In den letzten Tagen konnte man in den einschlägigen Foren vielfach beobachten, wie sehr sich die Schulcommunity einfache Lösungen bezüglich Messenger-Dienste, Cloud- Implementationen wünscht.

Heute nun der Höhepunkt: Es ist Sonntag, der 23.02.2020 und folgende Tweets lese ich am Morgen in den Twitterblasen der Lehrkräfte, alle innerhalb von zwölf Stunden gepostet:

Lösungsfindung ist NICHT Aufgabe der Schule

 

Es kann doch nicht sein, dass sich jede Schule aufgefordert sehen muss, eine Lösung zu finden. Der Verweis “Ist Aufgabe des Schulträgers” ist formal sicher richtig und geht dennoch ins Leere: Weil sie personell unterbesetzt sind, um sich allen Fragen gleichzeitig zu widmen. Viele Schulträger befassen sich aktuell mit Ausschreibungen zu Beschaffungsmaßnahmen von Endgeräten. Es stehen kaum Ressourcen für die o. g. Fragestellungen bereit. Vermutlich sehen sich deswegen Schulgemeindemitglieder aufgefordert, das selbst in die Hand nehmen zu müssen.

Und, Schulträger wie Schulen sehen sich dann auch noch damit konfrontiert: Es gibt bereits jetzt einige Veröffentlichungen zu Microsoft- und Google- Implementationen, in denen die Landesdatenschutzbehörden zu unterschiedlichen Einschätzungen kommen. Da wird es dann ganz schnell in den Schulen heißen: Warum dürfen die das in Bundesland xyz oder im deutschsprachigen Ausland und wir nicht?

Was benötigt wird: eine konzertierte Aktion des BMBF. Beauftragen Sie eine datenschutzkompetente Gruppe, die sich um die oben aufgeführten und weitere Fragestellungen rund um die DSGVO kümmert. Finanzierung über den Digitalpakt. Immerhin deutet der letzte Tweet an, dass sich jemand verantwortlich fühlt. Mir ist nur nicht klar, ob das systemisch initiiert ist. Wahrscheinlich nicht.

Daher meine Bitte an KMK und BMBF: Kümmert Euch um die digitalen Nöte der Schulen.

Bildnachweis: Image by Darwin Laganzon from Pixabay