sie? Warum lohnt ein Schritt in die USA besonders? Ein Insider erklärt, welche KI-Jobs entstehen – und wie viel Gehalt Sie verlangen sollten.

Der anhaltende Trend zu mobilen oder webbasierten Spielen beschert der deutschen Games-Industrie erhebliche Wachstumschancen. Game Design ist ein Studienrichtung mit enorm hohem Zukunftspotenzial und guten Perspektiven für Absolventen.

Wie mit der GenZ ins Gespräch kommen?

Wie Sie wissen, habe ich als Schulberater und externer Evaluator viele Jahre die Trommel für die Partizipationsstrukturen der Schülerinnen und Schüler gerührt. Grundlage unserer Arbeit war und ist der Hessische Referenzrahmen Schulqualität:[3]https://sts-ghrf-ruesselsheim.bildung.hessen.de/recht/hrs-hessischer-referenzrahmen-schulqualitat.pdf, S. 42

Die Schule eröffnet allen Schülerinnen und Schülern Lerngelegenheiten, um die erforderlichen Kompetenzen und Verhaltensweisen zur aktiven Teilhabe an der demokratischen Gesellschaft zu erwerben. Die Beteiligung bezieht sich auch auf die Gestaltung der Schule und der Lehr-Lernprozesse. Zur Förderung der Verantwortungsübernahme und der demokratischen Handlungskompetenz werden an der Schule demokratische Werte vermittelt und gelebt. Dazu werden geeignete Strukturen geschaffen und genutzt.

Dies setzt natürlich die Bereitschaft der Jugendlichen voraus, sich auf ein Verfahren einzulassen. Welche Methoden haben sich bewährt? 

Wenn man systemisch vorgehen will, bieten sich zwei Verfahren an:

  • Evaluation, ein Verfahren, das sich vor allem in Schulentwicklungsprozessen bewährt hat.
  • Feedback, eine Methode, die vor allem in der Unterrichtsentwicklung und damit in Lerngruppen eingesetzt wird.

Sie benötigen allerdings einiges an Vorbereitungszeit. Möglicherweise kann vor Ort professionelle Beratung eingeholt werden? Länderübergreifend findet sich ggsf. auch das eine oder andere Angebot, so dieses hier:

Wann haben Sie das letzte Mal Feedback gegeben? Oder hilfreiches Feedback erhalten?

Feedbackgespräche finden im (schulischen) Alltag in ganz unterschiedlichen Settings statt und stellen einen wesentlichen Bestandteil der professionellen Kommunikation dar. Dennoch zeigt die Forschung, dass Feedback häufig seine potenziell förderliche Wirkung nicht entfaltet. Das ZSL hat in Zusammenarbeit mit Frau Dr. Michaela Köller von der Universität Kiel eine Broschüre erstellt, wie Feedbackgespräche zwischen Lehrkräften wirksam und motivierend gestaltet werden können. Fünf Impulse fassen die Kernelemente erfolgreichen Feedbacks zusammen – wissenschaftlich fundiert und praxisnah.

Im Online-Vortrag werden die Inhalte der Broschüre vorgestellt und die fünf Kernelemente erfolgreichen Feedbacks anhand von Beispielen und konkreten Handlungstipps erläutert. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, mit der Autorin in den Austausch zur gehen.

27.06.2024, 16 Uhr bis 17 Uhr

LernMIT

Wie bereits eingangs erwähnt, werden in  letzter Zeit immer wieder Stimmen laut, die sich gegen den Einsatz digitaler Technik in Schule und Unterricht aussprechen. Mit der Freischaltung meiner LernMIT-Plattform möchte ich zu einer differenzierten Sichtweise beitragen.

Warum LernMIT?

  • Zukunftsweisende Lernmethoden: LernMIT kombiniert bewährte Lernansätze mit modernen Technologien, um eine dynamische und effektive Lernumgebung zu schaffen.
  • Fokus auf alle Bildungsakteure: Von der Schulleitung über die Lehrkräfte bis hin zu Eltern und Schülern – LernMIT wurde mit Blick auf die gesamte Bildungsgemeinschaft entwickelt.

 

Was erwartet Sie bei LernMIT?

  • Praxisorientierte Ressourcen, die den Lehrplan bereichern und den Schülern ein tieferes Verständnis vermitteln.
  • Innovative Unterrichtsressourcen, die den Unterricht interaktiver und engagierter gestalten.
  • Evidenzbasiertes Lernen, um Lehr- und Lernprozesse zu optimieren und die bestmöglichen Ergebnisse für Schülerinnen und Schüler zu erzielen.

Woher kommen die Inhalte?

So ist auch das folgende Portfolio entstanden. Zunächst mit

  • einer Einführung und einigen zusammenfassenden Informationen zu #LernenmitKI

—> LernMIT (1) – Einführung

  • Ausgehend von Aussagen aus der Bildungsforschung und der Beschreibung des Constructive Alignment Modells habe ich im Teil 2 erprobte schulische Lehr-Lernkonzepte vorgestellt:

—> LernMIT (2) – Kompetenzmodelle

  • Im dritten Teil geht es um die Förderung unserer stärkeren Schülerinnen und Schüler, wobei zunächst Jonathan mit seinen Vorstellungen von einem ihn fördernden Unterricht zu Wort kommt. Anschließend stelle ich ein hybrides Prozessmodell und geeignete Feedback- und Evaluationsverfahren vor.

—> LernMIT (3) – Hybrider Lernraum

  • Der vorletzte Teil befasst sich mit der leitbildorientierten Schulentwicklung, der damit verbundenen Schulprogrammarbeit und deren Evaluation.

—> LernMIT (4) – Schulentwicklung

  • Der letzte Teil schließlich widmet sich der Fort- und Weiterbildung. Mit vielen Praxisbeispielen und Literaturhinweisen für vernetztes und individuelles Lernen.

—> LernMIT (5) – Fortbildung

In diesen Beiträgen wird die Bedeutung digitaler Kompetenzen, flexibler Curricula und neuer Lerninhalte sowie die Notwendigkeit individualisierter Lernangebote deutlich: Die Schülerinnen und Schüler erwerben durch flexible Prüfungsansätze und individualisierte Curricula erfolgreich zukunftsrelevante Inhalte und Kompetenzen.

Schulstart

Zu Beginn eines Schuljahres gibt es eine Vielzahl von Aufgaben, die vom pädagogischen Personal zu beachten sind, um einen reibungslosen und erfolgreichen Start zu gewährleisten. Neben organisatorischen Aufgaben sind auch pädagogische Aufgaben zu berücksichtigen. Im Folgenden konzentriere ich mich auf Aspekte der Medienkompetenzförderung durch

  • Teilnahme an schulinternen Fortbildungen, um sich auf neue pädagogische Methoden und Technologien vorzubereiten.
  • Gemeinsame Workshops mit dem Kollegium zur Weiterentwicklung der Unterrichtspraxis.

Im Hinblick auf die Generation Z und deren Medienkompetenzvermittlung liegt mir der kritische Umgang mit TikTok am Herzen. Dazu verweise ich auf einen Beitrag, den ich immer wieder aktualisiere:

Wer oder was ist TIKTOK?

 

Bezüglich LernMIT geht es mir vornehmlich um

  • IT-Ausstattung und Infrastruktur
    • Überprüfung und Wartung der technischen Ausstattung (Computer, Tablets, interaktive Tafeln).
    • Sicherstellen, dass alle Lehrkräfte Zugang zu notwendigen digitalen Plattformen und Tools haben.
  • Digitale Kompetenzen
    • Schulungen für Lehrkräfte zur Nutzung neuer Software und digitaler Lehrmethoden.
    • Einführung in Datenschutz und Datensicherheit im digitalen Unterricht.

Wer neu zur Schule stößt oder eine Auffrischung benötigt, der/ dem hilft am besten ein sogenannter „Onboarding Prozess“. Im Rahmen eines von mir begleiteten uni-ol@schule – Projekts haben wir das 5-Stufen-Modell benutzt.  Dabei hat ein Schulteam diese eindrucksvolle Anleitung zum Kennenlernen der digitalen Kommunikations- und Lernplattform entwickelt. Zur Nachahmung auch für andere Onlinesysteme empfohlen!

Die Kontaktaufnahme mit der Lerngruppe umfasst zunächst eine Abstimmung der Lehrkräfte auf Klassenebene. Dies meint insbesondere die Verständigung auf einzusetzende Tools. Meine Empfehlung ist hier: Weniger ist mehr!

Zum Beispiel kann man sich auf Klassenebene auf Funktionalitäten

verständigen.

Und dann ist ja da noch die …

Unterrichtsorganisation

Ziel sollte sein, dass der Lehrer und die Lehrerin in der Lage sind, Lernräume zu gestalten, die analog, digital und auch hybrid funktionieren. Die umfängliches Lernen ermöglichen. Und die in digitalen Formaten Beziehungserfahrungen zulassen und nicht nur das Stellen von Aufgaben und das Abfragen von Ergebnissen. Dabei lohnen die im Video dargestellten Strukturen und Merkmale einer ausgeprägten Unterrichtsqualität in den Blick zu nehmen:

 

 

 

 

 

 

Digitalisierung prägt Kultur und Gesellschaft, damit auch unser Schulsystem. Wir müssen uns lösen von einer getrennten Betrachtung eines analogen und/oder digitalen Unterrichts. Es gilt wirksame hybride Lehr- und Lernformen zu entwickeln. Online wie offline, in Präsenz- wie auch Onlinephasen bewähren sich sogenannte Blaupausen. Sie sorgen für einen schulintern abgestimmten Unterrichtsstandard in der Schule oder zu Hause. Je mehr sie eingeübt werden, desto leichter fällt der Wechsel zwischen den Phasen. Man kann sich die Blaupausen in unterschiedlichen Formaten vorstellen:

 

  • Prozessmodell: Schülerinnen und Schüler erhalten ein in Phasen organisiertes Unterrichtsangebot:
    • Lernen vorbereiten und initiieren
    • Lernwege eröffnen und gestalten
    • Orientierung geben und erhalten
    • Kompetenzen stärken und erweitern
    • Lernen bilanzieren und reflektieren
  • Deeper Learning: Auch dieses Unterrichtsmodell ist in Phasen gegliedert:
    • Instruktionsphase: Zunächst gibt es einen geballten Input, in der Regel durch die Lehrkraft orchestriert (Videos, eigener Vortrag, Textbausteine,…). Diese erste Phase dient dem Aufbau kognitiver Strukturen.
    • Ko-Konstruktion/ Ko-Kreation: Die zweite Phase wird dann von Schülerteams organisiert. Diese Gruppen setzen sich – in Kenntnis des Inputs aus der vorangegangenen Phase – individuelle Lernziele. Die Lehrkraft nimmt hier lediglich eine moderierende Funktion wahr. Schülerinnen und Schüler erleben in diesem Entscheidungsprozess ihre eigene Kompetenzen, eine hohe Autonomie und eine emotionale Zugehörigkeit. Alles Bausteine, die zu einer hohen intrinsischen Motivation führen. In Kanada wird dieser Abschnitt “Voice and Choice” genannt, eine gelungene Kennzeichnung, wie ich finde…
    • Präsentation: Auch hier entscheiden die Schülerinnen und Schüler in der Regel selbst über das Format einer Ergebnispräsentation.
    • Lernpfad: Ein Lernpfad ist eine Unterrichtseinheit mit einzelnen Lernschritten, die die Lernenden im eigenen Tempo selbstständig bearbeiten. Die Lernenden bearbeiten die Lernschritte in der vorgegebenen Reihenfolge, dokumentieren ihren Lernzuwachs nach jedem Schritt und können am Schluss auf vergleichbare Ergebnisse zurückgreifen. Implementationen weisen in der Regel einen abgestimmten Unterrichts- und Aufgabenplan mit wichtigen Daten und Zeiten auf, der immer wiederkehrend einem festen Format folgt, etwa: Thema, Beschreibung, Ziele, Ergebnisse, Lehr- und Lernaktivitäten, Reflexion. Beispiele:
    • Projektwochen: Ideen und Materialien

      Im Dossier des Deutschen Bildungsservers finden Sie Anregungen und Inspirationen für die Planung von Projektwochen und Projekttagen in der Grundschule und in der Sekundarstufe I und II.

      Besonders für gemeinsame Aktionen in den letzten Schulwochen vor den Sommerferien an Gymnasien bietet es vielfältige Ideen für pädagogisch wertvolle Schulprojekte mit den Schwerpunkten Umwelt, Nachhaltigkeit, Zukunft und MINT.

      Umfassende Materialien und Konzepte unterstützen Sie bei der Umsetzung dieser Inhalte. So wird sichergestellt, dass Projekttage spannend und nachhaltig gestaltet werden und die Neugier Ihrer Schülerinnen und Schüler für diese Themen geweckt wird.

    Bleibt noch eine den Herausforderungen gerecht werdende Stundenplanorganisation. Auch hier gibt es ein Blogbeitrag, gerne zur Nachahmung empfohlen:

     

     

    Schlussbemerkung

    Das Deutsche Schulportal hat einige Koluminstinnen und Kolumnisten nach deren Meinung bezüglich der Herausforderungen gefragt:

     

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    Andreas Schleicher (OECD)

    Das Bildungssystem in Deutschland sei zu sehr den Idealen der Nachkriegszeit verhaftet und müsse sich den neuen Realitäten anpassen. „Viele Schüler nehmen Schule und die Lerninhalte nicht mehr als etwas wahr, was sie im Leben brauchen können“, sagt Schleicher. „Die deutschen Schulen haben häufig den Anschluss an die Lebenswirklichkeit und die Arbeitswelt verloren und unterrichten die Vergangenheit und nicht die Zukunft.“

    In: Tobias Kaiser (DIE WELT): Arbeit ohne Abitur oder Ausbildung – Die neue Realität unter deutschen Schulabgängern)

    In einigen Bundesländern beginnen heute die wohlverdienten Sommerferien. Mit diesem – zugegebenermaßen sehr umfangreichen – Blogeintrag wünsche ich Ihnen, liebe Blog-Leserinnen und -Leser, liebe Bildungs- und Schulengagierte, für die bevorstehende unterrichtsfreie Zeit angemessene Abwechslung und Entspannung. Und danach natürlich einen erfolgreichen Start ins neue Schuljahr!

    Anfang nächsten Monats werde ich noch die bereits bekannten Zusammenfassungen zu „KI in der Schule“ und „Buch- und Lesetipps (2. Quartal 2024)“ posten und mich bzw. meine Blogs in die Sommerferien verabschieden.

    Update

    Bis Anfang September also …

    … Stay tuned …

    Bildnachweis: StockSnap @pixabay

    Neue Leitbilder braucht die Schule …

    Diese Woche sind zwei Artikel über die Generation Z erschienen. Diese Generation besteht aus Jugendlichen und Heranwachsenden, die zwischen Mitte der 1990er und Mitte der 2010er Jahre geboren wurden. Sie zeichnet sich durch eine einzigartige Mentalität aus, die von verschiedenen sozialen, wirtschaftlichen und technologischen Faktoren geprägt ist. Sie sind von Anfang an mit Technologie aufgewachsen und sind oft sehr versiert im Umgang mit Smartphones, sozialen Medien und Online-Plattformen. Positiv wird dieser Generation zugeschrieben, dass sie politisch aktiver ist und sich stärker für soziale und ökologische Belange einsetzt als frühere Generationen. So nutzen sie häufig soziale Medien, um sich zu vernetzen, Bewusstsein zu schaffen und sich für Veränderungen einzusetzen.

    Welche Rolle spielt die Internetnutzung der Generation Z

    Die Artikel

    zeigen besorgniserregende Entwicklungen auf. Während sich der NZZ-Artikel mit den Bedenken von Jonathan Haidt über die Auswirkungen der hohen Internetnutzung auf die psychische Gesundheit und die Zukunft der jungen Generation und deren Einfluss auf die Demokratien beschäftigt, zeigt die im WELT-Artikel vorgestellte LinkedIn-Studie, dass sich viele junge Menschen dieser Generation missverstanden fühlen.

    Jonathan Haidt warnt davor, dass die intensive Nutzung von Smartphones und sozialen Medien durch die Generation Z zu einer ernsthaften Bedrohung für die Demokratie werden könnte. Er betont, dass die ständige Online-Präsenz der Jugendlichen dazu führt, dass sie Schwierigkeiten haben, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren und echte soziale Interaktionen zu pflegen. Dies kann langfristig die Entwicklung der exekutiven Funktionen beeinträchtigen und die Fähigkeit der jungen Menschen, sich auf komplexe Aufgaben zu fokussieren, einschränken. Haidt warnt auch davor, dass die zunehmende Immersion in soziale Medien und die mögliche zukünftige Integration von KI die Fähigkeit der jungen Generation, echte zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen, weiter beeinträchtigen könnten.

    Warum fühlt sich jeder Zweite der Gen Z missverstanden?

    • Rund die Hälfte der befragten Gen Z fürchten, dass andere Generationen sie verurteilen oder falsche Vorstellungen von der Einstellung ihrer Generation zur Arbeit haben.
    • Ein Viertel fühlt sich unwohl dabei, andere Generationen um Hilfe und Unterstützung zu bitten.
    • Ebenfalls ein Viertel vermeidet Gespräche mit älteren Kollegen aus Unsicherheit, wie sie auf diese zugehen sollen.

    Es sei wichtig, so eine Schlussfolgerung, Maßnahmen zu ergreifen, um das Verständnis und die Kommunikation zwischen den Generationen zu verbessern.

    Update:

    Der Sozialpsychologe Jonathan Haidt hat im März 2024 das Buch The Anxious Generation (deutsch: Generation Angst) (Biblionetz:b08684) veröffentlicht. Darin beschreibt er Smartphones und soziale Medien als Hauptursache für die steigenden psychischen Probleme der Generation Z. (…) Haidts Sichtweise ist relativ einseitig. Er sieht die Ursache der zunehmenden psychischen Probleme der Generation Z fast ausschliesslich in den sozialen Medien und digitalen Geräten. Besonders deutlich wird dies gleich im ersten Kapitel, wo Haidt den Fall eines Knaben schildert, der während der Corona-Pandemie eine Gamekonsole erhält und in der Folge depressiv, lustlos und ärgerlich wird. Haidt nimmt diese Episode als Beispiel des schlechten Einflusses von Computerspielen und ignoriert die weltweite Corona-Pandemie mit Schulschliessungen, Todesfällen und Arbeitslosigkeit ganzer Branchen als mögliche Ursache für psychische Probleme von Jugendlichen komplett.

    Würzburger Forschende widersprechen der Aussage eines US-Psychologen. Mit einem Thesenpapier wollen sie eine sachliche und wissenschaftlich fundierte Diskussion anstoßen.

    Psychische Erkrankungen unter Jugendlichen nehmen stark zu. Daran seien die sozialen Medien schuld, sagt der US-Sozialpsychologe Jonathan Haidt. Doch seine monokausale Begründung führt in die Irre.

     

    Wie gehen wir mit diesen Ergebnissen um? Meines Erachtens muss sich die Schulgemeinschaft, insbesondere die Schulleitung, einer umfassenden Analyse der aktuellen Einflüsse auf die Bildungswelt stellen. Dabei sind das pädagogische Personal, die Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern ebenso einzubeziehen wie externe Expertise, aus der Psychologie ebenso wie aus der Berufswelt. Das folgende Dialogbild kann ein guter Einstieg in die Diskussion sein, zeigt es doch die verschiedenen Facetten der Digitalisierung:

    Kontext: Kultur der Digitalität

     

    Nadine Emmerling, Kultusministerium Baden-Württemberg

     

     

    Eine ganzheitliche Schulbildung in einer Kultur der Digitalität sollte sowohl technische als auch kritische Denkfähigkeiten fördern, um Schülerinnen und Schüler auf eine zunehmend digitalisierte Gesellschaft vorzubereiten. Wenn man die allgegenwärtige Digitalisierung und das Bildungswesen miteinander in Bezug setzt, sind folgende Aspekte wichtig:

    • Medienkompetenz: Schülerinnen und Schüler müssen angeleitet werden, sich kritisch mit digitalen Medien auseinanderzusetzen,  einschließlich der Bewertung von Online-Inhalten auf ihre Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit (TikTok, Instagram, E-Sport). Es ist wichtig, den Schülern bewusst zu machen, wie sie ihre persönlichen Daten schützen und sich vor Online-Bedrohungen wie Phishing, Identitätsdiebstahl und Cybermobbing schützen können. Sie müssen über die Auswirkungen digitaler Technologien auf Gesellschaft, Kultur und Ethik nachdenken und lernen, verantwortungsbewusste digitale Bürger zu sein.
    • KI in der Schule: Dies beinhaltet das Verständnis grundlegender Konzepte der Informatik und des algorithmischen Denkens, um Probleme zu analysieren und systematisch zu lösen. Schülerinnen und Schüler sollten grundlegende Kenntnisse erwerben, um digitale Werkzeuge und Technologien besser zu verstehen und zu nutzen.
    • Kreativität: Schulen sollten Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit geben, ihre kreativen Fähigkeiten durch den Einsatz digitaler Werkzeuge wie Grafikdesign und Multimedia-Produktion zu entwickeln.
    • Kollaboration und Kommunikation: Die Förderung von Fähigkeiten zur Zusammenarbeit und Kommunikation in digitalen Umgebungen ist entscheidend, da viele Arbeitsplätze und soziale Interaktionen heute online stattfinden.

    Durch die Einbeziehung externer Lernorte aus der Berufswelt gelingt eine deutliche größere praxisorientierte Ausbildung. Schulen können Praxiserfahrung in Form von Unternehmensbesuchen, Gastvorträgen von Fachleuten und Kooperationen mit lokalen Unternehmen anbieten. Dadurch erhalten die Schüler Einblicke in die Arbeitswelt und können sich besser auf den Übergang vorbereiten. Da die Generation Z digital affin ist, sollten Schulen sicherstellen, dass die Schüler über die erforderlichen Technologiekompetenzen verfügen, die in der modernen Arbeitswelt benötigt werden. Dabei werden neben fachlichen Kompetenzen sog. „future Skills“ wie Kommunikation, Teamarbeit, Problemlösungsfähigkeiten und Zeitmanagement vermittelt. Diese Fähigkeiten sind entscheidend für den Erfolg im Berufsleben und helfen den Schülern, sich in verschiedenen Arbeitsumgebungen zurechtzufinden. Lehrkräfte können darüber hinaus agile Lehrmethoden einführen, die den Schülern helfen, relevante Fähigkeiten für die Arbeitswelt zu entwickeln. Praktika, Projektarbeit und praxisnahe Aufgaben können dabei helfen, theoretisches Wissen in praktische Fähigkeiten umzusetzen.

    Impuls: Leitbildentwicklung

    In einer Kultur der Digitalität benötigen Schulen neue Leitbilder, weil sich die Art und Weise, wie wir lernen und lehren, grundlegend verändert hat:

    • Die Digitalisierung kann Lernumgebungen stark verändern. Traditionelle Lehrmethoden und Materialien werden zunehmend durch digitale Werkzeuge, Ressourcen und Plattformen ergänzt oder ersetzt. Neu vereinbarte Leitbilder können die Integration von Technologie in den Lernprozess berücksichtigen und die Entwicklung digitaler Kompetenzen fördern.
    • Durch digitale Technologien (auch KI) wird individualisiertes Lernen immer mehr möglich. Schülerinnen und Schüler können ihr Lerntempo anpassen, Lehrkräfte können auf deren individuellen Bedürfnisse eingehen und verschiedene Lernwege anbieten. Neu vereinbarte Leitbilder können diese Vielfalt im Lernprozess unterstützen und das pädagogische Personal dazu ermutigen, differenzierte Unterrichtsmethoden einzusetzen.
    • In einer digitalen Kultur ist es entscheidend, den verantwortungsvollen Umgang mit Technologie durch kritisches Denken und Medienkompetenz zu fördern. Dies umfasst Aspekte wie Datenschutz, Online-Sicherheit, Cybermobbing und die Auswirkungen der digitalen Technologie auf Gesundheit und Wohlbefinden. Schülerinnen und Schüler sind zu befähigen, Informationen kritisch zu hinterfragen, relevante Inhalte zu identifizieren und ethische Standards beim Umgang mit digitalen Medien einzuhalten. Neu vereinbarte Leitbilder können diese Fähigkeiten als zentrale Bildungsziele definieren und die Entwicklung von digitalen Kompetenzen als integralen Bestandteil des Lehrplans betrachten.

    Schulintern befindet sich das pädagogische Personal in vielen Fällen in einer Umbruchsituation: Es findet eine starke Verjüngung des Lehrkörpers statt. Darüber hinaus bringen die Lehrkräfte bzgl. Medienumsetzungen unterschiedliche Erfahrungen ein. Mit dem Leitbild kann die Arbeit eines Kollegiums eine ganzheitliche, stimmige Ausrichtung bekommen. Schulextern ist das Leitbild ist ein wichtiger Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit der Schule und der damit verbundenen Information von Eltern und anderen interessierten Gruppen. Sie dient auch als Legitimationsfunktion: In diesem Zusammenhang wird das schulische Handeln nach außen (Betriebe, Schulaufsicht, Lokalpolitik, Öffentlichkeit) vermittelt und gerechtfertigt.

    Die Herausforderung besteht nun darin, sich nach der Verständigung auf ein Leitbild, das in der Regel im Rahmen von Pädagogischen Tagen mit agilen Methoden entwickelt wird, auf eine Operationalisierung der daraus abgeleiteten Ziele zu verständigen, die eine Präzisierung der Maßnahmen erleichtert. Die sich anschließenden Evaluationen dienen der Überprüfung und dem Abgleich mit den zuvor definierten Zielen.

    Wer mehr über Leitbildarbeit und damit zusammenhängende Schulprogrammarbeit erfahren und lesen will:

    Leitbild

    Rolle der Schulleitung

    Unter „Digital Leadership“ versteht man die Fähigkeit von Führungskräften, digitale Technologien und Strategien effektiv zu nutzen, um ihre Teams oder Organisationen erfolgreich in einer zunehmend digitalisierten Welt zu führen. Digital Leadership beinhaltet eine Kombination aus Führungsqualitäten, technologischem Verständnis und der Fähigkeit, Veränderungen anzustoßen und anzupassen, um mit den Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung Schritt zu halten.

    Ich empfehle daher, dass Schulleitungen über ihre Führungsrolle nachdenken, z. B.

    • wie sie digitale Technologien und Strategien effektiv nutzen können, um ihre Teams oder Organisationen in einer zunehmend digitalisierten Welt erfolgreich zu führen,
    • wie sie den Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung mit einer Kombination aus Führungsqualitäten, technologischem Verständnis und der Fähigkeit, Veränderungen zu initiieren und anzupassen, begegnen können,
    • wie sie Teams inspirieren und motivieren und
    • wie sie digitale Innovationen vorantreiben und an sich schnell verändernde Marktbedingungen anpassen können.
    • Wie eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung und des Lernens gefördert werden kann, um den digitalen Wandel erfolgreich zu bewältigen.

    Kürzlich wurden mir drei Bücher empfohlen, die bei diesen Überlegungen hilfreich sein können:

    • Frédéric Laloux: Reinventing Organizations – ein Leitfaden zur Gestaltung sinnstiftender Formen der Zusammenarbeit. München: Verlag Franz Vahlen, 2015
    • Wilfried Schley, Michael Schratz: Führen mit Präsenz und Empathie: Werkzeuge zur schöpferischen Neugestaltung von Schule und Unterricht. Weinheim Basel: Beltz-Verlag, 2021
    • Joana Breidenbach; Bettina Rollow: New Work needs Inner Work – ein Handbuch für Unternehmen auf dem Weg zur Selbstorganisation. 2. Auflage. München: Verlag Franz Vahlen, 2019

    Schlussbemerkung

    Zurück zum Interview in der NZZ: Jonathan Haidt sieht das Jahr 2012 als Wendepunkt für die psychische Gesundheit junger Menschen, da um diese Zeit ein drastischer Anstieg von Angstzuständen, Depressionen, Selbstverletzungen und Selbstmorden bei Jugendlichen beobachtet wurde. Er führt diese Veränderungen auf die weit verbreitete Nutzung von Smartphones in Verbindung mit sozialen Netzwerken zurück, die um das Jahr 2012 begann. Haidt argumentiert, dass der Übergang von einer spielenden zu einer telefonierenden Kindheit zu dieser globalen Krise der psychischen Gesundheit geführt hat, insbesondere bei Mädchen, aber auch bei Jungen.

    In einem Gespräch mit einem Kollegen aus meiner Baby-Boomer-Generation wurde mir noch einmal bewusst, wie privilegiert wir waren, in einer Welt aufzuwachsen, die im Wesentlichen völlig frei von Technologie war. Ich will das Rad nicht zurückdrehen, aber ich will dazu anregen, dass die Leitbildentwicklung wieder deutlich mehr von der Interaktion zwischen Menschen bestimmt wird. Dies kann durch eine Neuverhandlung des Leitbildes gut gelingen, wie wir aus vielen Schulberatungen wissen…

    Updates (April-Juni 2024):

    In seinem Buch “Generation Z – ganz anders als gedacht” gibt Felix Behm mit praktischen Beispielen Einblicke in die Gedanken- und Wertewelt der jungen Generation. Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle, sagt er, viele wären lieber arbeitslos, als unglücklich im Job. Es bleibe Unternehmen aber gar nichts anderes übrig, als sich auf diese Bedingungen einzustellen, wenn sie Fachkräfte für sich gewinnen wollen, sagt der ehemalige Personaler. Denn die Generation Z ist sehr viel kleiner als die in Rente gehende Generation der Babyboomer.

      • Lisa Hegemann (DIE ZEIT): “Ein riesiges Experiment”
      • Schaden Smartphones unseren Kindern? Die Psychologin Amy Orben sagte bisher: Nein. Und fand sich in einem Forscherstreit wieder. Jetzt kommen ihr Zweifel. 

    In den nächsten fünf Jahren stattet die bayerische Staatsregierung Schüler ab der fünften Klasse mit Tablets aus. Ob das sinnvoll ist oder nicht, darüber diskutieren unsere Autorinnen im Pro und Contra. 

     

     … Stay tuned …

    Disclaimer: Teile dieses Texts wurden mit Deepl Write (Korrektorat und Lektorat) überarbeitet.

    Bildnachweise:

    Titelbild: EpicTop10.com @Flickr CC BY 2.0

    Kultur der Digitalität: Aus: Drabe, M. (2020): Schulentwicklung und Medienkonzept. Ein Praxisheft für Schulleitungen und Steuergruppen. Schule in der digitalen Welt. Augsburg: Auer. S. 12

    LernMIT (4) – Schulentwicklung

    Wir Schulberaterinnen und Schulberater setzen uns unermüdlich für eine professionelle Schulentwicklung ein. Aus den Erfahrungen mit der Pandemie und dem parallel laufenden Digitalpakt haben sich drei wesentliche Elemente herauskristallisiert, die es miteinander zu verknüpfen gilt:

    • Einführung digitaler Medien (d.h. Technik und Infrastruktur durch den Schulträger),
    • Pädagogisches Konzept: Klärung, ob das (alte) Konzept noch zeitgemäß ist. Wie lassen sich digitale Medien integrieren? Nicht Pädagogik vor Medien, sondern: Pädagogik mit Medien
    • Organisationsstrukturen: Wie können alle mitgenommen werden? Wie können Fortbildungen organisiert werden?

    Diese Elemente müssen gut ausbalanciert und aufeinander abgestimmt sein. Darüber hinaus müssen Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler in die technische Ausstattung eingeführt werden (sog. Onboarding) und pädagogische Überlegungen angestellt werden. Hier ist vor allem das pädagogische Personal gefordert, einen zeitgemäßen Unterricht mit Blick in die Zukunft zu entwickeln, u.a. mit der Einbindung neuer und externer Lernorte, mit der Auflösung der Fächerorientierung und: Schülerinnen und Schüler müssen lernen, mit Medien umzugehen. Zeitmanagement, Organisation des Umgangs mit Dateien kann man nicht voraussetzen, so ein Ergebnis von Forschungsprojekten.

    Reflexionsfragen:

    • Wie nehmen Sie die strukturellen und curricularen Veränderungen durch z.B. den Ausbau von Ganztagsangeboten, die Umgestaltung von Lernräumen, die Einführung kompetenzorientierter Kerncurricula wahr? Wie haben sich diese strukturellen und curricularen Reformen aus Ihrer Sicht auf das schulische Angebot und den Unterricht ausgewirkt? Waren die vorhandenen organisatorischen Strukturen angemessen?
    • Wie ausgeprägt ist die grundsätzliche Bereitschaft an Ihrer Schule, den Unterricht und das schulische Angebot zu evaluieren? Sind Feedbackstrategien implementiert und sind diese wechselseitig? Inwieweit ist das notwendige Know-how für Evaluation vorhanden?

    Wie kann die Schulleitung den Prozess anstoßen bzw. organisieren?

    Die professionelle Leitung einer Schule und ihre Entwicklung zu einer lernenden und eigenverantwortlichen Organisation erfordern Managementwissen und Führungskompetenz. Die Schulleitung nimmt eine Schlüsselstellung bei der Gestaltung der Schule ein. Ihre wesentlichen Aufgaben sind

    • Arbeitsstrukturen zu schaffen, damit die Schule ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag erfüllen kann,
    • durch geeignete organisatorische und administrative Maßnahmen einen geregelten Schulbetrieb zu gewährleisten
    • den Personaleinsatz zu planen, das Schulpersonal zu führen, es in seiner Arbeit zu unterstützen und seine berufliche Entwicklung zu fördern,
    • die Beziehungen der Schule zu den Eltern, zur Schulaufsicht und zum Schulträger sowie zu weiteren Bezugsgruppen des öffentlichen Lebens zu pflegen und damit die Schule fest in ihr Umfeld einzubinden,
    • Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung an der Schule zu initiieren und zu steuern.

      Kompetentes Personal ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für Schulqualität. Personalführung und Personalentwicklung auf Schulebene liegen in der Verantwortung der Schulleitung. Personalentwicklungsmaßnahmen fördern die Qualifikationen, die das Personal zur Erfüllung seiner Aufgaben benötigt. Sie verbinden die Anforderungen der Schule mit den individuellen Entwicklungswünschen der Beschäftigten und berücksichtigen die besonderen Belange von Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten sowie der unterschiedlichen Geschlechter. Das Personal umfasst die Schulleitung, die Lehrkräfte sowie das weitere pädagogische und nichtpädagogische Personal.
      Personalentwicklung ist ein zentraler Bestandteil der schulischen Qualitätsentwicklung und muss auf der Basis einer wertschätzenden Schulkultur planvoll aufgebaut, konsequent umgesetzt und kontinuierlich weiterentwickelt werden.

      In den letzten Jahren sind zahlreiche Bücher zum Thema Schulleitung erschienen: „Die Führung einer Schule“ (Dubs), „Professionswissen Schulleitung“ (Buchen/Rolff, Hrsg.), „Das Handwerkszeug für die Schulleitung“ (Buhren/Rolff/Neumann, Hrsg.), „Führungsaufgaben der Schulleitung“ (Buhren, Neumann), „Grundwissen Schulleitung“ (Pfundtner) und viele mehr. Schaut man sich die Inhaltsverzeichnisse an, so erkennt man die Aufgabenfülle und die damit verbundenen Herausforderungen der Schulleitung.

      Methoden für eine erfolgreiche Leitbildgestaltung

      Leitbild Freiherr vom Stein Schule, Neumünster

      Worauf also konzentrieren? In der pädagogischen Diskussion bietet sich die Leitbildarbeit an. Oft wird zu Recht kritisiert, dass zu allgemeine Grundsätze – „Wir denken vom Kind aus und stellen es in den Mittelpunkt unseres pädagogischen Handelns” – nicht mit sichtbaren Handlungskonsequenzen im Schulalltag verbunden sind. Im Prozess der Leitbildentwicklung sind nicht nur partizipative Verfahren entscheidend, sondern auch das Mitdenken von Umsetzungsstrategien. Und wer aktiv in die Konzeptarbeit und Planung einbezogen wird, fühlt sich ernst genommen – und identifiziert sich persönlich stärker mit der neuen Praxis.

      Für eine adäquate Konzeptentwicklung sollte dem pädagogischen Personal zunächst die Möglichkeit gegeben werden, sich auf Gesamtkonferenzebene oder noch besser auf dem nächsten Pädagogischen Tag über die Erfahrungen mit der durch den Digitalpakt ermöglichten Einführung digitaler Endgeräte auszutauschen. Neu hinzugekommen sind die Herausforderungen rund um die künstliche Intelligenz. Schulleitungen können gut unterstützt werden, wenn dieser Prozess extern moderiert wird, z.B. durch Personen aus der systemischen (Organisations-) Beratung. 

      Methoden

      Die SWOT-Analyse ist ein strategisches Instrument, das oft in der Unternehmens- und Organisationsentwicklung verwendet wird, um Stärken (Strengths), Schwächen (Weaknesses), Chancen (Opportunities) und Gefahren (Threats) zu identifizieren. Sie ermöglicht es, eine umfassende Übersicht über die internen und externen Faktoren zu erhalten, die eine Organisation beeinflussen können.

      Im Kontext einer Schulleitung könnte die SWOT-Analyse folgendermaßen genutzt werden:

        1. Stärken (Strengths):
          • Identifikation von herausragenden Merkmalen der Schule, wie qualifizierte Lehrer, gute Schüler-Lehrer-Verhältnisse, moderne Ausstattung, erfolgreiche Programme oder besondere Lehrmethoden.
          • Nutzung dieser Stärken zur Positionierung der Schule und zur Bewerbung gegenüber Eltern, Schülern und der Gemeinschaft.
        2. Schwächen (Weaknesses):
          • Erkennung von Schwachstellen in der Schule, beispielsweise mangelnde Ressourcen, veraltete Technologie, ineffiziente Verwaltungsprozesse oder Qualitätsprobleme.
          • Entwicklung von Maßnahmenplänen zur Verbesserung der Schwächen und Steigerung der Effizienz.
        3. Chancen (Opportunities):
          • Identifikation externer Möglichkeiten, die sich der Schule bieten könnten, wie Partnerschaften mit Unternehmen, Fördermittel, innovative Lehransätze oder neue Bildungsrichtlinien.
          • Entwicklung von Strategien zur Nutzung dieser Chancen, um die Qualität der Bildungseinrichtung zu verbessern.
        4. Gefahren (Threats):
          • Analyse externer Risiken, die die Schule betreffen könnten, wie sinkende Schülerzahlen, Budgetkürzungen, Wettbewerb mit anderen Schulen oder gesetzliche Veränderungen.
          • Entwicklung von Notfallplänen und langfristigen Strategien zur Minimierung von Risiken.

      Die Schulleitung kann die Ergebnisse der SWOT-Analyse verwenden, um fundierte Entscheidungen zu treffen, Ressourcen effektiv zu nutzen und langfristige Ziele zu setzen. Darüber hinaus ermöglicht die Analyse einen proaktiven Ansatz zur Bewältigung von Herausforderungen und zur Maximierung von Chancen für die Schule. Es ist wichtig, dass die SWOT-Analyse regelmäßig aktualisiert wird, um Änderungen im schulischen Umfeld zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass die Strategien aktuell und relevant bleiben.

      Design Thinking eignet sich für den Unterricht, weil es einen strukturierten Ansatz zur Generierung und Entwicklung von Ideen bietet. Es kann dazu beitragen, den Unterricht kreativer und ansprechender zu gestalten und den Lernenden beizubringen, wie man Probleme auf systematische und kollaborative Weise löst. Es kann auch dazu beitragen, Fähigkeiten wie Empathie, Kreativität, kritisches Denken und Problemlösung zu entwickeln, die in vielen Lebensbereichen nützlich sein können.

      Design Thinking ist eine kreative Problemlösungsmethode, die ursprünglich aus dem Designbereich stammt, aber inzwischen in verschiedenen Bereichen, einschließlich Bildung, erfolgreich angewendet wird. Es ist ein prozessorientierter Ansatz, der darauf abzielt, innovative Lösungen für komplexe Probleme zu finden. Im schulischen Kontext kann eine Schulleitung Design Thinking nutzen, um Herausforderungen zu identifizieren, innovative Bildungskonzepte zu entwickeln und die Zusammenarbeit im Schulbereich zu fördern. Hier sind einige Schritte und Prinzipien des Design Thinking, die auf die Schulleitung angewendet werden können:

        1. Empathie (Empathy):
          • Verstehen Sie die Bedürfnisse, Herausforderungen und Perspektiven aller Beteiligten im schulischen Umfeld, einschließlich Schüler, Lehrer, Eltern und Verwaltung.
          • Führen Sie Interviews, Beobachtungen und Gespräche durch, um tiefgehende Einblicke in die Bedürfnisse der Schulgemeinschaft zu gewinnen.
        2. Definition (Define):
          • Identifizieren Sie klare und präzise Problembereiche oder Herausforderungen im schulischen Umfeld, die angegangen werden müssen.
          • Formulieren Sie diese Herausforderungen als Herausforderungen und Probleme, die gelöst werden können.
        3. Ideenfindung (Ideation):
          • Ermutigen Sie kreative Ideen und Lösungsvorschläge von verschiedenen Stakeholdern.
          • Nutzen Sie Brainstorming- und Kreativitätstechniken, um eine breite Palette von Ideen zu generieren.
        4. Prototypentwicklung (Prototyping):
          • Entwickeln Sie prototypische Modelle oder Simulationen von neuen Ideen oder Lösungsansätzen.
          • Testen Sie diese Prototypen, um zu sehen, wie sie im schulischen Umfeld funktionieren und wie sie von den Beteiligten angenommen werden.
        5. Testen (Testing):
          • Sammeln Sie Feedback von Lehrern, Schülern und anderen Stakeholdern zu den prototypischen Lösungen.
          • Überarbeiten Sie die Lösungen basierend auf dem Feedback und den gewonnenen Erkenntnissen.

      Schulleitungen können Design Thinking nutzen, um innovative Unterrichtsmodelle, pädagogische Ansätze oder Maßnahmen zur Schulverbesserung zu entwickeln. Durch den Fokus auf Empathie wird sichergestellt, dass die Bedürfnisse der Schüler und anderer Beteiligter im Mittelpunkt stehen. Der iterative Prozess des Design Thinkings ermöglicht es, Lösungen zu testen und zu verbessern, bevor sie breit implementiert werden. Dies fördert eine kollaborative Kultur und trägt dazu bei, dass die Schule sich kontinuierlich an verändernde Anforderungen anpassen kann.

      Die vorliegende Ergebnisbroschüre fasst die Ergebnisse der 22 World Café-Tische des Zukunftsworkshops „Hochschulen in der digitalen Welt“ zusammen, soll einerseits zum weiteren Informationsaustausch beitragen und andererseits die Grundlage für den weiteren Dialogprozess bilden. Für den weiteren Austausch werden wir auf die detaillierten und umfangreichen Ergebnisse der Tische zurückgreifen, die in dieser Broschüre nur beispielhaft dargestellt werden können.

      World Café ist eine kollaborative Lernmethode, die darauf abzielt, eine offene und kreative Umgebung zu schaffen, in der die Teilnehmer Ideen und Perspektiven austauschen und gemeinsam lernen können. Die Methode beginnt damit, dass die Teilnehmer in einem Stuhlkreis Platz nehmen und ein Moderator das zu diskutierende Thema vorstellt und eine oder zwei offene Schlüsselfragen stellt. Die Teilnehmer diskutieren dann in Kleingruppen und wechseln nach einer bestimmten Zeit in andere Gruppen, um ihre Ideen und Perspektiven auszutauschen und zu erweitern. Die Methode wird bisher eher in der Aus- und Weiterbildung eingesetzt, eignet sich meiner Meinung nach aber auch für den schulischen Kontext, sowohl im Unterricht als auch in der Projektarbeit.

      World Café ist eine dialogorientierte Methode, die darauf abzielt, kollektives Wissen zu nutzen und gemeinsames Lernen zu fördern. Diese Methode wurde entwickelt, um informelle, aber gezielte Gespräche in einer entspannten und kreativen Umgebung zu fördern. Hier sind die Grundprinzipien des World Café und wie eine Schulleitung dies nutzen kann:

        1. Aufbau einer Dialogkultur:
          • World Café fördert einen informellen und offenen Dialog. Schulleitungen können diese Methode nutzen, um eine Kultur des offenen Austauschs und der Zusammenarbeit in der Schulgemeinschaft zu schaffen.
        2. Schaffung von Dialogräumen:
          • Der World Café-Prozess beinhaltet die Schaffung von “Cafés” oder Tischen, an denen kleine Gruppen von Menschen zusammenkommen, um spezifische Fragen zu diskutieren.
          • Die Schulleitung kann solche Dialogräume nutzen, um bestimmte Themen oder Herausforderungen in der Schule zu besprechen, sei es im Zusammenhang mit der pädagogischen Ausrichtung, der Schulorganisation oder anderen wichtigen Aspekten.
        3. Förderung des Wissenstransfers:
          • World Café ermöglicht den Teilnehmern, Ideen und Perspektiven zu teilen, wodurch ein breites Spektrum an Wissen und Erfahrung entsteht.
          • Die Schulleitung kann dies nutzen, um den Wissenstransfer zwischen Lehrern, Eltern, Schülern und anderen Stakeholdern zu fördern.
        4. Kollaboratives Lernen:
          • World Café fördert das gemeinsame Lernen und die gemeinsame Gestaltung von Lösungen.
          • Schulleitungen können diese Methode einsetzen, um kollaborative Prozesse in Gang zu setzen, sei es bei der Entwicklung neuer Schulrichtlinien, der Verbesserung von Lehrmethoden oder anderen strategischen Entscheidungen.
        5. Ergebnissicherung und Maßnahmenplanung:
          • Nach den Gesprächen an den verschiedenen “Café-Tischen” kommen die Teilnehmer zusammen, um die wichtigsten Erkenntnisse zu teilen.
          • Die Schulleitung kann diese Erkenntnisse nutzen, um konkrete Maßnahmen zu planen und sicherzustellen, dass die im Dialog entwickelten Ideen in die Praxis umgesetzt werden.

      World Café ist also eine Methode, die den Fokus auf partizipative und kollektive Entscheidungsfindung legt. Die Schulleitung kann dies als Werkzeug verwenden, um eine gemeinschaftsorientierte Schulkultur zu fördern, Innovationen voranzutreiben und wichtige strategische Fragen in einem offenen und inklusiven Rahmen zu behandeln.

      Wo wollt ihr als Schulgemeinschaft eigentlich hin? Eine Antwort auf diese Frage entwickelt ihr gemeinsam in diesem Visionsworkshop. 

      In diesem Kurs

        • visualisiert ihr eure Gegenwart und Zukunft
        • tauscht ihr euch über eure Visionen aus
        • legt ihr konkrete Aufgabenpakete fest, um an der Realisierung der Vision z arbeiten

      Dabei werdet ihr Stück für Stück begleitet. Dieser Kurs ist für alle offen, die an ihrer Vision arbeiten möchten. Es ist zu empfehlen, den Kurs als Gruppe zu absolvieren, aber auch Einzelpersonen können ihn durchführen und ihn danach mit ihrer Schulgemeinschaft wiederholen.

      Jede*r von euch benötigt ein A3 Papier, außerdem solltet ihr bunte Stifte bereitlegen. Viel Spaß bei der Visualisierung eurer Vision!

      Methoden für eine erfolgreiche Schulprogrammarbeit

      Ein Schulprogramm ist ein schriftliches Dokument, in dem eine Schule ihr Leitbild konkretisiert und die mittel- und langfristigen Schwerpunkte ihrer Qualitätsentwicklung festlegt. Es dient als Orientierungshilfe im Schulentwicklungsprozess und hat für die Schulgemeinschaft verbindlichen Charakter. Alle an Schule Beteiligten (Schulleitung, Kollegium, Eltern, Schüler, externe Partner) bündeln im Rahmen der Erarbeitung des Schulprogramms ihre Kräfte und geben ihrem Handeln vor dem Hintergrund der konkreten Bedingungen der Bildungseinrichtung eine systematische und transparente Leitlinie und Arbeitsgrundlage. Häufig wird das Schulprogramm mit dem Schulprofil verwechselt. Das Schulprofil ist das, was Schulangehörige, aber auch Außenstehende als das Besondere der jeweiligen Schule wahrnehmen, z. B. MINT-Schule, Musikschule, Sportschule. Es entwickelt sich aus den besonderen Bedingungen der einzelnen Schule (Aktivitäten, Umfeld, Personal und Ausstattung) und listet keine Schwerpunkte der schulischen Arbeit für die nächsten ein bis drei Jahre auf. Diese werden in einem konkreten Schul(arbeits)programm festgelegt.

      Ein Schulprogramm ist somit ein strukturierendes Verfahren sowohl auf der Ebene der Unterrichtsentwicklung als auch auf der Ebene der Schulentwicklung, das Transparenz schafft und das Eintreten der gewünschten Wirkungen überprüfen hilft (Feedback/Evaluation). Eine Überprüfung gelingt besonders gut, wenn die Ziele SMART definiert werden (s. u. PDCA-Modell).

      Im Sinne einer systematischen Schulentwicklung ist es wünschenswert, dass ein Entwicklungsvorhaben den gesamten Zyklus mit seinen Phasen durchläuft. Sollen neue Schulentwicklungsvorhaben identifiziert werden, empfiehlt sich eine breit angelegte Bestandsaufnahme auf der Grundlage der an der Schule vorhandenen Daten und Dokumente (z. B. Ergebnisse interner Evaluationen, Bericht der Schulinspektion, Teamprotokolle, Rückmeldebögen zum Unterricht, Konzepte, Schulprogramm). Im Mittelpunkt stehen die Fragen „Wo stehen wir?“ und „Wo besteht Handlungsbedarf?“. Aus der Auswertung der Ergebnisse der Bestandsaufnahme werden in einem nächsten Schritt Entwicklungsschwerpunkte entwickelt und priorisiert (vgl. Phase „Datenauswertung und Entwicklungsschwerpunkte“ im Qualitätszyklus).

      Für eine Umsetzung empfiehlt sich

      Personalentwicklung (Literaturempfehlung)

      Digital unterstütztes Lehren und Lernen stellt neue Anforderungen an Lehrkräfte. Um zukunftsfähige und individuelle Lehr-Lernsettings für Schülerinnen und Schüler zu gestalten, müssen sie die dafür notwendigen Kompetenzen erwerben. Schulleitungen als zentrale Akteure tragen dabei eine besondere Verantwortung für die Gestaltung der Personalentwicklung. Auf der Grundlage von qualitativen Dokumentenanalysen, der Auswertung aktueller Studien, Länderabfragen und Expert*inneninterviews leiten die Autor*innen eines Impulspapiers des Forum Bildung Digitalisierung u.a. folgende zentrale Handlungsempfehlungen ab:

      • Die digitalisierungsbezogene Personalentwicklung sollte einen integrativen und systematischen Ansatz verfolgen.
      • Für eine erfolgreiche digitale Schulentwicklung sollten alle beteiligten Akteure stärker kooperieren und die Gestaltung des digitalen Wandels in der Schule als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begreifen, die einer umfassenden Steuerung bedarf.

      Hier ist meine Empfehlung eine Themenseite des Deutschen Schulportals: Studie „Kooperation führt zu wesentlicher Entlastung“

      Abschließend dieses Interview mit Volker Arntz, dem Schulleiter einer Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg, die eine digitale Lernwelt entwickelt hat und konsequent auf individualisierte Lernprozesse setzt. Mit Erfolg: Es gibt keine Schulabbrecher mehr, Vergleichsarbeiten liegen vor dem Landesdurchschnitt und der Gesamtschnitt bei der letzten Mittleren Reife lag bei 2,2.

      Wie man mit einer digitalen Lernumgebung erfolgreich Lernprozesse individualisiert.

      Evaluation (2)

      Die Evaluation der Schulprogrammarbeit ist ein wichtiger Prozess für die Schulleitung, um sicherzustellen, dass die schulischen Ziele erreicht werden und um mögliche Verbesserungsbereiche zu identifizieren. Hier sind einige Gründe, warum eine Schulleitung ihre Schulprogrammarbeit evaluieren sollte:

      1. Zielüberprüfung: Die Evaluierung ermöglicht es, zu überprüfen, ob die im Schulprogramm festgelegten Ziele und Visionen erreicht wurden. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Ressourcen effektiv genutzt wurden, um die definierten Bildungsziele zu erreichen.
      2. Qualitätskontrolle: Durch die Evaluation kann die Schulleitung die Qualität der schulischen Prozesse, Programme und Aktivitäten überprüfen. Dies beinhaltet sowohl den Unterricht als auch andere schulische Aktivitäten, um sicherzustellen, dass sie den Standards entsprechen.
      3. Feedback für Verbesserungen: Eine regelmäßige Evaluation liefert wertvolles Feedback, das dazu genutzt werden kann, Verbesserungen vorzunehmen. Schwächen und Herausforderungen können identifiziert werden, und es können gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um diese zu überwinden.
      4. Anpassung an Veränderungen: Schulen sind dynamische Organisationen, und Veränderungen in der Bildungslandschaft, Lehrplänen oder gesellschaftlichen Erwartungen erfordern eine kontinuierliche Anpassung. Die Evaluation hilft, die Flexibilität des Schulprogramms sicherzustellen und es an aktuelle Bedürfnisse anzupassen.
      5. Effiziente Ressourcennutzung: Eine Evaluierung hilft dabei, die Effizienz der Ressourcennutzung zu überprüfen. Dies kann dazu beitragen, sicherzustellen, dass Budgets effektiv eingesetzt werden und dass die Schule ihre finanziellen Mittel optimal nutzt.
      6. Erfüllung von Qualitätsstandards: In vielen Bildungssystemen sind bestimmte Qualitätsstandards vorgegeben. Die Evaluierung der Schulprogrammarbeit hilft sicherzustellen, dass die Schule diesen Standards entspricht und mögliche Bereiche der Nichtübereinstimmung identifiziert.
      7. Stakeholder-Einbindung: Die Evaluierung ermöglicht es, die Meinungen und Feedbacks der verschiedenen Interessengruppen (Stakeholder) wie Lehrer, Schüler, Eltern und die lokale Gemeinschaft einzubeziehen. Dies trägt zu einer partizipativen Entscheidungsfindung und einem gemeinsamen Verständnis der schulischen Ziele bei.

      Insgesamt trägt die Evaluierung der Schulprogrammarbeit dazu bei, die Qualität der Bildung zu verbessern, die Effektivität der schulischen Prozesse zu optimieren und sicherzustellen, dass die Schule ihre Mission und Vision erfolgreich umsetzt.

      Instrumente

      Die Auswahl von Evaluationsinstrumenten hängt stark von den spezifischen Zielen und dem Kontext der technologiegestützten Unterrichtssituation ab. Hier sind einige gängige Evaluationsinstrumente:

      1. Umfragen und Fragebögen: Erstellen Sie Umfragen und Fragebögen, die verschiedene Aspekte des technologiegestützten Unterrichts abdecken und von Lehrkräften, Schülern und Eltern ausgefüllt werden können. Berücksichtigen Sie dabei eine Vielfalt von Perspektiven und Anforderungen. Fragen können sich auf die Benutzerfreundlichkeit von Technologien, die Wirkung auf das Lernen und die Zufriedenheit mit den eingesetzten Tools konzentrieren.
      2. Unterrichtsbeobachtung: Führen Sie mit Hilfe einer im Jahrgangsteam organiserten Unterrichtshospitation Beobachtungen im Klassenzimmer durch, um zu bewerten, wie effektiv die Lehrer Technologien nutzen und wie die Schüler darauf reagieren. Dies kann qualitative Einblicke in den Unterrichtsprozess bieten.
      3. Portfolios: Lassen Sie Schüler digitale Portfolios erstellen, um ihre Arbeiten und Fortschritte im technologiegestützten Unterricht zu dokumentieren. Dies ermöglicht eine individuelle Bewertung und Reflexion über den eigenen Lernweg.
      4. Feedbackrunden und Diskussionen: Organisieren Sie regelmäßige Feedbackrunden oder Diskussionen im Lehrerteam, um Erfahrungen, Herausforderungen und bewährte Praktiken im Zusammenhang mit der Technologieintegration zu teilen. Dies fördert den Austausch von Kenntnissen und die gemeinsame Problemlösung.
      5. Selbstreflexion und Schulungsevaluation: Bitten Sie Lehrer, sich selbst zu evaluieren und ihre eigenen Fähigkeiten im Umgang mit Technologien zu reflektieren. Dies kann als Grundlage für zielgerichtete Schulungen und Weiterbildungen dienen.
      6. Technologie-Infrastrukturbewertung: Prüfen Sie die technische Infrastruktur der Schule, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen der eingesetzten Technologien entspricht. Dies beinhaltet die Verfügbarkeit von Computern, Netzwerkstabilität und Zugang zu erforderlicher Software.
      7. Partizipation von Eltern: Integrieren Sie Eltern in den Evaluationsprozess, indem Sie deren Perspektiven durch Umfragen oder informelle Gespräche einholen. Dies kann dazu beitragen, eine ganzheitliche Sicht auf die Auswirkungen des technologiegestützten Unterrichts zu erhalten.

      Auf Schulebene:

      1. Breitere Umfragen und Fragebögen: Erstellen Sie Umfragen und Fragebögen, die verschiedene Aspekte des technologiegestützten Unterrichts abdecken und von Lehrkräften, Schülern und Eltern ausgefüllt werden können. Berücksichtigen Sie dabei eine Vielfalt von Perspektiven und Anforderungen.
      2. Workshops und Schulungen: Organisieren Sie Workshops und Schulungen für Lehrkräfte, um ihre Fähigkeiten im Umgang mit Technologien zu verbessern. Nach den Schulungen können Sie Feedback über die Nützlichkeit und Wirksamkeit der Schulungen sammeln, um die zukünftige Weiterbildung zu optimieren.
      3. Fachgruppenspezifische Bewertungen: Falls Ihre Schule Fachgruppen hat, können Sie spezifische Evaluationsinstrumente für verschiedene Fächer oder Unterrichtsniveaus entwickeln. Dies ermöglicht eine genauere Analyse der Auswirkungen von Technologie in unterschiedlichen Kontexten.
      4. Lehrerinterviews: Führen Sie Interviews mit Lehrkräften, um tiefergehende Einblicke in ihre Erfahrungen mit technologiegestütztem Unterricht zu erhalten. Dies könnte als qualitative Ergänzung zu quantitativen Umfragen dienen.
      5. Eltern-Workshops und Informationsveranstaltungen: Organisieren Sie Workshops oder Informationsveranstaltungen für Eltern, um ihnen die Möglichkeit zu geben, mehr über die eingesetzten Technologien und deren Einfluss auf den Lernprozess ihrer Kinder zu erfahren. Sammeln Sie Feedback und Anregungen für die künftige Gestaltung des technologiegestützten Unterrichts.
      6. Schülerbeteiligung: Integrieren Sie Schüler aktiv in den Evaluationsprozess, beispielsweise durch Schülerbefragungen, Fokusgruppen oder Projektarbeiten, um ihre Perspektiven und Bedürfnisse zu berücksichtigen.
      7. Technologie-Infrastrukturanalyse: Eine umfassende Analyse der technischen Infrastruktur der gesamten Schule wird wichtiger, wenn viele Lehrkräfte und Schüler involviert sind. Überprüfen Sie die Kapazität des Netzwerks, die Verfügbarkeit von Geräten und den allgemeinen technischen Support.
      8. Arbeitsgruppen und Ausschüsse: Bilden Sie Arbeitsgruppen oder Ausschüsse, die sich speziell mit der technologiegestützten Unterrichtsevaluation befassen. Diese Gruppen können regelmäßig zusammenkommen, um Fortschritte zu überprüfen und Empfehlungen auszusprechen.

      Durch die Einbeziehung von vielen Lehrkräften, Eltern und Schülerinnen und Schülern wird die Vielfalt der Meinungen und Bedürfnisse berücksichtigt, was zu einer umfassenderen und repräsentativeren Evaluation führen kann. Es ist wichtig, klar zu kommunizieren, warum die Evaluation durchgeführt wird, und die Beteiligten in den Prozess einzubeziehen, um ihre aktive Zusammenarbeit zu gewährleisten. Die Kombination mehrerer dieser Instrumente bietet oft die umfassendsten Einsichten.

      Befragungen können natürlich auch in Papierform durchgeführt werden. Effizienter scheint jedoch der Einsatz digitaler Hilfsmittel. Man unterscheidet zwei technische Varianten von Online-Befragungen:

      Lokale Installation (eher selten)

      Der „Markt“ ist unübersichtlich. Nach welchen Kriterien sollte man auswählen? Ich würde in erster Linie nach Landeslösungen suchen, da diese sind in der Regel mit einem Service und Support durch (nachgeordnete) Landesinstitute verbunden sind. Als Lehrer in NRW würde ich z.B. Edkimo wählen, als Lehrer in BW  minnit oder  Limesurvey. Ansonsten bleibt nur: Wer suchet, der findet… Wenn man die Kolleginnen und Kollegen in den sozialen Medien (Fediverse, BlueSky, Insta, …) nach Empfehlungen fragt, bekommt man viele Rückmeldungen. Allerdings ohne qualitative Bewertung (das kann man von den Kurznachrichten auch nicht erwarten oder verlangen…). Dies habe ich in den folgenden Folien versucht.

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      Linzer Diagnosebogen zur Klassenführung (LDK)

      Der Linzer Fragebogen zu Klassenführung” (LDK) ist ein Fragebogen zum Führungshandeln von Lehrkräften. Er ist aus Forschungen zur Klassenführung und aus praktischen Erfahrungen in der Lehrerbildung hervorgegangen. Der LDK ist für Lehramtsstudierende und Lehrer/innen gedacht, die sich Klarheit über ihr pädagogisches Handeln sowie dessen Rahmenbedingungen und Auswirkungen verschaffen möchten, um ihr Handeln weiter zu entwickeln. Der LDK eignet sich auch als Forschungsinstrument.

      • Der Dienst ist kostenlos.
      • Kein eigener Webserver nötig.
      • zahlreiche Einsatzmöglichkeiten
      • viele Fragenbogenitems stehen zur Verfügung
      • ausgereiftes und bewährtes Evaluationstool
      • Die Auswahl der Fragen ist nicht veränderbar.
      • Es können keine eigene Fragen gestellt werden.

      SEP-Klassik

      Das klassische Selbstevaluationsportal (SEP-Klassik) bietet Lehrkräften, dem Leitungspersonal an Schulen sowie Haupt- und Fachseminarleitungen die Möglichkeit, Instrumente zur Selbstevaluation online zu nutzen und dadurch schnell und unkompliziert eine Rückmeldung zu zahlreichen Facetten des eigenen Handeln zu erfahren. Berlin und Brandeburg erhalten Unterstützung durch das das Institut für Schulqualität (ISQ).
      • Der Dienst ist kostenlos.
      • Kein eigener Webserver nötig.
      • zahlreiche Einsatzmöglichkeiten
      • viele Fragenbogenitems stehen zur Verfügung
      • ausgereiftes und bewährtes Evaluationstool
      • keine Apps verfügbar

      AMADEUS (Uni Regensburg)

      Mithilfe von AMADEUS (Anonym nutzbare Mobile App zur digitalen Evaluation des Unterrichts durch Schüler:innen) können Lehrkräfte die Qualität ihres Unterrichts einfach, schnell und zuverlässig durch die Schüler:innen der Lerngruppe evaluieren lassen. Die Anwendung wird von der Forschungsgruppe FALKO-PV an der Universität Regensburg bereitgestellt und fortlaufend wissenschaftlich begleitet.
      • Der Dienst ist kostenlos, Schüler*innen benötigen keine Registrierung.
      • Eine Umfrage ist in wenigen Minuten und in drei Schritten erstellt.
      • Einladung erfolgt via QR-Code/Link.
      • Eine App (Android/ iOS) steht zur Verfügung. Die Nutzung ist datenschutzkonform.
      • Vorbildlicher Abschluss der Umfrage: Eine Mail enthält einen Link zum Abruf der Ergebnisse, inkl. der Option, die Umfrage zu beenden und zu löschen.
      • Evaluationsinstrument entspricht den aktuellsten wissenschaftlichen Standards und basiert auf fundierte Forschungsbefunde
      • Bei der Einrichtung der Umfrage ist der CAPTCHA-String i. d. R. leseunfreundlich.
      • Zeitraumwahl tricky: Dann möglich, wenn der Haken bei Evaluation sofort starten (24 Stunden verfügbar) abgewählt wurde.
      • Antwortmöglichkeit „teils, teils“ lässt sich schlecht auswerten
      • Manche Items nicht eindeutig, z. B. „Über bestimmte Themen empfinde ich anders, nachdem wir im Unterricht darüber gesprochen haben.“ Kognitiv, emotional, …?
      • Keine Eingriffsmöglichkeit in Auswahl und Ergänzung von Items.
      • Rückmeldeformat „Freier Text“ fehlt, etwa verbunden mit einer abschließenden Frage: „Und was gibt es sonst noch zu dem Unterricht der Lehrkraft zu sagen?“

      Grafstat

      Grafstat ist eines der ältesten im Schulbereich bekannten Befragungsprogramme. Es wird gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung. Für Bildungseinrichtungen ist es kostenlos. Die Bedieneroberfläche verdeutlicht noch die Herkunft, sie folgt nicht dem Windows-Standard mit aufklappbaren Menüs. Die einzelnen Aktionen werden durch Klick auf die Buttons aufgerufen. An diese Bedienung muss man sich erst gewöhnen, jedoch findet man sich nach der Eingewöhnungszeit oder nach einer kurzen Anleitung durch einen Kundigen in den Grundfunktionen schnell zurecht.
      • Der Dienst ist kostenlos.
      • Kein eigener Webserver nötig.
      • zahlreiche Einsatzmöglichkeiten
      • Druckvorlage kann aus dem Programm schnell erzeugt werden (falls Internet ausfällt bzw. nicht vorhanden)
      • wegen HTML – Seitenstruktur vielfältige Möglichkeiten, den Seitenaufbau selbst zu gestalten
      • Daten können durch Gruppieren verdichtet und durch Filter eingeschränkt werden. Unterschiedliche Diagramme können selbständig gestaltet werden.
      • Es stehen keine vorgefertigten Fragebogen zur Verfügung.
      • Auswertung: Wenig intutiver Ablauf beim Abruf der Daten
      • Benutzeroberfläche nicht mehr zeitgemäß
      • keine Apps verfügbar
    • Informationsseite des Anbieters, Handbuch des Anbieters (aus 2008)
    • Youtube Channel des Anbieters
    • Video-Tutorial von Herrn Lockermann
    • Anleitung desLF-Portals (Baden Württemberg)
    • Forschen mit Grafstat, ein redaktioneller Artikel des bpb.de
    • Einsatzbeschreibung von Grafstat im Rahmen einer Selbstevaluation (Landesprogramm Bildung und Gesundheit NRW): Grafstat Hinweise in den grün hinterlegten Textboxen
    • Limesurvey

      LimeSurvey™ ist eine Software, mit deren Hilfe Web-Umfragen durchgeführt werden können. In einigen Ländern (Baden Württemberg, Sachsen) und Städten (München) werden die Erstellung von Web-Umfragen dadurch erleichtert, dass die Software auf eigenen Servern gemäß DSGVO datenschutzkonform läuft. Schulseitig werden zur Nutzung von LimeSurvey™ folgendes benötigt:

      • ein Computer (z. B. Windows-PC, Mac oder Tablet) mit Internetanschluss
      • ein beliebiger, moderner Web-Browser
      • eine E-Mail-Adresse, um über eine E-Mail eine Einladung zugestellt zu bekommen.
      • Die Software ist kostenfrei (Open Source)
      • Community unterstützt zeitnah
      • zahlreiche Einsatzmöglichkeiten
      • Export für individuelle Aufbereitung der daten
      • Ergebnisabruf direkt möglich
      • Import externer Fragebögen (sofern im LS-Format)
      • Benutzerführung gewöhnungsbedürftig
      • Update häufig nötig und umständlich (kompletter Upload per ftp-Server). Sehr nützliches Tool “comfortupdate” ist kostenpflichtig und recht teuer (100€ / Jahr).
      • Unterstützung der Landesinstitute nur auf das Notwendigste beschränkt (Einrichtung der Schule), (in der Regel) kein Support bei individuellen Fragestellungen

      Wenn Sie neugierig sind, wie das Interface von LimeSurvey aussieht und sich bedienen lässt, können Sie auch zunächst mit der Demoversion spielen

      Kostenpflichtige Tools

      • ist in manchen Ländern kostenfrei,
      • verfügt über übersichtliche Einführungen/Handbücher zum Einsatz von Feedback- und Evaluationsverfahren,
      • Anbieter (Gründer) ist Lehrer in Berlin.

      -> Zum Anbieter

      Das Tool ist sehr zu empfehlen, da es wissenschaftlich begründet ist und technischen Support anbietet. Darüber hinaus besticht der Onlineauftritt mit

      • einer Bibliothek (z. B. Auszüge aus  PÄDAGOGIK – Publikationen, © Verlagsgruppe Beltz, Hans-Günter Rolff (Hrsg.): Handbuch Unterrichtsentwicklung. © Beltz Verlag u.v.m.)
      • Praxisberichten aus Schulen mit unterschiedlichen Schwerpunkten
      • einem in SElbstpublikationen deutlich wahrnehmbaren pädagogischen Verständnis, die Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt des Lehrkräftehandels zu setzen

      -> Zum Anbieter

      Das Tool ist sehr zu empfehlen, da es wissenschaftlich begründet ist und technischen Support anbietet. Die Kosten sind im Vergleich zu den beiden anderen hier vorgestellten Wettbewerbern deutlich niedriger. Es ist keine Verschlüsselung (https) implementiert.

      -> Zum Anbieter

      Weitere Empfehlungen aus #twitterlehrerzimmer (ohne eigene Testerfahrungen)

      Uneingeschränkt empfehlenswert ist das Tool SEP-Klassik auf der kostenfreien Seite. Die kostenpflichtigen Tools zeichnen sich durch einen umfangreichen Support und im Falle von IQESonline durch die Verfügbarkeit zahlreicher Materialien zur Schul- und Unterrichtsentwicklung aus.

      Bei einer Marktrecherche empfehlen sich folgende Kriterien:

      • Das Tool sollte webbasiert sein und weder flash- noch javabasiert sein
      • Mit dem Tool müssen sich Fragebögen online erstellen, beantworten und automatisch auswerten lassen. Fragebögen-Vorlagen müssen kopiert und verändert werden können.
      • Das Tool muss leicht zu bedienen sein.
      • Wenn Apps angeboten werden, müssen sie leicht zu installieren sein und über ein adaptives Design für Smartphone- Nutzung verfügen.
      • Der Anbieter weist eine DSGVO konforme Implementation nach, um die Schulgemeinde (Schulleitung, Eltern, Schülerinnen und Schüler) eine entsprechende Sicherheit zu geben

      Ich empfehle auf pädagogischen Tagen / Konferenzen mögliche Testkandidaten auf mehrere Personen zu verteilen. Zu Beginn ist festzulegen, nach welchen Kriterien bewertet werden soll. Wir haben 2016 in unserer Abteilung eine Softwareanalyse durchgeführt. Dabei haben wir ein Pflichtenheft aufgestellt und die Tools intern von Zweierteams evaluieren lassen. In Ergänzung dazu haben wir die Anbieter um eine Eigeneinschätzung gebeten. Am Ende stand IQESonline als kostenpflichtiges Produkt und LimeSurvey als „kostenfreies“ Produkt auf den ersten Plätzen. Die Anführungszeichen sind berechtigt: Denn im Unterschied zum kommerziellen Produkt muss das Land personell den Service und Support sicherstellen und das geht in der Regel zulasten der Unterrichtsversorgung, da Lehrkräfte mit Entlastungsstunden freigestellt werden.

      Eine weitere Empfehlung ist die Suche nach (Schul)Beratung. Es gibt in vielen Bundesländern entsprechend geschultes Personal, das Unterstützung anbietet. Ich selbst habe in einem hessischen Beratungssystem gearbeitet. Wir haben den Schulen externe Evaluationen angeboten, zu vielerlei Fragestellungen. Dabei sind u. a. auch Fragebögen zur Unterrichtsqualität (inkl. Anleitung) entstanden.

       

      Zusammenfassung und Ausblick

      Schulentwicklung hin zu kompetenzorientiertem Unterricht und hybriden Lernräumen ist eine komplexe, aber notwendige Aufgabe. Eine engagierte Schulleitung, die das Kollegium aktiv einbindet, eine gezielte Personal- und Organisationsentwicklung vorantreibt und eine offene Kommunikationskultur pflegt, legt den Grundstein für eine zukunftsorientierte Schule, die ihre Schüler optimal auf die Anforderungen der modernen Welt vorbereitet.

      1. Schulentwicklung als kontinuierlicher Prozess: Schulentwicklung ist kein isolierter Akt, sondern ein fortlaufender Prozess, der die Schule ständig an die sich verändernden Anforderungen der Gesellschaft anpasst. Die Schulleitung sollte diesen Prozess als Chance begreifen, die Lehr-Lernumgebung kontinuierlich zu verbessern und die Schule als lernende Organisation zu etablieren.
      1. Klare Vision und Ziele setzen: Eine erfolgreiche Schulentwicklung beginnt mit einer klaren Vision. Die Schulleitung muss gemeinsam mit dem Kollegium eine klare Vorstellung davon entwickeln, wohin die Schule sich bewegen möchte. Ziele sollten dabei realistisch, aber ambitioniert sein und den Fokus auf Kompetenzorientierung sowie die Integration von hybriden Lernräumen legen.
      1. Partizipation der Lehrkräfte fördern: Die Lehrkräfte sind Schlüsselakteure in der Umsetzung von Veränderungen. Schulleitungen sollten sicherstellen, dass sie von Anfang an in den Entwicklungsprozess eingebunden werden. Dies kann durch regelmäßige Meetings, Workshops und partizipative Entscheidungsfindung geschehen. Die Akzeptanz der Lehrkräfte ist entscheidend für den Erfolg jeglicher Veränderung.
      1. Personalentwicklung gezielt fördern: Schulentwicklung erfordert oft eine Anpassung der Kompetenzen der Lehrkräfte. Die Schulleitung sollte gezielte Fortbildungen anbieten, die auf die Anforderungen der neuen Lehr-Lernkonzepte eingehen. Hierbei können auch externe Experten und Ressourcen genutzt werden, um das Wissen und die Fähigkeiten der Lehrkräfte zu erweitern.
      1. Organisationsstrukturen anpassen: Eine zeitgemäße Schulentwicklung erfordert möglicherweise auch Anpassungen in den Organisationsstrukturen. Dies kann die Einführung von Arbeitsgruppen, die sich speziell mit der Implementierung neuer Lehrmethoden und Technologien befassen, oder die Schaffung von Anreizsystemen für innovative Unterrichtsmodelle beinhalten.
      1. Hybride Lernräume ermöglichen: In einer Welt, die von Technologie geprägt ist, ist die Integration von hybriden Lernräumen unerlässlich. Die Schulleitung sollte die nötige Infrastruktur schaffen, Lehrmittel digitalisieren und sicherstellen, dass die Lehrkräfte in der Anwendung neuer Technologien geschult sind. Dies eröffnet den Schülern vielfältige Lernmöglichkeiten und fördert ihre Medienkompetenz.
      1. Kommunikation und Feedbackkultur stärken: Eine offene Kommunikation und eine positive Feedbackkultur sind entscheidend für den Erfolg von Schulentwicklungsmaßnahmen. Die Schulleitung sollte regelmäßig mit dem Kollegium kommunizieren, den Fortschritt transparent machen und Feedback einholen. Dies schafft Vertrauen und motiviert die Lehrkräfte, aktiv an der Umsetzung neuer Konzepte teilzunehmen.

      Auf meiner Plattform gibt es eine Themenseite Leitbild mit Informationen zur professionellen Umsetzung, inkl. einer Vielzahl von Literaturhinweisen.

      Abschließend wieder eine Reflexionsfrage:

      Reflexionsfragen:

      Schulentwicklung steht und fällt (…) mit den drei Hʼs: Haltung, Haltung und Haltung. Veränderung beginnt bei uns selbst. Angesichts Digitalisierung und Inklusion benötigt Schule einen nie dagewesenen Wandel, um Kindern und Jugendlichen schon heute zukunftsweisenden Unterricht zu ermöglichen. Einen Unterricht, der sie gestaltungskompetent macht, um die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft zu bewältigen. Das Wissen von gestern ist in einer digitalen Welt mit einer sich rasant entwickelnden künstlichen Intelligenz wenig wert. Junge Menschen brauchen Veränderungskompetenz, digitale Skills und ethisch-moralische Wertvorstellungen, um aktuelle und zukünftige Krisen und Herausforderungen zu bewältigen. Das funktioniert aber nicht mit Lernen im Gleichschritt, mit Reproduktionswissen von gestern, nicht in Klassenräumen aus den 70er-Jahren und nicht in einem 45-Minuten-Takt, der 1911 beschlossen wurde. [1]Jan Vedder: VERÄNDERUNG BEGINNT BEI UNS SELBST. Lehrkräfte sind die tragende Säule der Schulentwicklung. In: mobile.schule Magazin (04.23), S. 32

      • Welche Veränderung würden Sie gerne in Ihrem Unterricht, in Ihrer Schule angehen? Was erhoffen Sie sich von dieser Veränderung?
      • Wie würden Sie versuchen, diese Ideen umzusetzen? Wie würden Sie die Umsetzung später überprüfen?

      Jan Vedder fordert zu Beginn der Schlussreflexion (s.o.):

      Haltung, Haltung, Haltung.

      Im abschließenden fünften Teil gehe ich auf einen Aspekt ein, der mich während meiner gesamten aktiven Zeit in Schule und Wissenschaft beschäftigt hat: Die drei F’s

      Fortbildung, Fortbildung, Fortbildung.

      … stay tuned …

       

       

      Disclaimer: Einzelne Abschnitte dieses Textes wurden mit der Unterstützung von ChatGPT geschrieben

      Wenn Sie einen fragegeleiteten Gedankenaustausch wünschen: Ich biete zum Jahreswechsel einen digitalen Gedankenaustausch an. Melden Sie sich gerne schon jetzt per E-Mail an.

       

      Bildnachweis: Gerd Altmann @pixabay

      References

      References
      1 Jan Vedder: VERÄNDERUNG BEGINNT BEI UNS SELBST. Lehrkräfte sind die tragende Säule der Schulentwicklung. In: mobile.schule Magazin (04.23), S. 32

      Liberating structures in der Schulentwicklung

      Viele Schulleitungen fragen sich, wie sie trotz Lehrkräftemangel einen Transformationsprozess in ihrer Schule anstoßen und gestalten können. Wir befinden uns mitten in einer Kultur der Digitalität, die durch die Integration digitaler Technologien und Denkweisen in verschiedene Lebens- und Arbeitsbereiche gekennzeichnet ist. Das Bildungs- und Schulsystem muss sich den damit verbundenen Herausforderungen stellen. Nicht nur Fragen der Lehr- und Lernkultur, also des klassischen Unterrichts, sind betroffen:

      • Wie können wir die Digitalität in unserer Schule nutzen, um das Lernen zu verbessern und die Schülerinnen und Schüler optimal zu unterstützen?
      • Welche Herausforderungen sehen wir bei der Integration von digitalen Technologien in den Unterricht und wie können wir diese überwinden?
      • Wie können wir eine digitale Lernkultur in der gesamten Schulgemeinde fördern?

      Die Schulen müssen die Schülerinnen und Schüler auch dabei unterstützen, ihre beruflichen Interessen, Fähigkeiten und Ziele zu entdecken, damit sie eine fundierte Entscheidung über ihren künftigen Berufsweg treffen können:

      • Welche Fähigkeiten und Stärken besitze ich? Was sind meine besonderen Talente und Fähigkeiten, die ich in meine berufliche Laufbahn einbringen kann?
      • Welche Berufe gibt es? Welche verschiedenen Berufsfelder und Karrieremöglichkeiten stehen mir offen? Welche Berufe passen zu meinen Interessen und Fähigkeiten?
      • Wie kann ich meine Entscheidung reflektieren und anpassen? Wie gehe ich mit Unsicherheiten um und wie kann ich meine Berufswahl kontinuierlich überprüfen und gegebenenfalls anpassen?

      Wie kann man sich diesen Fragestellungen annähern? Im Folgenden stelle ich mit Liberating Structures ein Buch vor, das bereits erfolgreiche Adaptionen im Schulentwicklungsbereich erfahren hat, wie die beiden Bilder zeigen:

      Die Phasen der klassischen Entscheidungsfindung ...

      … helfen bei der Anwendung der dort beschriebenen Methoden. Sie zeichnen sich durch ein strukturiertes und strategisches Vorgehen aus (vgl. Abbildung):

      1. Eine gründliche Analyse der aktuellen Situation ist entscheidend, um die Stärken, Schwächen, Chancen und Herausforderungen zu identifizieren. Dies kann durch Umfragen, Interviews, Datenerfassung und andere Methoden erfolgen.
      2. Basierend auf der Analyse werden Überlegungen zu Zielen und Strategie angestellt. Die Strategie sollte Schritt-für-Schritt-Aktionen, Ressourcenplanung und Zeitrahmen umfassen.
      3. Die strategischen Maßnahmen werden umgesetzt, die Fortschritte überwacht und bei Bedarf angepasst. Die Umsetzung kann iterative Schritte beinhalten und sollte von einer angemessenen Change-Management-Strategie begleitet werden.
      4. Die beteiligten Personen müssen möglicherweise neue Fähigkeiten entwickeln oder Kenntnisse erwerben, um die Veränderungen erfolgreich zu bewältigen. Schulungen und Unterstützung tragen dazu bei, die Beteiligten auf die neuen Anforderungen vorzubereiten.
      5. Der Transformationsprozess sollte regelmäßig evaluiert werden, um sicherzustellen, dass die gesetzten Ziele erreicht werden und um mögliche Hindernisse zu identifizieren. Auf dieser Grundlage können Anpassungen an der Strategie vorgenommen werden.

      Ein geeigneter Transformationsprozess ist ein dynamischer und anpassungsfähiger Prozess, der die spezifischen Bedürfnisse und Kontexte der Organisation oder Bildungseinrichtung berücksichtigt. Er bewirkt dann nachhaltige Veränderungen, wenn erzielte Verbesserungen langfristig bestehen bleiben und in die Organisationskultur integriert sind. Die kontinuierliche Reflexion und Lernbereitschaft sind entscheidend, um den Prozess erfolgreich zu gestalten. Jeder der o. g. Punkte erfordert unterschiedliche Methoden, um zum Ziel zu gelangen. Und genau darum geht es bei den Liberating Structures.

       

      ... Liberating Structures ...

      … ist ein Konzept und eine Sammlung erprobter Meeting- und Workshop-Methoden, die entwickelt wurden, um Zusammenarbeit, Partizipation und Kreativität in Gruppen zu fördern. Sie wurden von Henri Lipmanowicz und Keith McCandless entwickelt und zielen darauf ab, traditionelle, hierarchische und einschränkende Strukturen in Arbeitsumgebungen zu überwinden. Alle Teilnehmer werden ermutigt, sich aktiv an den Interaktionen zu beteiligen. Die Methoden fördern ein integratives Umfeld, in dem jede Stimme gehört wird und Entscheidungen gemeinsam getroffen werden. Die Methoden ermöglichen eine offene Diskussion und fördern den Informationsaustausch ohne Hierarchie oder Angst vor negativen Konsequenzen.
      Es gibt kein starres Regelwerk, sondern Raum für Kreativität und Variation. Die Methode zielt darauf ab, effektive Ergebnisse und Lösungen für komplexe Herausforderungen zu erzielen. Sie berücksichtigt auch introvertierte Menschen, indem sie verschiedene Wege der Beteiligung anbietet, die nicht nur von extrovertierten Persönlichkeiten dominiert werden. Und: Liberating Structures kann in verschiedenen Kontexten eingesetzt werden, von kleinen Teamsitzungen bis hin zu großen Konferenzen oder Veranstaltungen.

       

      Beispiele für Liberating Structures sind „1-2-4-All“, „Open Space Technology“, „Impromptu Networking“, „Shift & Share“ und viele andere. Diese Strukturen sollen eine neue Art des Arbeitens und der Zusammenarbeit fördern, die Menschen in den Mittelpunkt stellt und das volle Potenzial von Gruppen freisetzt.

      Welche Voraussetzungen sollten vorliegen, um sie im Rahmen der Schulentwicklung einzusetzen?

      Die Verwendung von Liberating Structures im Rahmen der Unterrichts- und Schulentwicklung kann eine effektive Möglichkeit sein, die Partizipation, Zusammenarbeit und Kreativität der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte zu fördern. Damit der Einsatz erfolgreich ist, sollten einige Voraussetzungen gegeben sein:

      • Klare Abgrenzung zum klassischen Moderator, der typischerweise den Fluss und den Inhalt einer Diskussion bestimmt und leitet. Diese Facilitator genannte Rolle gibt ausnahmslos nur den Rahmen für die Interaktion vor, jedoch die Kontrolle über den Inhalt vollständig an die Gruppe ab.
      • Eine offene und vertrauensvolle Kultur, damit sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer frei äußern können.
      • Schülerinnen und Schüler ermutigen, aktiv am Lernprozess teilzunehmen und die Strukturen effektiv zu nutzen.
      • Liberating Structures erfordern eine Offenheit für neue Arbeitsmethoden und ein Abweichen von traditionellen Lehr- und Lernansätzen.
      • Die Schulgemeinschaft sollte bereit sein, neue Wege der Zusammenarbeit zu erkunden.

      Was genau zeichnet einen Facilitator aus?

      Die Rolle eines Facilitators ist von zentraler Bedeutung, wenn es darum geht, Gruppenprozesse zu leiten, zu moderieren und zu unterstützen. Ein Facilitator ist eine neutrale Person, die darauf abzielt, den reibungslosen Ablauf von Besprechungen, Workshops oder Gruppendiskussionen zu gewährleisten und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Erreichung ihrer Ziele zu unterstützen. Ein Facilitator sollte eine neutrale und unvoreingenommene Haltung gegenüber den Teilnehmerinnen und Teilnehmern und dem Thema einnehmen. Sie sollten keine persönlichen Interessen oder Meinungen haben, die den Prozess beeinflussen könnten.

      Der Facilitator ist dafür verantwortlich, den Prozess zu steuern und sicherzustellen, dass alle geplanten Schritte und Aktivitäten durchgeführt werden. Sie helfen dabei, den Zeitplan einzuhalten und den Fokus auf die Ziele zu lenken. Ein Facilitator ermutigt alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sich aktiv zu beteiligen und ihre Ideen, Meinungen und Bedenken einzubringen. Sie schaffen eine inklusive Umgebung, in der jede Stimme gehört wird. Und: Ein Facilitator sollte in der Lage sein, Konflikte zu erkennen und angemessene Strategien einzusetzen, um sie konstruktiv zu lösen.

      Facilitatoren halten den Fokus auf die Ziele der Gruppe gerichtet. Sie helfen dabei, klare Ziele zu setzen und sicherzustellen, dass die Diskussionen und Aktivitäten darauf ausgerichtet sind, diese Ziele zu erreichen. Er/ sie ermutigt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, kreative Ideen zu entwickeln und innovative Lösungsansätze zu finden. Am Ende einer Sitzung oder eines Workshops fasst der Facilitator die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse zusammen. Dies hilft, das gemeinsame Verständnis zu fördern und die nächsten Schritte festzulegen.

      Insgesamt zielt die Rolle eines Facilitators darauf ab, eine effektive, inklusive und produktive Gruppenarbeit zu fördern, bei der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktiv mitwirken und ihre Ziele erreichen können.

      Schlussbemerkung

        Wer sich näher mit den Ideen und Methoden beschäftigen möchte, dem empfehle ich das gleichnamige Buch von Daniel Steinhöfer. Der Verlag stellt das Buch u. a. so vor:

        Dieses Buch liefert dir das Handwerkszeug, zielführende und effiziente Entscheidungsfindungen in deinem Umfeld zu ermöglichen. Der Autor will dich befähigen, mit Liberating Structures aus den gewohnten, lähmenden und unproduktiven Verhaltensmustern auszubrechen sowie wertschätzende und effektive Interaktionen bei deinen alltäglichen Entscheidungsprozessen und darüber hinaus zu entfachen.

        Es ist vor allem ein Buch für die Praxis! Du wirst das Konzept Liberating Structures nicht nur theoretisch kennenlernen, sondern gezielt und erfolgreich einsetzen. Keine faden Meetingtipps, sondern fundierte, durchdachte, erprobte und funktionierende Methoden, die dich befähigen, sie in deinem Alltag und Kontext erfolgreich einzusetzen.

        An wen wendet sich dieses Buch?

        An alle, die die richtigen Entscheidungen richtig finden wollen.

        An alle, die zielführender und wertschätzender miteinander umgehen, arbeiten und gemeinsam gestalten wollen.

        An alle, die mehr über Liberating Structures erfahren wollen. Du wirst einen Einblick in die Hintergründe des Konzepts bekommen und verstehen, warum Liberating Structures so gut funktionieren.

        An Liberating Structures-Novizen: Dieses Buch dient dir als Einstieg in die Welt von Liberating Structures, sodass du sie bei deinen Entscheidungsfindungen und darüber hinaus problemlos einsetzen kannst.

        An Liberating Structures-Fortgeschrittene: Dieses Buch hilft dir, die passenden Liberating Structures zielführend in der Praxis einzusetzen. Du wirst einige Variationen über das Standardrepertoire von Liberating Structures hinaus anwenden lernen.

        An Teamverantwortliche, Projektleiter, Product Owner, Coaches, Organisationsentwickler, Entscheider, Betroffene – eigentlich jede/r in einem Unternehmen.

        Gratian Riter (s. o.) schreibt zu seinen Erfahrungen:

        Liberating Structures sind seit zweieinhalb Jahren auf meinem Radar. Einer unserer Schulleiter hat sie so nebenbei erwähnt und meine Neugierde war geweckt. Ich habe mich dann näher damit beschäftigt und irgendwann angefangen, im Unterricht selbst mit verschiedenen Mikrostrukturen zu experimentieren. Der Podcast “Lord of the Strings” von Tim Katereit hat mir dann schließlich geholfen, das Thema immer besser zu verstehen. Irgendwann haben wir diese Mikrostrukturen auch in den Schulleitungssitzungen eingesetzt. So konnten die Schulleitungen selbst erleben, wie es ist, beteiligt zu sein, partizipativ zu arbeiten. Und von da an war klar, wir müssen an die Quelle. Also haben wir Daniel eingeladen und er hat einen wunderbaren Workshop mit uns gemacht.

        Der bestand aus einer Einführung und dann ging es praktisch sofort los: Impromptu Networking, 1-2-4-All, 15% Solutions, 9 Whys, Appreciative Interviews. Insbesondere durch die Debriefings nach jeder Methode wurde sofort deutlich, wo sie in den Schulen direkt weiter genutzt werden können. Feedback eines Schulleiters:

        dass sie sehr gut zu den Herausforderungen des Schulalltags passen und auch gut und niederschwellig eingesetzt werden können. Sowohl auf Schüler- als auch auf Lehrerebene. Ich bin wirklich mit dem Gefühl nach Hause gefahren, dass das die Schule ein gutes Stück weiterbringen wird.

        … Stay tuned …

         P.S.

        Eine weitere Empfehlung: Tim Kantereit hat diese Methodik in einer Podcastreihe vorgestellt und besprochen.

        Update (3.2.24):

        (…) Besonderes Merkmal eines solchen Tages ist die hohe Aktivierung der Teilnehmenden auf der Basis der Methoden von Liberating Structures. Liberating Structures sind Mikrostrukturen, die das Vertrauen im Umgang miteinander stärken, echte Partizipation fördern und so bestenfalls eine hohe Identifikation mit dem Transformationsprozess der Schule schaffen. Gar kein so geringer Anspruch also. 

         In diesem Beitrag soll es um ein Instrument gehen, welches ich entwickelt habe, um zum Ende eines solchen Tages Ideen, Projekte und Prozesse besser strukturieren und vor allem priorisieren zu können. 

        Bildnachweis: Ausschnitt des Buchcovers

        Finanzbildung an Schulen

        In einer Welt, die von komplexen finanziellen Entscheidungen geprägt ist, ist eine solide Finanzbildung für junge Menschen von entscheidender Bedeutung. Inspiriert durch den Podcast >>Geld auf dem Lehrplan – Finanzbildung in der Schule<< untersuche ich, warum die Integration von Finanzbildung in den Schulunterricht so wichtig ist und wie Lehrkräfte und Ministerien dazu beitragen können, Schülerinnen und Schüler auf eine finanziell kompetente Zukunft vorzubereiten.

        Finanzbildung ist in der heutigen komplexen Wirtschaftswelt von entscheidender Bedeutung, da sie den Schülerinnen und Schülern die grundlegenden Fähigkeiten vermittelt, die sie benötigen, um finanziell kompetent und unabhängig zu sein. In der Sendung werden einige Gründe genannt, warum Finanzbildung in der Schule wichtig ist:

        👉 Alltagsrelevanz: Finanzielle Entscheidungen beeinflussen jeden Aspekt unseres Lebens, von der Budgetierung des täglichen Bedarfs bis hin zur Planung größerer Investitionen wie Bildung und Immobilien.

        👉 Prävention von Verschuldung: Eine solide Finanzbildung kann dazu beitragen, dass junge Erwachsene zu verantwortungsbewussten Verbrauchern werden und unnötige Verschuldung vermeiden.

        👉 Vorbereitung auf die Zukunft: Schülerinnen und Schüler sollten lernen, für ihre Zukunft zu sparen, zu investieren und sich finanzielle Ziele zu setzen.

        👉 Stärkung der wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit: Durch finanzielle Bildung können junge Menschen besser auf wirtschaftliche Herausforderungen und Unsicherheiten reagieren. (Stichwort: VUCA)

        👉 Förderung der wirtschaftlichen Gerechtigkeit: Finanzielle Allgemeinbildung trägt dazu bei, die Kluft zwischen finanziell gut und weniger gut gestellten Menschen zu verringern.

         

        Zusammenfassung der Podcastinhalte

        Der Beitrag von Andrea Lueg geht der Frage nach, welche Themen wie Budgetieren, Sparen, Investieren, Krediten und Schuldenmanagement in einem Curriculum zur finanziellen Allgemeinbildung behandelt werden sollten und mit welchen Unterrichtsmethoden sie umgesetzt werden können. Dabei kann es sich nur um Ideen handeln, nichts davon ist bisher in den Bundesländern curricular verankert. Einige der von ihr vorgestellten Protagonisten stelle ich nun vor und ergänze sie um weitere mögliche Ideen:

        Schülerinnen und Schüler fühlen sich nicht ausreichend auf den Start ins Erwachsenenleben vorbereitet und bemängeln fehlendes Finanz- und Alltagswissen, bspw. im Bereich Steuern. Fehlende ökonomische Bildung führt dabei zu realen Herausforderungen. Wer keine Ahnung von „Miete“ hat, findet viel schwerer eine bezahlbare Wohnung; wer keine Ahnung von „Finanzen“ hat, hat ein größeres Risiko vor Überschuldung und Altersarmut.
        Besonders gravierend ist, dass dieses Wissen maßgeblich von der sozialen Herkunft abhängt. Wir sind deshalb der Überzeugung, dass jeder Jugendliche mit seinem Schulabschluss auch Grundlagenwissen in den vier Themenbereichen des Zukunftstages – Finanzen, Steuern, Miete und Krankenkassen – erhalten haben soll.

        Aus diesem Grund ist es unser Ziel, dass jeder Schüler und jede Schülerin in Deutschland und Österreich, egal auf welche Schule er oder sie geht, einmal während der Schulzeit den Zukunftstag erlebt. Dieses Ziel verfolgen wir gemeinsam mit starken Partnern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die uns und unsere Vision unterstützen. Denn wir glauben, dass wir das Problem von fehlender ökonomischer Bildung nur gemeinsam lösen können.

        Im Rahmen eines Forschungsprojekts in Kooperation mit Prof. Dr. Matthias Sutter, Direktor des Max-Planck-Instituts für Gemeinschaftsgüter in Bonn, konnten wir nun wesentliche Voraussetzungen gelingender finanzieller Bildungsprozesse identifizieren. Das zugehörige Working Paper haben wir hier sowie hier eingestellt und Anfang Mai nach 7jähriger gemeinsamer Arbeit mit insgesamt 30 Lerngruppen an 11 Schulen als Revision an das JPE (Journal of Political Economy) übersendet.

        In unseren Themendossiers stellen wir Unterrichtsideen und -materialien, Veranstaltungen und Verbrauchertipps zu aktuellen Aspekten der finanziellen Bildung zusammen. So haben Sie alle Informationen und Materialien, um erfolgreich Finanzbildung im Unterricht umzusetzen.

        Nutzen Sie unser Selbstlernangebot für die Zielgruppe Sek I und II aus dem Programm „Durchblick“. In diesem Snack erfährt man, wie man einen Überblick über seine Ein – und Ausgaben bekommt.

        Ergänzungen

        Darüberhinaus lohnen sich Besuche und Einblicke in die folgenden Links:

          Finanzielle Bildung ist eine Lebenskompetenz, die in der modernen Welt immer unerlässlicher wird. OhMoney, eine Initiative der finlit foundation, nimmt sich dieser Herausforderung an, indem sie Schüler*innen der Klassenstufen 7 bis 10 hochwertige, cross-mediale und sowohl kosten- als auch werbefreie Bildungsmaterialien zur Finanzbildung bereitstellt.

          Finanzielle Bildung zahlt sich aus: Egal ob Konto einrichten, Verträge abschließen oder für das Alter vorsorgen, finanzielle Bildung spielt in jeder Lebensphase eine Rolle. Sie bedeutet Chancen für mehr Teilhabe, Wachstum und Wohlstand – und die wollen wir nicht länger ungenutzt lassen. Entdecken Sie auf der Finanzbildungsplattform der Bundesregierung Angebote, die zu Ihnen passen.

          Hilfe im Finanzdschungel und das nötige Wissen über wirtschaftliche Zusammenhänge vermittelt das Projekt „Finanztest in der Schule“. Zentraler Bestandteil ist die Zeitschrift Finanztest, mit der Klassen und Kurse ab Jahrgangsstufe 10 im Unterricht arbeiten können.

          Wir unterstützen Sie dabei, lebensnahes Finanz- und Verbraucherwissen in den Unterricht zu integrieren: mit kostenlosem Unterrichtsmaterial vom einzelnen Arbeitsblatt bis zum fertigen Stundenentwurf.

          Die komplett ausgearbeiteten Unterrichtsideen liefern die Arbeitsgrundlage für eine 90-minütige Unterrichtseinheit zu Schlüsselthemen der Finanzbildung. Sie enthalten alle Informationen, Materialien und Arbeitsblätter sowie Begriffserklärungen, die für die Vorbereitung und Durchführung des Unterrichts und für eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema erforderlich sind.

          Aktuelle Themen

          • Matthias Ehrhardt, Michael Günther und Wil Schilders: Erfolgsformeln

          Ich habe diese Veröffentlichung (eher mit Fokus auf den Sek. II Bereich) hier vorgestellt. Die Finanzmathematik wird in einem gleichnamigen Kapitel behandelt mit den Beiträgen:

            • Mit Mathematik die Finanzmärkte zähmen
            • Modellierung Negativer Zinsen – Nur Bares ist Wahres?
            • Beipackzettel für Finanzinstrumente: PRIIPs!

          Zwei Begriffe sorgen in der allgemeinen Bevölkerung und bei Finanzexperten für großes Unbehagen, wenn es um den Wert unseres Geldes geht: Inflation und Deflation. Aber was ist darunter zu verstehen? Und warum wird die Entwicklung der Preise stets genau im Auge behalten? (…) Doch wie entstehen Inflationen? Welche Auswirkungen machen sie so bedrohlich? Und warum sind stabile Preise für uns so wichtig? Mit diesen und weiteren Fragestellungen beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler in der vorliegenden Unterrichtseinheit.

          Julian Kleij (30) ist Lehrer und unterrichtet an einem Hamburger Gymnasium die Fächer Chemie und Physik. Was er über Finanzen weiß, hat er sich nach dem Abitur in Oldenburg selbst angeeignet.

          „Finanzbildung 1×1″ richtet sich an alle, die einen leicht zugänglichen Einstieg in das Thema finanzielle Bildung und Finanzen suchen. Die Autoren von Finanzbildung1x1 haben das Arbeitsheft selbst in Ihrer Börsen-AG mit SchülerInnen erprobt, evaluiert und angepasst. Es dient als Ergänzung und Sicherung der Inhalte des Buchs und kann sowohl in der Schule als auch privat genutzt werden.

          Das Finanz-ABC digital verspricht online Spielspaß und das in der Community. Über ein Videokonferenzsystem und im Browser, am PC, Laptop, Tablet oder Smartphone treten die Spieler:innen gegeneinander an und lernen eine Menge über die Finanzwelt. Sie betreuen junge Menschen in der Schule oder in einer Einrichtung und möchten Basiswissen zum Thema Finanzen spielerisch vermitteln, dann können Sie neben dem klassischen Brettspiel das Finanz-ABC nun auch online spielen.

           

          Schlussbemerkung

          In einer Welt, in der finanzielle Entscheidungen unseren Alltag prägen, ist eine fundierte Finanzbildung für junge Menschen unerlässlich. Der Podcast >>Geld auf dem Lehrplan – Finanzbildung in der Schule<< unterstreicht die Dringlichkeit dieses Themas. Finanzbildung hat nicht nur Alltagsrelevanz, sondern trägt auch dazu bei, Verschuldung zu vermeiden, die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit zu stärken und wirtschaftliche Gerechtigkeit zu fördern.

          Finanzbildung, das ist nicht nur meine Forderung, muss einen festen Platz in den Lehrplänen haben. Lehrkräfte und Ministerien spielen dabei eine entscheidende Rolle. Die vorgestellten Initiativen wie der Zukunftstag, das Forschungsprojekt des Max-Planck-Instituts und die Förderung der Verbraucherberatung bieten konkrete Ansätze, um Finanzbildung in den Unterricht zu integrieren. Es liegt an uns allen, gemeinsam dafür zu sorgen, dass jeder Schüler und jede Schülerin das nötige Grundwissen für eine finanziell kompetente Zukunft erhält.

          Und an die Bildungsministerien: Die Integration von Finanzbildung in die Lehrpläne ist ein entscheidender Schritt hin zu einer gerechteren und wirtschaftlich stabileren Gesellschaft. Jetzt ist die Zeit zu handeln.

          Update

          Es lässt sich ein steigendes Interesse junger Menschen, darunter viele Schülerinnen und Schüler, an Finanzbildung beobachten. Dies zeigt sich unter anderem in der Popularität von YouTube-Kanäle wie “Finanzfluss” oder “Finanztip” bei dieser Zielgruppe. Gleichzeitig wird von vielen Schulabgänger kritisiert, dass die Schule keine hinlängliche Vorbereitung auf die persönliche Geldanlage und Finanzplanung bietet. Die Bearbeitung realitätsbezogener Aufgaben im Mathematikunterricht kann dazu beitragen, diese Lücke zu schließen. Aus diesem Grund wurde eine digitalgestützte Modellierungsaufgabe zum Thema “Investieren in ETFs” entwickelt. Im Rahmen der Aufgabenstellung sollen die Lernenden die Entwicklung eines ETFs mithilfe mathematischer Konzepte wie Steigungsdreiecke, Exponentialfunktionen und Tabellenkalkulation analysieren. Die Aufgabe bietet die Möglichkeit, die mit Börsenprodukten verbundenen Risiken zu thematisieren und das kritische Denken der Lernenden in diesem Kontext zu fördern. 

          Der Welt-ETF ist ein ETF (Exchange Traded Fund, zu Deutsch: börsengehandelter Fonds), der sich durch eine breite Streuung über verschiedene Länder und Branchen auszeichnet. Das bedeutet, dass das Geld der Anlegenden in eine Vielzahl von Unternehmen weltweit investiert wird. Ziel ist die Streuung und damit die Minimierung des Risikos. Grundsätzlich lassen sich zwei Arten von Welt-ETFs unterscheiden: die einen zahlen regelmäßig Geld aus, zum Beispiel Dividenden; die anderen behalten erzielte Gewinne im ETF und investieren sie wieder. Wir konzentrieren uns hier nur auf den zweiten Typ, den sogenannten thesaurierenden Welt-ETF.

          … Stay tuned …

           

          Bildnachweis: Gerd Altmann @pixabay

          Informatik@KI

          Während meiner Tätigkeit bei Schulen ans Netz (1996 – 2001) hatte ich das große Vergnügen, mit der Computerzeitschrift c’t zusammenzuarbeiten. Damals ging es vor allem um die Implementierung von Netzwerklösungen, hier mit dem Betriebssystem Linux. Immer wieder haben uns Redakteure zur Seite gestanden, um auch diese Variante zu berücksichtigen.

          Blick in die Blackbox

          Seit dem Start des Digitalpakts berichtet die c’t in regelmäßigen Abständen über Erfahrungen im Umgang mit digitalen Medien und stellt Tipps und Tricks vor. In der heute erscheinenden Ausgabe 24 findet sich nun ein Artikel, der sich mit der Einführung von KI in den ersten beiden Schuljahren der Sekundarstufe I beschäftigt. Hintergrund ist der vor zwei Jahren in NRW in Kraft getretene Kernlehrplan (KLP) für das Pflichtfach Informatik in den Klassen 5 und 6, der das Themenfeld „Künstliche Intelligenz“ vorschreibt. Die Schüler:innen sollen Kompetenzen im Bereich des maschinellen Lernens mit Entscheidungsbäumen und – am Gymnasium – auch mit neuronalen Netzen erwerben.

          Eine speziell für jüngere Schüler entwickelte Unterrichtsreihe vermittelt im Rahmen eines Modellversuchs Grundlagenwissen über künstliche Intelligenz und neuronale Netze. Die c’t fasst die Unterrichtsreihe wie folgt zusammen

          • Weil KI in immer mehr Bereichen des Alltags eine Rolle spielt, sind grundlegende Kenntnisse und eine Entmystifizierung der Technik wichtig.
          • In einer altersgerechten Programmier- und Experimentierumgebung können Schüler der Klasse 6 erste Erfahrungen mit neuronalen Netzen sammeln.
          • Wir stellen ein Projekt vor, das Schülern in acht Schulstunden ein grundlegendes Verständnis für KI-Systeme vermittelt.

          Dafür ist lediglich eine frei zugängliche Webanwendung nötig, die sich auch daheim im Browser nutzen lässt:

          Programmierung von Künstlichen Neuronalen Netzen mit Open Roberta xNN. Diese Folien bieten einen ersten Einstieg in die Programmierung eigener Künstlicher Neuronaler Netze mit dem Open Roberta Lab.

          Für einen tieferen Einblick in die Unterrichtsansätze, empfehle ich den redaktionellen Beitrag (€):

           

          1, 2, 3, Erfolgserlebnis

          Und wenn ich schon dabei bin. In der Ausgabe 22 stellt die Redaktion eine weitere Anwendung vor: Den Calliope mini. Ursprünglich war der kleine Mikrocontroller für die Grundschule gedacht. Er eignet sich aber auch sehr gut für den Unterricht ab Klasse 5, wie die Beispiele in den skizzierten Unterrichtseinheiten zeigen. Auch hier die Zusammenfassung in der c’t:

          • Mit dem Calliope mini und Block-Coding haben die meisten Schüler Spaß am Programmieren. Anspruchsvolle Aufgaben fördern und fordern auch begabte Schüler.
          • Bewährt hat sich eine Kombination aus Open Roberta Lab als Programmierumgebung und vorgegebenen Programmablaufplänen, deren Farben sich am Farbschema der Blockbefehle im Lab orientieren.
          • Am besten beginnt man mit einer überschaubaren Aufgabe und variiert diese immer wieder mit zunehmendem Schwierigkeitsgrad, wie im Artikel dargestellt.

          Eine umfangreiche Linkliste ergänzt den Beitrag, etwa:

          Für einen tieferen Einblick in die Unterrichtsansätze, empfehle ich auch hier den redaktionellen Beitrag (€):

          Wer mehr Ideen sucht …

          Ich habe beim Aufbau dieser Plattform eine Themenseite erstellt und immer wieder ergänzt. Ist dadurch ein wenig unübersichtlich geworden und doch wird man schnell fündig, denke ich …

          coding

          Und schließlich diese in unserem Bildungsbereich kaum vorstellbare Umsetzung eines Lehr- und Lernkonzeptes der öffentlichen (!!) Agora-Schule aus den NL:

          … Stay tuned …

           

           

          Bildnachweis: Alexandra Koch @pixabay