Am 16. und 17. November 2022 wurde nach langer Zeit die Konferenz Bildung Digitalisierung (KonfBD22) wieder als Präsenzveranstaltung angeboten. Und das war gut so, denn so die Rückmeldungen vieler Teilnehmer*innen: Nichts ersetzt ein individuell gestaltbarer Austausch unter Bildungsinteressierten. Für mich persönlich bot sich mit dieser Konferenz die Edutwitter-Aktivist*innen zu treffen. Und davon waren einige unterwegs und natürlich wurde unter uns auch der Übergang zu #FediLZ diskutiert, wie dieser RT von @lacknere andeutet ;–):

Darum – Übergang zu #FediLZ – soll es nun im Folgenden nicht gehen, sondern um die Konferenz selbst. Die Initiator*innen kündigten sie als Leitkonferenz für gute Schule in der digitalen Welt im deutschsprachigen Raum an.

(Die Konferenz) macht Good Practices sichtbar, unterstützt den Transfer und bietet allen Akteuren im System Schule eine Plattform für Austausch und Vernetzung. Anlässlich des Mottos „TAKING CHARGEVisionen für das System Schule“ hat das Forum fünf Handlungsempfehlungen zur Gestaltung der digitalen Transformation im schulischen Bildungsbereich formuliert, die Entscheider:innen in Politik und Verwaltung Impulse für die konkrete Umsetzung in bildungspolitischen Maßnahmen geben. Die Empfehlungen sollen zur Diskussion anregen und zeigen Handlungsspielräume auf, um systemische Veränderungen anzustoßen.

Im Vorfeld wurden Forderungen und Erwartungen formuliert[1]https://twitter.com/werkstatt_bpb/status/1592553145347244033?s=20&t=CiXDskl6B_sjCURcqdezDA:

Der Veranstalter @ChammonJacob:

  • länderübergreifende Zusammenarbeit u. einen gemeinsamen Rahmen zur Frage, was gute digitale Bildung ausmacht
  • flächendeckende Anpassungen der Ausbildung von Fortbildner:innen
  • Sicherung der Qualifikation von Schulleiter:innen

Die Schulleiterin@froehlichfresch:

  • eine Stärkung der systemischen Rahmenbedingungen
  • mehr dauerhafte Begleitung von Schulprozessen durch multiprofessionelle Teams
  • Raum, Zeit und Budget für Austausch und die Qualifizierung von allen (Schul-) Akteuren

Die Bildungsforscherin @KScheiter schließlich sah den Bedarf in einer Auflösung von Systemgrenzen: Wissenschaft und Praxisbedingungen müssen auf Augenhöhe vereinbart werden! Genau das übrigens – Phase 1-3 zu vernetzen – ist mein Anliegen in Bildung in der digitalen Welt.

Unter Fünf Handlungsempfehlungen wurde ein Konferenzkonzept entwickelt, das jeder/ jedem die Möglichkeit gab, sich zu orientieren und weiterzubilden:

  • Geteiltes Verständnis für ein verändertes Lehren und Lernen in der Kultur der Digitalität und eine offene Haltung gegenüber Transformationsprozessen entwickeln
  • Nachhaltige Professionalisierungsstrukturen in der Lehrkräftebildung und Transfer von wissenschaftsgeleiteten Erkenntnissen zum Lehren und Lernen in der Kultur der Digitalität in die Praxis sicherstellen
  • Schulleitungen in ihrer Digital-Leadership-Rolle zur Gestaltung der digitalen Transformation stärken und darauf ausgerichtete Professionalisierungsmaßnahmen anbieten
  • So viel Autonomie auf Ebene der Einzelschulen wie möglich gewährleisten, so viel unterstützende Strukturen auf Ebene der Rahmenbedingungen wie erforderlich bereitstellen
  • Weg von Insellösungen hin zur länderübergreifenden Kooperation und dauerhaften Finanzierung von technischer Ausstattung, Wartung und Support sowie pädagogisch-technischer Beratung und Begleitung

Auf Einzelheiten kann ich innerhalb dieses Blogbeitrags natürlich nicht eingehen. Wer sich einen Eindruck verschaffen will, kann den YT-Kanal des Veranstalters aufsuchen. Vermutlich wird dieses Video noch bearbeitet und in ihre Einzelveranstaltungen „zerlegt“. Für eine erste Orientierung: Ablaufplan Erster Tag, Zweiter Tag.

Da mich anlässlich dieser Konferenz neben dem Kennenlernen der Twitterbekanntschaften vor allem Beiträge zum Aufbau regionaler Netzwerke interessiert haben, hier gleich mein „Highlight“: LabBD. Sehr beeindruckend der Bericht der Beteiligten (Anbieter, Schule, Schulaufsicht, Schulträger). Sehr deutlich wurde in dieser Session, wie sich der gemeinsame Austausch zwischen Schulleitung, Schulträger und Schulaufsicht vor Ort gestaltet hat und wer sich in diesem Gestaltungsprozess mit welchen Aufgaben beteiligt hat. Das Gemeinsam geht’s besser erschloss sich mir sehr eindrücklich. Darüber hinaus bestätigte sich, dass Digitalisierungsprozesse im Bildungssystem intensive Austauschprozesse zwischen den regionalen Akteuren vor Ort erfordern und dass das Ganze kein Selbstläufer ist. Die Region ist gut beraten, den Umsetzungsprozess extern moderieren zu lassen. In den Gesprächen wurde immer wieder die professionelle Prozessbegleitung hervorgehoben. Auch, weil die Anbieter Methoden einführten, mit der die Schulwelt so noch nicht in Kontakt kam, z. B. Design Thinking. Was mir darüber hinaus gefallen hat: Es war nichts in Stein gemeißelt. Die Veranstalter überprüfen laufend ihr Konzept und passen es an die Beteiligten an. Klare Empfehlung also, diese Broschüre zu studieren.

So viel dazu. Von der Rückreise mal abgesehen (war auch betroffen von der Sperrung BER-HAN) eine sehr inspirierende Veranstaltung! Mit einer sehr deutlichen Empfehlung der EduFediLZ/Twitter- Szene an die Bildungsbehörden: 

  • Sorgt für den Aufbau regionaler Netzwerke 
  • Schafft Ressourcen zur Unterstützung der Schulgemeinde in deren Schulentwicklungsprozessen
  • Versteht Euch als Dienstleister der Schulen (und nicht als reines Aufsichtsorgan)

Last but not least ein 👍 an die Veranstalter. Das die Konferenz begleitende Tool zur Kennzeichnung und Beschreibung der Livestreams, Session, Workshops war extrem hilfreich. Darüber hinaus hat mir die Lokation, inkl. Versorgung mit Kaffee, Tee und Obst ebenfalls sehr gefallen 🥇👏 

… Stay tuned …