Kürzlich haben Schulleitungen gemäß einer Studie des Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie (Umfrage unter 1100 Schulleitungen sowie 50 ergänzende ausführliche Telefonate) Strukturänderungen gefordert. So heißt es u. a.[1]https://www.spiegel.de/panorama/bildung/deutschlands-schulleitungen-halten-stundenplaene-fuer-nicht-mehr-zeitgemaess-a-1f0f63f0-445d-4d57-8bd6-ff9a9d07fece :

Die große Mehrheit der Schulleiterinnen und Schulleiter ist sich darin einig, dass die Bundesrepublik eine »neue Kultur des Lernens« braucht.

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82 Prozent der Schulleitungen sprechen sich dafür aus, die Stundenpläne mit dem althergebrachten Fächerkanon umzukrempeln. Dieser sei »nicht mehr zeitgemäß«, sondern bedürfe einer grundlegenden Überarbeitung. Knapp die Hälfte der Befragten wünscht sich, dass der Fachunterricht thematisch stärker vernetzt wird. Etwa ein Viertel würde einen insgesamt fächerübergreifenden Unterricht bevorzugen. 

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93 Prozent wünschen sich außerdem, dass im Unterricht mehr Lebenskompetenzen vermittelt werden, um Kinder und Jugendliche besser auf das Erwachsensein und die Arbeitswelt vorzubereiten.

Klaus Hurrelmann wird dort zitiert mit: „Wer hätte das gedacht? Die Mehrheit der deutschen Schulleiterinnen und Schulleiter sind Reformer. Sie leugnen nicht, dass es in deutschen Schulen immer noch verkrustete Strukturen gibt, die tief im Alltag verankert sind. Aber genau diese wollen sie überwinden.“

Die o. g. Studie der FiBS Forschungsinstituts findet man übrigens hier in einer Kurz- und Langfassung.

Nicht selten höre und lese ich in den letzten Monaten, man wolle so schnell wie möglich wieder den „alten Zustand“ herstellen. Das ist – auch mit Blick auf die oben genannten Ergebnisse der Schulleitungsumfrage –  keine Option. Gleichwohl benötigt es in den Schulen eine ausführliche Diskussion über die gesammelten Erfahrungen. Und das – die damit verbundene Auseinandersetzung innerhalb des pädagogischen Personals unter Beteiligung der Schülerinnen und Schüler, unter Einbeziehung der Eltern – ist die wahre Herausforderung …

Hier zwei Tweets, die zukünftige Diskussionsverläufe erahnen lassen:

Schule 5.0

 

Ich habe mich mit „meinem“ Verlag auf einen weiteren Band 4 verständigt. Eben weil sich während der letzten beiden Pandemiejahren Fragestellungen rund um eine Schule in der Kultur der Digitalität und den damit verbundenen Fortbildungsformaten in den Vordergrund geschoben haben. Viele Praxisbeispiele stammen von Lehrkräften, die in den sozialen Medien „unterwegs“ sind. Zuweilen überfordern diese Innovatoren die Schulgemeinde. Und doch: Es lohnt, sich mit den Gedanken dieser medienaffinen Lehrenden auseinanderzusetzen. Ich versuche mit dieser Publikation niederschwellig zu agieren. Immer Fort- und Weiterbildung des pädagogischen Personals im Blick. Der eine oder andere Gedanke mag zunächst abwegig erscheinen. Möglicherweise erschließt sich nach einer Erprobung ein Sinn? Darum soll es gehen: Ausprobieren, Experimentieren. Allein oder vernetzt mit anderen Lehrkräften. Fehler machen erlaubt! Es geht um

  • Neue Lehr- und Lernformate im Unterricht
  • Vernetztes Lernen in der Schule
  • Technologie als Chance – ohne die Risiken zu ignorieren

Der neue Praxisband ist während der Pandemie entstanden. Er nimmt die Diskussionen in den sozialen Netzwerken auf und soll als Printmedium vor allem denen Unterstützung bieten, die eine Übersicht über mögliche Fragestellungen rund um eine moderne Schule in der digitalen Welt haben wollen. Stichworte sind hier: Constructive Alignment, Prüfungskultur, Design Thinking, Deeper Learning, u. v. m. Ich stelle dabei Ergebnisse aus der Bildungsforschung vor. Ich habe vielfach den Weg einer “direkten Zitierung” gewählt, zum einen, um Verfälschungen zu vermeiden, zum anderen, um eine unmittelbare (eigene) Auseinandersetzung zu ermöglichen. Ich bin den zahlreichen Wissenschaftler*innen sehr dankbar, dass sie ihre Freigabe zu diesem Ansatz gegeben haben!

In diesem Zusammenhang ist eine diese Veröffentlichung begleitende neue Plattform Schule 5.0 mit den Themenseiten zu

entstanden.

Und, wann immer es im EduTwitter-Netzwerk Tipps und Hinweise zur Praxis, zu erfolgreichen Fortbildungsformaten gibt, werden sie im Magazin veröffentlicht.

Schlussbemerkung

Die Bände 1-3 sind vor dem Coronaausbruch entstanden. Sie zeigen Wege auf, wie man als individuelle Lehrkraft und als Schulgemeinde digitale Medien geeignet integrieren kann. Im Band 1 spreche ich das pädagogische Personal mit Aussagen für einen guten Unterricht – analog und digital – an. Der Band 2 ist eher an Schulleitungen und Steuergruppen adressiert, mit Überlegungen zur Entwicklung eines Medienkonzepts, das dann nach einer Evaluation in das Leitbild, Schulprogramm und Schulcurriculum aufgenommen wird. Der Band 3 greift Aspekte aus den ersten beiden Bänden auf, angereichert und erweitert mit Praxisbeispielen, repräsentiert durch die Stichworte Learningmanagementsysteme (LMS), E-Portfolio, Maker u. v. m.

Diese drei Bände werden begleitet durch die Plattform schule digital. Der Band 4 stellt konkrete Ideen für eine Transformation hin zu einer Schule in einer Kultur der Digitalität vor, verbunden mit der Plattform schule 5.0.

Jede Schule wird individuell ihren eigenen Weg finden und gehen. Ich werde auch in Zukunft gute Praxis veröffentlichen, gerne auch durch Ihre Mithilfe in Form von Hinweisen oder eigenen Praxisbeiträgen. Nutzen Sie dazu gerne das Kontaktformular.

… Stay tuned …