Vor gut zwei Jahren habe ich einen Blogbeitrag iPAD, Surface oder doch Chromebook? verfasst. Viele meiner Aussagen passen noch heute ganz gut zur aktuellen bestehenden Hardwarelandschaft. Nun hat ein neuer „Player“ den Markt betreten: Raspberry PI! Viel werden sagen, das ist doch eher ein Spielzeug als ein ernst zu nehmender Wettbewerber. Ich denke, es kommt auf einen Versuch an …

Und wer es probieren möchte, dem empfehle ich den Leitfaden von Herbert Hertramph. Zum einen, weil einige Inhalte aus Rückmeldungen aus #twlz Lehrkräften zustande gekommen sind, zum anderen, weil dem Autor praxisnahe Rückmeldungen eines 6.- Klässlers zur Verfügung standen:

 

Der Verlag bewirbt das Buch so:

Der Raspberry Pi 400 ist ein minimalistischer „All-in-one“-PC zu einem unschlagbaren Preis. Die gesamte Technik ist in der Tastatur verbaut und die gesamte Software auf einer SD-Karte gespeichert.

Mit diesem Buch erhalten Sie eine einfache und kompakte Einführung für den Einsatz des Raspberry Pi 400 und erfahren alles, was Sie brauchen, um mit dem Betriebssystem, der Arbeitsumgebung und der Software zu arbeiten. Herbert Hertramph zeigt Schritt für Schritt, wie Sie den Raspberry Pi 400 einrichten, um ihn im Alltag, Homeoffice oder für das Homeschooling optimal einzusetzen. Außerdem erhalten Sie jede Menge Tipps und Tricks für Streaming, Fotobearbeitung und vieles mehr.

Alle notwendigen Linux-Grundlagen werden für Ein- und Umsteiger ganz einfach erläutert. Der Autor erklärt die Vorteile des Systems und geht besonders auf Sicherheit und Back-ups ein.

Mit diesem Buch werden Sie die Möglichkeiten des Raspberry Pi 400 voll ausschöpfen und den Mini-PC optimal an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

Neben der Beteiligung von erfahrenen IT-Lehrkräften und eines Schülers gefällt mir darüber hinaus Herberts lockerer Schreibstil und die mit vielen Screenshots ausgestattete Publikation. Sie erleichtern deutlich den Zugang zum Raspberry und laden zu eigenen Tests und Basteleien ein.

Apropos:

 
Der Raspberry Pi® verfügt über eine große Entwickler- und Anwender-Community. Lehrkräfte wie auch Schülerinnen und Schüler finden deshalb in den entsprechenden Foren schnelle und professionelle Hilfe. Microsoft® unterstützt die Weiterentwicklung mit einer Integration in ihr aktuelles Betriebssystem Windows® 10, d. h. man kann die Platine über Windows® 10 und entsprechenden Schnittstellen(z. B. USB) „ansprechen“. Stockinger stellt in einem Beitrag weitere Vorzüge heraus:[1]https://pubshop.bmbwf.gv.at/index.php?rex_media_type=pubshop_download&rex_media_file=632_cda_sonderheftbmb.pdf

Der Raspberry Pi bietet günstige Einstiegsmöglichkeiten in den Educational-Robotics-Bereich. Laufend werden neue Modelle angeboten wie z. B. der ZeroBorg (www.piborg.org/zeroborg), der auch mit dem Rasperry Pi Zero® (dem ersten Modell der Foundation) kompatibel ist. Mit einer H-Brücke für nur wenige Euros können ferngesteuerte Autos aus Pappkarton selbst gebastelt werden (siehe dazu die Anleitungen von Ingmar Stapel (custombuild-robots.com/).

Wie der Autor in einem kurzen Abschnitt anmoderiert, gelingt mit Rasperry Pi® eine skalierte Einführung von Programmiersprachen, z. B. von einer visuellen Programmiersprache Scratch zu einer textbasierten Programmiersprache wie Python.  In der Schweiz wurde dazu speziell für den Unterricht mit TigerJython® (www.tigerjython.ch/) eine Plattform entwickelt, die entsprechende Lehrmittel für einen sinnvollen Einstieg in die Python Programmierung bereitstellt. TigerJython® ist für den Einsatz ab der vierten oder fünften Schulstufe konzipiert.

Für den Raspberry Pi® steht inzwischen eine große Menge an Weiterbildungsmaterial zur Verfügung. Neben zahlreichen Büchern werden eigene Zeitschriften angeboten. The MagPi, das offizielle Pi-Magazin, kann in der digitalen Version kostenlos herunterladen werden und enthält neben grundlegenden Informationen Berichte über teils skurrile Anwendungen, wie z. B. eine automatische Katzenfütterungsanlage. Darüber hinaus lohnt der Besuch des Blogs t3n: Neue Erweiterung verbindet den Bastelrechner mit Lego-Motoren und das dazugehörige HackSpaceMagazine (49), frei zum Download.

Hilfreich vielleicht auch der Praxisbericht: Machen Raspberry Pis Bock? Ich teste 3 Anfänger-Projekte | Selbstexperiment (youtube) …

Und abschließend noch ein Handbuch mit Making Aktivitäten: Programmieren lernen mit dem Raspberry Pi und Minecraft
 

Viele Anregungen, liebe (MINT-)Lehrkräfte, die nur darauf warten, ausprobiert zu werden …

Update (08.05.22): DIGILAB PI400 Videotutorials

… Stay tuned …

Titelbild: Photo by Wonderlane on Unsplash