Generation Z im Fokus

Neue Wege im Unterricht für eine zukunftsorientierte Bildung! 

Spätestens nach den Ergebnissen der letzten Wahlen fragen sich viele: Was ist los mit unseren Jugendlichen?  Sachsen und Brandenburg: 31 Prozent der jungen Leute unter 24 wählen AfD, in Thüringen noch erschreckender: 38 Prozent. Viele haben in den letzten Tagen versucht, das zu erklären.

Laut einer LinkedIn-Studie fühlt sich jeder Zweite der Gen Z missverstanden. Es sei wichtig, so eine Schlussfolgerung, Maßnahmen zu ergreifen, um das Verständnis und die Kommunikation zwischen den Generationen zu verbessern.[1]https://schule-in-der-digitalen-welt.de/leitbilder-update/

In dem ZEIT-Leitartikel „Gruselig happy – Warum um Himmels willen wählen so viele junge Menschen die AfD?“ fordert August Modersohn[2]https://www.zeit.de/2024/41/junge-waehler-afd-ostdeutschland-jugendliche:

Also: Bitte jetzt nicht weiter psychologisieren! Nur wer die Jugendliche ernst nimmt, wird sie zurückgewinnen.

Die vergangenen Jahre waren ja für junge Leute wenig berauschend. Corona, Krieg, Perspektivlosigkeit. Früher galt das Versprechen: Euch wird es einmal besser gehen. Und jetzt? Wer soll daran noch glauben?

Keynote

Kürzlich durfte ich den Festvortrag zum 100-jährigen Bestehen des Medienzentrums des Wetteraukreises halten. Da viele Lehrkräfte und Schulleitungen gekommen waren, ging es mir darum, die Adressaten des Bildungsangebots selbst, nämlich die Schülerinnen und Schüler, deutlicher einzubeziehen und die damit verbundenen pädagogischen Herausforderungen zu thematisieren, nicht zuletzt angeregt durch die Aussagen der aktuellen Jugendstudien (s.u.) und diese Zitate aus den 1920er Jahren, also zur „Geburtsstunde“ des Medienzentrums:

Das Ziel der Erziehung ist die Schaffung von Möglichkeiten für Kinder, Dinge zu erfinden und zu entdecken.

Jean Piaget

Biologe,1896-1980

Wenn wir Lernende heute so unterrichten, wie wir gestern unterrichtet wurden, nehmen wir ihnen ihr Morgen.

John Dewey

US amerikanischer Philosoph (1859 - 1952)

… und fragte die Anwesenden: Wie könnte ein mediengestützter Unterricht aussehen, den möglichst alle Schülerinnen und Schüler gern und erfolgreich besuchen – ein Unterricht, der wesentlich dazu beiträgt, Kompetenzen zu erwerben, um in der Schule, im privaten und beruflichen Leben Herausforderungen verantwortungsvoll zu meistern und der zur Mitgestaltung von Gemeinschaft beitragen kann?

Ich habe Unterrichtsmodelle vorgestellt, auf den Nutzen außerschulischer Lernorte aufmerksam gemacht, auf notwendige Evaluations- und Feedbackmaßnahmen hingewiesen und die Einführung schülernaher Fortbildungsformate angeregt. Aufgrund der positiven Resonanz und der Bitte, meine Ausführungen in einem Blogbeitrag näher zu erläutern, hier nun die im Vortrag vorgestellten Bausteine einer gelingenden Transformation, inkl. weiterführender Links zu meinen Themenseiten für ein vertiefendes Studium:

Unterrichtsmodelle

Wie könnte ein mediengestützter Unterricht aussehen, den möglichst alle Schülerinnen und Schüler gern und erfolgreich besuchen – ein Unterricht, der wesentlich dazu beiträgt, Kompetenzen zu erwerben, um in der Schule, im privaten und beruflichen Leben Herausforderungen verantwortungsvoll zu meistern und der zur Mitgestaltung von Gemeinschaft beitragen kann?

Das in Hessen erfolgreich eingeführte und in den Kerncurricula verankerte Prozessmodell zeigt einen möglichen Weg auf. Der Lehr-Lernzyklus mit seinen fünf Handlungsfeldern zielt darauf ab, Lehrenden und Lernenden bezogen auf einen an Kompetenzen orientierten Unterricht ein Handlungsgerüst zur Verfügung zu stellen. Neue Medien werden Lerngruppen abhängig hinzugezogen, wenn sie dem individuellen Lernprozess dienlich sind.

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Deeper Learning beschreibt eine Pädagogik, in der Lernende sich tief greifend mit Wissen auseinandersetzen und selbst Wissen generieren, indem sie es sowohl über instruktiv gesteuerte Prozesse der Aneignung als auch über selbstregulierte Prozesse der Ko-Konstruktion und Ko-Kreation verarbeiten.

Deeper Learning kann als eine “4K Skill-Implementierung” aufgefasst werden, einer Aneignung von Wissen einerseits und der vier Kompetenzen Kommunikation, Kollaboration, kritisches Denken und Kreativität andererseits. Das im Folgenden vorgestellte Unterrichtsmodell ist im deutschen Sprachraum vergleichbar mit dem nur in sehr wenigen Schulen angebotenem Projektunterricht.

Das vielversprechende Unterrichtsmodell versteht sich als Prozess von Instruktion, Ko- Konstruktion und Präsentation und ist im “normalen” Stundenplansetting, 90 Minuten Blöcke vorausgesetzt, durchführbar.

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TheA/TheO steht für „Themenorientiertes Arbeiten“ und ist zugleich ein preisgekröntes, fächerübergreifendes Unterrichtskonzept, welches Themen der Nachhaltigkeit mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN (Sustainable Development Goals) in den Mittelpunkt des Unterrichts rückt. Denn: Kriegerische Auseinandersetzungen, die Ausbeutung natürlicher Ressourcen und die jetzt schon spürbaren Auswirkungen des Klimawandels zeugen eindrücklich davon, welch entscheidende Rolle den Jugendlichen zukünftig zukommt.

 

Außerschulische Lernorte

Wissenschaftler*innen, Unternehmen(verbände) und Bildungsinitiativen engagieren sich in hohem Maße rund um den MINT-Bereich. Viele Angebote zielen vor allem auf die Motivation der jungen Schülerinnen und Schüler ab. Zu den bekanntesten zählen sicher das Mathematicum mit seinen weiteren lokalen Ablegern, MINT-EC sowie die Hopp- Foundation. Genauso lobenswert sind die Anstrengungen auf lokaler Ebene, die dazu anregen können, es ihnen gleich zu tun. Darum geht es nun im Folgenden …

 

Evaluation

Evaluation ermöglicht, die Sichtweisen der Beteiligten und Betroffenen einzuholen und auf dieser differenzierten Grundlage tragfähige, breit abgestützte Entscheide zu fällen. Durch Evaluationsvorhaben können Schülerinnen und Schüler sowie Erziehungsberechtigte in die Gestaltung und Entwicklung der Schule einbezogen werden. Grundlage für die Entscheidung über Entwicklungsschwerpunkte sind dann nicht nur die Sichtweisen innerhalb des Kollegiums, sondern auch regelmäßige Rückmeldungen von Kindern, Jugendlichen oder Erziehungsberechtigten über deren Sicht auf schulische Abläufe. Evaluation wäre in diesem Sinne auch als Beitrag zur Demokratisierung der Schule zu verstehen.

Es gibt zahlreiche aktuelle Studien zur Befindlichkeit von Jugendlichen:

Schulinterne Befragungen können und sollen die Ergebnisse dieser Studien einbeziehen. Die Ergebnisse der SINUS Studie zeigen z.B.:

  • Nur die Hälfte der Jugendlichen fühlt sich in der Schule wohl. Sie berichten zum Beispiel, dass es kaum Mitbestimmungsmöglichkeiten gibt.
  • Lernende fühlen sich in der Schule nicht ernst genommen und bekommen wenig Mitspracherecht zugesprochen.
  • Zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler berichten in den Interviews von Diskriminierungserfahrungen in der Schule, während außerhalb der Schule nur zwei von zehn ähnliche Erfahrungen machen. Hilfe suchen sich die Jugendlichen selten innerhalb der Schule, stattdessen dienen Freunde und Familie als Rettungsanker, obwohl die Unterstützungsangebote der Schulen durchaus als hilfreich bewertet werden.
  • Strategisches Schwänzen scheint eine weit verbreitete Antwort der Jugendlichen zu sein, um effizienter zu lernen, und Fernbleiben aus psychosozialen Gründen, z.B. Mobbing.
  • Die Jugendlichen wünschen sich ein stärkeres Engagement der Lehrkräfte. Häufig haben sie das Gefühl, dass die Lehrkräfte den digitalen Möglichkeiten nicht aufgeschlossen genug gegenüberstehen.
  • Die Mehrheit der Schüler beklagt eine mangelnde Vorbereitung auf die digitalen Anforderungen der Arbeitswelt.

Ergänzt um die Ergebnisse

  • aus dem MINT-Nachwuchsbarometer:
    • Die mathematischen Leistungen bei der Gruppe der 15-Jährigen zwischen 2012 und 2022 um 39 Punkte abgenommen. Das entspricht einem Kompetenzrückstand von einem Schuljahr.
    • Der Anteil der besonders leistungsschwachen Jugendlichen ist in diesem Zeitraum von 17 Prozent auf 29 Prozent gestiegen. Gleichzeitig hat sich der Anteil der Leistungsstarken halbiert und umfasst 2022 knapp 9 Prozent.
  • aus der Bertelsmann-Studie (Ausbildungsbaromter):
    • Junge Menschen mit hoher Schulbildung vermissen bei der Berufsorientierung und der Suche nach einem Ausbildungsplatz häufiger Unterstützung als Gleichaltrige mit niedriger oder mittlerer Schulbildung. So äußerten 41 Prozent der Befragten mit Abitur, die auf Ausbildungssuche sind oder waren, dass sie sich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz mehr Unterstützung wünschen oder gewünscht hätten.
    • Obwohl sich Hauptschüler:innen besser über Ausbildungsmöglichkeiten informiert fühlen als die gleichaltrigen Befragten auf dem Gymnasium, bewerten sie ihre Chancen am Ausbildungsmarkt deutlich pessimistischer als diejenigen mit höherer Schulbildung. 

Ergänzend und mit Blick auf die Angebote zur Berufsorientierung sollten uns auch die alarmierenden Zahlen der Studienabbrecher aufrütteln: Beinahe ein Drittel aller Studierenden brechen ihr Studium nach dem ersten Semester schon wieder ab. Es gibt zu wenig Anreize, ein Studium bis zum Abschluss durchzuhalten.

Diese Ergebnisse lassen sich gut in eine schulweite Befragung integrieren, da in den Leitbildern bzw. Leitsätzen in der Regel die Förderung der beklagten Merkmale festgeschrieben ist. Eine Überprüfung dessen, was die Schule tun will, bietet sich daher an. Sie fragen sich sicher, ob es bereits elaborierte Fragebögen gibt. Ganz aktuell:

Zur Erfassung der Ausgangssituation der Schule ist die Durchführung einer Bestandsaufnahme empfehlenswert. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen und Wohlbefinden an der Schule verbessert werden können. 

Im Rahmen dieser Rezension habe ich eine Anregung aufgegriffen, ChatGPT als Itemgenerator zu verwenden … Zum Abschnitt #Schulentwicklung scrollen

In Bezug auf Medienkompetenz und unterrichtsnahe Berufsorientierung lohnt sich eine Neuausrichtung bzw. Neufassung eines Leitbildes, da diese in der Regel noch nicht integriert sind: Ohne eine einheitliche Förderung digitaler Kompetenzen in der Schule bleiben Jugendliche weiterhin von individuellen Voraussetzungen wie Zugang, persönliche digitale Affinität oder digitale Kompetenzen im sozialen Umfeld wie im späteren Berufsleben abhängig.

 

Feedback vs. Evaluation

Häufig werden die beiden Begriffe synonym benutzt, obwohl einige grundlegende Unterschiede bestehen, wie die folgende, auf einer Fortbildung vorgestellten Gegenüberstellung zeigt:

 
 

Evaluation Technologieeinsatz

In der heutigen dynamischen Bildungslandschaft spielen Technologien eine zunehmend bedeutende Rolle in unseren Klassenzimmern. Digitale Werkzeuge und Anwendungen versprechen, den Unterricht zu bereichern, Lernprozesse zu optimieren und Schüler auf die Anforderungen einer digitalen Welt vorzubereiten. Doch in dem Streben nach Innovation und Fortschritt ist es entscheidend, nicht nur auf die Implementierung von Technologie zu setzen, sondern auch deren Effektivität regelmäßig zu evaluieren.

Die Evaluation technologiegestützten Unterrichts ist kein reiner bürokratischer Schritt, sondern vielmehr eine notwendige Reflexion über die Art und Weise, wie wir lehren und lernen. In diesem Zusammenhang ist es von essenzieller Bedeutung, dass Lehrkräfte, als unmittelbare Akteure im Bildungsprozess, sich aktiv an der Evaluierung beteiligen. Diese Einbindung ermöglicht nicht nur die Anpassung von Technologien an die spezifischen Bedürfnisse einzelner Klassen und Schüler, sondern schafft auch Raum für eine kollektive und bereichernde Diskussion über die Zukunft des Unterrichts.

Vernetzt Euch!

Ich habe die Einladung genutzt, um Kolleginnen und Kollegen an meinen früheren Wirkungsstätten zu besuchen. Ich habe sie gefragt, welche Unterstützung sie von einem Medienzentrum erwarten. Zwei Aspekte wurden übereinstimmend genannt: Vernetzung und Fortbildung.

Meine Kolleginnen und Kollegen waren sich einig, dass sie ihre Erfahrungen aus dem SiNUS-Projekt gerne wieder in die Praxis einbringen würden. Vor allem die regelmäßigen Treffen auf regionaler und überregionaler Ebene hätten sich „gelohnt“. In meinem Vortrag habe ich zwei Netzwerke ins Spiel gebracht, weil sie meiner Erfahrung nach besonders geeignet sind, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen: Mastodon und BlueSky. Meine BlueSky-Bubble sieht so aus:

 

 

 

Wer wissen will, was so alles in den Netzwerken gepostet/getrötet wird, kann sich in meinen regelmäßigen Übersichten einen Einblick verschaffen. Zuletzt der Buch- und Lesetipps 3. Quartal 2024 und/oder mein Newsletter 32/24 (nicht immer so umfangreich 😇).

So habe ich die beiden Netzwerke in meinem letzten Blogbeitrag beschrieben:

Fortbildungsmodelle

Evidenzbasierte Fortbildungsformate, bei denen die Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt stehen, sind rar. Im Folgenden werden mit Lesson Study und QuaMath zwei Formate vorgestellt, die eine nähere Betrachtung lohnen.

Lesson Study

Lesson Study stammt ursprünglich aus Japan und ist dort seit über einem Jahrhundert fest im Schulsystem verankert. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurden Forschende aus aller Welt auf die Methode und ihr Potenzial aufmerksam. Dies ist vor allem auf die Ergebnisse der ersten TIMSS-Studie (Trends in International Mathematics and Science Study, 1995) zurückzuführen, in denen japanische Schülerinnen und Schüler im Fach Mathematik überdurchschnittlich gut abschnitten. Diese Ergebnisse wurden unter anderem auf eine kontinuierliche und gemeinsame Unterrichtsentwicklung zurückgeführt, die in Japan üblich ist.

Lesson Study ist eine Form der kooperativen Unterrichtsentwicklung, bei der ein Team aus ca. drei bis sechs Lehrpersonen vier zentrale Phasen durchläuft. Damit lebt Lesson Study vom kollegialen Austausch und der Kooperation von Lehrpersonen und bietet so einen Rahmen für die gemeinsame Bewältigung von Herausforderungen und die stetige Weiterentwicklung der eigenen Praxis. Besonders dann, wenn Lesson Study nachhaltig in die Strukturen des Schulalltags integriert wird, kann ein Kollegium durch Lesson Study langfristige Ziele der Schulentwicklung gemeinsam verfolgen und im Unterricht umsetzen.

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QuaMath

Die mathematische Bildung von Kindern und Jugendlichen wird entscheidend von den Lerngelegenheiten geprägt, die sie im Mathematikunterricht und bereits in den Kindertagesstätten erhalten. Mathematisches Lernen ist dann am nachhaltigsten, wenn aktives Denken gezielt angeregt wird, an den Lernstand der Lernenden angeknüpft wird und ein Verständnis nicht nur für Konzepte, sondern auch für Strategien und Verfahren aufgebaut wird.

Genau hier setzt das von der Kultusministerkonferenz (KMK) geförderte Programm QuaMath an, das im Januar 2023 offiziell gestartet ist. Geleitet vom Deutschen Zentrum für Lehrkräftebildung Mathematik (DZLM) und koordiniert vom Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN), bündelt QuaMath die langjährige Expertise in der Entwicklungs- und Professionalisierungsforschung des DZLM-Netzwerks aus 12 Hochschulen mit den breiten Erfahrungen aus den Unterstützungssystemen aller beteiligten Länder. Ziel von QuaMath ist es, Mathematik-Lehrkräfte aller Bildungsstufen bei der Förderung mathematischer Kompetenzen zu unterstützen.

Dazu werden Fortbildungs- und Unterrichtskonzepte und -materialien entwickelt, erforscht und optimiert, die einen gemeinsamen Kern haben und an die jeweiligen Bedingungen vor Ort angepasst werden.

QuaMath ist zwar für die Mathematikfortbildung konzipiert, lässt sich mit Blick auf deren Prinzipien

  • Kognitive Aktivierung (Die FAZ stellt dieses Prinzip in Was hilft gegen den großen Mathefrust?  näher vor.)
  • Verstehensorientierung
  • Durchgängigkeit
  • Lernenden-Orientierung und Adaptivität
  • Kommunikationsförderung

auch auf andere Fächer übertragen, wie diese jüngste Publikation beweist:

Im Rahmen des Forschungsverbunds in der Bund-Länder-Initiative „Schule macht stark“ (SchuMaS) ist eine erste wissenschaftliche Publikation erschienen. Sie gibt einen detaillierten Überblick über die bisherigen Arbeitsergebnisse und formuliert Empfehlungen für Schulen und Bildungsverwaltungen. Das Förderprogramm unterstützt Schulen in sozial benachteiligten Lagen dabei, Unterrichts- und Schulentwicklungsprozesse zu verbessern. Der Forschungsverbund begleitet das Programm wissenschaftlich und wird vom DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation koordiniert. Die Veröffentlichung ist frei verfügbar und richtet sich an ein breites Publikum.

Mehr über QuaMath …

KI umfassender denken ...

Ebenfalls stark nachgefragt sind nach Aussagen meiner Kolleginnen und Kollegen zu Folge Fortbildungen zu aktuellen Themen, wie z.B. der Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI). Hier war der vorherrschende Tenor: Nicht die Diskussion rund um Hausarbeiten und Prüfungen, sondern vielmehr das gesamte Spektrum in den Blick nehmen:

  • KI-Technologie ganzheitlich betrachten
  • Technisches Funktionsverständnis möglichst anschaulich vermitteln und „Black Box(e)“ vermeiden
  • Kritisch reflektierte Praxis vorleben, z.B. im Kontext des LLM: Nicht die Suche nach schnellen Lösungen steht im Vordergrund, sondern Themen wie Output-Testing („Halluzination“, Bias, …), Cognitive Load etc.

Aus diesem Grund habe ich eine Plattform KI in der Schule eingerichtet, die diesen umfassenden Einblick ermöglichen soll. Immer mal wieder ergänzt um aktuelle Beiträge, wie z. B. diesen:

Mit der explosiven Vermehrung von Chat-Bots und digitaler Assistenten und dem Vormarsch KI-gesteuerter Roboter wachsen Cyberspace und „reale Welt“ zusammen. Anders als frühere technische Revolutionen geschieht diese rasant, global und nahezu gleichzeitig. Sie durchdringt alle Lebenssphären.

 

Abschließend habe ich mich gefragt, wie die beiden Pädagogen Piaget und Dewey heute handeln würden, wie sie die Technologie sinnvoll eingesetzt sehen würden. Dazu habe ich zwei KI-Tools verwendet: ChatGPT und character.ai …

Förderung des konstruktivistischen Lernens durch virtuelle Experimente und Projektarbeiten, die auf realen Problemen basieren und aktives Entdecken ermöglichen

Jean Piaget

… in Kooperation mit ChatGPT und character.ai

Dewey würde adaptive Lernplattformen unterstützen, die sich an die individuellen Entwicklungsstufen und Interessen der Schüler anpassen. Solche Systeme könnten personalisierte Lernwege bieten und auf die natürlichen Lernprozesse der Schüler eingehen.

John Dewey

… in Kooperation mit ChatGPT und character.ai

Fazit

Wie die historischen Pädagogen sehe ich die heutigen digitalen Medien als wertvolle Werkzeuge an, um den Herausforderungen einer heterogenen Lerngruppe gerecht zu werden. Die Technologien können nicht nur zur Informationsvermittlung, sondern auch zur Förderung von Kreativität, Selbstständigkeit und tiefem Verständnis eingesetzt werden. Mit dem Fokus auf unsere Schülerinnen und Schüler können wir die Möglichkeiten der digitalen Kultur nutzen, um eine moderne, umfassende und effektive Bildung für die Generation Z zu gestalten.

Schlussbemerkung

In Bezug auf die MINT-Fächer ist die Frage nach der Unterrichtsmethode von Interesse. Laut MINT-Bildungsbarometer (s.o.) werden Jugendliche beim kollaborativen problemorientierten Lernen mit sehr realitätsnahen Problemstellungen konfrontiert, z.B. mit der Frage, wie Offshore-Windparks so gebaut werden können, dass sie die Meeresflora und -fauna möglichst wenig stören. Die Aufgaben sind immer so komplex, dass sie nur mit dem Wissen und Können der Mitschülerinnen und Mitschüler sowie mit Hilfe weiterer Quellen in der vorgegebenen Zeit bearbeitet werden können. Die Lehrerinnen und Lehrer haben nur eine unterstützende Funktion. Die Begleitforschung zeigt: Mit der Methode des kollaborativen problemorientierten Lernens können doppelt so große Lernfortschritte erzielt werden wie in einem Jahr Mathematikunterricht in der Sekundarstufe I.

Um mehr Menschen für einen MINT-Beruf zu gewinnen, empfiehlt das MINT Nachwuchsbarometer KI-gestützte Beratungssysteme, die Jugendliche bei der Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz unterstützen. Ähnlich hilfreich könnten KI-Systeme an Hochschulen sein, um die hohe Abbrecherquote in den MINT-Fächern zu senken. 

Zum Schluss habe ich noch einen Bericht des NDR über die Expo 2024 eingespielt, durchaus als Orientierung gedacht und mit Beispielen für gelungene Förderung/Forderung unserer GenZ:

 

Die Verantwortlichen des Medienzentrums haben in ihren Räumen alles, was mit Film zu tun hatte (zwei Räume mit Filmrollen, Projektoren etc.), durch viele verschiedene, auch kleinere Maker-Anwendungen ersetzt. Digitalpakt I und frei gewordene Möbelmittel haben geholfen. Und: Es gibt Personal vor Ort, das anfragende Klassen, Lerngruppen unterstützt. Beeindruckt hat mich, wie zahlreich und interessiert die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach den Vorträgen die aufgebauten Informationsstände besucht haben.

Jetzt muss man „nur“ noch hingehen und nutzen …

… Stay tuned …

Titelbild: EpicTop10.com @Flickr CC BY 2.0

Ergänzende Literatur

Unterrichtsmethoden

Ich habe in der Rezension zum o.g. Buchtitel abschließend geschrieben: Das Buch befasst sich mit der zukünftigen Rolle von Lehrkräften und Eltern und wie sie von kreativen Menschen inspiriert werden können. Die Autorinnen und Autoren betonen die Bedeutung der Vorbereitung auf die VUCA-Welt und fordern dazu auf, sich mit Verletzlichkeit, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit vertraut zu machen. Sie stellen Ideen und Anleitungen vor, wie Schülerinnen und Schüler lernen können, korrekte und verlässliche Informationen zu erkennen, wo sie zu finden sind und wie sie überprüft werden können. Darüber hinaus laden sie die Lehrkräfte dazu ein, einen aktiven und erfahrungsorientierten Lernansatz zu verfolgen, der die Kraft der visuellen Wahrnehmung nutzt. Lehrende sollten Schülerinnen und Schüler dabei unterstützen, Mut und Selbstvertrauen zu entwickeln, um schwierige Phasen kreativen Schaffens zu überwinden. Sie können (und sollten) die Schülerinnen und Schüler mit Menschen in Kontakt bringen, die an kreativen Projekten arbeiten, um sie an deren Erfahrungen und Herausforderungen teilhaben zu lassen.

Evaluation/Feedback

Konferenzkultur

  • ZEIT-Online: Noch Fragen? Interview mit Steven Rogelberg (Wissenschaftler mit 20-jähriger Konferenzerfahrung)

Maker(space)

  • Kreismedienzentrum Esslingen

Unser Trini-Projekt ist ein guter Einstieg ins Making-Universum für Kinder (und Jugendliche) ohne Vorerfahrungen. Die Lernmaterialien sind klar strukturiert und geben den Schülerinnen und Schülern Sicherheit und Orientierung. Gleichzeitig vermitteln Sie wichtiges Wissen und Fähigkeiten, um später eigene Making-Ideen unter offeneren Rahmenbedingungen umzusetzen. 

Spannende Experimente für Kinder und Jugendliche ab der 5. Klasse

In dieser Handreichung „Makerspaces in der Schule: So geht lernen heute“ geht es um die wichtigsten Aspekte, die bei der Gründung eines Makerspaces zu beachten sind. Ihr findet heraus, was ein Makerspace eigentlich ist, was diesen ausmacht und wozu er dienen kann. Spannende Erfahrungsberichte machen deutlich, wie die Umsetzung in der Praxis aussieht und welche verschiedenen Ausführungen eines solchen besonderen Lernortes es geben kann. Wenn Ihr herausfinden möchtet, wie man einen Makerspace außerdem im Schulkontext verankern kann, wie er aufgebaut und eingerichtet wird und wie eine optimale Wirkkraft erzielt wird, dann erkundet die Handreichung der Tüftel Akademie in Zusammenarbeit mit Konnektiv und Save The Children Deutschaland e.V.!

Getrötet @#FediLZ. Eindrucksvoll, oder?

References

References
1 https://schule-in-der-digitalen-welt.de/leitbilder-update/
2 https://www.zeit.de/2024/41/junge-waehler-afd-ostdeutschland-jugendliche

Nach dem Schuljahr: Blick aufs Neue!

Das Schuljahr neigt sich dem Ende zu und bietet Gelegenheit, auf die vergangenen Monate zurückzublicken und gleichzeitig den Blick nach vorne zu richten. Die letzten Wochen waren geprägt von Aussagen der Bildungsforscher:innen zu unserem Bildungssystem (Bildungsbericht 2024, Kreatives Denken PISA 2022). Darüber hinaus verunsichern Aussagen zur Generation Z. Diese jungen Menschen gehören einer Generation an, die vollständig in einer digital vernetzten Welt aufwächst, was sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt.

Es ist an der Zeit, dass Schulleitungen gemeinsam mit dem Kollegium darüber nachdenken, wie unser Schulsystem weiterentwickelt werden kann, um den Anforderungen dieser Generation gerecht zu werden. Ein offener Dialog über Werte und Ziele ist dabei von zentraler Bedeutung, um eine Schule zu schaffen, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch die sozialen und emotionalen Kompetenzen der Schüler*innen stärkt.

Viele Lehrer*innen in #BlueLZ und #FediLZ waren irritiert über Berichte aus den Bildungsministerien Schwedens und Dänemarks, die eine Rückkehr zum verstärkten Einsatz von Büchern forderten. Im April dieses Jahres habe ich – auch anlässlich der didacta24 – die Initiative LernMIT gestartet, die unterstreichen soll, dass moderne, zukunftsorientierte Bildungstechnologien die digitalen Kompetenzen unserer Schüler*innen eher befördern als verhindern helfen.

Zum Schulstart im Sommer/ Herbst stehen organisatorische und pädagogische Aufgaben an. Eine strukturierte und gut durchdachte Planung ist unerlässlich, um einen reibungslosen Übergang in das neue Schuljahr zu gewährleisten. Auch darauf gehe ich im Rahmen dieses Beitrags ein.

GenZ: SINUS Studie 2024

In der von der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegebenen Studie heißt es u. a.:[1]https://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/549130/wie-ticken-jugendliche-sinus-jugendstudie-2024/

Das Besondere der Studienreihe ist die systematische Erforschung der soziokulturellen Vielfalt, die die Jugend kennzeichnet. Die Leitfragen der Studienreihe sind: Wie leben und erleben Jugendliche ihren Alltag? An welchen Werten orientieren sie sich? Welche Lebensentwürfe und -stile verfolgen sie? Wie optimistisch blicken sie in die Zukunft? Alle vier Jahre werden zudem neue Themen behandelt. 2024 waren dies: Umgang mit politischen Krisen, soziale Ungleichheit und Diskriminierung, Engagement und Beteiligung, Lernort Schule, Social Media, Fake News, Sinnsuche und Mental Health, Geschlechtsidentität und Rollenerwartungen, Sport und Bewegung. Jugendstudien können Frühindikatoren des gesellschaftlichen Wandels sein.

Die vorliegende Arbeit zeigt, dass Teenager in Zeiten multipler Krisen von vielem verunsichert und genervt sind, jedoch ihren Optimismus nicht verloren haben. Und sie lassen uns wissen, was sich alles ändern muss. Darin liegt die Bedeutung dieser Studie: Sie hat das Potenzial, zu (politischen) Maßnahmen, Programmen und Praktiken zu inspirieren, die den Bedarfen der heute jungen Menschen entsprechen. Es gibt viel von dieser Generation zu lernen. Die U-18-Studie lädt zur Reflexion ein, was es heißt, heute jung zu sein.

Die fettgedruckten Sätze zeigen, worum es mir geht: Mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und mit ihnen zu vereinbaren, wie eine sinnvolle Unterstützung aussehen kann!

Im Zusammenhang mit der Nutzung digitaler Medien habe ich mich kürzlich bereits mit diesem Thema beschäftigt. Ich verweise daher auf die Ausführungen in diesem Artikel, einschließlich vieler weiterer Quellen zum Thema:

Neue Leitbilder braucht die Schule …

 

GenZ und Berufsorientierung

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Berufsorientierung. Die Generation Z hat spezifische Erwartungen und Ansprüche an ihre berufliche Zukunft. Es ist wichtig, ihnen eine fundierte und praxisnahe Orientierung zu bieten, die ihnen hilft, ihre Fähigkeiten und Interessen zu entdecken und zu entwickeln. Dazu gehört, dass verstärkt Kooperationen mit Unternehmen und Institutionen aufgebaut, Praktika und Projekttage organisiert und die Schüler*innen bei der Planung ihrer beruflichen Laufbahn unterstützt werden.

Die Generation Z zeigt Interesse an verschiedenen Branchen:[2]https://wachstumsmagazin.de/so-haeufig-wechselt-die-generation-z-ihre-berufe/

  • Technologie: Sie sind daran interessiert, in Unternehmen zu arbeiten, die an der Spitze des technologischen Fortschritts stehen und innovative Lösungen entwickeln
  • Kreativbranche: Eine weitere beliebte Branche für die Generation Z ist die Kreativbranche. Sie sind kreativ und haben ein starkes Interesse an Kunst, Design und Medien
  • Lebensmittel, Getränke, Kosmetik & Reisen: Die Generation Z hat auch Einfluss auf die Segmente Lebensmittel, Getränke, Kosmetik und Reisenn

Es gibt verschiedene Plattformen und Apps, die speziell zur Berufsorientierung für junge Menschen entwickelt wurden. Hier sind einige davon:

  • future.self – Dein Kompass: Diese App bietet viele Tools, um deine (berufliche) Zukunft zu gestalten. Sie hilft dir dabei, berufliche Wege zu entdecken, die auf deine Fähigkeiten und Interessen zugeschnitten sind1.
  • DEEP! – Berufs- und Studienorientierung: DEEP! ist eine App, die Schritt für Schritt an berufliche Orientierung heranführt. Mit DEEP kannst man Stärken und Interessen erkunden, um klare Wege für Ausbildung oder Studium zu finden.
  • planet-beruf  ist ein Angebot der Agentur für Arbeit und informiert über alle Themen rund um Berufswahl, Bewerbung und Ausbildung. Die Arbeitsagentur bietet auch die kostenlose App AzubiWelt an, die Videos, Bilder und Steckbriefe zu Ausbildungsberufen enthält.
  • Diese Tools können jungen Menschen dabei helfen, ihre beruflichen Interessen und Fähigkeiten zu erkunden und eine fundierte Entscheidung über ihre zukünftige Karriere zu treffen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirksamkeit dieser Tools von der individuellen Nutzung und dem Engagement des Benutzers abhängt. Konkreter:

Und hier noch einige aktuelle Streams und Artikel, die Entwicklungen und Berufe vorstellen:

Schon für junge Menschen am Ende der Schulzeit bestimmt künstliche Intelligenz maßgeblich die Berufswahl. Auch mit ihnen geht Catherine Vogel der Frage nach, ob Künstliche Intelligenz im Job eher Helferin oder unmittelbare Konkurrentin sein wird – oder sogar schon ist. In den Kölner Ford-Werken prüft eine KI, ob in neuen Elektroautos alle Verbindungen richtig montiert sind. Und auch im Kuhstall ist KI schon im Einsatz: In Bad Sassendorf überwachen Kameras in einem Stall der Zukunft rund um die Uhr, ob es den Tieren gut geht – auch, damit der Landwirt mal Pause machen kann.

Wie wird Künstliche Intelligenz die Arbeitswelt verändern? Diese Frage beschäftigt auch den Berufsberater Christian Brinkmeier und seine Klientinnen und Klienten. Brinkmeier erkennt auch große Chancen in der revolutionären Technologie.

Mit einem Interview (Christian Brinkmeier, Teamleiter Berufsberatung (Agentur für Arbeit, Düsseldorf)

Künstliche Intelligenz (KI) verändert keineswegs nur erwartbare Bereiche wie Forschung, Büro oder Medizin – auch das Handwerk verändert sich.

Alle reden über künstliche Intelligenz, Fachleute sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt. Welche Fächer man belegen muss, um neue Technologien mitzuentwickeln – und welche Fähigkeiten es dazu braucht.

Bis 2030 sind in den USA und Europa Millionen Jobwechsel aufgrund der rasanten Entwicklungen der künstlichen Intelligenz notwendig, zeigt eine Studie von McKinsey. Vor allem im Verwaltungsbereich komme es zu großen Veränderungen.

KI wird vor allem die Arbeit im Tech-Bereich verändern. Doch was müssen Programmierer und KI-Manager künftig können? Wie viel verdienen Sie? Warum lohnt ein Schritt in die USA besonders? Ein Insider erklärt, welche KI-Jobs entstehen – und wie viel Gehalt Sie verlangen sollten.

Der anhaltende Trend zu mobilen oder webbasierten Spielen beschert der deutschen Games-Industrie erhebliche Wachstumschancen. Game Design ist ein Studienrichtung mit enorm hohem Zukunftspotenzial und guten Perspektiven für Absolventen.

Wie mit der GenZ ins Gespräch kommen?

Wie Sie wissen, habe ich als Schulberater und externer Evaluator viele Jahre die Trommel für die Partizipationsstrukturen der Schülerinnen und Schüler gerührt. Grundlage unserer Arbeit war und ist der Hessische Referenzrahmen Schulqualität:[3]https://sts-ghrf-ruesselsheim.bildung.hessen.de/recht/hrs-hessischer-referenzrahmen-schulqualitat.pdf, S. 42

Die Schule eröffnet allen Schülerinnen und Schülern Lerngelegenheiten, um die erforderlichen Kompetenzen und Verhaltensweisen zur aktiven Teilhabe an der demokratischen Gesellschaft zu erwerben. Die Beteiligung bezieht sich auch auf die Gestaltung der Schule und der Lehr-Lernprozesse. Zur Förderung der Verantwortungsübernahme und der demokratischen Handlungskompetenz werden an der Schule demokratische Werte vermittelt und gelebt. Dazu werden geeignete Strukturen geschaffen und genutzt.

Dies setzt natürlich die Bereitschaft der Jugendlichen voraus, sich auf ein Verfahren einzulassen. Welche Methoden haben sich bewährt? 

Wenn man systemisch vorgehen will, bieten sich zwei Verfahren an:

  • Evaluation, ein Verfahren, das sich vor allem in Schulentwicklungsprozessen bewährt hat.
  • Feedback, eine Methode, die vor allem in der Unterrichtsentwicklung und damit in Lerngruppen eingesetzt wird.

Sie benötigen allerdings einiges an Vorbereitungszeit. Möglicherweise kann vor Ort professionelle Beratung eingeholt werden? Länderübergreifend findet sich ggsf. auch das eine oder andere Angebot, so dieses hier:

Wann haben Sie das letzte Mal Feedback gegeben? Oder hilfreiches Feedback erhalten?

Feedbackgespräche finden im (schulischen) Alltag in ganz unterschiedlichen Settings statt und stellen einen wesentlichen Bestandteil der professionellen Kommunikation dar. Dennoch zeigt die Forschung, dass Feedback häufig seine potenziell förderliche Wirkung nicht entfaltet. Das ZSL hat in Zusammenarbeit mit Frau Dr. Michaela Köller von der Universität Kiel eine Broschüre erstellt, wie Feedbackgespräche zwischen Lehrkräften wirksam und motivierend gestaltet werden können. Fünf Impulse fassen die Kernelemente erfolgreichen Feedbacks zusammen – wissenschaftlich fundiert und praxisnah.

Im Online-Vortrag werden die Inhalte der Broschüre vorgestellt und die fünf Kernelemente erfolgreichen Feedbacks anhand von Beispielen und konkreten Handlungstipps erläutert. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, mit der Autorin in den Austausch zur gehen.

27.06.2024, 16 Uhr bis 17 Uhr

LernMIT

Wie bereits eingangs erwähnt, werden in  letzter Zeit immer wieder Stimmen laut, die sich gegen den Einsatz digitaler Technik in Schule und Unterricht aussprechen. Mit der Freischaltung meiner LernMIT-Plattform möchte ich zu einer differenzierten Sichtweise beitragen.

Warum LernMIT?

  • Zukunftsweisende Lernmethoden: LernMIT kombiniert bewährte Lernansätze mit modernen Technologien, um eine dynamische und effektive Lernumgebung zu schaffen.
  • Fokus auf alle Bildungsakteure: Von der Schulleitung über die Lehrkräfte bis hin zu Eltern und Schülern – LernMIT wurde mit Blick auf die gesamte Bildungsgemeinschaft entwickelt.

 

Was erwartet Sie bei LernMIT?

  • Praxisorientierte Ressourcen, die den Lehrplan bereichern und den Schülern ein tieferes Verständnis vermitteln.
  • Innovative Unterrichtsressourcen, die den Unterricht interaktiver und engagierter gestalten.
  • Evidenzbasiertes Lernen, um Lehr- und Lernprozesse zu optimieren und die bestmöglichen Ergebnisse für Schülerinnen und Schüler zu erzielen.

Woher kommen die Inhalte?

So ist auch das folgende Portfolio entstanden. Zunächst mit

  • einer Einführung und einigen zusammenfassenden Informationen zu #LernenmitKI

—> LernMIT (1) – Einführung

  • Ausgehend von Aussagen aus der Bildungsforschung und der Beschreibung des Constructive Alignment Modells habe ich im Teil 2 erprobte schulische Lehr-Lernkonzepte vorgestellt:

—> LernMIT (2) – Kompetenzmodelle

  • Im dritten Teil geht es um die Förderung unserer stärkeren Schülerinnen und Schüler, wobei zunächst Jonathan mit seinen Vorstellungen von einem ihn fördernden Unterricht zu Wort kommt. Anschließend stelle ich ein hybrides Prozessmodell und geeignete Feedback- und Evaluationsverfahren vor.

—> LernMIT (3) – Hybrider Lernraum

  • Der vorletzte Teil befasst sich mit der leitbildorientierten Schulentwicklung, der damit verbundenen Schulprogrammarbeit und deren Evaluation.

—> LernMIT (4) – Schulentwicklung

  • Der letzte Teil schließlich widmet sich der Fort- und Weiterbildung. Mit vielen Praxisbeispielen und Literaturhinweisen für vernetztes und individuelles Lernen.

—> LernMIT (5) – Fortbildung

In diesen Beiträgen wird die Bedeutung digitaler Kompetenzen, flexibler Curricula und neuer Lerninhalte sowie die Notwendigkeit individualisierter Lernangebote deutlich: Die Schülerinnen und Schüler erwerben durch flexible Prüfungsansätze und individualisierte Curricula erfolgreich zukunftsrelevante Inhalte und Kompetenzen.

Schulstart

Zu Beginn eines Schuljahres gibt es eine Vielzahl von Aufgaben, die vom pädagogischen Personal zu beachten sind, um einen reibungslosen und erfolgreichen Start zu gewährleisten. Neben organisatorischen Aufgaben sind auch pädagogische Aufgaben zu berücksichtigen. Im Folgenden konzentriere ich mich auf Aspekte der Medienkompetenzförderung durch

  • Teilnahme an schulinternen Fortbildungen, um sich auf neue pädagogische Methoden und Technologien vorzubereiten.
  • Gemeinsame Workshops mit dem Kollegium zur Weiterentwicklung der Unterrichtspraxis.

Im Hinblick auf die Generation Z und deren Medienkompetenzvermittlung liegt mir der kritische Umgang mit TikTok am Herzen. Dazu verweise ich auf einen Beitrag, den ich immer wieder aktualisiere:

Wer oder was ist TIKTOK?

 

Bezüglich LernMIT geht es mir vornehmlich um

  • IT-Ausstattung und Infrastruktur
    • Überprüfung und Wartung der technischen Ausstattung (Computer, Tablets, interaktive Tafeln).
    • Sicherstellen, dass alle Lehrkräfte Zugang zu notwendigen digitalen Plattformen und Tools haben.
  • Digitale Kompetenzen
    • Schulungen für Lehrkräfte zur Nutzung neuer Software und digitaler Lehrmethoden.
    • Einführung in Datenschutz und Datensicherheit im digitalen Unterricht.

Wer neu zur Schule stößt oder eine Auffrischung benötigt, der/ dem hilft am besten ein sogenannter „Onboarding Prozess“. Im Rahmen eines von mir begleiteten uni-ol@schule – Projekts haben wir das 5-Stufen-Modell benutzt.  Dabei hat ein Schulteam diese eindrucksvolle Anleitung zum Kennenlernen der digitalen Kommunikations- und Lernplattform entwickelt. Zur Nachahmung auch für andere Onlinesysteme empfohlen!

Die Kontaktaufnahme mit der Lerngruppe umfasst zunächst eine Abstimmung der Lehrkräfte auf Klassenebene. Dies meint insbesondere die Verständigung auf einzusetzende Tools. Meine Empfehlung ist hier: Weniger ist mehr!

Zum Beispiel kann man sich auf Klassenebene auf Funktionalitäten

verständigen.

Und dann ist ja da noch die …

Unterrichtsorganisation

Ziel sollte sein, dass der Lehrer und die Lehrerin in der Lage sind, Lernräume zu gestalten, die analog, digital und auch hybrid funktionieren. Die umfängliches Lernen ermöglichen. Und die in digitalen Formaten Beziehungserfahrungen zulassen und nicht nur das Stellen von Aufgaben und das Abfragen von Ergebnissen. Dabei lohnen die im Video dargestellten Strukturen und Merkmale einer ausgeprägten Unterrichtsqualität in den Blick zu nehmen:

 

 

 

 

 

 

Digitalisierung prägt Kultur und Gesellschaft, damit auch unser Schulsystem. Wir müssen uns lösen von einer getrennten Betrachtung eines analogen und/oder digitalen Unterrichts. Es gilt wirksame hybride Lehr- und Lernformen zu entwickeln. Online wie offline, in Präsenz- wie auch Onlinephasen bewähren sich sogenannte Blaupausen. Sie sorgen für einen schulintern abgestimmten Unterrichtsstandard in der Schule oder zu Hause. Je mehr sie eingeübt werden, desto leichter fällt der Wechsel zwischen den Phasen. Man kann sich die Blaupausen in unterschiedlichen Formaten vorstellen:

 

  • Prozessmodell: Schülerinnen und Schüler erhalten ein in Phasen organisiertes Unterrichtsangebot:
    • Lernen vorbereiten und initiieren
    • Lernwege eröffnen und gestalten
    • Orientierung geben und erhalten
    • Kompetenzen stärken und erweitern
    • Lernen bilanzieren und reflektieren
  • Deeper Learning: Auch dieses Unterrichtsmodell ist in Phasen gegliedert:
    • Instruktionsphase: Zunächst gibt es einen geballten Input, in der Regel durch die Lehrkraft orchestriert (Videos, eigener Vortrag, Textbausteine,…). Diese erste Phase dient dem Aufbau kognitiver Strukturen.
    • Ko-Konstruktion/ Ko-Kreation: Die zweite Phase wird dann von Schülerteams organisiert. Diese Gruppen setzen sich – in Kenntnis des Inputs aus der vorangegangenen Phase – individuelle Lernziele. Die Lehrkraft nimmt hier lediglich eine moderierende Funktion wahr. Schülerinnen und Schüler erleben in diesem Entscheidungsprozess ihre eigene Kompetenzen, eine hohe Autonomie und eine emotionale Zugehörigkeit. Alles Bausteine, die zu einer hohen intrinsischen Motivation führen. In Kanada wird dieser Abschnitt “Voice and Choice” genannt, eine gelungene Kennzeichnung, wie ich finde…
    • Präsentation: Auch hier entscheiden die Schülerinnen und Schüler in der Regel selbst über das Format einer Ergebnispräsentation.
    • Lernpfad: Ein Lernpfad ist eine Unterrichtseinheit mit einzelnen Lernschritten, die die Lernenden im eigenen Tempo selbstständig bearbeiten. Die Lernenden bearbeiten die Lernschritte in der vorgegebenen Reihenfolge, dokumentieren ihren Lernzuwachs nach jedem Schritt und können am Schluss auf vergleichbare Ergebnisse zurückgreifen. Implementationen weisen in der Regel einen abgestimmten Unterrichts- und Aufgabenplan mit wichtigen Daten und Zeiten auf, der immer wiederkehrend einem festen Format folgt, etwa: Thema, Beschreibung, Ziele, Ergebnisse, Lehr- und Lernaktivitäten, Reflexion. Beispiele:
    • Projektwochen: Ideen und Materialien

      Im Dossier des Deutschen Bildungsservers finden Sie Anregungen und Inspirationen für die Planung von Projektwochen und Projekttagen in der Grundschule und in der Sekundarstufe I und II.

      Besonders für gemeinsame Aktionen in den letzten Schulwochen vor den Sommerferien an Gymnasien bietet es vielfältige Ideen für pädagogisch wertvolle Schulprojekte mit den Schwerpunkten Umwelt, Nachhaltigkeit, Zukunft und MINT.

      Umfassende Materialien und Konzepte unterstützen Sie bei der Umsetzung dieser Inhalte. So wird sichergestellt, dass Projekttage spannend und nachhaltig gestaltet werden und die Neugier Ihrer Schülerinnen und Schüler für diese Themen geweckt wird.

    Bleibt noch eine den Herausforderungen gerecht werdende Stundenplanorganisation. Auch hier gibt es ein Blogbeitrag, gerne zur Nachahmung empfohlen:

     

     

    Schlussbemerkung

    Das Deutsche Schulportal hat einige Koluminstinnen und Kolumnisten nach deren Meinung bezüglich der Herausforderungen gefragt:

     

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    Andreas Schleicher (OECD)

    Das Bildungssystem in Deutschland sei zu sehr den Idealen der Nachkriegszeit verhaftet und müsse sich den neuen Realitäten anpassen. „Viele Schüler nehmen Schule und die Lerninhalte nicht mehr als etwas wahr, was sie im Leben brauchen können“, sagt Schleicher. „Die deutschen Schulen haben häufig den Anschluss an die Lebenswirklichkeit und die Arbeitswelt verloren und unterrichten die Vergangenheit und nicht die Zukunft.“

    In: Tobias Kaiser (DIE WELT): Arbeit ohne Abitur oder Ausbildung – Die neue Realität unter deutschen Schulabgängern)

    In einigen Bundesländern beginnen heute die wohlverdienten Sommerferien. Mit diesem – zugegebenermaßen sehr umfangreichen – Blogeintrag wünsche ich Ihnen, liebe Blog-Leserinnen und -Leser, liebe Bildungs- und Schulengagierte, für die bevorstehende unterrichtsfreie Zeit angemessene Abwechslung und Entspannung. Und danach natürlich einen erfolgreichen Start ins neue Schuljahr!

    Anfang nächsten Monats werde ich noch die bereits bekannten Zusammenfassungen zu „KI in der Schule“ und „Buch- und Lesetipps (2. Quartal 2024)“ posten und mich bzw. meine Blogs in die Sommerferien verabschieden.

    Update

    Bis Anfang September also …

    … Stay tuned …

    Bildnachweis: StockSnap @pixabay

    Neue Leitbilder braucht die Schule …

    Diese Woche sind zwei Artikel über die Generation Z erschienen. Diese Generation besteht aus Jugendlichen und Heranwachsenden, die zwischen Mitte der 1990er und Mitte der 2010er Jahre geboren wurden. Sie zeichnet sich durch eine einzigartige Mentalität aus, die von verschiedenen sozialen, wirtschaftlichen und technologischen Faktoren geprägt ist. Sie sind von Anfang an mit Technologie aufgewachsen und sind oft sehr versiert im Umgang mit Smartphones, sozialen Medien und Online-Plattformen. Positiv wird dieser Generation zugeschrieben, dass sie politisch aktiver ist und sich stärker für soziale und ökologische Belange einsetzt als frühere Generationen. So nutzen sie häufig soziale Medien, um sich zu vernetzen, Bewusstsein zu schaffen und sich für Veränderungen einzusetzen.

    Welche Rolle spielt die Internetnutzung der Generation Z

    Die Artikel

    zeigen besorgniserregende Entwicklungen auf. Während sich der NZZ-Artikel mit den Bedenken von Jonathan Haidt über die Auswirkungen der hohen Internetnutzung auf die psychische Gesundheit und die Zukunft der jungen Generation und deren Einfluss auf die Demokratien beschäftigt, zeigt die im WELT-Artikel vorgestellte LinkedIn-Studie, dass sich viele junge Menschen dieser Generation missverstanden fühlen.

    Jonathan Haidt warnt davor, dass die intensive Nutzung von Smartphones und sozialen Medien durch die Generation Z zu einer ernsthaften Bedrohung für die Demokratie werden könnte. Er betont, dass die ständige Online-Präsenz der Jugendlichen dazu führt, dass sie Schwierigkeiten haben, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren und echte soziale Interaktionen zu pflegen. Dies kann langfristig die Entwicklung der exekutiven Funktionen beeinträchtigen und die Fähigkeit der jungen Menschen, sich auf komplexe Aufgaben zu fokussieren, einschränken. Haidt warnt auch davor, dass die zunehmende Immersion in soziale Medien und die mögliche zukünftige Integration von KI die Fähigkeit der jungen Generation, echte zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen, weiter beeinträchtigen könnten.

    Warum fühlt sich jeder Zweite der Gen Z missverstanden?

    • Rund die Hälfte der befragten Gen Z fürchten, dass andere Generationen sie verurteilen oder falsche Vorstellungen von der Einstellung ihrer Generation zur Arbeit haben.
    • Ein Viertel fühlt sich unwohl dabei, andere Generationen um Hilfe und Unterstützung zu bitten.
    • Ebenfalls ein Viertel vermeidet Gespräche mit älteren Kollegen aus Unsicherheit, wie sie auf diese zugehen sollen.

    Es sei wichtig, so eine Schlussfolgerung, Maßnahmen zu ergreifen, um das Verständnis und die Kommunikation zwischen den Generationen zu verbessern.

    Update:

    Der Sozialpsychologe Jonathan Haidt hat im März 2024 das Buch The Anxious Generation (deutsch: Generation Angst) (Biblionetz:b08684) veröffentlicht. Darin beschreibt er Smartphones und soziale Medien als Hauptursache für die steigenden psychischen Probleme der Generation Z. (…) Haidts Sichtweise ist relativ einseitig. Er sieht die Ursache der zunehmenden psychischen Probleme der Generation Z fast ausschliesslich in den sozialen Medien und digitalen Geräten. Besonders deutlich wird dies gleich im ersten Kapitel, wo Haidt den Fall eines Knaben schildert, der während der Corona-Pandemie eine Gamekonsole erhält und in der Folge depressiv, lustlos und ärgerlich wird. Haidt nimmt diese Episode als Beispiel des schlechten Einflusses von Computerspielen und ignoriert die weltweite Corona-Pandemie mit Schulschliessungen, Todesfällen und Arbeitslosigkeit ganzer Branchen als mögliche Ursache für psychische Probleme von Jugendlichen komplett.

    Würzburger Forschende widersprechen der Aussage eines US-Psychologen. Mit einem Thesenpapier wollen sie eine sachliche und wissenschaftlich fundierte Diskussion anstoßen.

    Psychische Erkrankungen unter Jugendlichen nehmen stark zu. Daran seien die sozialen Medien schuld, sagt der US-Sozialpsychologe Jonathan Haidt. Doch seine monokausale Begründung führt in die Irre.

     

    Wie gehen wir mit diesen Ergebnissen um? Meines Erachtens muss sich die Schulgemeinschaft, insbesondere die Schulleitung, einer umfassenden Analyse der aktuellen Einflüsse auf die Bildungswelt stellen. Dabei sind das pädagogische Personal, die Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern ebenso einzubeziehen wie externe Expertise, aus der Psychologie ebenso wie aus der Berufswelt. Das folgende Dialogbild kann ein guter Einstieg in die Diskussion sein, zeigt es doch die verschiedenen Facetten der Digitalisierung:

    Kontext: Kultur der Digitalität

     

    Nadine Emmerling, Kultusministerium Baden-Württemberg

     

     

    Eine ganzheitliche Schulbildung in einer Kultur der Digitalität sollte sowohl technische als auch kritische Denkfähigkeiten fördern, um Schülerinnen und Schüler auf eine zunehmend digitalisierte Gesellschaft vorzubereiten. Wenn man die allgegenwärtige Digitalisierung und das Bildungswesen miteinander in Bezug setzt, sind folgende Aspekte wichtig:

    • Medienkompetenz: Schülerinnen und Schüler müssen angeleitet werden, sich kritisch mit digitalen Medien auseinanderzusetzen,  einschließlich der Bewertung von Online-Inhalten auf ihre Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit (TikTok, Instagram, E-Sport). Es ist wichtig, den Schülern bewusst zu machen, wie sie ihre persönlichen Daten schützen und sich vor Online-Bedrohungen wie Phishing, Identitätsdiebstahl und Cybermobbing schützen können. Sie müssen über die Auswirkungen digitaler Technologien auf Gesellschaft, Kultur und Ethik nachdenken und lernen, verantwortungsbewusste digitale Bürger zu sein.
    • KI in der Schule: Dies beinhaltet das Verständnis grundlegender Konzepte der Informatik und des algorithmischen Denkens, um Probleme zu analysieren und systematisch zu lösen. Schülerinnen und Schüler sollten grundlegende Kenntnisse erwerben, um digitale Werkzeuge und Technologien besser zu verstehen und zu nutzen.
    • Kreativität: Schulen sollten Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit geben, ihre kreativen Fähigkeiten durch den Einsatz digitaler Werkzeuge wie Grafikdesign und Multimedia-Produktion zu entwickeln.
    • Kollaboration und Kommunikation: Die Förderung von Fähigkeiten zur Zusammenarbeit und Kommunikation in digitalen Umgebungen ist entscheidend, da viele Arbeitsplätze und soziale Interaktionen heute online stattfinden.

    Durch die Einbeziehung externer Lernorte aus der Berufswelt gelingt eine deutliche größere praxisorientierte Ausbildung. Schulen können Praxiserfahrung in Form von Unternehmensbesuchen, Gastvorträgen von Fachleuten und Kooperationen mit lokalen Unternehmen anbieten. Dadurch erhalten die Schüler Einblicke in die Arbeitswelt und können sich besser auf den Übergang vorbereiten. Da die Generation Z digital affin ist, sollten Schulen sicherstellen, dass die Schüler über die erforderlichen Technologiekompetenzen verfügen, die in der modernen Arbeitswelt benötigt werden. Dabei werden neben fachlichen Kompetenzen sog. „future Skills“ wie Kommunikation, Teamarbeit, Problemlösungsfähigkeiten und Zeitmanagement vermittelt. Diese Fähigkeiten sind entscheidend für den Erfolg im Berufsleben und helfen den Schülern, sich in verschiedenen Arbeitsumgebungen zurechtzufinden. Lehrkräfte können darüber hinaus agile Lehrmethoden einführen, die den Schülern helfen, relevante Fähigkeiten für die Arbeitswelt zu entwickeln. Praktika, Projektarbeit und praxisnahe Aufgaben können dabei helfen, theoretisches Wissen in praktische Fähigkeiten umzusetzen.

    Impuls: Leitbildentwicklung

    In einer Kultur der Digitalität benötigen Schulen neue Leitbilder, weil sich die Art und Weise, wie wir lernen und lehren, grundlegend verändert hat:

    • Die Digitalisierung kann Lernumgebungen stark verändern. Traditionelle Lehrmethoden und Materialien werden zunehmend durch digitale Werkzeuge, Ressourcen und Plattformen ergänzt oder ersetzt. Neu vereinbarte Leitbilder können die Integration von Technologie in den Lernprozess berücksichtigen und die Entwicklung digitaler Kompetenzen fördern.
    • Durch digitale Technologien (auch KI) wird individualisiertes Lernen immer mehr möglich. Schülerinnen und Schüler können ihr Lerntempo anpassen, Lehrkräfte können auf deren individuellen Bedürfnisse eingehen und verschiedene Lernwege anbieten. Neu vereinbarte Leitbilder können diese Vielfalt im Lernprozess unterstützen und das pädagogische Personal dazu ermutigen, differenzierte Unterrichtsmethoden einzusetzen.
    • In einer digitalen Kultur ist es entscheidend, den verantwortungsvollen Umgang mit Technologie durch kritisches Denken und Medienkompetenz zu fördern. Dies umfasst Aspekte wie Datenschutz, Online-Sicherheit, Cybermobbing und die Auswirkungen der digitalen Technologie auf Gesundheit und Wohlbefinden. Schülerinnen und Schüler sind zu befähigen, Informationen kritisch zu hinterfragen, relevante Inhalte zu identifizieren und ethische Standards beim Umgang mit digitalen Medien einzuhalten. Neu vereinbarte Leitbilder können diese Fähigkeiten als zentrale Bildungsziele definieren und die Entwicklung von digitalen Kompetenzen als integralen Bestandteil des Lehrplans betrachten.

    Schulintern befindet sich das pädagogische Personal in vielen Fällen in einer Umbruchsituation: Es findet eine starke Verjüngung des Lehrkörpers statt. Darüber hinaus bringen die Lehrkräfte bzgl. Medienumsetzungen unterschiedliche Erfahrungen ein. Mit dem Leitbild kann die Arbeit eines Kollegiums eine ganzheitliche, stimmige Ausrichtung bekommen. Schulextern ist das Leitbild ist ein wichtiger Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit der Schule und der damit verbundenen Information von Eltern und anderen interessierten Gruppen. Sie dient auch als Legitimationsfunktion: In diesem Zusammenhang wird das schulische Handeln nach außen (Betriebe, Schulaufsicht, Lokalpolitik, Öffentlichkeit) vermittelt und gerechtfertigt.

    Die Herausforderung besteht nun darin, sich nach der Verständigung auf ein Leitbild, das in der Regel im Rahmen von Pädagogischen Tagen mit agilen Methoden entwickelt wird, auf eine Operationalisierung der daraus abgeleiteten Ziele zu verständigen, die eine Präzisierung der Maßnahmen erleichtert. Die sich anschließenden Evaluationen dienen der Überprüfung und dem Abgleich mit den zuvor definierten Zielen.

    Wer mehr über Leitbildarbeit und damit zusammenhängende Schulprogrammarbeit erfahren und lesen will:

    Leitbild

    Rolle der Schulleitung

    Unter „Digital Leadership“ versteht man die Fähigkeit von Führungskräften, digitale Technologien und Strategien effektiv zu nutzen, um ihre Teams oder Organisationen erfolgreich in einer zunehmend digitalisierten Welt zu führen. Digital Leadership beinhaltet eine Kombination aus Führungsqualitäten, technologischem Verständnis und der Fähigkeit, Veränderungen anzustoßen und anzupassen, um mit den Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung Schritt zu halten.

    Ich empfehle daher, dass Schulleitungen über ihre Führungsrolle nachdenken, z. B.

    • wie sie digitale Technologien und Strategien effektiv nutzen können, um ihre Teams oder Organisationen in einer zunehmend digitalisierten Welt erfolgreich zu führen,
    • wie sie den Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung mit einer Kombination aus Führungsqualitäten, technologischem Verständnis und der Fähigkeit, Veränderungen zu initiieren und anzupassen, begegnen können,
    • wie sie Teams inspirieren und motivieren und
    • wie sie digitale Innovationen vorantreiben und an sich schnell verändernde Marktbedingungen anpassen können.
    • Wie eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung und des Lernens gefördert werden kann, um den digitalen Wandel erfolgreich zu bewältigen.

    Kürzlich wurden mir drei Bücher empfohlen, die bei diesen Überlegungen hilfreich sein können:

    • Frédéric Laloux: Reinventing Organizations – ein Leitfaden zur Gestaltung sinnstiftender Formen der Zusammenarbeit. München: Verlag Franz Vahlen, 2015
    • Wilfried Schley, Michael Schratz: Führen mit Präsenz und Empathie: Werkzeuge zur schöpferischen Neugestaltung von Schule und Unterricht. Weinheim Basel: Beltz-Verlag, 2021
    • Joana Breidenbach; Bettina Rollow: New Work needs Inner Work – ein Handbuch für Unternehmen auf dem Weg zur Selbstorganisation. 2. Auflage. München: Verlag Franz Vahlen, 2019

    Schlussbemerkung

    Zurück zum Interview in der NZZ: Jonathan Haidt sieht das Jahr 2012 als Wendepunkt für die psychische Gesundheit junger Menschen, da um diese Zeit ein drastischer Anstieg von Angstzuständen, Depressionen, Selbstverletzungen und Selbstmorden bei Jugendlichen beobachtet wurde. Er führt diese Veränderungen auf die weit verbreitete Nutzung von Smartphones in Verbindung mit sozialen Netzwerken zurück, die um das Jahr 2012 begann. Haidt argumentiert, dass der Übergang von einer spielenden zu einer telefonierenden Kindheit zu dieser globalen Krise der psychischen Gesundheit geführt hat, insbesondere bei Mädchen, aber auch bei Jungen.

    In einem Gespräch mit einem Kollegen aus meiner Baby-Boomer-Generation wurde mir noch einmal bewusst, wie privilegiert wir waren, in einer Welt aufzuwachsen, die im Wesentlichen völlig frei von Technologie war. Ich will das Rad nicht zurückdrehen, aber ich will dazu anregen, dass die Leitbildentwicklung wieder deutlich mehr von der Interaktion zwischen Menschen bestimmt wird. Dies kann durch eine Neuverhandlung des Leitbildes gut gelingen, wie wir aus vielen Schulberatungen wissen…

    Updates (April-Juni 2024):

    • Direkt
      • Felix Behm (DAS!, NDR): Generation Z – ganz anders als gedacht

    In seinem Buch “Generation Z – ganz anders als gedacht” gibt Felix Behm mit praktischen Beispielen Einblicke in die Gedanken- und Wertewelt der jungen Generation. Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle, sagt er, viele wären lieber arbeitslos, als unglücklich im Job. Es bleibe Unternehmen aber gar nichts anderes übrig, als sich auf diese Bedingungen einzustellen, wenn sie Fachkräfte für sich gewinnen wollen, sagt der ehemalige Personaler. Denn die Generation Z ist sehr viel kleiner als die in Rente gehende Generation der Babyboomer.

      • Lisa Hegemann (DIE ZEIT): “Ein riesiges Experiment”
      • Schaden Smartphones unseren Kindern? Die Psychologin Amy Orben sagte bisher: Nein. Und fand sich in einem Forscherstreit wieder. Jetzt kommen ihr Zweifel. 

    In den nächsten fünf Jahren stattet die bayerische Staatsregierung Schüler ab der fünften Klasse mit Tablets aus. Ob das sinnvoll ist oder nicht, darüber diskutieren unsere Autorinnen im Pro und Contra. 

     

     … Stay tuned …

    Disclaimer: Teile dieses Texts wurden mit Deepl Write (Korrektorat und Lektorat) überarbeitet.

    Bildnachweise:

    Titelbild: EpicTop10.com @Flickr CC BY 2.0

    Kultur der Digitalität: Aus: Drabe, M. (2020): Schulentwicklung und Medienkonzept. Ein Praxisheft für Schulleitungen und Steuergruppen. Schule in der digitalen Welt. Augsburg: Auer. S. 12

    LernMIT.de alive 🥳

    In jüngster Zeit werden immer wieder Stimmen laut, die sich gegen den Einsatz digitaler Technik in Schule und Unterricht aussprechen. Pädagog:innen (und auch Eltern) tun sich nach wie vor schwer damit. Zu mächtig scheint der im deutschen Schulsystem traditionell verankerte analoge Präsenzunterricht (überwiegender Einsatz von Schulbüchern). Dem möchte ich mit der heutigen Freischaltung meiner LernMIT-Plattform etwas entgegensetzen.

    Das Bildungssystem hat sich in den letzten 100 Jahren kaum verändert. Die heutigen Lehr- und Lernarrangements sind oft wenig individualisiert und Eltern mit höherem Einkommen investieren immer mehr Zeit und Geld in die schulische Ausbildung ihrer Kinder.

     

    Warum LernMIT?

    • Zukunftsweisende Lernmethoden: LernMIT kombiniert bewährte Lernansätze mit modernen Technologien, um eine dynamische und effektive Lernumgebung zu schaffen.
    • Fokus auf alle Bildungsakteure: Von der Schulleitung über die Lehrkräfte bis hin zu Eltern und Schülern – LernMIT wurde mit Blick auf die gesamte Bildungsgemeinschaft entwickelt.

     

    Was erwartet Sie bei LernMIT?

    • Praxisorientierte Ressourcen, die den Lehrplan bereichern und den Schülern ein tieferes Verständnis vermitteln.
    • Innovative Unterrichtsressourcen, die den Unterricht interaktiver und engagierter gestalten.
    • Evidenzbasiertes Lernen, um Lehr- und Lernprozesse zu optimieren und die bestmöglichen Ergebnisse für Schülerinnen und Schüler zu erzielen.

    Woher kommen die Inhalte?

     

    In den letzten Monaten habe ich insbesondere die Beiträge von #FediLZ, #FediCampus, #BlueLZ und #BlueCampus verfolgt und in zahlreichen Blogbeiträgen vorgestellt. So ist auch das folgende Portfolio entstanden:

    LernMIT-Portfolio

    Ende letzten Jahres habe ich mit dem Aufbau eines LernMIT-Portfolios begonnen. Zunächst mit

    • einer Einführung und einigen zusammenfassenden Informationen zu #LernenmitKI

    —> LernMIT (1) – Einführung

    • Ausgehend von Aussagen aus der Bildungsforschung und der Beschreibung des Constructive Alignment Modells habe ich im Teil 2 erprobte schulische Lehr-Lernkonzepte vorgestellt:

    —> LernMIT (2) – Kompetenzmodelle

    • Im dritten Teil geht es um die Förderung unserer stärkeren Schülerinnen und Schüler, wobei zunächst Jonathan mit seinen Vorstellungen von einem ihn fördernden Unterricht zu Wort kommt. Anschließend stelle ich ein hybrides Prozessmodell und geeignete Feedback- und Evaluationsverfahren vor.

    —> LernMIT (3) – Hybrider Lernraum

    • Der vorletzte Teil befasst sich mit der leitbildorientierten Schulentwicklung, der damit verbundenen Schulprogrammarbeit und deren Evaluation.

    —> LernMIT (4) – Schulentwicklung

    • Der letzte Teil schließlich widmet sich der Fort- und Weiterbildung. Mit vielen Praxisbeispielen und Literaturhinweisen für vernetztes und individuelles Lernen.

    —> LernMIT (5) – Fortbildung

    In diesen und den folgenden Beiträgen wird die Bedeutung digitaler Kompetenzen, flexibler Curricula und neuer Lerninhalte sowie die Notwendigkeit individualisierter Lernangebote deutlich: Die Schülerinnen und Schüler erwerben durch flexible Prüfungsansätze und individualisierte Curricula erfolgreich zukunftsrelevante Inhalte und Kompetenzen.

    Schlussbemerkung

    Die Beiträge aus den entsprechenden digitalen Lehrer:innenräumen zeigen vielfältige Varianten von Transformationsprozessen. Meine Berufspraxis bestätigt immer wieder: Datengestützt und evidenzbasiert ist man auf dem richtigen Weg. Übrigens hat die Wübben-Stiftung gerade ein Magazinheft zu diesem Thema herausgegeben. Im Mittelpunkt steht das kanadische Bildungssystem:

    (…) Die Wübben Stiftung Bildung war Anfang Oktober 2023 zu Besuch in der kanadischen Provinz Alberta, in der Champions League. Schon mit der ersten Schule, die wir dort besucht haben, hat sich uns folgender Satz eingeprägt: „Hope is not a strategy.“ Hier wird die Wirksamkeit anhand von Daten ständig überprüft, um zu schauen, ob sich die Schülerinnen und Schüler richtig entwickeln.

    „Durch den Einsatz von Diagnostik und Datenanalysen können Ungleichheiten im Bildungssystem präzise identifiziert und überwunden werden.“

    „So können pädagogische Strategien dicht auf die Bedürfnisse und Potenziale der einzelnen Schülerinnen und Schüler zugeschnitten werden.“

    Ich habe Mitte der 90er Jahre in Kanada hospitiert… Ich war und bin sehr beeindruckt von dem Verständnis, wie ein Bildungssystem entwickelt werden muss. Das Bildungssystem ist übrigens wie in Deutschland föderal aufgebaut. Die (in der Regel gut ausgestatteten) Schulen arbeiten nach dem Gesamtschulprinzip…

    Ich lade Sie nun herzlich ein, LernMIT zu entdecken und sich gegebenfalls mit eigenen Beiträgen aktiv zu beteiligen. Besuchen Sie die Plattform und entdecken Sie, wie Sie gemeinsam mit der Schulgemeinschaft die Zukunft des Lernens gestalten können. Wenn Sie Verbesserungsvorschläge oder eigene Beiträge haben, zögern Sie nicht, mich per E-Mail zu kontaktieren.

    … stay tuned …

    LernMIT: Spitzer reloaded

    Lang, lang ist’s her: 2019 habe ich einen ersten Beitrag zu Spitzer geschrieben. Auslöser war die Ankündigung von Bildungsministerin Johanna Wanka, fünf Milliarden Euro für einen „Digitalpakt“ zwischen Bund und Ländern zur Verfügung zu stellen. Spitzer damals: Der Einsatz digitaler Medien werde zur Verdummung der Schülerinnen und Schüler sowie zu einer Bildungskatastrophe führen.

    Nun hat Spitzer nachgelegt. Die Journalistin Eva Wolfangel setzt sich in einem lesenswerten ZEIT- Artikel intensiv mit Spitzers Thesen auseinander. Zur Vorbereitung habe sie Spitzers neues Buch über künstliche Intelligenz gelesen, schreibt sie. Und:

    Das Erstaunliche: Es ist kein kulturpessimistischer Abgesang, sondern eine differenzierte und obendrein ausführliche Darstellung der Geschichte der künstlichen Intelligenz bis hin zu den aktuellen Herausforderungen. Das Buch liegt vor uns auf dem Tisch, ich deute darauf: Wieso geht das Thema so differenziert und ausgeruht, aber das Thema Digitalisierung und Bildung nicht? “Weil es um das Wohl der Kinder geht”, sagt Manfred Spitzer.

    um anschließend im Gespräch mit ihm die kontroversen Ansichten des Hirnforschers zur Digitalisierung zu beleuchten. Spitzer, so Wolfangel, warne vor den negativen Auswirkungen von Handys, Tablets und der Digitalisierung im Allgemeinen. Er behaupte, diese Technologien könnten Menschen dement, fettleibig, depressiv, süchtig und blind machen. Spitzer würde von einigen als populär angesehen, während andere seine Ansichten als Panikmache und unseriös betrachteten. Er werde als polternder Kulturpessimist beschrieben, der Korrelationen mit Kausalität verwechsle und sich eher wie ein Aktivist als wie ein seriöser Wissenschaftler verhalte. Sein Ruf als Kulturpessimist habe dazu geführt, dass viele Menschen seinen Ideen skeptisch gegenüberstünden.

    Eva Wolfangel beschreibt ihre eigene Skepsis gegenüber Spitzer und seinen Thesen. Sie erwähnt, dass Spitzer sich verteidigt, wenn er von Journalisten zur Rede gestellt wird, und dass er oft als jemand dargestellt wird, der Ängste ausnutzt, um Geld zu verdienen. Dennoch gibt Spitzer Quellen für seine Behauptungen an, darunter internationale Studien und einen eigenen Aufsatz. Die Autorin wirft die Frage auf, ob trotz Spitzers umstrittenem Ruf an seinen Thesen etwas dran sein könnte. Sie beleuchtet auch die Diskrepanz zwischen Spitzers Ansichten und denen anderer Experten, die ebenfalls negative Auswirkungen der Digitalisierung auf Aufmerksamkeitsspanne und Produktivität sehen, aber differenziertere Ansätze verfolgen.

    Und genau darum geht es mir im Folgenden: Ich frage wie Eva Wolfangel, ob es nicht möglich ist, die Digitalisierung in der Bildung so zu gestalten, dass negative Folgen vermieden werden? Dass Bildung sogar davon profitiert? Dazu stelle ich einige aktuelle Posts (BlueSky)/Tröts(Mastodon) vor. Ich kann zwar nicht immer Evidenz liefern (was Spitzer zu Recht fordert), in diesen Fällen zumindest auf gute Erfahrungen verweisen …

    Fangen wir mit unseren Jüngsten an:

      Grundschule

      richtet sich in erster Linie an das pädagogische Personal von Grundschulen. Inhalte wie z.B.

        • Warum sind Wolken weiß?
        • Wie entstehen Schallwellen?
        • Warum funkeln Sterne?

      bringen nicht nur Lehrkräfte in Erklärungsnot. Kindgerechte Antworten liefert die o. g. Website. Eine Reihe von Experimenten wird vorgeschlagen, um naturwissenschaftlichen Phänomenen auf den Grund zu gehen. Die Links sind in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM) entstanden. Zum Thema Schall gibt es beispielsweise zwei Videos, verschiedene Arbeitsblätter und Experimente. Die Lehrerinformation enthält zudem didaktisch-methodische Überlegungen: Neben einer Kurzbeschreibung schlüsselt das PDF-Dokument die geförderten Lernkompetenzen auf und gibt Hinweise auf empfohlene Vorkenntnisse.

        • Institut Weiterbildung und Beratung (Pädagogische Hochschule FHNW): minibooks

        minibooks sind Bücher mit maximal acht Seiten in den Formaten DIN A4 oder DIN A3. Das Beste: minibooks können alle schreiben, die eine Idee zu einer Geschichte haben. Einfach und online werden so Gedanken zu kleinen Büchern. Die minibooks werden online geschrieben, formatiert und auf Wunsch veröffentlicht. Sie können aber auch ausgedruckt und mit Hilfe unserer Anleitung zu einem Buch gefaltet werden.

        Zum Verfassen und Vervielfältigen deines minibooks brauchst du eine Idee, einen Internetzugang, einen Drucker und eine Schere. So einfach, so besonders ist dein minibook

        Tutoring ist laut Forschung eine der wirksamsten Methoden zur Leseförderung überhaupt. Deshalb haben wir ein wissenschaftlich fundiertes Tutoring-Programm zur spielerischen Leseförderung von Grundschulkindern in Kleingruppen entwickelt. Es beruht auf einer digitalen Plattform und ermöglicht auch Tutor:innen ohne langjährige Qualifikation eine wirksame Förderung gerade von benachteiligten Kindern.

        Die Arbeit von Tutoring for All beruht auf neuesten Ergebnissen der Bildungsforschung. Wir kombinieren wissenschaftlich fundierte, nachweislich effektive Fördermethoden wie Scaffolding und kooperatives Lernen mit positiv evaluierten Lesefördermethoden. Auch die Wirksamkeit unseres Programms wird mit wissenschaftlich anerkannten Testverfahren überprüft.

        Maria arbeitet mit differenzierten Pinnwänden bzw. unterschiedlichen Berechtigungen. Darüber hinaus erstellt sie Karten mit einer Sprachaufnahme. Kolleginnen und Kollegen ergänzen:

          • Allein die Möglichkeit, durch Berechtigungen die Inhalte auf das “Nötigste” zu reduzieren. Ob Wochenplan oder einzelne Spalten. Der Besitzer sieht immer alles und ein QR-Code genügt, um gezielt Inhalte freizugeben. Dabei bleibt der QR auch bei Änderungen immer gleich. DAS überzeugt oft. (@dersteh)
          • Das kann ich bestätigen. Die Möglichkeiten sind so vielfältig. Es ist mittlerweile für mich im Rahmen der Individualisierung im Unterricht fast unverzichtbar. (@mertinsulrike)
          • Gerade die Berechtigungen möchte ich nicht mehr missen. Das eröffnet so viele Möglichkeiten. Ich organisiere inzwischen einen Großteil meiner Unterrichtsinhalte über #TaskCards. Die Eltern schätzen es auch, weil erkrankte Schülerinnen und Schüler so unkompliziert Zugriff auf die Inhalte haben. (@aanisah-archer)

        Weiterhin schreibt sie:

            • Hier mal ein Beispiel aus dem 1. Schuljahr. Auf der Buchstabenpinnwand schalte ich jede Woche die Spalte mit dem neuen Buchstaben frei. Die Pinnwand ist Teil der Buchstabenwerkstatt. Die SuS holen ein iPad, scannen QR, bearbeiten die H5Ps und LearningApps, können sich die Schreibrichtung anschauen.
            • Hier ein Beispiel aus Klasse 3. Die SuS sollten sich zu einem Lied neue Strophen ausdenken. Jede Gruppe nur Schreibberechtigung für die eigene Spalte. Lied und Playback standen auf der Pinnwand zur Verfügung. Sie haben die Strophen in die Spalten geschrieben und jeweils ein Audio dazu eingesungen.
            • Noch etwas aus Klasse 1: Die SuS sollten zu Hause Rechengeschichten fotografieren und auf die TaskCard laden. In der Schule haben sie anschließend ihre Rechengeschichten mit Plättchen nachgelegt, fotografiert und zu der jeweiligen Karte hinzugefügt.

        @dersteh hat zu TC – arbeiten mit Berechtigungen ein Tutorial erstellt.

          Sek. I / II

          #MathematikEDU

          Im Vortrag wird der Frage nachgegangen, welche Rolle KI-Sprachassistenten wie ChatGPT als Ergänzung zu traditionellen Werkzeugen wie Taschenrechnern, Tabellenkalkulationsprogrammen, dynamischer Geometriesoftware und Computeralgebrasystemen im Mathematikunterricht spielen können. Der Fokus liegt dabei auf dem Austausch und der Reflexion über den Einsatz von KI-Assistenten in der Mathematik mit dem Ziel, neue Impulse für die Gestaltung von Mathematikunterricht zu setzen.

          @birgitlachner: Gestern interessantes Kolloquium an der @rptu_transfer Kaiserslautern zum Thema “Funktionales Denken zielgerichtet förderm – Der Beitrag von Grundvorstellungen und digitalen Lernumgebungen”. Was vorgestellt wurde, war für mich nicht überraschend, nur eine erneute Bestätigung. Interessant fand ich die Reaktion der anwesenden Mathematiker aus der Uni, die sich wunderten, dass die Ideen, die vorgestellt wurden, nicht so in der Schule verbreitet sind.

          Das Kolloquium stellte die Frage: Warum ist das so und wie können die Erfahrungen/Ideen verbreitet werden? Die Präsenationsfolien enthalten eine Reihe von weiteren Literaturhinweisen.

          Animiertes Erklärvideo, interaktives Quiz oder Virtual-Reality-Umgebung? Digitale Medien im Unterricht effektiv einzusetzen, will gelernt sein! Teilnehmerin Franziska Siegrist erzählt, warum sie sich für den CAS-Lehrgang entschieden hat, und was sie bereits gelernt hat. Ein Video zu produzieren, zum Beispiel.

          #PhysikEDU

          Lange Zeit scheiterten Wissenschaftler immer wieder daran, den bekannten Halbleitermaterialien blaues Licht zu entlocken. Der Durchbruch gelang erst 1992, als Akasaki, Amano und Nakamura durch Zufall bei der Untersuchung eines Galliumnitrid-Kristalls unter einem Elektronenmikroskop blaues Licht entdeckten. [1] … Continue reading

          #InformatikEDU

          Der digitale Escape-Room “The Mystery of Crypto-Castle” wurde entwickelt, um den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, auf “spielerische” Art und Weise verschiedene Codierungs- und Verschlüsselungsaspekte kennen zu lernen, auf welche dann im weiteren Unterrichtsverlauf Bezug genommen, respektive eine Vertiefung vorgenommen werden kann. Der Escape-Room deckt weite Teile der Lehrplaninhalte der Thematik “Codierung und Verschlüsselung” in der 11. Jahrgangsstufe des Gymnasiums ab. 

          Der Escape-Room “The Mystery of Crypto-Castle” kann ohne Anmeldung oder Registrierung in den gängigen Browsern genutzt werden.

          Ich habe einen spielerischen Zugang zur Kryptologie erstellt:  Die Schülerinnen und Schüler müssen mit Hilfe digitaler Hinweise mehrere (analoge) Nachrichten entschlüsseln, um jeweils zum nächsten Hinweis zu gelangen. Im finalen Rätsel gibt es den Code für ein Zahlenschloss am “Spionenkoffer”.

          Grundlage sind Stationen aus dem “Spioncamp” der Uni Wuppertal – die auch verlinkt sind. 

          #Ökonomische Bildung

          Im Escape Game zu den ökonomischen Grundannahmen begeben sich die Spielenden an Bord eines Raumschiffs. In der Rolle der Raumschiffcrew sind sie auf geheimer Supercell-Mission und müssen eine besonders wertvolle Fracht schnell und sicher auf die Erde bringen.

          Auf ihrer abenteuerlichen Reise durch den Weltraum entschlüsseln sie Rätsel unter Zeitdruck und sammeln nebenbei Erfahrungen, die sie später mit den ökonomischen Grundannahmen wie Knappheit, dem ökonomischen Prinzip oder Opportunitätskosten verbinden lernen. Die Spielerfahrungen können in der zugehörigen Unterrichtseinheit nachbesprochen und vertieft werden.

          Mit dem Teach Economy Wirtschaftsquiz können Sie das Wissen Ihrer Klassen testen. Der Spielanreiz ist groß. Denn Ihre Schülerinnen und Schüler sammeln nicht nur Punkte für sich selbst, sondern treten in Teams gegeneinander an. Spannend wird es am Ende noch einmal bei der Punktevergabe. Denn der geschickte Einsatz einer Bonusmünze kann das Ergebnis kurz vor dem Ende noch vollkommen verändern. Auch Schülerinnen und Schüler ohne Handy können über den „Huckepack-Modus“ mitspielen.

          Als Lehrkraft können Sie das vorgefertigte Fragenset zu jeder Unterrichtseinheit nutzen oder aber Ihr eigenes Quiz zusammenstellen. Dabei wählen Sie aus einem umfangreichen, redaktionell geprüften Fragenpool mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Das Quiz kann im Unterricht vielfältig eingesetzt werden. Nutzen Sie die Fragen, um das Vorwissen Ihrer Klasse zu testen, den Lernstand zu ermitteln und Wissenslücken zu identifizieren oder setzen Sie das Quiz zur Auflockerung in Ihrem Unterricht ein.

          Der Fragenpool wird sukzessive erweitert. Zurzeit stehen Ihnen die Fragen zu den Themenbereichen Grundannahmen ökonomischen Denkens, soziale Marktwirtschaft und Wirtschaftspolitik zur Verfügung. 

           

          #ReligionEDU

          Schon älter, ja, aber es passt gut in diese Liste. Und: Nicht nur für den Konfirmandenunterricht geeignet, denke ich:

          Während der Corona-Pandemie gab und gibt es viele Einschränkungen, die auch die Konfi-Arbeit stark beeinträchtigt haben. Dafür wurden globale Zusammenhänge umso deutlicher und damit auch die Bedeutung von Globalem Lernen in der Arbeit mit Konfirmanden und Konfirmandinnen. Vielleicht auch aus diesem Grund war die Pandemie Ideentreiberin für zahlreiche neue und alternative Lernangebote, die vorwiegend online stattfinden. Escape Games sind ein Bereich, in dem vor allem rund um globale Themen wie Frieden, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit, neue Angebote geschaffen wurden. Im Folgenden möchte ich Ihnen einige spannende Escape Games vorstellen, die in der Konfi-Arbeit – nicht nur in Zeiten von Corona – gespielt werden können.

          #LernenmitKI

          Mit der Plattform To-Teach können Lehrkräfte mithilfe von künstlicher Intelligenz personalisierte Unterrichtsmaterialien und Übungsaufgaben erstellen, die ideal auf die Interessen und Bedürfnisse ihrer Schüler*innen zugeschnitten sind.

            uni@schule

            Zugegeben, es liest sich wie eine Werbebroschüre des BMBF. Und doch lohnt sich ein Blick in dieses digitale Dokument, denn sie verweist auf zahlreiche Forschungsprojekte, die sich mit einer „Schule in der digitalen Welt“ beschäftigen.

            Auf eine Webseite will ich besonders hinweisen:

            Es zeigte sich, dass digitale Kompetenzen in fünf Teilbereichen von Schulentwicklung gefördert werden können: 1. Organisationsentwicklung, 2. Unterrichtsentwicklung, 3. Personalentwicklung, 4. Kooperationsentwicklung und 5. Technologieentwicklung.  Schulen können selbst also einen maßgeblichen Beitrag leisten, um Chancengerechtigkeit im Kontext der Digitalisierung auf allen der fünf Ebenen der Schulentwicklung zu fördern. Für eine nachhaltige Wirksamkeit sollten darüber hinaus die Schulträger die digitalisierungsbezogene Schulentwicklung unterstützend begleiten. Sie sind hauptverantwortlich, in den Schulen eine lernförderliche IT-Ausstattung bereitzustellen. Und können auch darüber hinaus Hilfestellungen leisten: Zum Beispiel, indem sie Orientierungsdokumente bereitstellen, die die Schulen dabei unterstützen Medienkonzepte und Leitbilder zu entwickeln.

            Zwei Handlungsempfehlungen – Open Access veröffentlicht – sind das Ergebnis:

            Wie können moderne Lernmethoden den Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht werden?  Der Half-Flip Classroom verbindet Selbstlernphasen mit strukturierter Präsenzlehre.

            Hybride Lehre hat sich während der Corona-Pandemie nicht nur als eine sinnvolle (Not-)Lösung etabliert, sondern bietet darüber hinaus viel Potential. So ist es möglich, mittels hybrider Szenarien die Internationalisierung von verschiedenen Studiengängen nachhaltig zu gestalten. Das DAAD-Förderprogramm „Internationale Programme Digital“ („IP Digital“) förderte im Zeitraum 2020 bis 2022 insgesamt 19 Digitalisierungsprojekte, die sich mit genau dieser Herausforderung beschäftigten. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche wertvollen Erfahrungen die Autor:innen aus dem zweijährigen Förderprogramm ziehen

            Dazu passt auch dieser englischsprachige Beitrag:

              • Sally Clemenson, Ellen Johnson (Minnesota State University, Mankato):

            Connectedness in the asynchronous online environment can be difficult to establish. Faculty can make a difference by creating opportunities to engage in transformational educational experiences in the online discussion board.

            Wie könnte das Lehren und Lernen im „Klassenzimmer der Zukunft” aussehen? Welche digitalen Technologien sollten dort zur Unterstützung des Lernens eingesetzt werden und welche Technologien sind weniger empfehlenswert? Welcher Preis ist mit dem Einsatz innovativer Bildungstechnologien verbunden und lohnt es sich, diesen Preis zu akzeptieren?

            Dies sind Fragen, die nicht nur Bildungsforscher*innen umtreiben, sondern die für das gesamte Bildungssystem von höchster Relevanz sind. Sie zu beantworten und Möglichkeiten für einen sinnvollen Einsatz digitaler Technologien im Klassenzimmer aufzuzeigen, ist Ziel des FUTURE INNOVATION SPACE, der aktuell am Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) in Tübingen entsteht.

             

            Schlussbemerkung

            Innovative Schul- und Lernkonzepte in Verbindung mit Bildungstechnologien können Lösungen für langjährige Herausforderungen im Bildungsbereich bieten. Die Bildungsministerien sollten eine führende Rolle bei der Entwicklung der Schule der Zukunft einnehmen, indem sie den multilateralen Wissensaustausch unterstützen und Anreize sowie finanzielle Mittel für die zukunftsorientierte Ausrichtung von Schulen bereitstellen. Offenheit für Neues, Veränderungsbereitschaft und konstruktiver Austausch zwischen allen Beteiligten. Die Schulpolitik ist gefordert, Experimentierräume zu schaffen, die eine Anpassung an sich verändernde Lebens- und Arbeitswelten ermöglichen, einschließlich Datenschutzkonzepten und finanzieller Ressourcen für Bildungstechnologien. Fortbildungen, Workshops und Netzwerktreffen für Lehrkräfte und Schulleitungen sollen gefördert werden.

            Nächste Woche, kurz vor Beginn der Didacta, ist es soweit: Ich stelle die Plattform lernMIT online. Vieles aus dem Portfolio ist schon drin. Neues kommt hinzu. Ich lade Sie herzlich ein, LernMIT zu entdecken und sich aktiv mit eigenen Beiträgen zu beteiligen. Und ich werbe gerne dafür:

            Samstag, 24.02.2024, 14.00 – 14:45 Uhr, Forum didacta aktuell, Halle 8, Stand A040 – B041

             

            Ich freue mich, Jonathan zu unterstützen (siehe LernMIT (3) – Hybrider Lernraum). Und natürlich freue ich mich auf das ein oder andere Treffen mit User:innen aus meinen sozialen Netzwerken!

             

            … stay tuned …

             

            Update 20.02.24:

            Im Nachhinein erhielt ich einen Link zu diesem Blogbeitrag (mit zahlreichen Kommentaren):

            Bei diesem Artikel handelt es sich ausschließlich um meine persönliche Meinung und Einordnung des Buches “Digitale Demenz – wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen”.

            Bildnachweis: Prof. Strasser, Keynote@zukunftsschulen-nrw, 2019

            Eva Wolfangel: @wikimedia, CC BY-SA 4.0 DEED

            Large Language Models

            ChatGPT im Klassenzimmer? „Man kann schon in der Grundschule dafür sensibilisieren“, sagt der Informatiker Stefan Seegerer in einem Interview mit dem Tagesspiegel [1]https://www.tagesspiegel.de/wissen/chatgtp-macht-schule-wir-mussen-aufpassen-die-internationale-entwicklung-nicht-zu-verschlafen-11134681.html. Er greift damit die sehr lebhafte Diskussion um den Einsatz von Large Language Models (LLM) in der Schule auf. Anlass ist nicht zuletzt eine Veröffentlichung der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission, die kürzlich im Auftrag der KMK ein Impulspapier zum Einsatz von LLM bei der Textproduktion und -recherche, beim adaptiven Lernen, beim individuellen Feedback und bei der Erstellung von Lernmaterialien vorgelegt hat.

            In einem SWK-Talk haben zwei Mitglieder der Kommission die notwendigen Voraussetzungen für den kompetenten Einsatz von LLM herausgearbeitet und anschließend diskutiert. Es geht um technologiebezogenes Wissen und Reflexion, um Quellenbewertung, -prüfung und -reflexion, um inhaltliches Wissen und Prompt-Tuning, um Selbstregulationskompetenzen und um mediendidaktische Kompetenzen bei Lehrenden.

            In diesem Beitrag gehe ich zunächst auf das Impulspapier und die Diskussion im Talk ein. Anschließend greife ich einige Schlussfolgerungen auf und konkretisiere sie mit einigen Vorschlägen.

            Impulspapier der SWK

            Die Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK) hat ein Impulspapier zur Implementierung und Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der Schule vorgelegt. Kommissionsmitglied Ulrike Kress erläutert in einem Interview die wichtigsten Punkte:

            Mit der Veröffentlichung von ChatGPT vor circa einem Jahr ist eine sprachbasierte künstliche Intelligenz (KI), die fertige Texte produziert, für jeden und jede nutzbar. Erste Daten zeigen, dass sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrkräfte ChatGPT verwenden. Mit ChatGPT ist KI schlagartig in der Schulrealität angekommen und in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt – und das ist gut so, denn KI wird Teil unserer Gesellschaft sein und sie erfordert, dass das Bildungssystem sich darauf vorbereitet. Deswegen hat die Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK) entschieden, ein Impulspapier zum Thema „Large Language Models und ihre Potenziale im Bildungssystem“ zu veröffentlichen.

            Darüber hinaus stellten im Rahmen eines SWK Talk Spezial (Youtube-  und/oder Podcast (Spotify)) die Vorsitzenden der SWK Prof. Dr. Olaf Köller (IPN) und Prof.’in Dr. Ulrike Cress (IWM) den Prozess und die Ergebnisse näher vor und diskutierten anschließend mit Christine Streichert-Clivot, Präsidentin der Kultusministerkonferenz 2024 und Bildungsministerin des Saarlandes, sowie Björn Frommann, Lehrer und Fortbildner aus Berlin, den Umgang mit dem Papier. Köller/Cress erläutern in dieser Online-Veranstaltung die folgenden Schlussfolgerungen:

            • Systematischen Erprobung bei offener Fehlerkultur, zunächst auf Promptebene konzentrieren
            • Domänenspezifische (fachspezifische) Tools entwickeln
            • LLM ab (späterer) Sekundarstufe einsetzen
            • Prüfungskultur verändern
            • Nutzungspotenzial für formative Feedbackverfahren erkennen und nutzen
            • Rahmenbedingungen schaffen
            • LLM in Lernplattformen integrieren und Commons-Lösungen entwickeln (bzgl. Ethik, Datenschutz. Keine Informationsmonopole zulassen)

            Grundschule?

            Dabei wird auch auf die rege Beteiligung im Chat eingegangen. Vor allem die Festlegung „8. Klasse“ wird heftig kritisiert und von Herrn Köller relativiert, indem er auf die (noch) nicht nachgewiesene Evidenz eines erfolgreichen Einsatzes von LLM im Kontext der Förderung von Lese- und Schreibkompetenz verweist und gleichzeitig feststellt, dass je nach Zusammensetzung der Lerngruppe der Einsatz von Apps und Tools auch schon vor der 8. Klasse sinnvoll sein kann. Frau Streichert-Clivot ergänzt, dass im Saarland der flächendeckende Einsatz von Endgeräten ab der 3. Klasse wissenschaftlich begleitet wird und entsprechende Schlussfolgerungen aus diesem Forschungsprojekt gezogen werden können.

            Im Rahmen meiner Schulberatungen kam ich häufig mit dem pädagogischen Personal der Grundschulen ins Gespräch. Sie sahen vor allem im Sachunterricht eine Möglichkeit und Notwendigkeit, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Aus meiner Sicht kann der Einsatz von KI in der Grundschule dazu beitragen, die Technikkompetenz von Schülerinnen und Schülern frühzeitig zu fördern. Kürzlich habe ich in den sozialen Medien über ein Experiment berichtet, auf das mich ein Podacst im Deutschlandfunk (DLF) aufmerksam gemacht hat:

            War gerade im Garten und habe mal Flora Incognita und BirdNet ausprobiert. Irre, was da geht. Wollt ihr die Natur besser kennenlernen, dann probiert das mal aus.

            Auch toll die Idee, BirdNet auf dem #Raspberry Pi laufen zu lassen. Zeichnet das Gezwitscher vom Morgen auf und erstellt eine Übersicht über die Besucher. Geht, weil die App im #OpenSource vorliegt…Was für schulische Möglichkeiten in der Grund- wie Sekundarstufe.

            Die Rückmeldungen bestätigen die Aussage von Stefan Seegerer (Didaktik der Informatik, Berlin) [2]https://www.tagesspiegel.de/wissen/chatgtp-macht-schule-wir-mussen-aufpassen-die-internationale-entwicklung-nicht-zu-verschlafen-11134681.html: Man kann die SchülerInnen schon in der Grundschule für das Thema sensibilisieren. Nicht unbedingt für die Nutzung von LLMs, aber doch für die Grundideen künstlicher Intelligenz. Also: Wie lernt ein Computer eigentlich? Wie entsteht eine Antwort von solch einem System? Damit schaffen wir die Basis für den künftigen Einsatz dieser Werkzeuge – und auch für künftiges Lernen über diese Themen. Gleichzeitig begeistern wir SchülerInnen dafür, in diesem Feld selbst tätig zu werden, also eigene Ideen und Lösungen zu entwickeln.

            Zurück zum SWK-Talk, fasse ich die Ausführungen der beiden Mitdiskutanten wie folgt zusammen:

            Christine Streichert-Clivot (KMK-Präsidentin, KuMi'in Saarland); Handreichungen der Länder

              Streicher-Clivot im Talk:

              • Erarbeitung einer Handlungsempfehlung auf der Grundlage dieser Expertise.
              • Empfehlungen zur Unterstützung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in der Bildung entwickeln
              • Verankerung von Werkzeugen in den Lehrplänen unter Berücksichtigung von Medienkompetenzrahmen
              • Informatikunterricht ausweiten
              • Fortbildungskonzept phasenübergreifend entwickeln (Ausbildung an der Universität (1. Phase) mit Referendariat (2. Phase) und Lehrerprofessionalisierung (3. Phase) verknüpfen)
              • Nachhaltigkeit (Fortsetzung des Digitalpakts) und Lehrmittelfreiheit sicherstellen (Sozialgesetzgebung anpassen)

              und verweist im übrigen auf die von mir im Einzelnen recherchierten Leitfäden der Länder (Änderungen und Ergänzungen bitte per Kontaktformular mitteilen).

              Bernd Frommann (Fortbildner, Berlin)

              Frommann:

              • Lehrkräfte müssen sich selbst weiterbilden
              • Mit LLM ermöglicht
                • auf Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler einzugehen
                • kollaboratives Lernen zu fördern
                • Feedbacks und individuelle Unterstützung
              • Durch die Integration von Instrumenten können Schulen mit einem hohen Anteil an Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache eine unterstützende und inklusive Lernumgebung schaffen, die den individuellen Bedürfnissen der Lernenden gerecht wird und ihre Lernerfahrungen bereichert:
                • Sprachförderung
                • Individualisierte Lernförderung
                • Förderung von Diversität und Inklusion
                • Förderung der Medienkomp

              Fortbildung: Grundlagen

              Fromman wurde zum Ende des SWK Talks gefragt, welche Forderungen er an ein Fortbildungskonzept hat. Im Wesentlichen schlägt er die Einführung in ein LLM vor. Zunächst allgemein, anschließend mit fachspezifischen Bezügen. In Abhängigkeit von der Schulform schließen sich dann praktische Experimente im Umgang mit den Werkzeugen der Künstlichen Intelligenz und deren Auswüchsen (Deepfakes, Fake News und vielem mehr) an. Von der KMK wie auch der Bildungsforschung wünscht er sich in naher Zukunft ein kohärentes Fortbildungscurriculum.

              Forschungsergebnisse zeigen, dass Kooperation beim pädagogischen Personal Motivation und Berufszufriedenheit steigert. In meiner langjährigen eigenen und später beratenden Schulentwicklungspraxis hat sich für mich die Arbeit in kleinen Teams als das wesentliche Merkmal erfolgreicher schulinterner Unterrichtsarbeit herauskristallisiert. Zusammenfassend werbe ich hier noch einmal für die Zusammenarbeit im (Fach-)Kollegium:

              • Ich kann im Kollegium Wissen und Erfahrungen austauschen und davon lernen. Dies kann dazu beitragen, die Qualität des Unterrichts zu verbessern und den Schülerinnen und Schülern ein breiteres Spektrum an Lernmöglichkeiten zu bieten.
              • Ich kann Ressourcen wie Unterrichtsmaterialien und Technologien austauschen und dazu beitragen, dass diese besser bekannt und effektiver genutzt werden.
              • Zusammenarbeit hilft bei der Unterrichtsplanung: Es können Unterrichtspläne entwickelt werden, die aufeinander abgestimmt sind und unterschiedliche Lernstile und Interessen berücksichtigen.
              • Zusammenarbeit kann helfen, sich gegenseitig zu unterstützen und zu ermutigen. Dies kann dazu beitragen, Stress und Burnout zu reduzieren und das Wohlbefinden der Lehrkräfte zu verbessern. Eine Methode, die ich mehrfach als erfolgreich erlebt habe, ist die kollegiale Fallberatung.
              • Zusammenarbeit kann dazu beitragen, Lehr- und Lernkonzepte zu reflektieren, um besser auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingehen zu können und ihnen die bestmöglichen Lernmöglichkeiten zu bieten.

              Für diesen Basisartikel habe ich eine Auswahl nach Inhalt und Format getroffen. Die entsprechenden ausführlichen Themenseiten finden Sie unter den Links.

              Fortbildung: Konkret

              Für einen ersten Einstieg in das Thema, auch um einen gleichen Kenntnisstand bei allen Beteiligten zu erreichen, empfehle ich zwei Videobeiträge aus der Praxis. Obwohl aus dem universitären Umfeld kommend, plädiert Prof.’in Weßels für eine verbindliche Auseinandersetzung mit dem Thema auch im Rahmen der schulischen Ausbildung und empfiehlt zunächst die Umsetzung von 4A:

              • Aufklären: Fortbildungsveranstaltung organisieren oder besuchen
              • Ausprobieren: Allein und/oder mit Kolleginnen und Kollegen aus dem Fachbereich
              • Akzeptieren: Wer denkt: „Auch dieser Kelch geht an mir vorüber“, dem sei gesagt: Dieser definitiv nicht. Die bisherigen Entwicklungen sind unumkehrbar und werden sich rasant fortsetzen.
              • Aktiv: Das eigene Erleben, das Mitdiskutieren, das Einflussnehmen auf die Entwicklungen sorgen für eine aktive Auseinandersetzung mit dem Thema.

              Prof.’in Weßels gab kürzlich zum Auftakt eines Themenspecials einen Überblick über die bisherigen Entwicklungen im Bereich des Einsatzes Künstlicher Intelligenz: Welche Themen sind zentral und welche Veränderungen haben sich bereits ergeben?

              Als zweiten Beitrag empfehle ich den Input Übernimmt jetzt die KI? Auswirkungen der KI auf Medien und Gesellschaft von Gregor Schmalzried (freier Tech-Journalist (BR, brand eins), Berater), der bei den Augsburger Mediengesprächen fünf sogenannten KI-Keynotes (Themen)

              • Chance für die Einzekämpfer
              • R.I.P. neuer Berufswunsch: Promptengineering
              • Alles wächst zusammen
              • Software spricht
              • Nichts ist mehr echt (Deepfakes)

              Die KI-Expertin Prof. Dr. Doris Weßels (FH Kiel) gibt einen Überblick über die bisherigen Entwicklungen im Bereich des Einsatzes Künstlicher Intelligenz in der Hochschullehre: Welche Themen sind zentral und welche Veränderungen hat es bereits gegeben? (YT ab ca. 6:00)

              Beim im Video als „custom ChatGPT“ (aka Lernbot) vorgestellten Tool handelt es sich um Poe

               

              Die diesjährgen Augsburger Mediengespräche, die von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) in Zusammenarbeit mit den Augsburger Hörfunk- und Fernsehsendern und der Stadt Augsburg am 6. November zum neunzehnten Mal veranstaltet werden, beschäftigen sich mit den Auswirkungen, die Künstliche Intelligenz und ihre Anwendungen auf Gesellschaft, Medien, Bildung und auch auf unsere Wirtschaft haben.

              Gregor Schmalzried tritt ab 22:10 auf

               

              Inhalte: Anleitungen, Vertiefungen, ...

                      Hier eine Zusammenstellung von Einstiegslinks:

                      In diesem Kurs zum KI-Textgenerator ChatGPT lernst du die Anwendung des Tools und erfährst Einsatzmöglichkeiten für die Schule.

                      Kostenfreier Kurs (man muss sich allerdings einschreiben/anmelden).

                       

                      Für eine Vertiefung eignen sich:

                      Seit Dezember 2022 beschäftige ich mich intensiv mit ChatGPT und KI im Bildungsbereich, erkunde Chancen und Herausforderungen. Diese intensive Auseinandersetzung hat mich zu einigen spannenden Erkenntnissen geführt. Diese Erfahrungen und mein Wissen habe ich in Gamechanger KI: Effektivität im Lehrberuf gebündelt. Mein Ziel ist es, zu zeigen, wie man KI-Technologien effektiv in den Schul- und Unterrichtsalltag integrieren kann. Dieser Leitfaden beleuchtet meine Top 30 der Anwendungsbereiche von KI mit besonderem Fokus auf Zeitersparnis und Effizienzsteigerung im Lehrberuf und gibt dir praktische Tipps für den erfolgreichen Einsatz von KI im Unterricht.

                      Längst hat es sich in vielen Klassenzimmern auf der ganzen Welt herumgesprochen: ChatGPT erledigt komplexe Hausaufgaben im sprachlichen Bereich im Handumdrehen. Doch KI soll nicht die Eigenleistung der Schülerinnen und Schüler ersetzen. Handlungskompetenzen und methodisches Arbeiten sind weiterhin wichtige Fähigkeiten, die in der Schule erlernt werden sollen. So reicht es eben nicht aus, dem Bot ein Hausarbeitsthema stumpf zu übergeben, die Antwort kritiklos zu übernehmen und formal geschönt abzugeben. Prompts müssen geschickt erstellt und die ausgespuckten Ergebnisse kritisch hinterfragt werden, auch von den Schüler*innen.

                          Verfahren zur Manipulation von medialen Identitäten existieren bereits seit vielen Jahren. So ist es allgemein bekannt, dass Bilder durch vielfältige Methoden manipuliert werden können. Lange Zeit war es sehr aufwändig, dynamische Medien, wie Videos oder Audiomitschnitte qualitativ hochwertig zu manipulieren. Durch Methoden aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) ist dies heute jedoch deutlich einfacher und Fälschungen können mit vergleichsweise wenig Aufwand und Expertise in einer hohen Qualität erstellt werden. Aufgrund der Nutzung von tiefen neuronalen Netzen (englisch: deep neural networks), werden solche Verfahren umgangssprachlich als „Deepfakes“ bezeichnet.

                          Methoden zur Manipulation medialer Identitäten können somit im Wesentlichen in die drei Medienformen Video/ Bild, Audio und Text untergliedert werden. Die folgenden Ausführungen zeigen, welche Angriffsmethoden es nach dem aktuellen Stand der Technik gibt, welche Daten für einen erfolgreichen Angriff benötigt werden und welcher Aufwand für die Erstellung von Fälschungen mithilfe von Deepfake-Verfahren notwendig ist.

                          Es hat mit dem Papst im Daunenmantel angefangen… und in nur wenigen Monaten haben sich KI-generierte Fakes wie ein Lauffeuer im Internet ausgebreitet. Falsche (oder vermeintlich falsche?) Harry Styles-Songs spielen dabei genauso eine Rolle wie falsche Kriegsfotos. Kann man heutzutage noch irgendwelchen Inhalten im Netz vertrauen — und was passiert, wenn die KI noch besser wird?

                          Künstliche Intelligenz-Systeme – Segen oder Fluch?
                          KI-Systeme erleben gerade einen explosionsartigen Aufstieg. Mit dem Auftauchen von ChatGPT & Co. sehen engagierte Fachkräfte neue Möglichkeiten aber auch die Bedenken und Risiken werden breit diskutiert. Nutzen Sie unser interaktives Lern-Modul um sich zu informieren und um Chancen und Risiken besser einschätzen zu können.

                           

                          Darüber hinaus bieten die Beiträge

                          Mit diesem Linkvorschlag verfolge ich die Idee der Vernetzung der drei Phasen, denn folgende Fragen betreffen nicht nur Studierende und ihre Lehrenden:

                          Viele Lehrende fragen sich wie sie in ihren Unterrichtseinheiten KI sinnvoll einsetzen können und inwieweit sie das Thema mit ihren Studierenden thematisieren sollen. In Bezug auf die Lehre gibt es verschiedene Ebenen, welche von KI-Technologien beeinflusst werden. Es geht nicht nur darum, dass Studierende KI-Technologien womöglich für die Abfassung schriftlicher Arbeiten verwenden (hierzu mehr im Tool Künstliche Intelligenz (KI) und Leistungsnachweise), sondern auch darum, wie Studierenden ein sinnvoller Umgang mit KI-Technologien gelehrt werden kann. Nicht jede*r Studierende kann die Möglichkeiten und Risiken einer Verwendung von KI vollends abschätzen. Lehrenden kommt hier eine wichtige Rolle zu, denn sie können Studierende für relevante Themen rund um KI sensibilisieren, Beispiele der sinnvollen Nutzung aufzeigen und sie im Umgang mit den Technologien im wissenschaftlichen Arbeiten begleiten. Es ist sinnvoll die Lernziele der eigenen Lehrveranstaltung mit Bezug auf KI-Technologien zu erweitern sowie KI-Technologien in Lehr- und Lernsettings zu integrieren. Nicht zuletzt kann KI auch für die Lehrpersonen selbst einen Mehrwert in der Lehre darstellen, indem KI die Erstellung von Lernmaterialien vereinfacht und den Lehrpersonen somit mehr Zeit geben kann, sich auf die Begleitung des Lernprozesses von Studierenden zu konzentrieren.

                           

                          “KI für Lehrkräfte” ist ein Lehrbuch und OER-Projekt, das in fünf verschiedenen Sprachen und unter CC BY Lizenz verbreitet wird, so dass alle es offen nutzen und auch weiter gestalten können.

                          weiterführende Einblicke und Ideen in Nutzungspotenziale von LLMs.

                           

                          Und hier ein Thread auf Bluesky, der die Nutzung einiger Kolleginnen und Kollegen zeigt …

                           

                           

                          Format(e) I: Unterschiedliche Mikrofortbildungen

                           

                          Micro Learning: Dabei werden kompakte Lernbausteine, auch Learning Nuggets genannt, in ca. fünf Minuten selbstständig bearbeitet. Dabei kann es sich beispielsweise um ein kleines Lernspiel, einen kurzen Fachtext oder ein Quiz zur Selbsteinschätzung handeln. Ein „Learn more“-Button am Ende des Nuggets führt den Nutzer zu weiteren thematisch passenden Lernangeboten.

                          Pausen-Lernen: Die Lehrerinnen und Lehrer geben ihr Wissen in einer kurzen Pause weiter. Die Themen werden auf der schulinternen Lernplattform zur Verfügung gestellt. Interessierte melden sich auf freiwilliger Basis an. Ein Vortrag dauert maximal 15 Minuten und sollte möglichst lebendig und ohne Fachjargon sein. Danach stehen fünf Minuten für Fragen zur Verfügung. Anschließend können bilaterale Gespräche zur Vertiefung geführt werden.

                          Interne Schul-Talks: Hier stellen Lehrkräfte ihre Unterrichtsprojekte in Anlehnung an das Ted-Talk-Format vor, z.B. einmal wöchentlich im Kollegium oder einmal monatlich vor der gesamten Schule. Die Themenvorschläge für solche Lernveranstaltungen werden auf der schulinternen Lernplattform vorgestellt. Per Abstimmung wird entschieden, welche davon auf breites Interesse stoßen und somit auf die Bühne kommen.

                          WOL-Gruppen: Dabei handelt es sich um selbstorganisierte Working-out-Loud-Lerngruppen von ca. fünf Personen aus unterschiedlichen Fachbereichen. Sie treffen sich zwölf Wochen lang einmal wöchentlich für eine Stunde digital und/oder analog, um an individuellen Entwicklungsaufgaben zu arbeiten und gemeinsam selbst gesteckte Lernziele zu erreichen.

                          Reverse Mentoring: Reverse Mentoring ist die Umkehrung des klassischen Mentoring. Der jüngere Lehrer coacht den erfahreneren Kollegen in den Bereichen, in denen der Jüngere besser ist als der Ältere. Ziel ist es, die digitale Kompetenz in der Schule insgesamt zu erhöhen, pädagogische Prozesse und Strukturen zu modernisieren und ältere Lehrkräfte und das Schulleitungsteam für die Bedürfnisse der jüngeren Generation zu sensibilisieren. Es ist ein hervorragendes Instrument für die Entwicklung einer lernenden Schule.

                          Smart Learning: Hier wird mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) gelernt. Bei Augmented Reality (AR) werden Informationen in eine Datenbrille eingeblendet. Bei Virtual Reality (VR) taucht man vollständig in eine virtuelle Realität ein (Immersion). Digitale Lernassistenten verknüpfen Wissen aus der digitalen Welt mit der aktuellen Lernsituation einer Person und stellen personalisierte Lernangebote zusammen. Digitale Gesprächspartner (Chatbots) ermöglichen interaktives Lernen. Schließlich können Avatare, also virtuelle Stellvertreter, in die Tiefen des Internets geschickt werden, um nach Wissen zu suchen.

                          Peer-to-Peer-Lernen: Lehrkräfte (Peers = Gleichrangige, Gleichgestellte) wissen meist viel besser als Vorgesetzte fernab des Geschehens, welche Lerninhalte für ihre Kollegen hilfreich sein können und was alle gemeinsam weiterbringt. So werden auf schulinternen P2P-Lernplattformen geeignete Lerninhalte in Eigenregie kuratiert. Diese Plattformen sind für alle Lehrkräfte zugänglich. Sie verfügen über Like- und Kommentarfunktionen und fördern so die Interaktion und Vernetzung. [3]In Anpassung an https://www.weiterbildungsmarkt.net/magazin/future-learning-selbstgesteuertes-lernen-ist-fortan-ein-muss/

                          Format II: Barcamp

                          Vom Barcamp-Guru Jöran Muuß-Merholz(@joeranDE)

                          Die Dokumente stehen als PDF bzw. Indesign-Datei und als bearbeitbares Dokument in Google Drive zur Verfügung. In Google Drive kann über den Menupunkt „Datei“ eine Kopie angelegt oder eine docx- oder odt-Version heruntergeladen geladen werden.

                          Teil einer typischen Einführung in die Methode Barcamp sind Regeln für die Ausgestaltung des Formats. Diese Regeln haben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Fassungen für solche Richtlinien, die sich in einzelnen Punkten unterscheiden. Es gibt weder ein offizielles Regelwerk, noch eine „Barcamp-Polizei“, die vor Ort die Einhaltung bewacht. Im Folgenden ist unsere Version „10 Goldene Regeln“ vorgestellt,
                          die sich in unserer Praxis gut bewährt haben. 

                          Ein Barcamp geht von morgens bis abends, jede Session dauert 45 Minuten, und alle Sessions müssen zu Beginn vorgestellt werden. Oder? Es geht auch anders. Es ist gerade eine große Stärke des Barcamp-Formats, dass es flexibel angepasst werden kann. Wir zeigen die wichtigsten Stellschrauben für Barcamps und Online-Barcamps. Dazu gibt es Tabellen mit Muster-Zeitstrukturen zum Download.

                          Ein Gespräch mit Björn Nölte und Hendrik Haverkamp über Barcamps von und mit Schüler*innen – als Abitur- oder Prüfungsvorbereitung und in Coronazeiten auch komplett online.

                          Einsatzszenarien

                          Formatives und summatives Feedback

                          Ein weiterer Fortbildungsschwerpunkt sollte der Einsatz von formativen und summativen Feedbackverfahren sein. Auch hier kann – wie die SWK bestätigt – ein LLM unterstützend wirken. Der Anbieter von fiete.ai bewirbt das Tool aus Sicht der Lehrer:innen so:

                          • Fiete entlastet dich, indem er allen Schüler:innen ein individuelles Feedback zu ihren Texten und Aufgaben gibt – und zwar nach deinen Vorgaben und Kriterien.
                          • Die Ergebniszusammenschau zeigt dir, welche Kompetenzen deine Schüler:innen bereits beherrschen und wo sie zukünftig Unterstützung benötigen. So hast du mehr Zeit für die wichtigen Dinge: den persönlichen Kontakt und die gezielte Förderung deiner Klasse.
                          • Fiete hilft dir, deine Ressourcen besser einzuteilen und unterstützt dich im Unterrichtsalltag.

                          und aus Sicht der Schülerinnen und Schüler so:

                          • Fiete ist der persönliche Lernbegleiter deiner Schüler:innen. Er gibt ihnen geduldig Rückmeldung zu Texten und Aufgaben. Außerdem macht Fiete passgenaue Verbesserungsvorschläge. So weiß jeder stets, was er oder sie schon beherrscht und wo noch Steigerungspotenzial besteht.
                          • Fortschrittsbalken machen den Leistungsstand deiner Klasse sichtbar und zeigen den Schüler:innen die nächsten Schritte beim Lernen und Überarbeiten.
                          • Die Schüler:innen nutzen Fietes Feedback, um ihre Texte zu verbessern. Fiete hilft den Kindern und Jugendlichen, zu zeigen, was wirklich in ihnen steckt.

                          Immer wieder berichten Lehrkräfte in Blogs über ihre Erfahrungen. Hier eine Auswahl:

                          Plagiat-Checker

                          Viele Schülerinnen und Schüler arbeiten mit ChatGPT. Nicht alle geben dies offen zu und deklarieren ihre Arbeit als eigene Leistung. Viele Lehrende fordern und verlangen eine Plagiatskontrolle. In der Tat ist es schwierig, Plagiate vollständig zu verhindern oder aufzudecken. Derzeit gibt es keine zuverlässige und damit rechtssichere Technologie, die garantieren kann, dass kein Plagiat vorliegt. Selbst hochentwickelte Plagiatserkennungssoftware hat ihre Grenzen und kann nicht immer alle Arten von Plagiaten erkennen.

                          Nur Ihr Wissen um die individuelle Leistungsfähigkeit Ihrer Schülerinnen und Schüler lässt Vermutungen zu, die dann im anschließenden persönlichen Gespräch geklärt werden können. Durch offene Kommunikation und klare Erwartungen können Lehrende und Lernende gemeinsam einen respektvollen Umgang mit akademischer Integrität fördern. So lässt sich zum Beispiel ein Quellennachweis erweitern: Nicht nur auf Literatur, sondern auch auf LLM-Niveau. Wie auch immer Sie den Beleg einfordern wollen, via Textausweis, via Prompting, via … sollten den Schülerinnen und Schülern gleichzeitig die ethischen Aspekte des Lernens und der Arbeitserstellung vermittelt werden, einschließlich der Bedeutung der Anerkennung der Quellen und der Originalarbeit. Es könnte auch hilfreich sein, klare Richtlinien für die Verwendung von KI-Tools wie ChatGPT im Unterricht zu erstellen. 

                          Darüber hinaus könnten Lehrkräfte den Unterricht so gestalten, dass sie kritisches Denken, Problemlösung und Kreativität fördern – Fähigkeiten, die KI derzeit nicht nachbilden kann. Dies könnte dazu beitragen, die Abhängigkeit von KI-Werkzeugen zu verringern und gleichzeitig wertvolle Fähigkeiten zu fördern. Alternative Bewertungsmethoden, die schwerer zu kopieren sind, können ebenfalls in Betracht gezogen werden. Mündliche Prüfungen, Gruppenarbeiten, Projekte und andere kreative Aufgaben können dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit von Plagiaten zu verringern.

                          Letztendlich ist die Frage der Kennzeichnung von KI-generierten Texten eine komplexe und noch offene Frage, die weiterer Forschung und Diskussion bedarf. Es ist auch eine ethische Frage, da sie die Themen Urheberschaft, Verantwortung und Transparenz berührt. Aktuell ist es eher ratsam, auf die Sensibilisierung von Lehrenden wie Lernenden für die Bedeutung von akademischer Integrität zu setzen und den Dialog darüber zu fördern. Technologische Lösungen können unterstützend wirken, aber die Bewusstseinsbildung und der ethische Umgang mit KI-Generierung sind entscheidende Aspekte.

                          Disclaimer: Dieser Abschnitt wurde mit der Unterstützung von ChatGPT geschrieben. Mein Prompts lauteten:

                          Viele Schüler arbeiten mit dir zusammen. Nicht alle geben das offen zu und deklarieren deine Ergebnisse als ihre eigenen. Viele Lehrer fragen mich nach einem Plagiatscheck. Ich antworte: “Vergiss es. Das ist technisch nicht möglich.” Stimmt das? Und ist mein Rat “Sucht das Gespräch mit euren Schülern” die einzige Alternative?

                          Einige Wissenschaftler fordern ein sogenanntes Wasserzeichen. Bei Bildern kann ich das nachvollziehen. Aber wie kann man Texte kennzeichnen, wenn man sie selbst erstellt hat?

                          Und sonst ...

                          Schulverwaltung

                          In der Kommission nicht weiter ausgeführt, aber mit Potenzial ist der Einsatz eines LLM in der Verwaltungsarbeit. So können Arbeitsprozesse digitalisiert werden, um z.B. Korrekturzeiten zu verkürzen. Neuere Veröffentlichungen erkennen unleserliche Handschriften relativ zuverlässig. In Verbindung mit Korrekturvorgaben für Arbeiten des Anforderungsbereichs I führt dies zu einer nicht unerheblichen Zeitersparnis. Darüber hinaus kann LLM zur Professionalisierung des Formularwesens eingesetzt werden. Nicht nur bei der Erstellung des Formulars, sondern auch bei der anschließenden Bearbeitung der Rückläufe. Schließlich können Routineaufgaben wie Eltern- und Schulverwaltungsbriefe, E-Mail-Korrespondenz an KI-Maschinen abgegeben werden. Alles keine Zukunftsmusik, sondern schon heute möglich!

                           

                          Organisation der Unterrichtsmaterialien

                          Nach meiner Tätigkeit bei Schulen ans Netz kehrte ich 2004 in den Schuldienst zurück. Die ersten Tätigkeiten und Aktionen bezogen sich auf neue Unterrichtssettings und damit auf den Umgang mit meinen meist papiergebundenen Arbeitsunterlagen. Diese habe ich zunächst digitalisiert. Jede Lehrkraft verfügt über zahlreiche Schul- und Fachbücher, Materialien, Arbeitsblätter, Klassenarbeiten und Klausuren in digitaler Form. Eine weitere und neue Möglichkeit, wie ich mir den Umgang mit Unterrichtsmaterialien vorstelle, liegt in der Zukunft. Warum nicht einen persönlichen CustomGPT-Bot damit trainieren? Technisch möglich, aber urheberrechtlich in dieser Breite nicht zulässig, denn Fach- und Schulbücher sind in der Regel geschützt. Auch Arbeitsblätter verwenden oft urheberrechtlich geschütztes Material. Die LLM-Anbieter verwenden diese Daten, um ihre Bots zu trainieren. Dies steht in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen und ist somit legal. Daher kommt für diese Implementierung nur ein lokales Tool, am besten Open Source, in Frage. Im oben empfohlenen Video zeigt Doris Weßels mit POE bereits das enorme Potential, das hinter dieser Idee steckt. Sie verwendet in diesem Tool übrigens nur selbst erstellte Dokumente.

                           

                          Save the Date

                          Vor gut einem Jahr wurde mit der Software Version GPT-3 erstmals ein KI-Sprachmodell frei zugänglich. Innerhalb von fünf Tagen registrierten sich weltweit eine Million Nutzer, um mit Hilfe von ChatGPT Texte zu verfassen. Natürlich fand das Programm schnell Eingang in Schule und Studium – mit gravierenden Auswirkungen auf das Lernen und Lehren. Während die einen in ChatGPT eine Bedrohung sehen, die das selbständige Denken einschränkt, sprechen andere von der Chance, das kritische Denken vor allem in der Hochschulbildung wiederzubeleben. Wir diskutieren mit Expertinnen und Experten – darunter der niedersächsischen Kultusministerin Julia Willie Hamburg – über Möglichkeiten und Risiken.

                          Sonntag, 11. Februar 2024, 20:00 bis 22:00 Uhr

                          Frau Christine Streichert-Clivot – hier in der Rolle der Kultusministerin des Saarlandes – hat im SWK-Talk (s.o.) auf den 5. Digitalen Bildungstag aufmerksam gemacht und lädt interessierte Pädagoginnen und Pädagogen herzlich zu dieser Veranstaltung ein, die sowohl online als auch offline durchgeführt wird. Sie steht unter dem Motto „Einsatz künstlicher Intelligenz“. Organisiert wird die Veranstaltung vom Bildungscampus, einer Fortbildungseinrichtung, die die zweite und dritte Phase der Lehrerbildung verbindet und damit Impulse für die erste Phase geben soll.

                          Donnerstag, 21. März 2024, ganztägig.

                           

                          Und zum Schluss ein praktischer Tipp von Boris, der in einem Graphen die Anzahl der Beiträge mit dem Hashtag #FediLZ pro Tag darstellt.

                           

                          Vermutlich fragen auch Sie sich, wie er die Bildbeschreibung hinbekommen hat? Seine Antwort:

                          Ich teste gerade ChatGPT in Version 4. Bild hochgeladen, um Bildbeschreibung gebeten. Nicht ganz perfekt (musste das Anfangsdatum korrigieren). Aber sonst war das recht ordentlich.

                           

                           … Stay tuned …

                          Bildbeschreibung: Alexandra Koch, ergänzt um Teaser zum Beitrag

                          References

                          References
                          1 https://www.tagesspiegel.de/wissen/chatgtp-macht-schule-wir-mussen-aufpassen-die-internationale-entwicklung-nicht-zu-verschlafen-11134681.html
                          2 https://www.tagesspiegel.de/wissen/chatgtp-macht-schule-wir-mussen-aufpassen-die-internationale-entwicklung-nicht-zu-verschlafen-11134681.html
                          3 In Anpassung an https://www.weiterbildungsmarkt.net/magazin/future-learning-selbstgesteuertes-lernen-ist-fortan-ein-muss/