Eindrücke von der Konferenz Bildung Digitalisierung 2019

 

Die Konferenz Bildung Digitalisierung #KonfBD19 fand am 12. und 13. September 2019 unter dem Motto Next Practice – Bildungsinnovationen statt. Rund 700 Bildungsexpertinnen und -experten trafen sich in Berlin, um über zukunftsorientierte Ansätze für die Schul- und Unterrichtsentwicklung zu diskutieren. Über 90 Programmpunkte befassten sich mit der Frage, wie sich das System Schule nach dem Digitalpakt konkret verändern kann oder muss.

Was hat mich nun beeindruckt? Vor allem die Möglichkeit, untereinander in einen Austausch zu kommen. Zugegeben, damit hat man noch lange nicht die Infrastrukturprobleme vor Ort gelöst, die inhaltichen Ansätze bzw. deren Umsetzungen zur Diskussion stellen zu können, bringt aber nicht nur der Referentin/ dem Referenten etwas, sondern auch den Feedbackgeberinnen und -gebern.

Aus den vielen Gute Praxis Beispielen will ich drei Themen besonders hervorheben:

    1. Deeper learning
      Einen ersten Eindruck in das Thema vermittelt eine youtube Aufzeichnung von und mit der “Importeurin”  dieses Lehr- und Lernmodells, Prof.’in Anne Sliwka. Für mich waren die Berichte aus der Praxis (hier ein Heidelberger Gymnasium) so motivierend, dass ich das Konzept im Rahmen meines Webangebots Unterrichtsentwicklung noch ausführlicher vorstellen werde. Wer sich bereits jetzt ein Bild machen möchte, kann sich auf der Projektseite des Instituts kundig machen.
    2. Digital.learning.lab
      Angekündigt wurde ein Vortrag zur OER-Praxis. Heraus kam eine beeindruckende Präsentation der beiden Hamburger Koordinatoren Prof. Knutzen und R. Röwert unter dem Titel “OER erstellen & nutzen – Herausforderungen identifizieren, Lösungsansätze finden”. Die Webseite ermöglicht u.a. eine komfortable Suche nach geeigneten, den sechs Kompetenzstandards der KMK zugeordneten Materialien für den eigenen Unterricht. Besonders erwähnenswert, dass die Hamburger Bildungsbehörde die Entwicklung der Materialien aus der Praxis für die Praxis durch Freistellungen der Lehrkräfte ermöglichte. Und diese Materialien nicht nur den Hamburger Schulen, sondern auch allen Schulen zur Verfügung stehen. Nicht so, wie in Bayern, Baden Württemberg und/ oder NRW, wo vieles nur den Landesschulen angeboten wird. Ebenfalls vorbildlich: Die der Redaktion per E-Mail zur Verfügung gestellten Beiträge werden zunächst reviewt, mit einer entsprechenden OER Signatur versehen und erst dann online gestellt. Der Plattform ist maximaler Erfolg zu wünschen, auch durch eine Vorbildfunktion für andere Kultusbehörden bzw. OER-Anbieter.
    3. Gläsernes Klassenzimmer
      Ich habe mich schon längere Zeit nicht mehr mit den Entwicklungen rund um Roboteranwendungen beschäftigt. Was ich jedoch in Berlin zu sehen bekam, hat mich sehr fasziniert. Vertreterinnen und Vertreter des Frauenhofer Instituts IAIS gaben einen Einblick in die Maker- und Codingwelt. Soft- wie Hardware haben in den letzten beiden Jahren enorme Entwicklungssprünge vollzogen. Vor allem Raspberry Pi- Einsatzmöglichkeiten werden in den Schulen ein Thema werden. Es lohnt sich, deren Webseite einmal genauer zu studieren und insbesondere Angebote einer regionalen Einführung zu nutzen, wenn sich eine Schule auf den Weg machen will, im Rahmen eines Ganztagsangebots, auch in Vernetzung mit anderen ortsnahen Schulen Maker & Coding zu ermöglichen.

Was wünsche ich mir für die angekündigte Konferenz 2020? Nun, zunächst einmal mehr freie Blöcke zum netzwerken, d.h. Zeitfenster ohne Input. Dann wäre mehr Steuerung der TN-Frequenz hilfreich: Manche Workshops waren derart überfüllt, dass man sich selbst stehend nicht mehr reinquetschen konnte…

Dennoch: Es war – so denke ich – für alle Teilnehmerinnen und -nehmer eine sehr anregende Konferenz.

Bildnachweis: https://www.dieter-schwarz-stiftung.de/aktuelles/anmeldung-zur-konferenz-bildung-digitalisierung-2019.html