Constructive Alignment
After the initial shock, they saw the relevance of the course to their own teaching. I received the best teacher ratings I’d ever had. Thus was constructive alignment born.1
„In meinem letzten Lehrjahr hatte ich eine Lerngruppe von 82 Lehrkräften, die über die Adaption von Erfahrungen aus der Psychologie bezüglich ihres Unterrichts nachdenken sollten. Plötzlich ging mir auf, wie unsinnig es war, die übliche Prüfung oder Abschlussarbeit zu machen, in der mir meine Studenten erzählten, was ich ihnen über die Anwendung der Psychologie im Unterricht gesagt hatte. Vielmehr sollten sie mir sagen, wie sie selbst die Psychologie, die sie von mir vermittelt bekamen, anwenden konnten – das war das eigentliche beabsichtigte Prüfungsergebnis des Kurses. Ich bat sie also, mir ihre Einschätzungen in einem individuellen Portfolio zu beschreiben. Nach einer ersten Überraschung sahen die Lehrkräfte die Relevanz des Kurses für ihre eigenen Lernprozess. Ich erhielt die besten Lehrerbewertungen, die ich je in meiner gesamten Unizeit erhalten hatte. “2
Das war die Geburtsstunde des Constructive Alignment Konzepts. Für eine erste Einführung hier ein Video der Uni Freiburg:
Wie bereits angedeutet, entstand dieses Lehr- Lernkonzept in der Hochschuldidaktik. Gleichwohl kann es auch in der Schule angewandt werden: Biggs schlägt vor, dass Lernziele, Lehr-/Lernaktivitäten und die Prüfungsform aufeinander abzustimmen. Genau das ist in Zukunft auch bei der Vermittlung digitaler Kompetenzen notwendig. Es ist schon ziemlich schräg, z.B. Aspekte bzw. Umgang mit Office-Pakten in einem handschriftlichen Prüfungsformat abzufragen. Bei der Planung einer Unterrichtsreihe empfiehlt Biggs, zuerst die Lernziele festzulegen: Was sollen die Schülerinnen und Schüler am Ende können, welche Kompetenzen sollen sie entwickeln? Hierbei kann es einerseits um die Wiedergabe von Wissen gehen, oder aber um die Anwendung von Praxis oder vielleicht um die Beurteilung bestimmter Theorien. Dann steht die Frage nach den adäquaten Methoden an, der Lerngruppe Theorie und Praxis zu vermitteln. Geht es also zum Beispiel darum, dass Schülerinnen und Schüler lernen sollen, Fake News zu identifizieren, kann man Schülerinnen und Schüler auffordern, selbst ein Fake News zu erstellen, Kriterien zu recherchieren, wie man Fake News erkennen kann, u.v.m. Am Ende der Unterrichtsreihe sollten sie in der Lage sein, die richtigen Fragen zu stellen, um eine veröffentlichte Nachricht einschätzen zu können. Der dritte Aspekt betrifft das Prüfungsformat: Wie kann ein Test gestaltet sein, in der die Lerngruppe zeigen kann, dass die intendierten Lernziel tatsächlich erreicht wurden?
Gibt es bereits praxisnahe Beispiele?
Ja, und bevor ich zu „meinem“ CA-Modell (Prozessmodell in Verbindung mit Backwards planning) komme, zunächst zu Prof. Nacken, der im Rahmen eines Weiterbildungsangebots dieses Konzept aus der Sicht seines Fachbereichs näher vorgestellt hat. Er ist im Ingenieurwesen “unterwegs”. Man könnte zur Meinung kommen, das ist nur etwas für Naturwissenschaftler. In einem 14 Tage später stattgefundenen Ergänzungsangebot wurde deutlich, dass man hier schnell einem Fehlurteil aufsitzen kann. Vorgestellt wurden Lehrziele, Methoden und Prüfungsformat einer Einheit im Bereich der Kommunikationswissenschaften (Popakademie Baden Württemberg).
Sie finden hier das Weiterbildungsangebot. Das bereit gestellt Video startet zunächst mit allgemeinen Hinweisen. Prof. Nacken selbst kommt ab 8:45 Minuten zu Wort…Besonders hervorzuheben sind seine Ausführungen zur Bloomschen Taxonomie und dessen Revision durch Anderson/Krathwohl. Wer Ergänzungen dazu sucht, findet hier eine Zusammenstellung einiger Hintergrundinformationen.
Weiterführende Links
- Praktischer Leitfaden der TU München
- Praktischer Leitfaden Uni Hohenheim
- Checkliste der Uni Giessen
- PPP der University College London
Eine sehr gute und systematische Einführung der Johns Hopkins Universität (Englisch, 2014). Interessant ist, dass hier vier (!) Komponenten unterschieden werden, d.h. Learning Objectives (Lernziele), Assessments (Prüfungsformen) während Lehrmethoden nochmals differenziert werden in pädagogische Strategie (Teaching Strategy) und Lernaktivität (Learning Activities). Für das Constructive Alignment reichen Learning Objectives/ Learning Outcomes, Learning Activities/ Learning Methods und Assessment/ Evaluation. Sehr gut erklärt sind hier Alignment und Misalignment.
Interessante Umsetzung des Modells:
- Henning Czech, Maja Laumann: Das leitfadengestützte Interview als Impulsgeber für die Curriculumentwicklung
Prozessmodell
Noch nie war ich so nah an meinen Schülern wie jetzt. [1]Bauch, Werner: „Noch nie ich so nah an meinen Schülern wie jetzt!“ Ein Prozessmodell als „Handlungsgerüst“ für die Gestaltung von Lehr-Lernprozessen auf dem Weg zum kompetenzorientierten … Continue reading
Viele Fachschaften denken mit Rückblick auf die temporären Schulschließungen darüber nach, in wie weit Schülerinnen und Schüler individueller unterstützt werden können. Wie kann digital gestützter Unterricht und damit hybrides Lernen gelingen? Wie gestaltet sich ein didaktischer Plan, der niederschwellig genug ist, um alle Lehrkräfte mit ins Boot zu nehmen, auch und gerade diejenigen, die beginnen, sich die digitalen Wege zu erschließen?
Das in allen hessischen Kerncurricula verankerte Prozessmodell wurde mit seiner Einführung durch eine Fortbildungsinitiative begleitet. Auch wenn Werkzeuge aus Digitalien eine eher untergeordnete Rolle spielten, haben sich einige medienaffine Lehrkräfte überlegt, wie diese (analoge) Unterrichtsfolie mit Hilfe digitaler Elemente zu einem kompetenzorientierten und um digitale Elemente erweiterten Lernarrangement genutzt werden kann. Der Lehr-Lernzyklus besteht aus einer mit fünf Handlungsfeldern ausgewiesenen Spirale und zielt darauf ab, Lehrenden und Lernenden bezogen auf einen an Kompetenzen orientierten Unterricht ein Handlungsgerüst zur Verfügung zu stellen. Neue Medien werden Lerngruppen abhängig hinzugezogen, wenn sie dem individuellen Lernprozess dienlich sind.
Das Schaubild stellt, wie die Spirale andeutet, einen Lehr-Lernzyklus dar, der in eine Folge von Lehr-Lernzyklen eingebunden ist, die insgesamt einen langfristigen Kompetenzerwerb ermöglichen sollen. Lehr-Lernzyklen können eine unterschiedliche Dauer haben. Es kann sich zum Beispiel um die Bearbeitung einer Lernaufgabe, um eine fachbezogene Unterrichtseinheit, um ein fächerübergreifendes Projekt oder um die langfristige Entwicklung von Kompetenzen mit wechselndem Inhaltsbezug (etwa beim Aufbau von Argumentationskompetenz) handeln. Im Zentrum des Prozessmodells stehen Lernende und Lehrende, die in fünf Handlungsfeldern aktiv sind und Verantwortung übernehmen. Lernende erwerben Kompetenzen dadurch, dass sie selbst aktiv sind.
Zusammenfassung
Im Zentrum des Prozessmodells stehen Lernende und Lehrende, die in fünf Handlungsfeldern aktiv sind und Verantwortung übernehmen. Lernende erwerben Kompetenzen dadurch, dass sie selbst aktiv sind. Sie brauchen dazu die Unterstützung ihrer Lehrerinnen und Lehrer. Wesentliche Aktivitäten und Verantwortlichkeiten von Lernenden und von Lehrenden sind in den einzelnen Handlungsfeldern aufgeführt.
Entscheidend für das Gelingen der Lehr-Lernprozesse ist, dass die Aktivitäten der Lehrenden und Lernenden immer wieder im Dialog aufeinander abgestimmt werden und so ein gegenseitiges Verständnis für das jeweilige Handeln entsteht. Wie die Forschung zeigt, liegt in wechselseitigem Lernen voneinander ein Schlüssel für erfolgreichen Unterricht. Die Handlungsfelder im Prozessbild geben Orientierung für die Gestaltung von Lehr-Lernprozessen. Beispielsweise ist es für den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler sehr förderlich, wenn Lehrpersonen regelmäßig Informationen zur Lernentwicklung der Lernenden und Rückmeldungen zur Unterrichtsgestaltung einholen, diese für das weitere Vorgehen nutzen und ihrerseits Feedback an die Lernenden geben. Das Handlungsfeld „Orientierung geben und erhalten“ beschreibt also nicht eine „Etappe“ oder eine „Station“ des Lehr-Lernzyklus, sondern eine grundsätzliche Aufgabe, deren Bewältigung auf der Basis einer entsprechenden Haltung von Lehrenden und Lernenden und der notwendigen Kompetenzen gelingen kann.Aus Gründen der besseren Übersicht sind in dem Schaubild die Aktivitäten und Verantwortlichkeiten auf anderen Ebenen des Bildungssystems nicht enthalten. Es liegt nahe, dass Lehrende und Lernende angesichts ihrer vielfältigen Aufgaben im Unterricht eine Unterstützung durch Modelle für langfristige Kompetenzentwicklung, geeignete Instrumente für die Feststellung individueller Lernstände und darauf bezogene Materialien zur Förderung individueller Lernentwicklung benötigen.
Die Handlungsfelder im Prozessbild geben Orientierung für die Gestaltung von Lehr-Lernprozessen. Beispielsweise ist es für den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler sehr förderlich, wenn Lehrpersonen regelmäßig Informationen zur Lernentwicklung der Lernenden und Rückmeldungen zur Unterrichtsgestaltung einholen, diese für das weitere Vorgehen nutzen und ihrerseits Feedback an die Lernenden geben. Das Handlungsfeld „Orientierung geben und erhalten“ beschreibt also nicht eine „Etappe“ oder eine „Station“ des Lehr-Lernzyklus, sondern eine grundsätzliche Aufgabe, deren Bewältigung auf der Basis einer entsprechenden Haltung von Lehrenden und Lernenden und der notwendigen Kompetenzen gelingen kann.
Aus Gründen der besseren Übersicht sind in dem Schaubild die Aktivitäten und Verantwortlichkeiten auf anderen Ebenen des Bildungssystems nicht enthalten. Es liegt nahe, dass Lehrende und Lernende angesichts ihrer vielfältigen Aufgaben im Unterricht eine Unterstützung durch Modelle für langfristige Kompetenzentwicklung, geeignete Instrumente für die Feststellung individueller Lernstände und darauf bezogene Materialien zur Förderung individueller Lernentwicklung benötigen.
Erweiterte Didaktik: Fächerübergreifende Curricula entwickeln
Der Schweizer Pädagoge Philippe Wampfler definiert Digitale Didaktik als ein Lehr- Lernszenario,
- in der Schülerinnen und Schüler individuell Wissen erwerben können,
- in dem Lernende sich mit anderen austauschen und zusammenarbeiten können und
- das »Makerspace« ermöglicht: Im Unterricht entsteht etwas, was einen Nutzen hat.
und verbindet sie mit drei Dimensionen digitalen Unterrichts: Digitale Lernumgebung, Mehrperspektivität der Fachinhalte, Produkterstellung inkl. Prozessreflexion.
Um diesen Ansprüchen/ Ansätzen gerecht zu werden, benötigt es einen schulinterne Auseinandersetzung über das Curriculum. Eine hohe Hürde, ja, gleichwohl für Schülerinnen und Schüler sehr berufsbegleitend (siehe Einführungskapitel).
1. Phase: Lernen vorbereiten und initiieren
Aus Lehrerinnen- und Lehrersicht ist
- ein Bezug zu Kern- und Schulcurriculum bzw. Lehrplänen herzustellen,
- die Lernausgangslage zu bestimmen,
- eine Transparenz der Kompetenzerwartungen herzustellen und
- eine kognitive Aktivierung sicherzustellen.
Dabei stehen folgende Fragen im Mittelpunkt:
- Warum ist es wichtig, den Kenntnisstand vor dem Unterricht zu erfassen?
- Wie können wir Schülerinnen und Schüler mit anregenden Unterrichtseinstiegen besser auf das Lernen vorbereiten?
- Wie lassen sich Kontrastierungen nutzen, um Unterrichtsinhalte lernwirksamer zu vermitteln?
- Wie kann mit geistigen Werkzeugen die Übertragung des Gelernten auf neue Situationen unterstützt werden?
- Welche Aufträge eignen sich zur Vertiefung des Wissens?
- Wie können wir die Lernenden darin unterstützen, Fehlvorstellungen zu bemerken und zu ersetzen?
Aus Schülerinnen- und Schülersicht: Ich weiß und kann schon etwas. Ich habe eine Vorstellung davon, was wir vorhaben. Ich stelle Fragen und entwickle Ideen.
Hilfreiche Werkzeuge aus Digitalien: Text- und Bildverarbeitungsprogramme, Mindmap, Padlet. Lernstände ermittlen (Tutory Arbeitsblatt).
2. Phase: Lernwege eröffnen und gestalten
Aus Lehrerinnen- und Lehrersicht:
- Situierung
- Anforderungssituationen (Lernaufgaben)
- Anknüpfung und Vernetzung
- Konstruktion und Instruktion
- Dokumentation der Lernwege
Aus Schülerinnen- und Schülersicht:
Ich arbeite alleine und mit anderen. Ich habe Ziele und erhalte Unterstützung. Ich nutze mein Können und lerne Neues. Ich sammle und zeige Spuren meiner Arbeit.
Hilfreiche Werkzeuge aus Digitalien: Text- und Bildverarbeitungsprogramme, Mindmap, Padlet. Plus: flipped classroom, Lernpfade, Quizze
3. Phase: Orientierung geben und erhalten
Aus Lehrerinnen- und Lehrersicht:
- Lernstandsfeststellung (formativ: beurteilend, orientierend, unbewertet)
- Selbst- und Mitschülereinschätzung
- Feedback: Lerngespräche
- Stärkung und Ermutigung
Aus Schülerinnen- und Schülersicht:
Ich weiß, was ich schon kann und woran ich noch arbeiten muss. Ich bekomme Rückmeldung und Beratung. Ich setze mir neue Ziele.
Hilfreiche Werkzeuge aus Digitalien: Text- und Bildverarbeitungsprogramme, Feedbacktools
4. Phase: Kompetenzen stärken und erweitern
Aus Lehrerinnen- und Lehrersicht:
- Differenzierte Anforderungssituationen: Übung, Vertiefung, Anwendung und Transfer
Aus Schülerinnen- und Schülersicht:
Ich arbeite auf meine Ziele hin und erhalte dabei Unterstützung. Ich nutze mein Wissen und Können – auch in für mich neuen Situationen. Ich erprobe und festige, was ich gelernt habe.
Hilfreiche Werkzeuge aus Digitalien: Digitale Plattform mit Aufgaben- und Lösungsmanagement, Blog, Wiki.
5. Phase: Lernen bilanzieren und reflektieren
Aus Lehrerinnen- und Lehrersicht:
- Anforderungssituationen (Leistungsaufgaben)
- Leistungsfeststellung (summativ: bezogen auf Kompetenzniveaus, i. d. R. bewertet)
- Reflexion
- Perspektiven
Aus Schülerinnen- und Schülersicht:
Ich weiß, welche Ziele ich erreicht habe und wo ich stehe. Ich halte fest, was ich mir vornehme. Ich bringe meine Vorschläge für die Weiterarbeit ein.
Hilfreiche Werkzeuge aus Digitalien: Blog, Digitale Plattform mit individuellen Förder- und Forderplänen
Backwards Planning
Backwards Planning ist ein Unterrichtsmodell, bei dem die Lehrperson den Lernprozess über die Ziele der Lerneinheit organisiert, d. h. dabei Schritte identifiziert, die zu diesen Zielen führen. Diese Schritte werden dann in eine Lernsequenz geordnet und der Unterricht wird so aufgebaut, dass die Schülerinnen und Schüler Schritt für Schritt zu den Zielen führt.
Das folgende Video stellt das Lerndesign näher vor: [2]https://www.lernende-schulen.at/mod/book/tool/print/index.php?id=1461
Backwards planning ist also
- ein Planungsmodell für die inhaltliche Entwicklung des Unterrichts.
- Es folgt dem Prinzip „vom Ende her“ denken, einem Kennzeichen wirksamen Unterrichts (vgl. Hattie).
- Es orientiert sich an Kompetenzerwerb (Transfer = in der Lage, eigenständig in neuen Situationen zu handeln).
Diese Methode bietet einen 3-stufigen-Ansatz für das Festlegen von Aktivitäten bei der Planung. Bei der Überprüfung (dem Assessment) ist darauf zu achten, das geeignete Instrument einzusetzen. Nicht immer kommt dafür eine Klassenarbeit, eine Klausur in Frage). Es bieten sich eine Vielzahl von Feedbackverfahren an.
Bei backwards planning handelt es sich um ein Planungsraster und nicht um eine Lernmethode, wie das folgende Schaubild illustriert [3]https://schule-in-der-digitalen-welt.de/wp-content/uploads/pdf/SCH%C3%9CLER-ZENTRIERT-UNTERRICHTEN-MIT-LERNPLATTFORM_Auszug.pdf, S. 3:
Eine vielleicht nicht ganz so intuitive, dafür aber bewährte Methode. Bisherige Forschungsergebnisse hierzu sind vielversprechend: Es wird ein optimism bias umgangen, also die (Fehl-)Vorstellung, dass alles bestimmt reibungslos abläuft und die eingeplante Zeit gewiss ausreicht. Auch ist beim Rückwärtsplanen die Gefahr von übersehenen Schwierigkeiten, das Vergessen von einzelnen Aufgaben unwahrscheinlicher. Laut Prof.’in Veronika Job (Motivationspsychologie, Uni Wien) seien Personen, die backward planning betreiben, motivierter und gestärkter darin, das Ziel tatsächlich zu erreichen. Diese sogenannte self-efficacy, also die eigene Selbstwirksamkeitserwartung, sei beim Rückwärtsplanen höher. [4]https://www.swr.de/wissen/backward-planning-ziele-erreichen-durch-rueckwaertsplanen-100.html.
Zugegeben, die Angst vor einer Deadline (Klassenarbeit, Klausur) kann Probleme auslösen. Das oben vorgestellte Prozessmodell trägt diesem Umstand Rechung, in dem die 4. Phase (Kompetenzen stärken und erweitern) entsprechend großzügig angelegt ist. Ich habe der in meinem Unterricht bis zu zwei – drei Wochen Lernzeit eingeräumt. Gerade hier konnten sich die Lernenden auf ihre eigenen (ja zu Beginn der Unterrichtseinheit mitgeteilten und damit bekannten) Ziele konzentrieren und die Lehrkraft auf Fragen/ Probleme individuell eingehen.
Übrigens kommt der Begriff der Deadline nicht von ungefähr. Das Planungsmodell entstand aus der Entwicklung von Prognosemodellen für längerfristige Zusammenhänge in der Sozioökonomie und der Ressourcenpolitik und wurde von der Bildungsforschung in den letzten 20 Jahren mehr und mehr für den Unterricht angepasst.
Die hier vorgestellten Ideen haben sich bereits in der Unterrichtspraxis bewährt. Übrigens, Jennifer Gonzales (Pädagogin, USA) hat sich ebenfalls mit dem Backwards Design auseinandergesetzt. Wie immer mit einem individuellen Blick auf ihre Unterrichtserfahrung: Backward Design: The Basics. Wer sich intensiv mit diesem Modell auseinandersetzen möchte, dem empfehle ich ein (sehr umfassenden) Mooc aus Österreich: Flipped Learning – Rückwärtiges Lerndesign
Footnotes
References
↑1 | Bauch, Werner: „Noch nie ich so nah an meinen Schülern wie jetzt!“ Ein Prozessmodell als „Handlungsgerüst“ für die Gestaltung von Lehr-Lernprozessen auf dem Weg zum kompetenzorientierten Unterricht. In: Höhle, Gerhard: Was sind gute Lehrerinnen und Lehrer? Theorie und Praxis der Schulpädagogik, Band 20, Immenhausen bei Kassel, S. 139 – 167 |
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↑2 | https://www.lernende-schulen.at/mod/book/tool/print/index.php?id=1461 |
↑3 | https://schule-in-der-digitalen-welt.de/wp-content/uploads/pdf/SCH%C3%9CLER-ZENTRIERT-UNTERRICHTEN-MIT-LERNPLATTFORM_Auszug.pdf, S. 3 |
↑4 | https://www.swr.de/wissen/backward-planning-ziele-erreichen-durch-rueckwaertsplanen-100.html |