Auch schon etwas von diesem 🐘 gehört? Nein? Ich bis vor Kurzem auch nicht. Dabei gibt es den in den letzten Tagen so häufig genannten Dienst schon seit sechs Jahren. Und, man glaubt es nicht, die Idee und Umsetzung dieses Netzwerks kommt aus Deutschland. Genauer aus Jena, durch die von Eugen Rochko 2016 gegründete gleichnamige gGmbH. Unter seiner Leitung hat die Firma die Software mit seinem Quelltext unter der GNU Affero General Public License zur Verfügung gestellt.
Was hat es nun mit der OpenSource-Alternative zu Twitter auf sich? Hier einige Links, die den Dienst näher vorstellen:
- Der WDR mit einem kurzen Videoclip
- SZ mit: Das kann die Twitter-Alternative Mastodon
- Wer eher technische Hintergründe erfahren möchte, dem empfehle ich: Ausgezwitschert: Mastodon als dezentrale Alternative zu Twitter oder ganz aktuell ein Beitrag im Videochannel von c’t: Tröt statt Tweet
- Ein Blogbeitrag von Mike Kuketz, einem „Guru“ dieser Szene: Tschüß Twitter! Hallo Fediverse!
Vielleicht geht es Ihnen nun wie mir vor einigen Tagen: Haben!
Die ersten Schritte
Ich habe mich an dem Blogbeitrag von Nele Hirsch orientiert und bin – als #twlz-Aktivist – zunächst ihrer Empfehlung gefolgt, die Instanz bildung.social zu wählen.
Registrieren und dann beginnt die Handarbeit. Denn: Man darf (noch) nicht den Komfort von Twitter & Co. erwarten. Mich hat die Einrichtung an meine damaligen Usenet-Zeiten erinnert. Aber auch das haben wir ja geschafft. Also weiter gehts:
- Recht schnell umgesetzt ist die eigene Profilbeschreibung. Erklärungsbedürftig sind sicher die Tabellenfelder. Sie dienen der weiteren Eigenschreibung, etwa zur Linken mit z. B. Mein Blog, Pronouns, … und zur Rechten mit https://…, he/him, … Die Verifizierungsoption hat sich dagegen mir noch nicht erschlossen …
- Wie nun z. B. Teilnehmer*innen aus dem #twlz suchen? Viele Edutwitter*innen haben in den letzten Tagen ihren Profilnamen mit der sogenannten Fediverse-Adresse gefüttert. Meine heißt z. B. @m_drabe@bildung.social, Neles lautet ebildungslabor@digitalcourage.social. Nele hat zur Suche ein kurzes Video erstellt:
- Bleiben noch Hashtags. Hier empfehle ich zunächst #neuhier und #FediLZ (als das Äquivalent zu #twlz). Bezüglich der Einrichtung hat mich der Tipp von Steffen Voß (@kaffeeringe@social.tchncs.de) weitergebracht. Er schreibt: Im Browser
- 👉 Einstellungen/Aussehen
- 👉 Häkchen bei “Fortgeschrittene Benutzeroberfläche benutzen” – Dann sieht es aus wie bei #Tweetdeck, wenn Du das kennst.
- 👉 Du klickst auf ein Tag
- 👉 Das öffnet sich in der rechten Spalte. Da klickst Du oben auf die “Einstellungen” und dann auf “Anheften”.
- 👉 Das macht das Hashtag in einer neuen Spalte auf. Wenn Du da oben auf die Einstellungen klickst, kannst Du weitere Hashtags hinzufügen.
- Falls Sie auf Twitter unterwegs sind, fragen Sie sich bestimmt, ob man Tweets/Toots crossgepostet bekommt (so nennt man das, wenn Tweets aus Twitter ins Fediverse geschickt werden und vice versa)? Und ja! Einfach das Tool „Mastadon Twitter Crossposter“ aufrufen. Geben Sie sich beiden Diensten zu erkennen, und – da noch nichts eingerichtet ist – bewegen Sie die beiden Schieberegler nach rechts („grün“). Damit werden Tweets und Toots gecrosspostet, nicht jedoch RT, Replies, o. ä. Auch das lässt sich wohl einstellen, entspricht jedoch nicht meinem Workflow. Hier noch einmal eine videografierte Erläuterung:
- Übrigens: Wenn man Probleme mit einer Instanz hat, kann man jederzeit in eine andere Instanz umziehen. Allerdings gehen dann die eigenen Beiträge flöten …
So, und dann kann es erst einmal losgehen.
Wer sich noch weiter reinfuchsen will, dem empfehle ich: Was Du (als Twitterer) über Mastodon wissen solltest. Apropos Edutwitter: Nele Hirsch hat nicht nur „Erste Schritte“ gebloggt, sondern – ganz frisch aus ihrer Bloggerpresse – eine Einladung ausgesprochen: Liebe neugierige, offene und lernende Menschen – kommt ins Fediverse zu Mastodon!
Darüber hinaus eröffnet der Artikel „Lernsachen-trotet-jetzt-mit-mastodon-auf-einem-raspberry-pi-und-du-kannst-mitmachen“ von Thomas Moch einige Perspektiven auch im direkten schulischen Umfeld, z. B.: Im regionalen Netzwerk einen Makerraum aufbauen und sich dabei mit und #fediverse vernetzen …
Meine ersten Erfahrungen, inhaltlich wie kommunikativ sind positiv und machen Lust auf mehr. Ich werde, wie vermutlich viele der neuen Fediverse-Zugänge, Edutwitter nicht aufgeben. Wie Nele bin ich gespannt, ob mit der im Fediverse nicht über Likes/ Retweets gesteuerten Diskussionskultur eine bessere, weil konstruktivere und weniger Empörungs-geleitete Form der Kommunikation gelingt.
Updates im November 2022:
-
Materialsammlung zu Mastodon von @rstockm
-
Mastodon: Die Mythen und Zweifel der Twitter-Community von Mike Kuketz
-
Willkommen ihr Neuen im #Fediverse Video von @S_HenkelDD
- Protokoll Mastodon für Pädagog*innen? von @eBildungslabor
- Tomas Ebinger: Tipps und Tricks
- digitalcourage: kurz&mündig: Fediverse
- @Linkshaender@bildung.social: Wieso bin ich viele auf Mastodon?
- @kaffeeringesocial@tchncs.de: Mastodon Wie verifiziere ich meinen Account?
-
@herrurbach@chaos.socia: Toots in WordPress einfügen
Und hier der Test:
… Stay tuned …
Titelbild: @https://mastodon.social/about