Wir Schulberaterinnen und Schulberater setzen uns unermüdlich für eine professionelle Schulentwicklung ein. Aus den Erfahrungen mit der Pandemie und dem parallel laufenden Digitalpakt haben sich drei wesentliche Elemente herauskristallisiert, die es miteinander zu verknüpfen gilt:

  • Einführung digitaler Medien (d.h. Technik und Infrastruktur durch den Schulträger),
  • Pädagogisches Konzept: Klärung, ob das (alte) Konzept noch zeitgemäß ist. Wie lassen sich digitale Medien integrieren? Nicht Pädagogik vor Medien, sondern: Pädagogik mit Medien
  • Organisationsstrukturen: Wie können alle mitgenommen werden? Wie können Fortbildungen organisiert werden?

Diese Elemente müssen gut ausbalanciert und aufeinander abgestimmt sein. Darüber hinaus müssen Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler in die technische Ausstattung eingeführt werden (sog. Onboarding) und pädagogische Überlegungen angestellt werden. Hier ist vor allem das pädagogische Personal gefordert, einen zeitgemäßen Unterricht mit Blick in die Zukunft zu entwickeln, u.a. mit der Einbindung neuer und externer Lernorte, mit der Auflösung der Fächerorientierung und: Schülerinnen und Schüler müssen lernen, mit Medien umzugehen. Zeitmanagement, Organisation des Umgangs mit Dateien kann man nicht voraussetzen, so ein Ergebnis von Forschungsprojekten.

Reflexionsfragen:

  • Wie nehmen Sie die strukturellen und curricularen Veränderungen durch z.B. den Ausbau von Ganztagsangeboten, die Umgestaltung von Lernräumen, die Einführung kompetenzorientierter Kerncurricula wahr? Wie haben sich diese strukturellen und curricularen Reformen aus Ihrer Sicht auf das schulische Angebot und den Unterricht ausgewirkt? Waren die vorhandenen organisatorischen Strukturen angemessen?
  • Wie ausgeprägt ist die grundsätzliche Bereitschaft an Ihrer Schule, den Unterricht und das schulische Angebot zu evaluieren? Sind Feedbackstrategien implementiert und sind diese wechselseitig? Inwieweit ist das notwendige Know-how für Evaluation vorhanden?

Wie kann die Schulleitung den Prozess anstoßen bzw. organisieren?

Die professionelle Leitung einer Schule und ihre Entwicklung zu einer lernenden und eigenverantwortlichen Organisation erfordern Managementwissen und Führungskompetenz. Die Schulleitung nimmt eine Schlüsselstellung bei der Gestaltung der Schule ein. Ihre wesentlichen Aufgaben sind

  • Arbeitsstrukturen zu schaffen, damit die Schule ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag erfüllen kann,
  • durch geeignete organisatorische und administrative Maßnahmen einen geregelten Schulbetrieb zu gewährleisten
  • den Personaleinsatz zu planen, das Schulpersonal zu führen, es in seiner Arbeit zu unterstützen und seine berufliche Entwicklung zu fördern,
  • die Beziehungen der Schule zu den Eltern, zur Schulaufsicht und zum Schulträger sowie zu weiteren Bezugsgruppen des öffentlichen Lebens zu pflegen und damit die Schule fest in ihr Umfeld einzubinden,
  • Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung an der Schule zu initiieren und zu steuern.

    Kompetentes Personal ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für Schulqualität. Personalführung und Personalentwicklung auf Schulebene liegen in der Verantwortung der Schulleitung. Personalentwicklungsmaßnahmen fördern die Qualifikationen, die das Personal zur Erfüllung seiner Aufgaben benötigt. Sie verbinden die Anforderungen der Schule mit den individuellen Entwicklungswünschen der Beschäftigten und berücksichtigen die besonderen Belange von Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten sowie der unterschiedlichen Geschlechter. Das Personal umfasst die Schulleitung, die Lehrkräfte sowie das weitere pädagogische und nichtpädagogische Personal.
    Personalentwicklung ist ein zentraler Bestandteil der schulischen Qualitätsentwicklung und muss auf der Basis einer wertschätzenden Schulkultur planvoll aufgebaut, konsequent umgesetzt und kontinuierlich weiterentwickelt werden.

    In den letzten Jahren sind zahlreiche Bücher zum Thema Schulleitung erschienen: „Die Führung einer Schule“ (Dubs), „Professionswissen Schulleitung“ (Buchen/Rolff, Hrsg.), „Das Handwerkszeug für die Schulleitung“ (Buhren/Rolff/Neumann, Hrsg.), „Führungsaufgaben der Schulleitung“ (Buhren, Neumann), „Grundwissen Schulleitung“ (Pfundtner) und viele mehr. Schaut man sich die Inhaltsverzeichnisse an, so erkennt man die Aufgabenfülle und die damit verbundenen Herausforderungen der Schulleitung.

    Methoden für eine erfolgreiche Leitbildgestaltung

    Leitbild Freiherr vom Stein Schule, Neumünster

    Worauf also konzentrieren? In der pädagogischen Diskussion bietet sich die Leitbildarbeit an. Oft wird zu Recht kritisiert, dass zu allgemeine Grundsätze – „Wir denken vom Kind aus und stellen es in den Mittelpunkt unseres pädagogischen Handelns” – nicht mit sichtbaren Handlungskonsequenzen im Schulalltag verbunden sind. Im Prozess der Leitbildentwicklung sind nicht nur partizipative Verfahren entscheidend, sondern auch das Mitdenken von Umsetzungsstrategien. Und wer aktiv in die Konzeptarbeit und Planung einbezogen wird, fühlt sich ernst genommen – und identifiziert sich persönlich stärker mit der neuen Praxis.

    Für eine adäquate Konzeptentwicklung sollte dem pädagogischen Personal zunächst die Möglichkeit gegeben werden, sich auf Gesamtkonferenzebene oder noch besser auf dem nächsten Pädagogischen Tag über die Erfahrungen mit der durch den Digitalpakt ermöglichten Einführung digitaler Endgeräte auszutauschen. Neu hinzugekommen sind die Herausforderungen rund um die künstliche Intelligenz. Schulleitungen können gut unterstützt werden, wenn dieser Prozess extern moderiert wird, z.B. durch Personen aus der systemischen (Organisations-) Beratung. 

    Methoden

    Die SWOT-Analyse ist ein strategisches Instrument, das oft in der Unternehmens- und Organisationsentwicklung verwendet wird, um Stärken (Strengths), Schwächen (Weaknesses), Chancen (Opportunities) und Gefahren (Threats) zu identifizieren. Sie ermöglicht es, eine umfassende Übersicht über die internen und externen Faktoren zu erhalten, die eine Organisation beeinflussen können.

    Im Kontext einer Schulleitung könnte die SWOT-Analyse folgendermaßen genutzt werden:

      1. Stärken (Strengths):
        • Identifikation von herausragenden Merkmalen der Schule, wie qualifizierte Lehrer, gute Schüler-Lehrer-Verhältnisse, moderne Ausstattung, erfolgreiche Programme oder besondere Lehrmethoden.
        • Nutzung dieser Stärken zur Positionierung der Schule und zur Bewerbung gegenüber Eltern, Schülern und der Gemeinschaft.
      2. Schwächen (Weaknesses):
        • Erkennung von Schwachstellen in der Schule, beispielsweise mangelnde Ressourcen, veraltete Technologie, ineffiziente Verwaltungsprozesse oder Qualitätsprobleme.
        • Entwicklung von Maßnahmenplänen zur Verbesserung der Schwächen und Steigerung der Effizienz.
      3. Chancen (Opportunities):
        • Identifikation externer Möglichkeiten, die sich der Schule bieten könnten, wie Partnerschaften mit Unternehmen, Fördermittel, innovative Lehransätze oder neue Bildungsrichtlinien.
        • Entwicklung von Strategien zur Nutzung dieser Chancen, um die Qualität der Bildungseinrichtung zu verbessern.
      4. Gefahren (Threats):
        • Analyse externer Risiken, die die Schule betreffen könnten, wie sinkende Schülerzahlen, Budgetkürzungen, Wettbewerb mit anderen Schulen oder gesetzliche Veränderungen.
        • Entwicklung von Notfallplänen und langfristigen Strategien zur Minimierung von Risiken.

    Die Schulleitung kann die Ergebnisse der SWOT-Analyse verwenden, um fundierte Entscheidungen zu treffen, Ressourcen effektiv zu nutzen und langfristige Ziele zu setzen. Darüber hinaus ermöglicht die Analyse einen proaktiven Ansatz zur Bewältigung von Herausforderungen und zur Maximierung von Chancen für die Schule. Es ist wichtig, dass die SWOT-Analyse regelmäßig aktualisiert wird, um Änderungen im schulischen Umfeld zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass die Strategien aktuell und relevant bleiben.

    Design Thinking eignet sich für den Unterricht, weil es einen strukturierten Ansatz zur Generierung und Entwicklung von Ideen bietet. Es kann dazu beitragen, den Unterricht kreativer und ansprechender zu gestalten und den Lernenden beizubringen, wie man Probleme auf systematische und kollaborative Weise löst. Es kann auch dazu beitragen, Fähigkeiten wie Empathie, Kreativität, kritisches Denken und Problemlösung zu entwickeln, die in vielen Lebensbereichen nützlich sein können.

    Design Thinking ist eine kreative Problemlösungsmethode, die ursprünglich aus dem Designbereich stammt, aber inzwischen in verschiedenen Bereichen, einschließlich Bildung, erfolgreich angewendet wird. Es ist ein prozessorientierter Ansatz, der darauf abzielt, innovative Lösungen für komplexe Probleme zu finden. Im schulischen Kontext kann eine Schulleitung Design Thinking nutzen, um Herausforderungen zu identifizieren, innovative Bildungskonzepte zu entwickeln und die Zusammenarbeit im Schulbereich zu fördern. Hier sind einige Schritte und Prinzipien des Design Thinking, die auf die Schulleitung angewendet werden können:

      1. Empathie (Empathy):
        • Verstehen Sie die Bedürfnisse, Herausforderungen und Perspektiven aller Beteiligten im schulischen Umfeld, einschließlich Schüler, Lehrer, Eltern und Verwaltung.
        • Führen Sie Interviews, Beobachtungen und Gespräche durch, um tiefgehende Einblicke in die Bedürfnisse der Schulgemeinschaft zu gewinnen.
      2. Definition (Define):
        • Identifizieren Sie klare und präzise Problembereiche oder Herausforderungen im schulischen Umfeld, die angegangen werden müssen.
        • Formulieren Sie diese Herausforderungen als Herausforderungen und Probleme, die gelöst werden können.
      3. Ideenfindung (Ideation):
        • Ermutigen Sie kreative Ideen und Lösungsvorschläge von verschiedenen Stakeholdern.
        • Nutzen Sie Brainstorming- und Kreativitätstechniken, um eine breite Palette von Ideen zu generieren.
      4. Prototypentwicklung (Prototyping):
        • Entwickeln Sie prototypische Modelle oder Simulationen von neuen Ideen oder Lösungsansätzen.
        • Testen Sie diese Prototypen, um zu sehen, wie sie im schulischen Umfeld funktionieren und wie sie von den Beteiligten angenommen werden.
      5. Testen (Testing):
        • Sammeln Sie Feedback von Lehrern, Schülern und anderen Stakeholdern zu den prototypischen Lösungen.
        • Überarbeiten Sie die Lösungen basierend auf dem Feedback und den gewonnenen Erkenntnissen.

    Schulleitungen können Design Thinking nutzen, um innovative Unterrichtsmodelle, pädagogische Ansätze oder Maßnahmen zur Schulverbesserung zu entwickeln. Durch den Fokus auf Empathie wird sichergestellt, dass die Bedürfnisse der Schüler und anderer Beteiligter im Mittelpunkt stehen. Der iterative Prozess des Design Thinkings ermöglicht es, Lösungen zu testen und zu verbessern, bevor sie breit implementiert werden. Dies fördert eine kollaborative Kultur und trägt dazu bei, dass die Schule sich kontinuierlich an verändernde Anforderungen anpassen kann.

    Die vorliegende Ergebnisbroschüre fasst die Ergebnisse der 22 World Café-Tische des Zukunftsworkshops „Hochschulen in der digitalen Welt“ zusammen, soll einerseits zum weiteren Informationsaustausch beitragen und andererseits die Grundlage für den weiteren Dialogprozess bilden. Für den weiteren Austausch werden wir auf die detaillierten und umfangreichen Ergebnisse der Tische zurückgreifen, die in dieser Broschüre nur beispielhaft dargestellt werden können.

    World Café ist eine kollaborative Lernmethode, die darauf abzielt, eine offene und kreative Umgebung zu schaffen, in der die Teilnehmer Ideen und Perspektiven austauschen und gemeinsam lernen können. Die Methode beginnt damit, dass die Teilnehmer in einem Stuhlkreis Platz nehmen und ein Moderator das zu diskutierende Thema vorstellt und eine oder zwei offene Schlüsselfragen stellt. Die Teilnehmer diskutieren dann in Kleingruppen und wechseln nach einer bestimmten Zeit in andere Gruppen, um ihre Ideen und Perspektiven auszutauschen und zu erweitern. Die Methode wird bisher eher in der Aus- und Weiterbildung eingesetzt, eignet sich meiner Meinung nach aber auch für den schulischen Kontext, sowohl im Unterricht als auch in der Projektarbeit.

    World Café ist eine dialogorientierte Methode, die darauf abzielt, kollektives Wissen zu nutzen und gemeinsames Lernen zu fördern. Diese Methode wurde entwickelt, um informelle, aber gezielte Gespräche in einer entspannten und kreativen Umgebung zu fördern. Hier sind die Grundprinzipien des World Café und wie eine Schulleitung dies nutzen kann:

      1. Aufbau einer Dialogkultur:
        • World Café fördert einen informellen und offenen Dialog. Schulleitungen können diese Methode nutzen, um eine Kultur des offenen Austauschs und der Zusammenarbeit in der Schulgemeinschaft zu schaffen.
      2. Schaffung von Dialogräumen:
        • Der World Café-Prozess beinhaltet die Schaffung von “Cafés” oder Tischen, an denen kleine Gruppen von Menschen zusammenkommen, um spezifische Fragen zu diskutieren.
        • Die Schulleitung kann solche Dialogräume nutzen, um bestimmte Themen oder Herausforderungen in der Schule zu besprechen, sei es im Zusammenhang mit der pädagogischen Ausrichtung, der Schulorganisation oder anderen wichtigen Aspekten.
      3. Förderung des Wissenstransfers:
        • World Café ermöglicht den Teilnehmern, Ideen und Perspektiven zu teilen, wodurch ein breites Spektrum an Wissen und Erfahrung entsteht.
        • Die Schulleitung kann dies nutzen, um den Wissenstransfer zwischen Lehrern, Eltern, Schülern und anderen Stakeholdern zu fördern.
      4. Kollaboratives Lernen:
        • World Café fördert das gemeinsame Lernen und die gemeinsame Gestaltung von Lösungen.
        • Schulleitungen können diese Methode einsetzen, um kollaborative Prozesse in Gang zu setzen, sei es bei der Entwicklung neuer Schulrichtlinien, der Verbesserung von Lehrmethoden oder anderen strategischen Entscheidungen.
      5. Ergebnissicherung und Maßnahmenplanung:
        • Nach den Gesprächen an den verschiedenen “Café-Tischen” kommen die Teilnehmer zusammen, um die wichtigsten Erkenntnisse zu teilen.
        • Die Schulleitung kann diese Erkenntnisse nutzen, um konkrete Maßnahmen zu planen und sicherzustellen, dass die im Dialog entwickelten Ideen in die Praxis umgesetzt werden.

    World Café ist also eine Methode, die den Fokus auf partizipative und kollektive Entscheidungsfindung legt. Die Schulleitung kann dies als Werkzeug verwenden, um eine gemeinschaftsorientierte Schulkultur zu fördern, Innovationen voranzutreiben und wichtige strategische Fragen in einem offenen und inklusiven Rahmen zu behandeln.

    Wo wollt ihr als Schulgemeinschaft eigentlich hin? Eine Antwort auf diese Frage entwickelt ihr gemeinsam in diesem Visionsworkshop. 

    In diesem Kurs

      • visualisiert ihr eure Gegenwart und Zukunft
      • tauscht ihr euch über eure Visionen aus
      • legt ihr konkrete Aufgabenpakete fest, um an der Realisierung der Vision z arbeiten

    Dabei werdet ihr Stück für Stück begleitet. Dieser Kurs ist für alle offen, die an ihrer Vision arbeiten möchten. Es ist zu empfehlen, den Kurs als Gruppe zu absolvieren, aber auch Einzelpersonen können ihn durchführen und ihn danach mit ihrer Schulgemeinschaft wiederholen.

    Jede*r von euch benötigt ein A3 Papier, außerdem solltet ihr bunte Stifte bereitlegen. Viel Spaß bei der Visualisierung eurer Vision!

    Methoden für eine erfolgreiche Schulprogrammarbeit

    Ein Schulprogramm ist ein schriftliches Dokument, in dem eine Schule ihr Leitbild konkretisiert und die mittel- und langfristigen Schwerpunkte ihrer Qualitätsentwicklung festlegt. Es dient als Orientierungshilfe im Schulentwicklungsprozess und hat für die Schulgemeinschaft verbindlichen Charakter. Alle an Schule Beteiligten (Schulleitung, Kollegium, Eltern, Schüler, externe Partner) bündeln im Rahmen der Erarbeitung des Schulprogramms ihre Kräfte und geben ihrem Handeln vor dem Hintergrund der konkreten Bedingungen der Bildungseinrichtung eine systematische und transparente Leitlinie und Arbeitsgrundlage. Häufig wird das Schulprogramm mit dem Schulprofil verwechselt. Das Schulprofil ist das, was Schulangehörige, aber auch Außenstehende als das Besondere der jeweiligen Schule wahrnehmen, z. B. MINT-Schule, Musikschule, Sportschule. Es entwickelt sich aus den besonderen Bedingungen der einzelnen Schule (Aktivitäten, Umfeld, Personal und Ausstattung) und listet keine Schwerpunkte der schulischen Arbeit für die nächsten ein bis drei Jahre auf. Diese werden in einem konkreten Schul(arbeits)programm festgelegt.

    Ein Schulprogramm ist somit ein strukturierendes Verfahren sowohl auf der Ebene der Unterrichtsentwicklung als auch auf der Ebene der Schulentwicklung, das Transparenz schafft und das Eintreten der gewünschten Wirkungen überprüfen hilft (Feedback/Evaluation). Eine Überprüfung gelingt besonders gut, wenn die Ziele SMART definiert werden (s. u. PDCA-Modell).

    Im Sinne einer systematischen Schulentwicklung ist es wünschenswert, dass ein Entwicklungsvorhaben den gesamten Zyklus mit seinen Phasen durchläuft. Sollen neue Schulentwicklungsvorhaben identifiziert werden, empfiehlt sich eine breit angelegte Bestandsaufnahme auf der Grundlage der an der Schule vorhandenen Daten und Dokumente (z. B. Ergebnisse interner Evaluationen, Bericht der Schulinspektion, Teamprotokolle, Rückmeldebögen zum Unterricht, Konzepte, Schulprogramm). Im Mittelpunkt stehen die Fragen „Wo stehen wir?“ und „Wo besteht Handlungsbedarf?“. Aus der Auswertung der Ergebnisse der Bestandsaufnahme werden in einem nächsten Schritt Entwicklungsschwerpunkte entwickelt und priorisiert (vgl. Phase „Datenauswertung und Entwicklungsschwerpunkte“ im Qualitätszyklus).

    Für eine Umsetzung empfiehlt sich

    Personalentwicklung (Literaturempfehlung)

    Digital unterstütztes Lehren und Lernen stellt neue Anforderungen an Lehrkräfte. Um zukunftsfähige und individuelle Lehr-Lernsettings für Schülerinnen und Schüler zu gestalten, müssen sie die dafür notwendigen Kompetenzen erwerben. Schulleitungen als zentrale Akteure tragen dabei eine besondere Verantwortung für die Gestaltung der Personalentwicklung. Auf der Grundlage von qualitativen Dokumentenanalysen, der Auswertung aktueller Studien, Länderabfragen und Expert*inneninterviews leiten die Autor*innen eines Impulspapiers des Forum Bildung Digitalisierung u.a. folgende zentrale Handlungsempfehlungen ab:

    • Die digitalisierungsbezogene Personalentwicklung sollte einen integrativen und systematischen Ansatz verfolgen.
    • Für eine erfolgreiche digitale Schulentwicklung sollten alle beteiligten Akteure stärker kooperieren und die Gestaltung des digitalen Wandels in der Schule als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begreifen, die einer umfassenden Steuerung bedarf.

    Hier ist meine Empfehlung eine Themenseite des Deutschen Schulportals: Studie „Kooperation führt zu wesentlicher Entlastung“

    Abschließend dieses Interview mit Volker Arntz, dem Schulleiter einer Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg, die eine digitale Lernwelt entwickelt hat und konsequent auf individualisierte Lernprozesse setzt. Mit Erfolg: Es gibt keine Schulabbrecher mehr, Vergleichsarbeiten liegen vor dem Landesdurchschnitt und der Gesamtschnitt bei der letzten Mittleren Reife lag bei 2,2.

    Wie man mit einer digitalen Lernumgebung erfolgreich Lernprozesse individualisiert.

    Evaluation (2)

    Die Evaluation der Schulprogrammarbeit ist ein wichtiger Prozess für die Schulleitung, um sicherzustellen, dass die schulischen Ziele erreicht werden und um mögliche Verbesserungsbereiche zu identifizieren. Hier sind einige Gründe, warum eine Schulleitung ihre Schulprogrammarbeit evaluieren sollte:

    1. Zielüberprüfung: Die Evaluierung ermöglicht es, zu überprüfen, ob die im Schulprogramm festgelegten Ziele und Visionen erreicht wurden. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Ressourcen effektiv genutzt wurden, um die definierten Bildungsziele zu erreichen.
    2. Qualitätskontrolle: Durch die Evaluation kann die Schulleitung die Qualität der schulischen Prozesse, Programme und Aktivitäten überprüfen. Dies beinhaltet sowohl den Unterricht als auch andere schulische Aktivitäten, um sicherzustellen, dass sie den Standards entsprechen.
    3. Feedback für Verbesserungen: Eine regelmäßige Evaluation liefert wertvolles Feedback, das dazu genutzt werden kann, Verbesserungen vorzunehmen. Schwächen und Herausforderungen können identifiziert werden, und es können gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um diese zu überwinden.
    4. Anpassung an Veränderungen: Schulen sind dynamische Organisationen, und Veränderungen in der Bildungslandschaft, Lehrplänen oder gesellschaftlichen Erwartungen erfordern eine kontinuierliche Anpassung. Die Evaluation hilft, die Flexibilität des Schulprogramms sicherzustellen und es an aktuelle Bedürfnisse anzupassen.
    5. Effiziente Ressourcennutzung: Eine Evaluierung hilft dabei, die Effizienz der Ressourcennutzung zu überprüfen. Dies kann dazu beitragen, sicherzustellen, dass Budgets effektiv eingesetzt werden und dass die Schule ihre finanziellen Mittel optimal nutzt.
    6. Erfüllung von Qualitätsstandards: In vielen Bildungssystemen sind bestimmte Qualitätsstandards vorgegeben. Die Evaluierung der Schulprogrammarbeit hilft sicherzustellen, dass die Schule diesen Standards entspricht und mögliche Bereiche der Nichtübereinstimmung identifiziert.
    7. Stakeholder-Einbindung: Die Evaluierung ermöglicht es, die Meinungen und Feedbacks der verschiedenen Interessengruppen (Stakeholder) wie Lehrer, Schüler, Eltern und die lokale Gemeinschaft einzubeziehen. Dies trägt zu einer partizipativen Entscheidungsfindung und einem gemeinsamen Verständnis der schulischen Ziele bei.

    Insgesamt trägt die Evaluierung der Schulprogrammarbeit dazu bei, die Qualität der Bildung zu verbessern, die Effektivität der schulischen Prozesse zu optimieren und sicherzustellen, dass die Schule ihre Mission und Vision erfolgreich umsetzt.

    Instrumente

    Die Auswahl von Evaluationsinstrumenten hängt stark von den spezifischen Zielen und dem Kontext der technologiegestützten Unterrichtssituation ab. Hier sind einige gängige Evaluationsinstrumente:

    1. Umfragen und Fragebögen: Erstellen Sie Umfragen und Fragebögen, die verschiedene Aspekte des technologiegestützten Unterrichts abdecken und von Lehrkräften, Schülern und Eltern ausgefüllt werden können. Berücksichtigen Sie dabei eine Vielfalt von Perspektiven und Anforderungen. Fragen können sich auf die Benutzerfreundlichkeit von Technologien, die Wirkung auf das Lernen und die Zufriedenheit mit den eingesetzten Tools konzentrieren.
    2. Unterrichtsbeobachtung: Führen Sie mit Hilfe einer im Jahrgangsteam organiserten Unterrichtshospitation Beobachtungen im Klassenzimmer durch, um zu bewerten, wie effektiv die Lehrer Technologien nutzen und wie die Schüler darauf reagieren. Dies kann qualitative Einblicke in den Unterrichtsprozess bieten.
    3. Portfolios: Lassen Sie Schüler digitale Portfolios erstellen, um ihre Arbeiten und Fortschritte im technologiegestützten Unterricht zu dokumentieren. Dies ermöglicht eine individuelle Bewertung und Reflexion über den eigenen Lernweg.
    4. Feedbackrunden und Diskussionen: Organisieren Sie regelmäßige Feedbackrunden oder Diskussionen im Lehrerteam, um Erfahrungen, Herausforderungen und bewährte Praktiken im Zusammenhang mit der Technologieintegration zu teilen. Dies fördert den Austausch von Kenntnissen und die gemeinsame Problemlösung.
    5. Selbstreflexion und Schulungsevaluation: Bitten Sie Lehrer, sich selbst zu evaluieren und ihre eigenen Fähigkeiten im Umgang mit Technologien zu reflektieren. Dies kann als Grundlage für zielgerichtete Schulungen und Weiterbildungen dienen.
    6. Technologie-Infrastrukturbewertung: Prüfen Sie die technische Infrastruktur der Schule, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen der eingesetzten Technologien entspricht. Dies beinhaltet die Verfügbarkeit von Computern, Netzwerkstabilität und Zugang zu erforderlicher Software.
    7. Partizipation von Eltern: Integrieren Sie Eltern in den Evaluationsprozess, indem Sie deren Perspektiven durch Umfragen oder informelle Gespräche einholen. Dies kann dazu beitragen, eine ganzheitliche Sicht auf die Auswirkungen des technologiegestützten Unterrichts zu erhalten.

    Auf Schulebene:

    1. Breitere Umfragen und Fragebögen: Erstellen Sie Umfragen und Fragebögen, die verschiedene Aspekte des technologiegestützten Unterrichts abdecken und von Lehrkräften, Schülern und Eltern ausgefüllt werden können. Berücksichtigen Sie dabei eine Vielfalt von Perspektiven und Anforderungen.
    2. Workshops und Schulungen: Organisieren Sie Workshops und Schulungen für Lehrkräfte, um ihre Fähigkeiten im Umgang mit Technologien zu verbessern. Nach den Schulungen können Sie Feedback über die Nützlichkeit und Wirksamkeit der Schulungen sammeln, um die zukünftige Weiterbildung zu optimieren.
    3. Fachgruppenspezifische Bewertungen: Falls Ihre Schule Fachgruppen hat, können Sie spezifische Evaluationsinstrumente für verschiedene Fächer oder Unterrichtsniveaus entwickeln. Dies ermöglicht eine genauere Analyse der Auswirkungen von Technologie in unterschiedlichen Kontexten.
    4. Lehrerinterviews: Führen Sie Interviews mit Lehrkräften, um tiefergehende Einblicke in ihre Erfahrungen mit technologiegestütztem Unterricht zu erhalten. Dies könnte als qualitative Ergänzung zu quantitativen Umfragen dienen.
    5. Eltern-Workshops und Informationsveranstaltungen: Organisieren Sie Workshops oder Informationsveranstaltungen für Eltern, um ihnen die Möglichkeit zu geben, mehr über die eingesetzten Technologien und deren Einfluss auf den Lernprozess ihrer Kinder zu erfahren. Sammeln Sie Feedback und Anregungen für die künftige Gestaltung des technologiegestützten Unterrichts.
    6. Schülerbeteiligung: Integrieren Sie Schüler aktiv in den Evaluationsprozess, beispielsweise durch Schülerbefragungen, Fokusgruppen oder Projektarbeiten, um ihre Perspektiven und Bedürfnisse zu berücksichtigen.
    7. Technologie-Infrastrukturanalyse: Eine umfassende Analyse der technischen Infrastruktur der gesamten Schule wird wichtiger, wenn viele Lehrkräfte und Schüler involviert sind. Überprüfen Sie die Kapazität des Netzwerks, die Verfügbarkeit von Geräten und den allgemeinen technischen Support.
    8. Arbeitsgruppen und Ausschüsse: Bilden Sie Arbeitsgruppen oder Ausschüsse, die sich speziell mit der technologiegestützten Unterrichtsevaluation befassen. Diese Gruppen können regelmäßig zusammenkommen, um Fortschritte zu überprüfen und Empfehlungen auszusprechen.

    Durch die Einbeziehung von vielen Lehrkräften, Eltern und Schülerinnen und Schülern wird die Vielfalt der Meinungen und Bedürfnisse berücksichtigt, was zu einer umfassenderen und repräsentativeren Evaluation führen kann. Es ist wichtig, klar zu kommunizieren, warum die Evaluation durchgeführt wird, und die Beteiligten in den Prozess einzubeziehen, um ihre aktive Zusammenarbeit zu gewährleisten. Die Kombination mehrerer dieser Instrumente bietet oft die umfassendsten Einsichten.

    Befragungen können natürlich auch in Papierform durchgeführt werden. Effizienter scheint jedoch der Einsatz digitaler Hilfsmittel. Man unterscheidet zwei technische Varianten von Online-Befragungen:

    Lokale Installation (eher selten)

    Der „Markt“ ist unübersichtlich. Nach welchen Kriterien sollte man auswählen? Ich würde in erster Linie nach Landeslösungen suchen, da diese sind in der Regel mit einem Service und Support durch (nachgeordnete) Landesinstitute verbunden sind. Als Lehrer in NRW würde ich z.B. Edkimo wählen, als Lehrer in BW  minnit oder  Limesurvey. Ansonsten bleibt nur: Wer suchet, der findet… Wenn man die Kolleginnen und Kollegen in den sozialen Medien (Fediverse, BlueSky, Insta, …) nach Empfehlungen fragt, bekommt man viele Rückmeldungen. Allerdings ohne qualitative Bewertung (das kann man von den Kurznachrichten auch nicht erwarten oder verlangen…). Dies habe ich in den folgenden Folien versucht.

    Image by rawpixel.com on Freepik

    Linzer Diagnosebogen zur Klassenführung (LDK)

    Der Linzer Fragebogen zu Klassenführung” (LDK) ist ein Fragebogen zum Führungshandeln von Lehrkräften. Er ist aus Forschungen zur Klassenführung und aus praktischen Erfahrungen in der Lehrerbildung hervorgegangen. Der LDK ist für Lehramtsstudierende und Lehrer/innen gedacht, die sich Klarheit über ihr pädagogisches Handeln sowie dessen Rahmenbedingungen und Auswirkungen verschaffen möchten, um ihr Handeln weiter zu entwickeln. Der LDK eignet sich auch als Forschungsinstrument.

    • Der Dienst ist kostenlos.
    • Kein eigener Webserver nötig.
    • zahlreiche Einsatzmöglichkeiten
    • viele Fragenbogenitems stehen zur Verfügung
    • ausgereiftes und bewährtes Evaluationstool
    • Die Auswahl der Fragen ist nicht veränderbar.
    • Es können keine eigene Fragen gestellt werden.

    SEP-Klassik

    Das klassische Selbstevaluationsportal (SEP-Klassik) bietet Lehrkräften, dem Leitungspersonal an Schulen sowie Haupt- und Fachseminarleitungen die Möglichkeit, Instrumente zur Selbstevaluation online zu nutzen und dadurch schnell und unkompliziert eine Rückmeldung zu zahlreichen Facetten des eigenen Handeln zu erfahren. Berlin und Brandeburg erhalten Unterstützung durch das das Institut für Schulqualität (ISQ).
    • Der Dienst ist kostenlos.
    • Kein eigener Webserver nötig.
    • zahlreiche Einsatzmöglichkeiten
    • viele Fragenbogenitems stehen zur Verfügung
    • ausgereiftes und bewährtes Evaluationstool
    • keine Apps verfügbar

    AMADEUS (Uni Regensburg)

    Mithilfe von AMADEUS (Anonym nutzbare Mobile App zur digitalen Evaluation des Unterrichts durch Schüler:innen) können Lehrkräfte die Qualität ihres Unterrichts einfach, schnell und zuverlässig durch die Schüler:innen der Lerngruppe evaluieren lassen. Die Anwendung wird von der Forschungsgruppe FALKO-PV an der Universität Regensburg bereitgestellt und fortlaufend wissenschaftlich begleitet.
    • Der Dienst ist kostenlos, Schüler*innen benötigen keine Registrierung.
    • Eine Umfrage ist in wenigen Minuten und in drei Schritten erstellt.
    • Einladung erfolgt via QR-Code/Link.
    • Eine App (Android/ iOS) steht zur Verfügung. Die Nutzung ist datenschutzkonform.
    • Vorbildlicher Abschluss der Umfrage: Eine Mail enthält einen Link zum Abruf der Ergebnisse, inkl. der Option, die Umfrage zu beenden und zu löschen.
    • Evaluationsinstrument entspricht den aktuellsten wissenschaftlichen Standards und basiert auf fundierte Forschungsbefunde
    • Bei der Einrichtung der Umfrage ist der CAPTCHA-String i. d. R. leseunfreundlich.
    • Zeitraumwahl tricky: Dann möglich, wenn der Haken bei Evaluation sofort starten (24 Stunden verfügbar) abgewählt wurde.
    • Antwortmöglichkeit „teils, teils“ lässt sich schlecht auswerten
    • Manche Items nicht eindeutig, z. B. „Über bestimmte Themen empfinde ich anders, nachdem wir im Unterricht darüber gesprochen haben.“ Kognitiv, emotional, …?
    • Keine Eingriffsmöglichkeit in Auswahl und Ergänzung von Items.
    • Rückmeldeformat „Freier Text“ fehlt, etwa verbunden mit einer abschließenden Frage: „Und was gibt es sonst noch zu dem Unterricht der Lehrkraft zu sagen?“

    Grafstat

    Grafstat ist eines der ältesten im Schulbereich bekannten Befragungsprogramme. Es wird gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung. Für Bildungseinrichtungen ist es kostenlos. Die Bedieneroberfläche verdeutlicht noch die Herkunft, sie folgt nicht dem Windows-Standard mit aufklappbaren Menüs. Die einzelnen Aktionen werden durch Klick auf die Buttons aufgerufen. An diese Bedienung muss man sich erst gewöhnen, jedoch findet man sich nach der Eingewöhnungszeit oder nach einer kurzen Anleitung durch einen Kundigen in den Grundfunktionen schnell zurecht.
    • Der Dienst ist kostenlos.
    • Kein eigener Webserver nötig.
    • zahlreiche Einsatzmöglichkeiten
    • Druckvorlage kann aus dem Programm schnell erzeugt werden (falls Internet ausfällt bzw. nicht vorhanden)
    • wegen HTML – Seitenstruktur vielfältige Möglichkeiten, den Seitenaufbau selbst zu gestalten
    • Daten können durch Gruppieren verdichtet und durch Filter eingeschränkt werden. Unterschiedliche Diagramme können selbständig gestaltet werden.
    • Es stehen keine vorgefertigten Fragebogen zur Verfügung.
    • Auswertung: Wenig intutiver Ablauf beim Abruf der Daten
    • Benutzeroberfläche nicht mehr zeitgemäß
    • keine Apps verfügbar
  • Informationsseite des Anbieters, Handbuch des Anbieters (aus 2008)
  • Youtube Channel des Anbieters
  • Video-Tutorial von Herrn Lockermann
  • Anleitung desLF-Portals (Baden Württemberg)
  • Forschen mit Grafstat, ein redaktioneller Artikel des bpb.de
  • Einsatzbeschreibung von Grafstat im Rahmen einer Selbstevaluation (Landesprogramm Bildung und Gesundheit NRW): Grafstat Hinweise in den grün hinterlegten Textboxen
  • Limesurvey

    LimeSurvey™ ist eine Software, mit deren Hilfe Web-Umfragen durchgeführt werden können. In einigen Ländern (Baden Württemberg, Sachsen) und Städten (München) werden die Erstellung von Web-Umfragen dadurch erleichtert, dass die Software auf eigenen Servern gemäß DSGVO datenschutzkonform läuft. Schulseitig werden zur Nutzung von LimeSurvey™ folgendes benötigt:

    • ein Computer (z. B. Windows-PC, Mac oder Tablet) mit Internetanschluss
    • ein beliebiger, moderner Web-Browser
    • eine E-Mail-Adresse, um über eine E-Mail eine Einladung zugestellt zu bekommen.
    • Die Software ist kostenfrei (Open Source)
    • Community unterstützt zeitnah
    • zahlreiche Einsatzmöglichkeiten
    • Export für individuelle Aufbereitung der daten
    • Ergebnisabruf direkt möglich
    • Import externer Fragebögen (sofern im LS-Format)
    • Benutzerführung gewöhnungsbedürftig
    • Update häufig nötig und umständlich (kompletter Upload per ftp-Server). Sehr nützliches Tool “comfortupdate” ist kostenpflichtig und recht teuer (100€ / Jahr).
    • Unterstützung der Landesinstitute nur auf das Notwendigste beschränkt (Einrichtung der Schule), (in der Regel) kein Support bei individuellen Fragestellungen

    Wenn Sie neugierig sind, wie das Interface von LimeSurvey aussieht und sich bedienen lässt, können Sie auch zunächst mit der Demoversion spielen

    Kostenpflichtige Tools

    • ist in manchen Ländern kostenfrei,
    • verfügt über übersichtliche Einführungen/Handbücher zum Einsatz von Feedback- und Evaluationsverfahren,
    • Anbieter (Gründer) ist Lehrer in Berlin.

    -> Zum Anbieter

    Das Tool ist sehr zu empfehlen, da es wissenschaftlich begründet ist und technischen Support anbietet. Darüber hinaus besticht der Onlineauftritt mit

    • einer Bibliothek (z. B. Auszüge aus  PÄDAGOGIK – Publikationen, © Verlagsgruppe Beltz, Hans-Günter Rolff (Hrsg.): Handbuch Unterrichtsentwicklung. © Beltz Verlag u.v.m.)
    • Praxisberichten aus Schulen mit unterschiedlichen Schwerpunkten
    • einem in SElbstpublikationen deutlich wahrnehmbaren pädagogischen Verständnis, die Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt des Lehrkräftehandels zu setzen

    -> Zum Anbieter

    Das Tool ist sehr zu empfehlen, da es wissenschaftlich begründet ist und technischen Support anbietet. Die Kosten sind im Vergleich zu den beiden anderen hier vorgestellten Wettbewerbern deutlich niedriger. Es ist keine Verschlüsselung (https) implementiert.

    -> Zum Anbieter

    Weitere Empfehlungen aus #twitterlehrerzimmer (ohne eigene Testerfahrungen)

    Uneingeschränkt empfehlenswert ist das Tool SEP-Klassik auf der kostenfreien Seite. Die kostenpflichtigen Tools zeichnen sich durch einen umfangreichen Support und im Falle von IQESonline durch die Verfügbarkeit zahlreicher Materialien zur Schul- und Unterrichtsentwicklung aus.

    Bei einer Marktrecherche empfehlen sich folgende Kriterien:

    • Das Tool sollte webbasiert sein und weder flash- noch javabasiert sein
    • Mit dem Tool müssen sich Fragebögen online erstellen, beantworten und automatisch auswerten lassen. Fragebögen-Vorlagen müssen kopiert und verändert werden können.
    • Das Tool muss leicht zu bedienen sein.
    • Wenn Apps angeboten werden, müssen sie leicht zu installieren sein und über ein adaptives Design für Smartphone- Nutzung verfügen.
    • Der Anbieter weist eine DSGVO konforme Implementation nach, um die Schulgemeinde (Schulleitung, Eltern, Schülerinnen und Schüler) eine entsprechende Sicherheit zu geben

    Ich empfehle auf pädagogischen Tagen / Konferenzen mögliche Testkandidaten auf mehrere Personen zu verteilen. Zu Beginn ist festzulegen, nach welchen Kriterien bewertet werden soll. Wir haben 2016 in unserer Abteilung eine Softwareanalyse durchgeführt. Dabei haben wir ein Pflichtenheft aufgestellt und die Tools intern von Zweierteams evaluieren lassen. In Ergänzung dazu haben wir die Anbieter um eine Eigeneinschätzung gebeten. Am Ende stand IQESonline als kostenpflichtiges Produkt und LimeSurvey als „kostenfreies“ Produkt auf den ersten Plätzen. Die Anführungszeichen sind berechtigt: Denn im Unterschied zum kommerziellen Produkt muss das Land personell den Service und Support sicherstellen und das geht in der Regel zulasten der Unterrichtsversorgung, da Lehrkräfte mit Entlastungsstunden freigestellt werden.

    Eine weitere Empfehlung ist die Suche nach (Schul)Beratung. Es gibt in vielen Bundesländern entsprechend geschultes Personal, das Unterstützung anbietet. Ich selbst habe in einem hessischen Beratungssystem gearbeitet. Wir haben den Schulen externe Evaluationen angeboten, zu vielerlei Fragestellungen. Dabei sind u. a. auch Fragebögen zur Unterrichtsqualität (inkl. Anleitung) entstanden.

     

    Zusammenfassung und Ausblick

    Schulentwicklung hin zu kompetenzorientiertem Unterricht und hybriden Lernräumen ist eine komplexe, aber notwendige Aufgabe. Eine engagierte Schulleitung, die das Kollegium aktiv einbindet, eine gezielte Personal- und Organisationsentwicklung vorantreibt und eine offene Kommunikationskultur pflegt, legt den Grundstein für eine zukunftsorientierte Schule, die ihre Schüler optimal auf die Anforderungen der modernen Welt vorbereitet.

    1. Schulentwicklung als kontinuierlicher Prozess: Schulentwicklung ist kein isolierter Akt, sondern ein fortlaufender Prozess, der die Schule ständig an die sich verändernden Anforderungen der Gesellschaft anpasst. Die Schulleitung sollte diesen Prozess als Chance begreifen, die Lehr-Lernumgebung kontinuierlich zu verbessern und die Schule als lernende Organisation zu etablieren.
    1. Klare Vision und Ziele setzen: Eine erfolgreiche Schulentwicklung beginnt mit einer klaren Vision. Die Schulleitung muss gemeinsam mit dem Kollegium eine klare Vorstellung davon entwickeln, wohin die Schule sich bewegen möchte. Ziele sollten dabei realistisch, aber ambitioniert sein und den Fokus auf Kompetenzorientierung sowie die Integration von hybriden Lernräumen legen.
    1. Partizipation der Lehrkräfte fördern: Die Lehrkräfte sind Schlüsselakteure in der Umsetzung von Veränderungen. Schulleitungen sollten sicherstellen, dass sie von Anfang an in den Entwicklungsprozess eingebunden werden. Dies kann durch regelmäßige Meetings, Workshops und partizipative Entscheidungsfindung geschehen. Die Akzeptanz der Lehrkräfte ist entscheidend für den Erfolg jeglicher Veränderung.
    1. Personalentwicklung gezielt fördern: Schulentwicklung erfordert oft eine Anpassung der Kompetenzen der Lehrkräfte. Die Schulleitung sollte gezielte Fortbildungen anbieten, die auf die Anforderungen der neuen Lehr-Lernkonzepte eingehen. Hierbei können auch externe Experten und Ressourcen genutzt werden, um das Wissen und die Fähigkeiten der Lehrkräfte zu erweitern.
    1. Organisationsstrukturen anpassen: Eine zeitgemäße Schulentwicklung erfordert möglicherweise auch Anpassungen in den Organisationsstrukturen. Dies kann die Einführung von Arbeitsgruppen, die sich speziell mit der Implementierung neuer Lehrmethoden und Technologien befassen, oder die Schaffung von Anreizsystemen für innovative Unterrichtsmodelle beinhalten.
    1. Hybride Lernräume ermöglichen: In einer Welt, die von Technologie geprägt ist, ist die Integration von hybriden Lernräumen unerlässlich. Die Schulleitung sollte die nötige Infrastruktur schaffen, Lehrmittel digitalisieren und sicherstellen, dass die Lehrkräfte in der Anwendung neuer Technologien geschult sind. Dies eröffnet den Schülern vielfältige Lernmöglichkeiten und fördert ihre Medienkompetenz.
    1. Kommunikation und Feedbackkultur stärken: Eine offene Kommunikation und eine positive Feedbackkultur sind entscheidend für den Erfolg von Schulentwicklungsmaßnahmen. Die Schulleitung sollte regelmäßig mit dem Kollegium kommunizieren, den Fortschritt transparent machen und Feedback einholen. Dies schafft Vertrauen und motiviert die Lehrkräfte, aktiv an der Umsetzung neuer Konzepte teilzunehmen.

    Auf meiner Plattform gibt es eine Themenseite Leitbild mit Informationen zur professionellen Umsetzung, inkl. einer Vielzahl von Literaturhinweisen.

    Abschließend wieder eine Reflexionsfrage:

    Reflexionsfragen:

    Schulentwicklung steht und fällt (…) mit den drei Hʼs: Haltung, Haltung und Haltung. Veränderung beginnt bei uns selbst. Angesichts Digitalisierung und Inklusion benötigt Schule einen nie dagewesenen Wandel, um Kindern und Jugendlichen schon heute zukunftsweisenden Unterricht zu ermöglichen. Einen Unterricht, der sie gestaltungskompetent macht, um die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft zu bewältigen. Das Wissen von gestern ist in einer digitalen Welt mit einer sich rasant entwickelnden künstlichen Intelligenz wenig wert. Junge Menschen brauchen Veränderungskompetenz, digitale Skills und ethisch-moralische Wertvorstellungen, um aktuelle und zukünftige Krisen und Herausforderungen zu bewältigen. Das funktioniert aber nicht mit Lernen im Gleichschritt, mit Reproduktionswissen von gestern, nicht in Klassenräumen aus den 70er-Jahren und nicht in einem 45-Minuten-Takt, der 1911 beschlossen wurde. [1]Jan Vedder: VERÄNDERUNG BEGINNT BEI UNS SELBST. Lehrkräfte sind die tragende Säule der Schulentwicklung. In: mobile.schule Magazin (04.23), S. 32

    • Welche Veränderung würden Sie gerne in Ihrem Unterricht, in Ihrer Schule angehen? Was erhoffen Sie sich von dieser Veränderung?
    • Wie würden Sie versuchen, diese Ideen umzusetzen? Wie würden Sie die Umsetzung später überprüfen?

    Jan Vedder fordert zu Beginn der Schlussreflexion (s.o.):

    Haltung, Haltung, Haltung.

    Im abschließenden fünften Teil gehe ich auf einen Aspekt ein, der mich während meiner gesamten aktiven Zeit in Schule und Wissenschaft beschäftigt hat: Die drei F’s

    Fortbildung, Fortbildung, Fortbildung.

    … stay tuned …

     

     

    Disclaimer: Einzelne Abschnitte dieses Textes wurden mit der Unterstützung von ChatGPT geschrieben

    Wenn Sie einen fragegeleiteten Gedankenaustausch wünschen: Ich biete zum Jahreswechsel einen digitalen Gedankenaustausch an. Melden Sie sich gerne schon jetzt per E-Mail an.

     

    Bildnachweis: Gerd Altmann @pixabay

    References

    References
    1 Jan Vedder: VERÄNDERUNG BEGINNT BEI UNS SELBST. Lehrkräfte sind die tragende Säule der Schulentwicklung. In: mobile.schule Magazin (04.23), S. 32