Abseits der Pandemie sind in den Sommerferien eine Reihe von Veröffentlichungen entstanden, die sich intensiv mit dem Thema Lernkultur unter verschiedenen Gesichtspunkten auseinandersetzen. Besonders bemerkenswert: Mehr und mehr wird unter Open Access publiziert. Sicher auch ein Verdienst der BMBF Administration, Fördergelder (aka Steuergelder) nur dann zu bewilligen, wenn die Materialien auch kostenfrei online gestellt werden.
Die Hygienebedingungen ließen einen Besuch der (Uni-)Bibliotheken in den letzten Monaten nur eingeschränkt zu. Schön, dass zunehmend das Netzwerk Twitter genutzt wird, um auf Publikationen aufmerksam zu machen. In meiner Schlussbemerkung stelle ich daher einige Blogartikel vor, die sich mit dem Nutzungspotenzial von Twitter beschäftigen. Doch der Reihe nach: zunächst einige
Nachträge zu hybride Lernsettings
Bevor ich auf die kuratierten Literaturlisten komme, noch einige Ergänzungen zu meinem letzten Beitrag, Hybride Lernsettings – wie führe ich die ein:
- Zum Thema Lernsetting:
- Axel Krommer (@mediendidaktik_) hat ein Erklärvideo zur sogenannten didaktischen Schieberegel erstellt. Damit der Kontext deutlich wird, hier der Link zu seinem dazugehörigen Blogbeitrag, der das Video eingebettet enthält.
- Seit 2008 veröffentlicht das mmb Institut (@mmb_institut) regelmäßig eine Übersicht über die verschiedenen digitalen Lernformen und Lernwerkzeuge unter dem Titel „Vielfalt der Lernformen“. Sie dient einer groben Einordnung der unterschiedlichen E-Learning-Tools nach dem Grad des Selbstlernens vs. kollaborativen Lernens und nach dem Grad ihrer Lernorganisation (formell/informell). Über die Jahre hinweg zeigt die Übersicht auch, welche Lernformen neu hinzugekommen sind und wie sich ihre Funktionen verändern. Das Institut stellt in einem Blogbeitrag eine aktualisierte Variante vor.
- Eine empfehlenswerte Übersicht gebende Materialsammlung von Unterrichtsideen, Apps & Tools kommt aus Sachsen-Anhalt (@MBSachsenAnhalt): Digitale Medien und Werkzeuge nutzen – Aus der Praxis für die Praxis
- Auch Niedersachsen bietet eine Themenseite an: Werkzeuge und Methoden
- Zum Thema Fortbildung:
- Die Plattform WirLernenOnline (@wirlernenonline) hat Materialien und Erläuterungen zur einfachen Gestaltung einer Mikrofortbildung bereitgestellt, mit dem Ziel
- praktisch ausprobieren,
- voneinander und miteinander lernen,
- freie Bildung verbreiten.
- Weitere Konzepte zu Mikrofortbildungsveranstaltungen: Jan Vedder (@vedducation): Unterrichtsentwicklung im eigenen Kollegium und Forum Bildung (@ForumBilDig): Praxisleitfaden
- Die Plattform WirLernenOnline (@wirlernenonline) hat Materialien und Erläuterungen zur einfachen Gestaltung einer Mikrofortbildung bereitgestellt, mit dem Ziel
- Zum Thema Prüfungsformate
- Björn Nölte (@Noelte030) hat in einem Newsletter neben sieben Vorschlägen einer Differenzierten Leistungsbewertung noch eine Reihe weiterer Materialien identifiziert bzw. vorgestellt.
Kuratierte Liste, Teil 1: E-Book
Das linke E-Book stammt von der Firma Apple. Natürlich sind die dort vorgestellten Tools auf der Apple (iPad)- Welt zu Hause. Dennoch lassen sich die Ideen auch in der Android und/ oder Win10 und/ oder Chrome Szene umsetzen, nur eben mit anderen Tools. Gleichwohl sind die im Buch beschriebenen Ideen sicher inspirierend für den einen oder anderen Projekt(wochen)ansatz.
Die rechte Broschüre stammt vom BMBF und stellt in verständlicher Form Nutzungsrechte bei der Erstellung von Materialien im und für den Unterricht vor. Sie ist auf die aktuelle Rechtssprechung abgestimmt und stellt keinen Bezug zu möglichen Verträgen her. So erlaubt eine Vereinbarung zwischen KMK und Schulbuchverlage durchaus eine auf 15 % begrenzte Digitalisierung von Schulbuchseiten. Der Vertrag kann auslaufen und dann gelten wieder die Bestimmungen aus dem Urhebergesetz (0 %).
Und noch ein E-Book: Nachtrag aus der OER-Szene
OER scheint sich – auch ohne BMBF Unterstützung – zu lohnen, wie Nele Hirsch (@eBildungslabor) in einem Tweet berichtet:
Der Verlag an der Ruhr hat mit mir das Experiment gestartet, mein Buch 'Unterricht digital' als #OERde herauszugeben. Gerade bekomme ich die Mail, dass es sich 'absolut überragend verkauft' 🙂
👉 OER = bessere Verbreitung, gute Bildung für alle und auch mögliches Geschäftsmodell— Nele Hirsch (@eBildungslabor) July 16, 2020
Toll, dass der Verlag sich auf dieses Experiment eingelassen hat. Wer Näheres zu dem Buch wissen will: Hier geht es zu einer Buchrezension und hier zu einer von Herbert Hertramp (@_DigitalWriter_) erstellten PDF-Datei.
Kuratierte Liste, Teil 2: Buchempfehlungen
Ich bin mal wieder in der Hochschulszene unterwegs gewesen.
- Mareike Thumel, Rudolf Kammerl, Thomas Irion(@thomas_irion) (Hrsg.): Digitale Bildung im Grundschulalter
In diesem Sammelband werden Perspektiven aus unterschiedlichen Fachdisziplinen und Bildungsbereichen zum Themenbereich „Digitale Grundbildung“ zusammengeführt. Zum Aufwachsen in der mediatisierten Gesellschaft werden aktuelle Aspekte der Sozialisationsforschung und der Entwicklungspsychologie vorgestellt. Für die Schule werden die Rolle der informatischen Bildung und der Medienbildung aus erziehungswissenschaftlicher, schulpädagogischer und fachdidaktischer Perspektive diskutiert und aktuelle Konzepte präsentiert. Neue Formen und Inhalte der außerschulischen Medienarbeit mit Kindern werden vorgestellt und es wird den Konsequenzen für die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften und außerschulischen Pädagoginnen und Pädagogen nachgegangen.1
Der Sammelband mag an die Grundschulszene gerichtet sein, gleichwohl lohnt sich auch für die Kolleginnen und Kollegen der weiterführenden Schulen ein Blick. Besonders beeindruckend der Teil IV mit den vielen praktischen Hinweisen. Schon toll, was digitale Bildung im Infomatik- und Sportunterricht möglich macht, sofern man regelmäßige Reflexionsphasen über das Für und Wider einbaut, wie die Autorinnen und Autoren an vielen Stellen deutlich machen.
Der Begriff „Digitalisierung“ ist in aller Munde und häufig werden vor allem Anforderungen formuliert, die „digitale Transformation“ in allen Bereichen der Gesellschaft mitzugestalten. In diesem Zusammenhang wird insbesondere von Hochschulen als Forschungs- und Bildungsinstitutionen erwartet, diesen Wandel aktiv mitzugestalten.
Der Begriff „Digitalisierung“ erscheint einerseits als Heilsversprechen, andererseits ruft er auch Skepsis und Ängste hervor. Zugleich fällt auf, dass „Digitalisierung“ selten konkret definiert wird – vielmehr wird meist unhinterfragt vorausgesetzt, es gäbe einen Konsens, was im jeweiligen Kontext damit gemeint ist. Daher erscheint es besonders interessant, einschlägige Narrative im Zusammenhang mit dem Digitalisierungsbegriff offenzulegen und zu diskutieren sowie aus einer wissenschaftlichen und praktischen Sicht kritisch zu hinterfragen.
Im Band werden deswegen die Mythen und öffentlichen Vorstellungen rund um Medien und E-Learning in den Blick genommen. Hochschule bietet dazu den wesentlichen Referenzrahmen. Darüber hinaus wird nach Realitäten und Perspektiven in diesem unbestimmten Feld gesucht. In Zusammenhang mit dem Band hat die Fachgesellschaft GMW ganz unterschiedliche Personen und Akteure direkt sowie in einem Call dazu eingeladen, sich an der Diskussion um den Status quo im Bereich der Nutzung und Bedeutung von Medien in der Wissenschaft zu beteiligen. Dieser Band bildet damit sowohl den aktuellen Stand der Diskussion als auch ihre fachlich-inhaltlichen, methodischen und konzeptionellen Facetten ab.2
- Daniel Ulf Ehlers (@uehlers): Future Skills
Der Titel des vor Ihnen liegenden Buches reibt sich. Er nervt! So beginnt der Autor sein Vorwort. Und weiter: Zumindest aus bildungswissenschaflicher Sicht ist die Beschäftigung mit dem Thema Future Skills zunächst ein Paradoxon. Skills, eigentlich also Fähigkeiten und Kompetenzen, sind schon per se auf die Bewältigung zukünftiger Herausforderung gerichtet. Wieso also solch einen Zukunftsbegriff noch mal mit dem Zusatz „Future“ imprägnieren? (…) Derzeit entstehen überall auf der Welt Future Skill Initiativen, auf die im Buch noch im Detail eingegangen wird. Sektorale, für Schulen oder Hochschulen, nationale (bspw. Future Skills Canada) und internationale, etwa von der OECD, der EU oder dem World Economic Forum. Alles Ansätze, die sich damit auseinandersetzen, die gewandelten gesellschaftlichen Bedingungen für Arbeit, Bildung und Leben zu reflektieren und wichtige Future Skills zu analysieren. Viele dieser Konzepte setzen Schwerpunkte dabei auf die Frage, welche Fähigkeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer digitalisierten Welt brauchen.(…)
Das Buch erarbeitet ein Modell, welches beschreibt, welche Strukturen und Wandlungsprozesse Future Skills zugrunde liegen und arbeitet drei Grundkomponenten heraus, die für die Handlungsfähigkeit in zukünftig hoch emergenten Kontexten eine wichtige Rolle spielen. Das so entstehende Triple Helix-Modell ist in der Lage, die für Future Skills wichtigen Bereiche abzubilden und ist insofern erklärungsmächtiger, als die bislang zu diesem Thema vorgelegten einfachen Listen.
„Future Skills – Zukunft des Lernens – Zukunft der Hochschulen“ ist das erste Buch zum Thema Future Skills, ist zugleich die erste empirische Arbeit bildungswissenschaflicher Ausrichtung zum Thema und umfasst nicht nur die Frage nach Future Skills für den Arbeitsmarkt, sondern auch nach Future Skills für grundsätzliche Handlungsfähigkeit.
Das Buch eignet sich meines Erachtens auch als Anregung/ Blaupause für Veränderungen unseres Schulsystems unterrichtlich wie organisatorisch. Besonders angetan bin ich von dem Kapitel A.3 Future Skills (= Kompetenzen) für die Welt von morgen und C3.2 Vier Szenarien für die Hochschule der Zukunft. Hier war ich mehrfach versucht, Hochschule mit Schule zu ersetzen. Das Buch kann sich vor allem dann als Hilfe erweisen, wenn eine Schule eine Leitbildentwicklung vorbereitet. Das Buch ist Teil des Projekts NextSkills Initiative, das sich nicht nur auf die Kompetenzen bezieht, die Studierende in der zukünftigen Arbeitswelt brauchen werden. Es geht auch darum, wie sich die Hochschulen an den stetigen Wandel anpassen müssen.
- Annika Wilmers, Carolin Anda, Carolin Keller, Marc Rittberger (Hrsg.): Bildung im digitalen Wandel
Für die Vorbereitung von zukünftigen Lehrkräften auf das Unterrichten mit digitalen Medien sind Lehrende in Lehramtsstudiengängen und Mentorinnen und Mentoren in Schulen von großer Bedeutung. Wer wissen möchte, was die internationale Forschung zu diesen Akteuren herausgefunden hat, sollte einen Blick in ein soeben erschienenes Review werfen: Neben Kompetenzen werden die Bedeutung individueller Einflussfaktoren und die institutionelle Unterstützung von Lehrerausbildenden im Kontext der Digitalisierung thematisiert. Folgende Themenschwerpunkte werden behandelt:
- Reviews zur Bildung im digitalen Wandel: Eine Einführung in Kontext und Methodik
- Digitalisierung in der frühen Bildung – Der Umgang mit digitalen Medien im Spannungsfeld zwischen Schutzraum und Schlüsselkompetenz
- Unterrichtspraktiken, Erfahrungen und Einstellungen von Lehrpersonen zu digitalen Medien in der Schule
- Lehrerausbildende als Akteure für die Digitalisierung in der Lehrerbildung: Ein Review
- Digitale Medien in der Berufsbildung – Eine Herausforderung für Lehrkräfte und Ausbildungspersonal?
- Die Implikationen der Digitalisierung für das Lehrpersonal in der Erwachsenen- und Weiterbildung – Ein Review ausgewählter empirischer Ergebnisse und weiterer theoriebildender Literatur
Für das Review wurden nach einer systematischen Literaturrecherche 15 Studien ausgewählt und zusammengefasst.
Kuratierte Liste, Teil 3: Dissertationen
Robin Schmidt (@_robinschmidt): ICT-Professionalisierung und ICT-Beliefs
Unter dem Untertitel Professionalisierung angehender Lehrpersonen in der digitalen Transformation und ihre berufsbezogenen Überzeugungen über digitale Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) geht es um die leitenden Überzeugungen zur digitalen Zukunft der Schule der nächsten Generation Lehrpersonen. Und wie Lehrpersonenbildung sich daher verändern müsste. Seine wichtigsten Ergebnisse:
- ICT-Beliefs angehender Lehrpersonen spiegeln nicht die lebensweltliche Diversität und Ubiquität von ICT. ICT erscheint weiterhin als etwas Neues, das in der Schule ‘Einzug halten’ wird.
- ICT-Beliefs angehender Lehrpersonen sind sehr differenziert und werden mit vielfältigen pädagogischen und gesellschaftlichen Argumenten zum Ausdruck gebracht. Beliefs-Bashing ist nicht angebracht.
- Wenn man nicht nur nach spontanen Meinungen fragt, sondern zusammen entwerfen lässt, dann wird über Tools, Unterricht mit ICT, pädagogische Innovationen durch ICT u. künftige Formen der Anwesenheit gesprochen u. pädagogisch, ökonomisch, gesellschaftlich u. politisch argumentiert.
- Angehende Lehrpersonen sind durchaus überzeugt, dass ICT den Unterricht verändern kann – in vier Formen:
- Instrumentelles Verständnis von ICT
- funktionales Verständnis von ICT
- komplementierendes Verständnis von ICT
- substituierendes Verständnis von ICT
- Angehende Lehrpersonen sind überzeugt, auch im Zuge der digitalen Transformation selbst die zentralen Akteure bei der Gestaltung von Lerngelegenheiten zu sein.
Peter Arnold: Digitalisierung und Lehrkräftefortbildung
Der Einsatz digitaler und interaktiver Medien in der Schule bringt neue Möglichkeiten des Lernens, Lehrens und Arbeitens mit sich. Dies fordert Lehrkräften in Hinsicht auf den schnelllebigen, digitalen Wandel ein fortwährendes Lernen in der Berufswelt ab. Ausgehend von Theorien und Erkenntnissen rund um das Lernen und Lehren mit digitalen und interaktiven Medien nähert sich dieses Werk empirisch dem Ziel, bestehende Formen der Fortbildung von Lehrkräften bedarfsgerecht um die Vermittlung konzeptioneller, didaktischer und praktischer Kompetenzen im Umgang mit digitalen und interaktiven Medien zu erweitern. Hierzu werden Fortbildungsformate analysiert und in Bezug auf ihre Zielorientierung, Virtualisierung und Interaktion verortet. Eine konkrete Fallstudie “Interaktive Medien in der Schule” zeigt den gleichnamigen phasenübergreifenden Zertifikatskurs für (bereits) Lehrende und (noch) Studierende des Lehramts. Die Evaluationsergebnisse und die im Kurs aufgetretenen Herausforderungen führten zu einem breit angelegten verallgemeinernden empirischen Design zur Exploration und Analyse von Gelingensbedingungen von Fortbildungsveranstaltungen und -strukturen für Lehrkräfte. Das Werk präsentiert neben empirisch gesicherten Gelingensbedingungen der Lehrkräftefortbildung zum Einsatz digitaler und interaktiver Medien in der Schule ein Modell zur Verortung von Fortbildungsveranstaltungen (MoVe-FoBi). Spezielle und allgemeine Handlungsempfehlungen zeigen dabei Wege zum (Re-)Design erfolgversprechender und progressiver Lehrkräftefortbildung.3
Karl Peböck: #relichat – informelles Lernen mit Twitter
Der #relichat ist der wöchentlich stattfindende Twitter-Chat zur Religionspädagogik. (…) Von 2017 bis zum Sommer 2020 fanden 89 #relichats statt, an denen sich etwa 220 Personen aus dem deutschsprachigen Raum aktiv beteiligt haben. Die vorliegende Dissertation untersucht das Projekt #relichat hermeneutisch und evaluiert die Erfahrungen der Teilnehmer*innen am #relichat als informelles Fortbildungsformat. (…)
Als Ergebnis lässt sich zusammenfassen:
- Lernen in und mit dem #relichat ist konstruktivistisches, informelles, selbstorganisiertes und selbstverantwortliches Lernen.
- Es kann als Fortbildung bezeichnet werden, insofern es eine Weiterentwicklung der eigenen religionspädagogischen Praxis bewirken kann.
- Eine besondere Rolle spielen die sozialen Beziehungen in der Community of Practice. Das Medium Twitter gibt die Rahmenbedingungen der Kommunikation vor.
- Aufgrund der Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt #relichat ist davon auszugehen, dass es in Zukunft verstärkt Formen des informellen Lernens in Communities of Practice geben wird, die sich die Möglichkeiten sozialer Kommunikation in digitalen Medien zunutze machen werden. Das gilt für lebenslanges Lernen grundsätzlich, aber auch für Pädagog*innenfortbildung.
- Vernetzung wird als Ressource für Weiterbildung noch bedeutsamer werden. Es werden in Zukunft Dialog und Kommunikation vermehrt in der Öffentlichkeit stattfinden, hierarchische Strukturen werden dadurch ihre gesellschaftliche Legitimation zunehmend verlieren.
Schlussbemerkung
In den letzten Wochen wurden in Blog- und Zeitungsbeiträgen die Twitternetzwerke #twlz, #twitterlz, #twitterlehrerzimmer, #edupnx vorgestellt. Hier eine kleine Auswahl:
- Nadine Emmerich (@nadEmmerich), freie Journalistin, hat einen Übersicht gebenden Blogartikel unter dem Titel Eine bessere Lehrerin – dank Twitter verfasst.
- Bob Blume (@blume_bob), ein hoch aktiver (Netz)Lehrer, hat in ZEIT-Online seinen Blick auf das Netzwerk unter dem Titel Vom Frontalunterricht zum digitalen Lernbegleiter näher vorgestellt.
- Und hier ein Artikel aus Elternsicht und – wie bereits die Autorin (@SeaSabine) empfiehlt – mit Augenzwinkern zu lesen: Willkommen in der digitalen Welt: Twitter und die Lehrer*innen
- Einen Blogartikel über Funktion- und Arbeitsweise kommt von digitale-schule (@DSkompakt): #twitterlehrerzimmer – Warum sollte ICH dabei sein?
- Für Vorbereitungen von Fortbildung lohnt ein Blick in Präsentationsfolien von Joscha Falck sowie in einen Blogbeitrag Lehrpersonen bestimmter Fachschaften auf Twitter finden von Christoph Steiner (via @NKSAMedio)
- Jan Marenbach (@jjjmare), in der Lehrkräfteausbildung (2. Phase) Baden-Württembergs tätig, hat ein (Google)Dokument mit einer Reihe von Twitter-Protagonist*innen zusammengestellt.
- Herbert Hertramph (@_DigitalWriter_), Lehrkräfteausbilder (1. Phase) an der Uni Ulm, pflegt eine Bookmarkliste mit einer Vielzahl von Lehrer*innen-Blogs
Das Deutsche Schulportal (@schulportal) hat ein Interview mit Christian Fischer (@FischerTubingen, Uni Tübingen) geführt, der sich mit der Frage: Wie Weiterbildung über Twitter gelingt beschäftigt hat. Dazu wurden Lehrkräfte in Twitter-Communitys befragt und ihre Tweets ausgewertet. Im Interview mit dem Schulportal erläutert Christian Fischer, der Leiter der Studie, wie Weiterbildung über Twitter und andere soziale Netzwerke funktioniert, welche Vorteile diese Medien gegenüber analogen Formaten haben können und wie sich der Austausch auf Twitter durch die Corona-Krise verändert hat, so Annette Kuhn in ihrer Einführung zum Interview.
Die Twitternetzwerke sind übrigens nicht nur über Hashtags erreichbar. Man kann sich die Tweets aus #twlz, #twitterlz und #twitterlehrerzimmer auch via @Bot_TwLehrerZ in die Timeline spülen lassen.
Wie aus den Ausführungen deutlich wird, kann man das Netzwerk durchaus sehr produktiv nutzen. Es gibt auch immer mal wieder “Störungen”, wie die Lehrerin und Medienberaterin Verena Knoblauch aus Nürnberg in einem Tweet sehr treffend kommentiert:
Irgendwie drehen sich die Grabenkämpfe hier ja im Kreis. 🙈
Analog gegen digital. Windows gegen Apple. Mehrwert gegen zeitgemäße Bildung. Beat gegen Gifs. Philologenverband gegen #twlz.
Und irgendjemand wirft von der Seitenlinie "Pflichtfach Informatik" in den Raum. pic.twitter.com/LpYYJZ7UIg— Verena ¯_(ツ)_/¯ (@VerenaKnoblauch) September 16, 2020
Man sollte sich hiervon nicht abschrecken lassen. Das Positive überwiegt eindeutig!
Das wär’s nun an Lesefutter für kühle Herbst- und Wintertage. Ich hoffe, dass für jede(n) etwas dabei ist. Stay tuned…
Titelbild: Erik Lindstrom @pixabay