Ich habe die Sommerferien genutzt, um meine umfangreiche Bookmarkliste zu scannen. Dabei sind eine Reihe neuer Einträge in meinen Themenseiten entstanden. Ich werde sie in den nächsten Wochen vorstellen.

Den Anfang machen zwei der – für mich – wichtigsten Fragestellungen:

  • Wie gebe ich meinen Lernenden ein hilfreiches Feedback?
  • Wie lasse ich mir von den Lernenden ein geeignetes Feedback zu meinem Unterricht geben?

Die komplett überarbeitete Feedbackseite geht auf diese beiden Fragestellungen ein, stellt analoge und digitale Werkzeuge in kuratierter Form vor und bietet in der abschließenden Literaturliste zahlreiche Möglichkeiten, das Thema vertiefend zu reflektieren. Vor allem an dieser Stelle habe ich viele Einträge aus meiner Bookmarkliste (aka aus dem #Edutwitter) eingearbeitet. Wie immer gehe ich auf Ergebnisse der Bildungsforschung ein. Kurz zusammengefasst[1]https://schule-in-der-digitalen-welt.de/feedback-revisited/:

 

Lehrkraft –> Schüler*in

  • Feedback ist für kognitive und physische Leistungsrückmeldungen effektiver als für Motivations- und Verhaltenskriterien.
  • Feedback mit umfänglichen Informationen zu Aufgaben, Prozessen und Selbstregulierung entfalten eine große Wirkung.

Schüler*innen profitieren offensichtlich in hohem Maße von Rückmeldungen, wenn sie nicht nur verstehen, welche Fehler sie gemacht haben, sondern auch, warum sie diese Fehler gemacht haben und was sie tun können, um sie beim nächsten Mal zu vermeiden. Dass schriftliches Feedback effektiver ist als mündliches Feedback, konnte nicht bestätigt werden.

Schüler*in–> Lehrkraft

Effekte waren hauptsächlich in Studien zu finden, die sich mit der Hochschulbildung befassten, d. h. mit Rückmeldungen von Universitäts- oder College-Student*innen an ihre Professor*innen. Folglich lassen die Daten keine Rückschlüsse auf die Wirksamkeit des Feedbacks von Schüler*innen an Lehrkräfte im schulischen Kontext zu. Im Allgemeinen ist das Feedback von Lehrkaft zu Schüler*innen effektiver als das von den Lernenden zur Lehrkraft. Gleichwohl verweist die hohe Varianz beim letztgenannten Feedbackformat auf positive Erfahrungen. Es fehlen allerdings (noch) Kennzeichnungen von Gelingensbedingungen.

Schüler*innen –> Schüler*innen

In Bezug auf die Richtung des Feedbacks ist das Peer-Feedback die effektivste Form. Andererseits: Es ist Vorsicht geboten, da diese Einschätzungen auf sehr kleinen Stichproben basieren.

 

Feedback ist ein komplexes und differenziertes Konstrukt, das viele verschiedene Formate besitzt und unterschiedliche Auswirkungen auf das Lernen der Schüler*innen aufweisen. Feedback ist umso effektiver, je mehr Informationen damit verknüpft sind. Feedback ist im Durchschnitt leistungsfähig, aber einige Formate zeichnen sich besonders aus: Umgang mit Fehlern und Prozess(=Peer)feedback!

Ich hoffe, dass Sie durch die Themenseite darin unterstützt werden, das eine oder andere auszuprobieren. Und das am besten gleich zum Beginn des neuen Schuljahres …

… Stay tuned …

Bildnachweis: Gerd Altmann @pixabay