Evaluation (2): Big Data

Im ersten Beitrag wurde deutlich, dass vor allem im Ausland, z.B. in den Niederlanden und den USA, bereits umfangreiche Erfahrungen mit Evaluationen und Monitoringsystemen vorliegen. In diesem Zusammenhang wird häufig von „Big Data“ gesprochen. „Big Data“ wird in vielen Bereichen eingesetzt, um Muster und Trends zu erkennen, Vorhersagen zu treffen und Prozesse zu optimieren. „Big Data“ bezieht sich auf extrem große und komplexe Datensätze, die mit herkömmlichen Datenverarbeitungsmethoden nicht effizient verarbeitet werden können. Diese Datenmengen entstehen durch die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung in verschiedenen Bereichen wie Wirtschaft, Wissenschaft, Gesundheitswesen und Social Media. Im Bildungsbereich bezieht sich „Big Data“ auf die Sammlung, Analyse und Nutzung großer Datenmengen aus unterschiedlichen Quellen, um den Bildungsprozess zu verbessern. Auf diese Weise kann die Qualität von Bildungsprogrammen und -einrichtungen kontinuierlich überwacht und verbessert werden. Durch die Analyse von Leistungsdaten, Feedback und anderen relevanten Informationen können Bildungseinrichtungen Schwachstellen identifizieren und gezielte Verbesserungsmaßnahmen ergreifen.

In Europa bietet vor allem die International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA) wertvolle Einblicke in die Kompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler. So untersucht die International Computer and Information Literacy Study (ICILS) 2023 im internationalen Vergleich die computer- und informationsbezogenen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern der 8. Jahrgangsstufe. Die Trends in International Mathematics and Science Study (TIMSS) 2024 erfasst die mathematischen und naturwissenschaftlichen Grundkompetenzen von Schülerinnen und Schülern am Ende der 4. Jahrgangsstufe. In Deutschland haben vor allem gemeinnützige Bildungsinstitute Monitoring- und Evaluationsstrategien entwickelt. Das Deutsche Schulbarometer 2024 der Robert-Bosch-Stiftung beispielsweise ist eine repräsentative Befragung, die die aktuelle Situation an Schulen in Deutschland untersucht. Es erfasst Beobachtungen und Einschätzungen von Lehrern, Schülern und Eltern zu verschiedenen Aspekten des Schullebens und der Unterrichtsqualität. Das Sinus-Institut ist mit zwei Studien vertreten:

  • Die SINUS-Jugendstudie 2024 widmet sich in ihrer mittlerweile 5. Ausgabe den folgenden Themen: Umgang mit politischen Krisen, soziale Ungleichheit und Diskriminierung, Engagement und Partizipation, Lernort Schule, psychische Gesundheit, Sinnsuche und Spiritualität in sozialen Medien, Umgang mit Fake News, Geschlechtsidentität und Rollenerwartungen sowie Sport und Bewegung.
  • Die SINUS-Studie „Was motiviert zum MINT-Lernen?“ wurde im Auftrag der Deutsche Telekom Stiftung durchgeführt. Ziel der Studie war es, Faktoren zu identifizieren, die die Lernmotivation von 10- bis 16-jährigen Kindern und Jugendlichen in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern fördern. Die Studie untersucht, wie sich Einstellungen zu MINT-Fächern entwickeln und welche Bedingungen die Begeisterung für diese Fächer steigern können, um langfristig auch das Interesse an MINT-Berufen zu wecken.

Studien, inkl. Quellen und Reaktionen

TIMMS 2023

TIMMS Grundschule

Die Trends in International Mathematics and Science Study (TIMSS) ist eine international vergleichende Schulleistungsuntersuchung, die langfristige Entwicklungen in den Bildungssystemen untersucht. Dabei werden die Kompetenzen von Schüler:innen am Ende der 4. Klasse in den Unterrichtsfächern Mathematik und Sachunterricht sowie Informationen zu ihrem Lern- und Lebensumfeld durch die Eltern, Lehrkräfte und Schulleitungen ermittelt.

TIMSS wird seit 1995 alle vier Jahre von der International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA) durchgeführt. Hier am Arbeitsbereich Evaluation von Bildungssystemen an der Universität Hamburg wird die Studie wissenschaftlich geleitet und der Berichtsband für Deutschland erstellt.

Experten beklagen, dass Lehrer eine gewisse Grundskepsis gegenüber neuen Methoden hätten. Stattdessen verließen sie sich auf ihr „Bauchgefühl“ – doch das lässt sich ändern. Ein Kommentar.

Die Matheleistungen von Grundschulkindern haben sich seit 2007 weder verschlechtert noch verbessert. In naturwissenschaftlichen Fächern sieht das aber anders aus.

Etwa jeder vierte Viertklässler in Deutschland hat nur rudimentäre Kenntnisse in Mathematik, zeigt die neue Timss-Studie. Insgesamt erkennt Knut Schwippert, Studienleiter in Deutschland, dennoch eine »starke Leistung«.

 

ICILS 2023

ICILS 2023

Die computer- und informationsbezogenen Kompetenzen von Achtklässlerinnen und Achtklässlern in Deutschland liegen trotz eines Rückgangs weiterhin über dem internationalen Mittelwert. Bemerkenswert verbessert hat sich die technische Ausstattung der Schulen in den letzten zehn Jahren. Auch die Lehrkräfte nutzen deutlich häufiger als früher digitale Medien. Hier zeigt der DigitalPakt Schule von Bund und Ländern positive Effekte.

Allerdings erreicht nur ein geringer Anteil der Jugendlichen die Leistungsspitze und gut vierzig Prozent verfügen lediglich über Grundkenntnisse. Die Kompetenzen variieren stark nach besuchter Schulform und es zeigen sich deutliche Unterschiede bezogen auf die soziale Herkunft sowie den Zuwanderungs- beziehungsweise Sprachhintergrund.

Die heute veröffentlichte Studie „International Computer and Information Literacy Study“, ICILS 2023 untersucht seit 2013 alle fünf Jahre zum dritten Mal die computer- und informationsbezogenen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern der 8. Jahrgangsstufe im internationalen Vergleich.

Deutsche Achtklässler haben sich laut der aktuellen ICIL-Studie in ihren digitalen Kompetenzen seit 2013 deutlich verschlechtert. Wie können Schulen reagieren? Darüber spricht Studienleiterin Prof. Dr. Birgit Eickelmann im Interview.

Ergänzungen/Kommentare/Interviews:

Das nationale Forschungszentrum der Studie ICILS 2023 liegt, wie schon für ICILS 2018, an der Universität Paderborn unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Birgit Eickelmann (National Research Coordinator). 

Die digitale Ausstattung deutscher Schulen hat sich deutlich verbessert. Aber vor allem benachteiligte Jugendliche können schlecht mit digitalen Informationen umgehen.

Bund und Länder haben Milliarden in Tablets, Laptops und WLAN an Schulen investiert. Dennoch bewegen sich viele Jugendliche unsicherer denn je durch die digitale Welt. Woran das liegen könnte und was daraus folgt.

Lernen in der digitalen Welt

Lernen in der digitalen Welt

Künstliche Intelligenz wird an Schulen eine zunehmende Rolle spielen, so viel ist sicher, denn schon jetzt ist sie nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Wie häufig und wofür Lehrkräfte und Jugendliche in Deutschland KI bereits nutzen, haben in diesem Jahr zwei Studien ermittelt. Und was weiß die Forschung eigentlich darüber, ob KI tatsächlich das Lernen fördern kann?

Neue Deutsch-Aufgaben entwickeln, Elternbriefe verfassen, ganze Unterrichtsstunden planen – viele Lehrerinnen und Lehrer nutzen Künstliche Intelligenz für schulische Zwecke. So haben bereits 51 Prozent Erfahrungen etwa mit Anwendungen wie ChatGPT, SchulKI, FieteAI in schulischem Kontext gesammelt: 28 Prozent werden dies auch künftig tun, 23 Prozent haben entsprechende Tools zwar schon für den Unterricht ausprobiert, wollen sie aber nicht wieder nutzen. Auch darüber hinaus ist das Interesse der Lehrenden an KI groß: So haben weitere 28 Prozent KI für den Unterricht noch nicht ausprobiert, wollen dies aber bald tun. 7 Prozent haben KI bislang nur für private Zwecke genutzt. Lediglich jede zehnte Lehrkraft (11 Prozent) schließt den KI-Einsatz kategorisch aus. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 502 Lehrerinnen und Lehrern der Sekundarstufen I und II in Deutschland, die im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt wurde. 

Zur Studie

Der Einsatz digitaler Technologien ist an deutschen Schulen längst keine Ausnahme mehr. Eine repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter 502 Lehrkräften der Sekundarstufen I und II zeigt, dass mehr als zwei Drittel der Pädagog*innen digitale Lernplattformen im Unterricht einsetzen.

Eine neue Pilotstudie der Vodafone Stiftung Deutschland in Zusammenarbeit mit der OECD zeigt, wie digitale Technologien das Lernen von Schüler:innen in deutschen Schulen beeinflussen und fördern können – vorausgesetzt, sie werden gezielt und kompetent eingesetzt. Basierend auf den PISA-2025-Prototypen zum „Lernen in der digitalen Welt“ (LDW), wurden wichtige Erkenntnisse über das Lernverhalten von Schüler:innen mit Informations- und Kommunikationstechnologien in deutschen Schulen gewonnen. Das Ziel von LDW ist es, die Fähigkeiten der Schüler:innen beim Computational Thinking und die Fähigkeit zum selbstregulierten Lernen mit digitalen Werkzeugen zu erfassen. Die insgesamt sechs Prototyp-Einheiten enthalten interaktive, 30-minütige Aufgaben, bei denen die Schüler:innen lernen, ein digitales Werkzeug zu verwenden, um Programmier- und naturwissenschaftliche Probleme zu lösen.

SINUS-Studie „Was motiviert zum MINT-Lernen?“

Die SINUS-Studie „Was motiviert zum MINT-Lernen?“ wurde von SINUS im Auftrag der Deutschen Telekom Stiftung durchgeführt. Ziel der Untersuchung war es, Faktoren zu identifizieren, die die Motivation von 10- bis 16-jährigen Kindern und Jugendlichen zum Lernen in mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern fördern. Die Studie untersucht, wie sich Einstellungen zu MINT-Fächern entwickeln und welche Bedingungen die Begeisterung für diese Fächer steigern können, um langfristig auch Interesse an MINT-Berufen zu wecken.

TIMMS Grundschule

Generation Z

In Deutschland entscheidet wie in kaum einem anderen vergleichbaren Land die soziale Herkunft über den Bildungserfolg. Zu diesem Ergebnis kommen zahlreiche Studien. Nun hat die Wübben Stiftung Bildung mit „Woher und Wohin 2024“ eine Expertise veröffentlicht, in der die zentralen Befunde zahlreicher Schulleistungsstudien mit Fokus auf die herkunftsbedingten Unterschiede dargestellt werden.

Das Besondere an dieser Expertise ist, dass sie die Erkenntnisse zu dem Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungserfolg deutlich umfassender bündelt als bisher erschienene Publikationen in Deutschland. So werden darin verschiedene Schulleistungsstudien – von PISA, TIMSS und IGLU über ICILS und ICCS bis hin zum IQB-Bildungstrend – sowie Daten aus dem nationalen Bildungsbericht und dem NEPS-Panel berücksichtigt und die jeweiligen Ergebnisse auch im Zeitverlauf betrachtet. Dabei nimmt sie verschiedene Kompetenz­bereiche in den Blick: Lesen, Mathematik, Naturwissen­schaften, computer- und informationsbe­zogene Kompetenzen und politisches Wissen. Mit der Erstellung der Expertise hat die Wübben Stiftung Bildung ein Wissenschaftlerteam der Universität Osnabrück, der Universität Duisburg-Essen, der Ruhr-Universität-Bochum und der TU Dortmund beauftragt.

Lesen, Rechnen, Politik, Biologie: Wie gut Kinder in der Schule sind, hängt auch von ihrem Umfeld ab. Laut einer neuen Studie ist das in Deutschland mehr als in anderen Ländern der Fall. Manche hinken bis zu vier Jahre hinter ihren Klassenkameraden her.

Auch nach 25 Jahren kontinuierlicher Forschung zur Mediennutzung von Jugendlichen ist das Interesse an diesem Thema weiter ungebrochen. Angesichts der dynamischen Entwicklung neuer Medienangebote und Technologien treten immer wieder neue Aspekte auf, deren Relevanz für Jugendliche einer Überprüfung bedarf. Eine Frage ist hierbei stets, welche Plattformen Jugendliche zurzeit im Alltag verwenden und welche Angebote und Funktionen in ihrer Gunst ganz oben stehen. Weitere Themen sind sicher die Bedeutung von KI im Leben von jungen Menschen und wie diese mit dem enormen Medienangebot umgehen

Jugendliche blicken optimistischer in die Zukunft als noch 2019? Ja, zeigt die Shell Jugendstudie, und selbst die Autoren sind überrascht. Das sei schon “ein Knaller”.

Die SINUS-Studie „Was motiviert zum MINT-Lernen?“ wurde von SINUS im Auftrag der Deutschen Telekom Stiftung durchgeführt. Ziel der Untersuchung war es, Faktoren zu identifizieren, die die Motivation von 10- bis 16-jährigen Kindern und Jugendlichen zum Lernen in mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern fördern. Die Studie untersucht, wie sich Einstellungen zu MINT-Fächern entwickeln und welche Bedingungen die Begeisterung für diese Fächer steigern können, um langfristig auch Interesse an MINT-Berufen zu wecken.

Das SINUS-Institut hat im Auftrag der Telekom Stiftung eine Studie mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 16 Jahren aus allen sozialen Schichten zu den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) durchgeführt. Die SINUS-Studie zeigt, dass viele Schüler:innen MINT-Fächer als weniger alltagsrelevant und zu theoretisch empfinden, was ihre Motivation für diese Fächer senkt. 

Die berufliche Orientierung stellt einen entscheidenden Schritt im Leben junger Menschen dar. Insbesondere in einer komplexen und sich verändernden Welt sind Lehrkräfte und Bildungsakteure gefragt, Jugendliche auf diesem Weg gezielt zu unterstützen. Die SINUS-Jugendstudie 2024 bietet wertvolle Einblicke in die Lebenswelten von 14- bis 17-Jährigen in Deutschland und zeigt, welche Faktoren die berufliche Orientierung besonders beeinflussen – unter anderem bei Jugendlichen aus prekären Familienverhältnissen, auf welche hier ein besonderes Augenmerk gelegt werden soll. Dabei werden wir in diesem Artikel die wichtigsten Erkenntnisse der SINUS-Jugendstudie 2024 zusammenfassen und daraus konkrete Handlungsempfehlungen für Lehrkräfte zur beruflichen Orientierung geben.

Folgerung I: Schulentwicklung

Die Ergebnisse aus den vielen Studien des Jahres 2024 (s.o.) weisen auf Veränderungsbedarfe in der Schulentwicklung hin, z. B. die SINUS-Jugendstudie zitierend:

  • Nur die Hälfte der Jugendlichen fühlt sich in der Schule wohl. Sie berichten zum Beispiel, dass es kaum Mitbestimmungsmöglichkeiten gibt.
  • Lernende fühlen sich in der Schule nicht ernst genommen und bekommen wenig Mitspracherecht zugesprochen.
  • Zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler berichten in den Interviews von Diskriminierungserfahrungen in der Schule, während außerhalb der Schule nur zwei von zehn ähnliche Erfahrungen machen. Hilfe suchen sich die Jugendlichen selten innerhalb der Schule, stattdessen dienen Freunde und Familie als Rettungsanker, obwohl die Unterstützungsangebote der Schulen durchaus als hilfreich bewertet werden.
  • Strategisches Schwänzen scheint eine weit verbreitete Antwort der Jugendlichen zu sein, um effizienter zu lernen, und Fernbleiben aus psychosozialen Gründen, z.B. Mobbing.
  • Die Jugendlichen wünschen sich ein stärkeres Engagement der Lehrkräfte. Häufig haben sie das Gefühl, dass die Lehrkräfte den digitalen Möglichkeiten nicht aufgeschlossen genug gegenüberstehen.
  • Die Mehrheit der Schüler beklagt eine mangelnde Vorbereitung auf die digitalen Anforderungen der Arbeitswelt.

oder

  • aus dem MINT-Nachwuchsbarometer:
    • Die mathematischen Leistungen bei der Gruppe der 15-Jährigen zwischen 2012 und 2022 um 39 Punkte abgenommen. Das entspricht einem Kompetenzrückstand von einem Schuljahr.
    • Der Anteil der besonders leistungsschwachen Jugendlichen ist in diesem Zeitraum von 17 Prozent auf 29 Prozent gestiegen. Gleichzeitig hat sich der Anteil der Leistungsstarken halbiert und umfasst 2022 knapp 9 Prozent.
  • aus der Bertelsmann-Studie (Ausbildungsbaromter):
    • Junge Menschen mit hoher Schulbildung vermissen bei der Berufsorientierung und der Suche nach einem Ausbildungsplatz häufiger Unterstützung als Gleichaltrige mit niedriger oder mittlerer Schulbildung. So äußerten 41 Prozent der Befragten mit Abitur, die auf Ausbildungssuche sind oder waren, dass sie sich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz mehr Unterstützung wünschen oder gewünscht hätten.
    • Obwohl sich Hauptschüler:innen besser über Ausbildungsmöglichkeiten informiert fühlen als die gleichaltrigen Befragten auf dem Gymnasium, bewerten sie ihre Chancen am Ausbildungsmarkt deutlich pessimistischer als diejenigen mit höherer Schulbildung.

Ergänzend und mit Blick auf die Angebote zur Berufsorientierung sollten uns auch die alarmierenden Zahlen der Studienabbrecher aufrütteln: Beinahe ein Drittel aller Studierenden brechen ihr Studium nach dem ersten Semester schon wieder ab. Es gibt zu wenig Anreize, ein Studium bis zum Abschluss durchzuhalten.

Die Ergebnisse der Studien lassen sich gut in eine schulweite Befragung integrieren, da in den Leitbildern bzw. Leitsätzen in der Regel die Auseinandersetzung mit den kritisch gestellten Merkmalen beschrieben ist. Eine Überprüfung dessen, was die Schule tun will, bietet sich daher an. Und zwar über ein datengestütztes Verfahren, vgl. z. B. das im ersten Beitrag vorgestellte Verfahren Data Team Intervention oder das folgende Verfahren aus der Schweiz, mit dem wir Schulberater sehr gute Erfahrungen gemacht haben.

9- Schritt Methode

 
Gute Evaluationen folgen transparenten Schritten, die Vertrauen und Verlässlichkeit für die Beteiligten schaffen. Wer eine Evaluation plant und durchführt, kann sich an den neun bewährten Schritten orientieren, wie sie in Schulen des Schweizer Kantons Zug vermittelt werden.

Kleine Schritte und verschiedene Zugänge sind möglich, der Einsatz auch einfacher Evaluationsformen ist realistisch: Mit all dem kann eine tragfähige Evaluationskultur in der Schule längerfristig aufgebaut werden.

Sie fragen sich sicher, ob es bereits ausgearbeitete Fragebögen gibt. Wenn man sich auf die oben genannten Studien bezieht, meines Erachtens nicht. Und doch gibt es diesen (Aus)Weg:

Ich habe kürzlich das Buch „Künstliche Intelligenz und wissenschaftliches Arbeiten“ rezensiert. Die Autoren greifen mit Brainstorming und quantitativen Verfahren (z.B. Fragebogenentwicklung) Aspekte auf, die auch für die Schulentwicklung relevant sind. Da sie verständlicherweise sehr stark auf die duale Ausbildung der Studierenden ausgerichtet sind, muss ein eigener schulischer Transfer geleistet werden. Dennoch lohnt sich ein Blick auf die Promptstruktur von der Ideengenerierung über das Evaluationsdesign mit der Fragebogenanalyse und der Datenanalyse mit der Auswertung der Fragebogenergebnisse bis hin zur Berichterstellung.

Ich habe das einmal konkret durchgespielt:

Ideengenerierung

Prompt: Wie kannst Du Schulleitungen bei der Ideengenerierung unterstützen?

Schulleitungen bei der Ideengenerierung für Schulentwicklung zu unterstützen, ist ein zentraler Bestandteil, um innovative und nachhaltige Bildungsprozesse zu fördern. Hier sind einige Ansätze, wie ich helfen kann:

1. Moderation von Brainstorming-Sitzungen:

  • Strukturierte Brainstorming-Methoden: Unterstützung bei der Anwendung von Methoden wie „Design Thinking“, „Mind Mapping“ oder „6-3-5-Methode“, um kreative Ideen zu generieren.
  • Problemzentriertes Arbeiten: Fokus auf spezifische Herausforderungen der Schule, um gezielt Lösungen zu entwickeln.
  • Virtuelle Workshops: Organisation und Moderation von Online-Workshops, die flexible Teilnahme und den Austausch innovativer Ideen ermöglichen.

2. Best-Practice-Beispiele und Fallstudien:

  • Bereitstellung von Fallstudien: Analyse erfolgreicher Schulentwicklungsprojekte und deren Übertragbarkeit auf die eigene Schule.
  • Inspirierende Beispiele: Vorstellung innovativer Schulkonzepte aus verschiedenen Ländern oder Regionen.
  • Trendforschung: Information über aktuelle Trends in der Bildungsforschung und deren potenzielle Anwendung in der eigenen Schule.

3.  Technologiegestützte Tools:

  • Digitale Plattformen für Zusammenarbeit: Empfehlungen für Tools wie Miro, Trello oder Padlet, um Ideensammlungen und Zusammenarbeit zu erleichtern.
  • Umfrage-Tools: Einsatz von Umfragen zur Sammlung von Ideen und Feedback von Lehrkräften, Eltern und Schülern.

4.  Schulinterne Analyse und Reflexion:

  • Stärken-Schwächen-Analyse (SWOT): Unterstützung bei der Durchführung einer SWOT-Analyse, um Potenziale und Herausforderungen der Schule zu identifizieren.
  • Feedback-Runden: Strukturierte Rückmeldungen von Lehrkräften und Schülern einholen, um neue Impulse für die Schulentwicklung zu setzen.

5. Entwicklung einer Innovationskultur:

  • Förderung einer offenen Fehlerkultur: Ermutigung der Schulleitung, ein Umfeld zu schaffen, in dem Experimentieren und Lernen aus Fehlern gefördert wird.
  • Netzwerkbildung: Aufbau und Pflege von Netzwerken mit anderen Schulen, Bildungseinrichtungen und externen Experten, um sich regelmäßig über neue Ideen und Ansätze auszutauschen.

6. Strategische Planung und Implementierung:

  • Zielorientierte Planung: Unterstützung bei der Formulierung konkreter Ziele und Meilensteine für die Schulentwicklung.
  • Ressourcenmanagement: Beratung zur optimalen Nutzung vorhandener Ressourcen (zeitlich, personell, materiell), um innovative Projekte erfolgreich umzusetzen.
  • Monitoring und Evaluierung: Unterstützung bei der Entwicklung von Indikatoren zur regelmäßigen Überprüfung des Fortschritts und zur Anpassung der Strategien.

7. Schüler- und Lehrerbeteiligung:

  • Partizipative Methoden: Einbeziehung von Schülern und Lehrern in den Ideengenerierungsprozess durch Workshops, Umfragen und kreative Projekte.
  • Projektbasierte Lernansätze: Förderung von Schülerprojekten, die als Pilotprojekte für größere Schulentwicklungsinitiativen dienen können.

8. Langfristige Vision und Leitbildentwicklung:

  • Visioning-Workshops: Unterstützung bei der Entwicklung einer langfristigen Vision für die Schule, die als Leitfaden für alle Schulentwicklungsmaßnahmen dient.
  • Leitbild-Erarbeitung: Moderation des Prozesses zur Entwicklung oder Überarbeitung des schulischen Leitbildes, um die Identität und die Werte der Schule klar zu definieren.

Diese Ansätze können Schulleitungen dabei helfen, innovative Ideen zu entwickeln und sie effektiv in die Schulentwicklungsprozesse zu integrieren.

Evaluation Leitbildarbeit

Prompt: Ich will unsere Leitbildarbeit evaluieren. Wie mache das am besten?

Die Evaluation der Leitbildarbeit ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass das Leitbild nicht nur auf dem Papier existiert, sondern tatsächlich in der Schulpraxis verankert ist und seine Wirkung entfaltet. Hier ist ein systematischer Ansatz, wie du diese Evaluation am besten durchführen kannst:

1. Ziele der Evaluation definieren

  • Klarheit über den Zweck: Bestimmen, ob die Evaluation das Ziel hat, den Prozess der Leitbilderstellung zu bewerten, die Bekanntheit und Akzeptanz des Leitbilds zu prüfen oder die Auswirkungen des Leitbilds auf das schulische Handeln zu analysieren.
  • Konkrete Fragestellungen formulieren: Beispiele: „Inwieweit wird das Leitbild im Schulalltag gelebt?“ oder „Welche Elemente des Leitbilds sind den Beteiligten besonders wichtig?“

2. Beteiligte Gruppen identifizieren

  • Breite Einbeziehung: Um eine umfassende Perspektive zu gewinnen, sollten Lehrkräfte, Schüler, Eltern und eventuell auch außerschulische Partner einbezogen werden.
  • Repräsentative Stichprobe: Auswahl von Vertretern aus allen Gruppen, um eine aussagekräftige Evaluation zu gewährleisten.

3. Methoden der Datenerhebung auswählen

  • Umfragen/Fragebögen: Entwicklung von Fragebögen, die sowohl quantitative (Skalenfragen) als auch qualitative (offene Fragen) Elemente enthalten. Dies kann Online oder in Papierform geschehen.
  • Interviews: Durchführung von Einzelinterviews oder Gruppendiskussionen, um tiefere Einblicke zu gewinnen. Besonders nützlich für qualitative Rückmeldungen.
  • Fokusgruppen: Gruppeninterviews mit Vertretern verschiedener Gruppen (z.B. Lehrkräfte, Schüler) zur Diskussion über die Wirksamkeit und Relevanz des Leitbilds.
  • Beobachtung: Systematische Beobachtung von Schulveranstaltungen, Unterricht und Alltagssituationen, um zu sehen, wie das Leitbild praktisch umgesetzt wird.

4. Indikatoren und Kriterien festlegen

  • Leitbild in der Praxis: Indikatoren könnten z.B. sein, wie oft und in welchem Kontext das Leitbild erwähnt wird, ob es in Entscheidungsprozesse einfließt, oder wie es in der Schulordnung und im Unterricht umgesetzt wird.
  • Akzeptanz und Identifikation: Kriterien könnten sein, inwieweit sich die Schulangehörigen mit dem Leitbild identifizieren und es als relevant empfinden.
  • Bekanntheitsgrad: Messen, wie gut das Leitbild unter den Schülern, Lehrern und Eltern bekannt ist.

5. Datenauswertung und Interpretation

  • Quantitative Auswertung: Statistische Analyse von Umfragedaten, um Trends und Muster zu identifizieren.
  • Qualitative Analyse: Auswertung von Interviews und offenen Fragen durch Kategorisierung und Identifikation von Schlüsselthemen.
  • Vergleichende Analyse: Vergleich der Ergebnisse zwischen verschiedenen Gruppen (z.B. Schüler vs. Lehrkräfte) und zwischen der aktuellen Praxis und den ursprünglichen Zielen des Leitbilds.

6. Ergebnisse zusammenfassen und Rückmeldungen einholen

  • Bericht erstellen: Erstellen eines Berichts, der die wichtigsten Erkenntnisse zusammenfasst, Stärken und Schwächen aufzeigt und mögliche Handlungsfelder identifiziert.
  • Rückmeldungsschleifen einbauen: Präsentation der Ergebnisse an das Kollegium, die Schulgemeinschaft und ggf. den Schulträger, um Rückmeldungen und weitere Impulse zu sammeln.

7. Maßnahmen ableiten und umsetzen

  • Handlungsplan entwickeln: Auf Basis der Evaluationsergebnisse konkrete Maßnahmen planen, um das Leitbild weiter zu verankern oder zu überarbeiten.
  • Kontinuierliche Überprüfung: Festlegung von Zeitpunkten für eine erneute Evaluation, um den Fortschritt zu überwachen und das Leitbild lebendig zu halten.

8. Kommunikation und Transparenz

  • Offene Kommunikation: Sicherstellen, dass die Ergebnisse und daraus abgeleiteten Maßnahmen transparent an alle Beteiligten kommuniziert werden, um Akzeptanz und Engagement zu fördern.

Dieser strukturierte Ansatz hilft dabei, die Leitbildarbeit nicht nur zu bewerten, sondern auch weiterzuentwickeln, sodass das Leitbild ein integraler Bestandteil des Schullebens bleibt.

Schul- und Unterrichtskultur I

Prompt:

Konkretisiere bitte Deine Fragen „Inwieweit wird das Leitbild im Schulalltag gelebt?“ oder „Welche Elemente des Leitbilds sind den Beteiligten besonders wichtig?“. Sie sind mir zu allgemein. Ich will wissen, ob die >>Schulkultur<< und der >>Unterricht<< vom Leitbild profitiert hat. Stelle mir bitte zu beiden Aspekten je zehn Fragen zusammen, mit der Antwortmöglichkeit 1: “trifft gar nicht zu” 2: “trifft kaum zu” 3: “trifft häufig zu” 4: “trifft vollständig zu”

 

Hier sind jeweils zehn Fragen zu den Aspekten Schulkultur und Unterricht, die gezielt darauf abzielen, den Einfluss des Leitbilds auf diese beiden Bereiche zu evaluieren. Die Antwortmöglichkeiten für jede Frage sind: 1: “trifft gar nicht zu”, 2: “trifft kaum zu”, 3: “trifft häufig zu”, 4: “trifft vollständig zu”.

Fragen zur Schulkultur:

  1. Fördert das Leitbild das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Schulgemeinschaft?
  2. Spiegelt sich das Leitbild in der täglichen Kommunikation zwischen Lehrkräften, Schülern und Eltern wider?
  3. Wird das Leitbild bei schulischen Veranstaltungen und Aktivitäten sichtbar gelebt?
  4. Ermutigt das Leitbild zu einem respektvollen und wertschätzenden Umgang miteinander?
  5. Beinhalten Schulregeln und Verhaltensrichtlinien Prinzipien aus dem Leitbild?
  6. Nehmen die Schüler das Leitbild als Orientierung für ihr Verhalten im Schulalltag wahr?
  7. Wird das Leitbild in Entscheidungsprozessen der Schulgemeinschaft (z.B. Konferenzen, Gremien) berücksichtigt?
  8. Fördert das Leitbild die Identifikation der Schüler und Lehrkräfte mit der Schule?
  9. Erleben Eltern das Leitbild als grundlegend für die schulische Zusammenarbeit?
  10. Trägt das Leitbild zu einem positiven Schulklima bei, in dem sich alle wohlfühlen?

Fragen zum Unterricht:

  1. Wird das Leitbild bei der Planung und Gestaltung des Unterrichts bewusst berücksichtigt?
  2. Werden die Werte und Prinzipien des Leitbilds im Unterrichtsalltag vermittelt?
  3. Ist das Leitbild in der Wahl und Anwendung von Unterrichtsmethoden erkennbar?
  4. Fördert das Leitbild den respektvollen Umgang zwischen Schülern im Unterricht?
  5. Ermutigt das Leitbild zu einer aktiven und verantwortungsvollen Teilnahme der Schüler am Unterricht?
  6. Findet das Leitbild Eingang in die Inhalte und Themen des Unterrichts?
  7. Tragen Lehrkräfte das Leitbild durch ihr Verhalten und ihre Unterrichtsführung sichtbar mit?
  8. Ist das Leitbild im Umgang mit Leistungsanforderungen und Feedback an Schüler präsent?
  9. Orientieren sich Projekte und Gruppenarbeiten an den Grundsätzen des Leitbilds?
  10. Stärkt das Leitbild den Lernprozess und die persönliche Entwicklung der Schüler im Unterricht?

Diese Fragen helfen dabei, ein klares Bild davon zu bekommen, wie stark das Leitbild in der Schulkultur und im Unterricht verankert ist und ob es positive Veränderungen in diesen Bereichen bewirkt hat.

Schul- und Unterrichtskultur II

Prompt:

Konkretisiere bitte Deine Fragen „Inwieweit wird das Leitbild im Schulalltag gelebt?“ oder „Welche Elemente des Leitbilds sind den Beteiligten besonders wichtig?“. Sie sind mir zu allgemein. Ich will wissen, ob die >>Schulkultur<< und der >>Unterricht<< vom Leitbild profitiert hat. Stelle mir bitte zu beiden Aspekten je zehn Fragen zusammen, mit der Antwortmöglichkeit 1: “trifft gar nicht zu” 2: “trifft kaum zu” 3: “trifft häufig zu” 4: “trifft vollständig zu”

(Dieser Prompt wurde zweifach beantwortet)

Hier sind jeweils zehn konkrete Fragen, die du für die Evaluation der Auswirkungen des Leitbilds auf die Schulkultur und den Unterricht verwenden kannst. Jede Frage kann mit den Antwortmöglichkeiten „1: trifft gar nicht zu“, „2: trifft kaum zu“, „3: trifft häufig zu“, „4: trifft vollständig zu“ beantwortet werden.

Fragen zur Schulkultur

  1. Das Leitbild ist in unserem Schulalltag präsent und wird von den meisten Mitgliedern der Schulgemeinschaft aktiv gelebt.
  2. Schulveranstaltungen (z.B. Schulfeste, Projektwochen) spiegeln die Werte und Ziele des Leitbilds wider.
  3. Das Leitbild fördert ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander innerhalb der Schulgemeinschaft.
  4. Entscheidungen der Schulleitung und des Kollegiums orientieren sich am Leitbild.
  5. Die Zusammenarbeit und der Austausch zwischen Lehrkräften, Schülern und Eltern sind durch das Leitbild verbessert worden.
  6. Das Leitbild unterstützt die Integration und Wertschätzung von Diversität innerhalb der Schulgemeinschaft.
  7. Konflikte innerhalb der Schulgemeinschaft werden in Übereinstimmung mit den Prinzipien des Leitbilds gelöst.
  8. Das Leitbild wird in offiziellen Schulkommunikationen (z.B. Elternbriefe, Website) regelmäßig thematisiert.
  9. Schüler und Eltern identifizieren sich mit den im Leitbild formulierten Werten und Zielen.
  10. Das Leitbild trägt zur positiven Außenwahrnehmung unserer Schule bei.

Fragen zum Unterricht

  1. Die im Leitbild formulierten Werte und Ziele finden regelmäßig Eingang in den Unterrichtsalltag.
  2. Lehrkräfte beziehen sich in ihrem Unterrichtsverhalten und ihrer Unterrichtsplanung auf das Leitbild.
  3. Das Leitbild hat dazu beigetragen, dass der Unterricht schülerzentrierter und partizipativer gestaltet wird.
  4. Die Vermittlung von sozialen und ethischen Werten, wie sie im Leitbild festgehalten sind, ist ein fester Bestandteil des Unterrichts.
  5. Der Unterricht fördert die Eigenverantwortung der Schüler im Sinne des Leitbilds.
  6. Die Vielfalt der Unterrichtsmethoden hat sich im Einklang mit dem Leitbild weiterentwickelt.
  7. Das Leitbild hat dazu beigetragen, dass fachübergreifende Themen und Projekte stärker in den Unterricht integriert werden.
  8. Die Leistungsbewertung und Rückmeldung an Schüler orientieren sich an den Maßstäben des Leitbilds.
  9. Das Leitbild hat das Lernen und den Umgang mit Fehlern im Unterricht positiv beeinflusst.
  10. Der Unterricht fördert das Gemeinschaftsgefühl und die Teamarbeit unter den Schülern entsprechend den Zielen des Leitbilds.

Diese Fragen sind darauf ausgelegt, konkrete Rückmeldungen darüber zu erhalten, wie stark das Leitbild im Schulleben verankert ist und ob es positive Auswirkungen auf die Schulkultur und den Unterricht hat.

Dialog

Prompt:

Du fragst: Welche Reaktion bevorzugst du? Meine Einschätzung: Tatsächlich ein Mix aus beiden Reaktionen. Mir ist durch die Zusammenstellung auch klar geworden, dass ich besser eine Präambel voranstellen sollte, z.B. Wir wollten mit unserem Leitbild die Selbstständigkeit unserer Schüler befördern helfen. Dann kann ich Deine Fragen aufnehmen.

Das ist eine sehr gute Idee, eine Präambel voranzustellen, um den Kontext und die Zielsetzung eures Leitbilds zu verdeutlichen. Diese Einleitung hilft den Befragten, die Fragen im richtigen Licht zu sehen und die beabsichtigten Wirkungen des Leitbilds im Schulalltag und Unterricht besser nachzuvollziehen. Hier ist ein Beispiel, wie du die Präambel formulieren und die Fragen entsprechend anpassen könntest:

 

Präambel: „Mit unserem Leitbild haben wir uns zum Ziel gesetzt, die Selbstständigkeit unserer Schüler zu fördern und eine positive, respektvolle Schulkultur zu schaffen. Wir möchten nun evaluieren, inwieweit diese Ziele erreicht wurden und wie gut das Leitbild in der Schulkultur und im Unterricht verankert ist.“

Fragen zur Schulkultur:

  1. Wird durch das Leitbild die Selbstständigkeit der Schüler in schulischen Aktivitäten gefördert?
  2. Ermutigt das Leitbild Schüler, eigenverantwortlich und respektvoll im Schulalltag zu handeln?
  3. Trägt das Leitbild dazu bei, dass Schüler Konflikte eigenständig und fair lösen?
  4. Fördert das Leitbild eine Kultur des gegenseitigen Respekts und der Unterstützung innerhalb der Schulgemeinschaft?
  5. Erkennen die Schüler das Leitbild als Leitfaden für ihr Verhalten im schulischen Umfeld?
  6. Spiegelt sich das Leitbild in der täglichen Kommunikation und dem Umgang miteinander in der Schule wider?
  7. Unterstützt das Leitbild Schüler dabei, Verantwortung für schulische Projekte und Aufgaben zu übernehmen?
  8. Wird durch das Leitbild die Partizipation der Schüler an schulischen Entscheidungsprozessen gestärkt?
  9. Hilft das Leitbild dabei, eine offene und wertschätzende Atmosphäre in der Schule zu schaffen?
  10. Fördert das Leitbild die Bereitschaft der Schüler, aktiv zur Schulgemeinschaft beizutragen?

Fragen zum Unterricht:

  1. Unterstützt das Leitbild die Schüler darin, selbstständig im Unterricht zu arbeiten und zu lernen?
  2. Ermutigt das Leitbild die Schüler, Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess zu übernehmen?
  3. Spiegelt sich die Förderung der Selbstständigkeit im Unterrichtsverhalten der Schüler wider?
  4. Wird das Leitbild bei der Planung und Umsetzung von Unterrichtseinheiten zur Förderung der Selbstständigkeit berücksichtigt?
  5. Trägt das Leitbild dazu bei, dass Schüler im Unterricht eigeninitiativ und kritisch denken?
  6. Ermutigt das Leitbild die Lehrer, Unterrichtsmethoden einzusetzen, die die Selbstständigkeit der Schüler fördern?
  7. Stärkt das Leitbild die Fähigkeit der Schüler, eigenverantwortlich Gruppenarbeiten zu organisieren und durchzuführen?
  8. Wird im Unterricht darauf geachtet, dass Schüler die Gelegenheit haben, selbstständig Lösungen zu erarbeiten?
  9. Trägt das Leitbild dazu bei, dass Schüler auch außerhalb des Unterrichts eigenständig weiterlernen?
  10. Wird das Leitbild als Orientierung genutzt, um den Schülern konstruktives Feedback zu ihrem selbstständigen Arbeiten zu geben?

Durch diese präzise Verbindung der Fragen mit dem übergeordneten Ziel der Selbstständigkeitsförderung kannst du klare Rückmeldungen dazu erhalten, inwieweit das Leitbild seine beabsichtigte Wirkung entfaltet hat.

Fragenbogen zu GenZ

In jüngster Zeit wurden mehrere Studien veröffentlicht. Die JIM-Studie hebt beispielsweise hervor, dass Jugendliche zunehmend Videos auf Plattformen wie YouTube als Lernmethode nutzen, wobei 42 % der befragten Schüler Videos als ihre bevorzugte Lernmethode ansehen. Gründe dafür sind die ständige Verfügbarkeit und die Möglichkeit, komplexe Inhalte visuell ansprechend aufzubereiten. Allerdings fehlt es an digitaler Infrastruktur und Medienkompetenz an deutschen Schulen, um Schüler auf den Umgang mit Online-Informationen vorzubereiten.

Wichtige Erkenntnisse:

  • Digitale Lernmethoden werden kaum in den Unterricht integriert, obwohl Videos bei den Schülern beliebt sind.
  • Persönliche Empfehlungen (von Freunden oder Lehrern) spielen eine zentrale Rolle bei der Auswahl von Lernvideos.
  • Ein großes Problem ist, dass Videoplattformen wie YouTube auf Klicks und Verweildauer ausgelegt sind und keinen Bildungsauftrag haben, was die Gefahr von Verzerrungen und Fehlinformationen erhöht.
  • Schulen sollten mehr Wert auf Medienkompetenz legen, damit Jugendliche Informationen kritisch bewerten können.
  • Lehrer müssen ausgebildet werden, um digitale Werkzeuge sinnvoll in den Unterricht zu integrieren und die Medienkompetenz der Schüler zu fördern.

Die Corona-Pandemie hat den Bedarf an digitalem Unterricht und Medienkompetenz nochmals verdeutlicht. Ein Mix aus analogen und digitalen Methoden wird empfohlen, um Wissenslücken zu schließen und zukünftigen Schulschließungen vorzubeugen.[1]https://www.iwd.de/artikel/lernen-mit-youtube-474148/

 

Prompt:

Jugendliche verbringen viel Zeit online. Dies beeinflusst auch die Art und Weise, wie sie lernen und sich über politische und wirtschaftliche Entwicklungen informieren. Viele nutzen das Internet, um Hausaufgaben zu erledigen, Hausarbeiten zu schreiben oder Inhalte aus dem Schulunterricht zu verstehen und zu vertiefen. Im Rahmen der Leitbildentwicklung ist das zu berücksichtigen. Ich möchte die Jugendlichen einer Schule befragen lassen. Dabei möchte ich detailiertere Fragen zu “Was erwarte ich als Schüler im Rahmen der Berufsorientierung”, zu “Wie ich in der Schule und zu Hause am liebsten lerne” und zu “Wie ich mir hybride Lehr- und Lernstrukturen vorstellen kann”. Stelle mir bitte zu den drei Aspekten je zehn Fragen zusammen, mit der Antwortmöglichkeit 1: “trifft gar nicht zu” 2: “trifft kaum zu” 3: “trifft häufig zu” 4: “trifft vollständig zu”

 

Hier sind je zehn Fragen zu den drei Aspekten „Berufsorientierung“, „Lernpräferenzen“ und „Hybride Lehr- und Lernstrukturen“. Die Antwortmöglichkeiten für jede Frage sind: **1: “trifft gar nicht zu”, 2: “trifft kaum zu”, 3: “trifft häufig zu”, 4: “trifft vollständig zu”**.

Fragen zur Berufsorientierung:

  1. Ich erwarte, dass die Schule mir konkrete Informationen über verschiedene Berufsfelder bietet.
  2. Ich wünsche mir Praktikumsmöglichkeiten, um verschiedene Berufe besser kennenzulernen.
  3. Ich erwarte von der Schule Unterstützung bei der Vorbereitung auf Bewerbungsgespräche und -unterlagen.
  4. Mir ist es wichtig, dass die Schule mich über Weiterbildungsmöglichkeiten nach der Schulzeit informiert.
  5. Ich wünsche mir mehr Einblicke in Berufe, die ich online oder digital ausüben kann.
  6. Ich erwarte, dass die Schule mich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder Studium aktiv unterstützt.
  7. Ich finde es wichtig, dass die Schule Kontakte zu Unternehmen und Berufsschulen vermittelt.
  8. Ich wünsche mir individuelle Beratungsgespräche, um meine Berufswahl zu klären.
  9. Ich erwarte, dass die Schule mir hilft, meine Stärken und Schwächen in Bezug auf die Berufswahl zu erkennen.
  10. Mir ist es wichtig, dass die Schule mir zeigt, wie ich digitale Werkzeuge zur Berufsorientierung nutzen kann.

 Fragen zu Lernpräferenzen:

  1.  Ich lerne am liebsten, wenn ich die Inhalte selbstständig erarbeiten kann.
  2. Ich nutze gerne Online-Ressourcen, um Themen aus dem Unterricht besser zu verstehen.
  3. Ich bevorzuge es, in der Schule an Projekten zu arbeiten, die praxisnah und realitätsbezogen sind.
  4. Ich lerne zu Hause am liebsten mit Videos oder interaktiven Lernplattformen.
  5. Ich finde es hilfreich, wenn ich meine Lernzeiten und -methoden selbst bestimmen kann.
  6. Ich arbeite gerne in Gruppen, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.
  7. Ich finde es wichtig, dass ich in der Schule und zu Hause Zugang zu digitalen Lernmaterialien habe.
  8. Ich lerne am effektivsten, wenn ich praktische Beispiele und Anwendungen sehe.
  9. Ich bevorzuge es, wenn Lehrkräfte individuelle Lernwege und -methoden unterstützen.
  10. Ich nutze gerne Online-Foren oder Chats, um mich mit anderen Schülern über den Lernstoff auszutauschen.

 Fragen zu hybriden Lehr- und Lernstrukturen:

  1. Ich kann mir vorstellen, dass ein Mix aus Präsenzunterricht und Online-Lernen meinen Lernfortschritt verbessert.
  2. Ich finde es gut, wenn ich im Online-Unterricht auf Lernmaterialien zugreifen kann, die ich jederzeit wiederholen kann.
  3. Ich wünsche mir, dass digitale Tools wie interaktive Whiteboards im Unterricht eingesetzt werden.
  4. Ich kann mir vorstellen, dass ich durch hybride Lernangebote flexibler und selbstständiger lernen kann.
  5. Ich finde es wichtig, dass ich im Online-Unterricht regelmäßig Feedback von den Lehrkräften erhalte.
  6. Ich wünsche mir, dass ich auch von zu Hause aus auf alle Unterrichtsmaterialien zugreifen kann.
  7. Ich kann mir vorstellen, dass ich durch Online-Lernangebote besser auf Prüfungen vorbereitet werde.
  8. Ich finde es sinnvoll, wenn ich in Online-Phasen Lernaufgaben in meinem eigenen Tempo bearbeiten kann.
  9. Ich wünsche mir, dass im Hybridunterricht sowohl individuelle als auch gemeinsame Lernaktivitäten stattfinden.
  10. Ich finde es wichtig, dass hybride Lernstrukturen gut organisiert und für alle verständlich sind.

Diese Fragen helfen dabei, ein detailliertes Bild der Erwartungen und Bedürfnisse der Schüler in Bezug auf Berufsorientierung, Lernpräferenzen und hybride Lehr- und Lernstrukturen zu gewinnen.

 

Eine weitere Möglichkeit bieten die Schul-Tools des IBBW zum Startchancen-Programm zur Erfassung der Ausgangssituation der Schule. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen und Wohlbefinden an der Schule verbessert werden können. Einen Überblick zur Bestandsaufnahme bietet der Leitfaden, für Priorisierungen bieten sich ergänzende Checklisten an.

Folgerung II: Fortbildung

Lang, lang ist es her, meine Beteiligung am SiNUS-Projekt. Zur Erinnerung: SINUS (Steigerung der Effizienz des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts) war ein Modellversuchsprogramm für die Sekundarstufe I im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich, das infolge der Third International Mathematics and Science Study (TIMSS) 1994/96 von der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) initiiert wurde. Ziel des Programms war, die Effizienz des Unterrichts zu steigern.

Die ZEIT schrieb seinerzeit: „Das groß angelegte Programm beweist, dass auch hierzulande möglich ist, was viele den vermeintlich unbeweglichen Deutschen nicht zutrauen: die schnelle Reaktion auf Missstände an Schulen; eine Reform des Unterrichts, des Kerngeschäfts der Lehranstalten; die Mobilisierung der viel gescholtenen Lehrerschaft für Veränderungen – und das alles gar in Zusammenarbeit von Bund und Ländern (Die Zeit, 20/2003)“. Und ein Jahr später: „Realitätsbezogene Aufgaben statt schematischen Rechnens, individuelles Lernen statt Formelpauken im Gleichschritt: Für einen solchen reformierten Mathematikunterricht steht die Abkürzung SINUS (Steigerung der Effizienz des mathematischnaturwissenschaftlichen Unterrichts). Mit einigen hundert Lehrern ist das bundesweite Fortbildungsprogramm gestartet, nach dem Pisa-Schock verzehnfachte sich die Zahl. SINUS zeigt, wie man Unterricht erfolgreich verändert (Die Zeit, 50/2004)“.

Und dies bestätigt diese Grafik, allerdings bestätigt sie auch, was passiert, wenn man die Maßnahmen einstellt:

Die Grafik zeigt einen geradezu dramatischen Rückgang der Kompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler seit 2012. Ich schreibe – nicht evidenzbasiert – unserer Arbeit in SiNUS (eBook als Open Access verfügbar) und KUMN eine Mitursache für die Verbesserung zwischen 2003 – 2012 zu. 

Immerhin gibt es nun einen neuen Impuls: Das Programm »QuaMath« verbindet bundesländerübergreifend Forschung und Praxis zur Stärkung der mathematischen Bildung in allen Schulstufen von der Primarstufe bis zur Sekundarstufe II in praxisnaher Zusammenarbeit. Die inhaltliche und didaktische Qualität des Unterrichts und die Frage, wie diese gemeinsam mit allen Akteurinnen und Akteuren in den Fortbildungssystemen der Länder durchgängig umgesetzt werden kann, stehen dabei im Mittelpunkt. Wie bei SiNUS ist QuaMath auf die langfristige Unterrichtsentwicklung in Schulteams ausgerichtet. Dabei arbeiten Lehrkräfte in schulinternen, fachbezogen arbeitenden professionellen Lerngemeinschaften (hier: Schulteams) zusammen und werden von qualifizierten Multiplikatorinnen und Multiplikatoren fortgebildet sowie begleitet. Die Fortbildungen finden in Schulnetzwerken im jeweiligen Bundesland statt und ermöglichen einen regelmäßigen fachbezogenen Austausch mit anderen Schulen. Hier ein von den Projektentwicklern produziertes „Einladungs”-Video:

Für weitere Information zum QuaMath-Angebot: Unterrichts- und Fortbildungs-Qualität in Mathematik entwickeln

Vergleichbare bundesweite Fortbildungsprogramme für andere Fächer bzw. Themenschwerpunkte gibt es meines Wissens nicht. Ansprechpartner für entsprechende Anfragen sind die jeweiligen Landes(fortbildungs)institute, die regelmäßig Informations- und Fortbildungsangebote zu zentralen Fragestellungen anbieten. Schulinterne Fortbildungen sind eher selten und wurden – von Seiten der Länder bzw. Schulämter –  in der Regel von uns als Schulberater „bedient“. Über diese Erfahrungen und Formate werde ich in einem der folgenden Beiträge berichten.

Ausblick

Im nächsten Blogbeitrag werde ich den Blick auf schulinterne Evaluationen (Smart Data) vertiefen und (unterstützende) Tools vorstellen, die auch länderübergreifend zur Verfügung stehen. Außerdem werde ich auf Lernstandserhebungen eingehen, ein Angebot, das in den sozialen Medien sehr unterschiedlich und kritisch bewertet wird.

 

Bildnachweis:

Titelbild: Anton Grabolle / Better Images of AI / Classification Cupboard / CC-BY 4.0

     

    Rückblick (4): KI als Wendepunkt in der Bildung?

    Die Digitalisierung und Mediatisierung führen in allen Bereichen unserer Lebens- und Arbeitswelt zu entscheidenden Veränderungen. Diese gehen über einen rein technischen Fortschritt hinaus und führen zu einem breit angelegten kulturellen und gesellschaftlichen Wandel, der sich auf das schulische Lehren und Lernen und auf die Bewältigung und Gestaltung von Lebens- bzw. Arbeitsprozessen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auswirkt.

    In der Kultur der Digitalität müssen Bildungsprozesse auch solche Herausforderungen in den Blick nehmen, die sich aus dieser selbst sowie altersspezifisch und konkret aus den medialen Lebenswelten der Lernenden ergeben. Digital gestützte Lehr-Lern-Prozesse müssen daher unter anderem jene Kompetenzen fördern, die den Lernenden eine mündige, souveräne und aktive Teilhabe an der digitalisierten Lebens- und Arbeitswelt ermöglichen, ganz so, wie das folgende Video zeigt:

    In Bezug auf die MINT-Fächer ist die Frage nach der Unterrichtsmethode von Interesse. Laut MINT-Bildungsbarometer [1]https://www.joachim-herz-stiftung.de/fileadmin/user_upload/MINT_Nachwuchsbarometer_2024.pdf werden Jugendliche beim kollaborativen problemorientierten Lernen mit sehr realitätsnahen Problemstellungen konfrontiert, z.B. mit der Frage, wie Offshore-Windparks so gebaut werden können, dass sie die Meeresflora und -fauna möglichst wenig stören. Die Aufgaben sind immer so komplex, dass sie nur mit dem Wissen und Können der Mitschülerinnen und Mitschüler sowie mit Hilfe weiterer Quellen in der vorgegebenen Zeit bearbeitet werden können. Die Lehrerinnen und Lehrer haben nur eine unterstützende Funktion. Die Begleitforschung zeigt: Mit der Methode des kollaborativen problemorientierten Lernens können doppelt so große Lernfortschritte erzielt werden wie in einem Jahr Mathematikunterricht in der Sekundarstufe I.

    Um mehr Menschen für einen MINT-Beruf zu gewinnen, empfiehlt das MINT Nachwuchsbarometer KI-gestützte Beratungssysteme, die Jugendliche bei der Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz unterstützen. Ähnlich hilfreich könnten KI-Systeme an Hochschulen sein, um die hohe Abbrecherquote in den MINT-Fächern zu senken. 

    KI in der Schule

    Nach der Veröffentlichung von ChatGPT (OpenAI) habe ich die Plattform KI in der Schule entwickelt und im April 2023 online gestellt. Nicht nur für den MINT-Bereich. Auch um darauf aufmerksam zu machen, dass KI eben nicht nur – aber auch – aus LLM & Co. besteht, wie ich in …/about hinterlegt habe:

    Für ein erstes Kennenlernen empfehle ich zwei Zugänge. Links die Startseite der Plattform mit Informationen zur Geschichte und zu aktuellen Entwicklungen rund um Künstliche Intelligenz. Rechts der Ticker mit Informationen rund um ChatGPT & Co, insbesondere auch mit Weiterbildungsangeboten in Form von Webinaren, Blogbeiträgen und/oder Kursen.

    Schlussbemerkung

    All diese ermutigenden Beispiele bestätigen Anja Wagner, Anbieterin KI-Power für Frauen 45+.[2]https://ki-campus.org/courses/kipowerfuerfrauenab45 in ihrem eindringlichen Plädoyer dafür, dass wir uns mit KI auseinandersetzen müssen:

    Künstliche Intelligenz ist die aktuelle Basisinnovation, die unsere Volkswirtschaft grundlegend verändern wird – sowohl zum Guten als auch zum Schlechten. Die Marktkräfte werden KI in alle gesellschaftlichen Bereiche reintreiben, keine Branche wird davon ausgenommen sein. Es wird nicht möglich sein, zu sagen: ‚Ich gehe dahin, wo ich keine Berührungspunkte damit habe’. Ja, KI ist eine autoritäre, machtvolle Technologie. Aber wir haben in meinen Augen keine andere Wahl, als sie mitzugestalten. Das ist die einzige Möglichkeit, die wir haben, um Einfluss auf die Entwicklung zu nehmen und nicht nur passiv zuzusehen, wie sich diese Technologie in allen Lebensbereichen ausbreitet. Frauen müssen in die KI-Entwicklung einsteigen, um sie aktiv mitzugestalten.

    Den Kultusministerien wird in den sozialen Medien oft unterstellt, sie setzten auf KI, um den Lehrermangel auszugleichen. Das mag sein. Und doch halte ich es mit Sven Schütt, CEO der IU International University, der vor allem auf den Unterschied aufmerksam macht: Wir Pädagogen werden für die menschliche Bindung gebraucht, die durch nichts zu ersetzen ist:[3]https://www.welt.de/debatte/kommentare/article254836570/ChatGPT-und-Co-Wenn-wir-KI-klug-einsetzen-machen-wir-Bildung-gerechter.html

    Wir stehen am Beginn eines goldenen Zeitalters des Lernens. Doch wie bei jedem neuen Werkzeug liegt es an uns, wie wir es nutzen. Wenn wir KI klug und verantwortungsvoll einsetzen, können wir Bildung gerechter machen und zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen. Stellen wir den Menschen in den Mittelpunkt und entfalten wir das Potenzial jedes Einzelnen. (…) Das verändert auch die Rolle der Lehrenden. Statt nur Wissen zu vermitteln, werden sie zu Mentoren und Wegbegleitern, die echte Beziehungen zu den Lernenden aufbauen. In Zeiten, in denen Informationen jederzeit verfügbar sind, ist es die menschliche Verbindung, die den Unterschied macht – eine Facette, die keine Technologie ersetzen kann.

    Auf uns wartet die schnellste und tiefgreifendste Umwälzung, die die Menschheit je erlebt hat. Die Entwicklung von allgemeiner KI wird unser Leben, unser Arbeiten und unsere Gesellschaft in fundamentaler Form verändern. Zugleich können wir uns alle auf diesen Prozess viel besser vorbereiten, denn die Zukunft der Bildung ist voller neuer Möglichkeiten und Chancen. Es erfordert aber von allen, die Bildung gestalten, Mut, Offenheit und den Willen zur Veränderung. In dieser Welt wird „Growth Mindset“ – die Freude am Neuen und Unbekannten, die Bereitschaft zu lernen und sich weiterzuentwickeln – zur wichtigsten Kompetenz.

    Das war’s für dieses Jahr 2024. Es gibt noch viel zu tun. Vor allem mit Blick auf die vielen Studien des letzten halben Jahres, die mir vor allem eines gezeigt haben: Wenn ich sie und die vielen Kommentare lese, frage ich mich immer wieder: Woran liegt es, dass wir kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem haben? Mit diesem Beitrag möchte ich zumindest einige Gedanken im Kontext von KI beisteuern. Ich hoffe, Sie profitieren davon.

    Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, Euch, liebe Kolleginnen und Kollegen, wünsche ich mit dem folgenden Lied, einer Weihnachtskomposition, die mit einem Google AI-Tool erstellt wurde …

    Alles Gute für die bevorstehende Weihnachts- und Neujahrszeit!

     

    Experimentieren Sie ruhig ein wenig mit den vier Lautsprechern …

     … stay tuned …

    Nach dem Schuljahr: Blick aufs Neue!

    Das Schuljahr neigt sich dem Ende zu und bietet Gelegenheit, auf die vergangenen Monate zurückzublicken und gleichzeitig den Blick nach vorne zu richten. Die letzten Wochen waren geprägt von Aussagen der Bildungsforscher:innen zu unserem Bildungssystem (Bildungsbericht 2024, Kreatives Denken PISA 2022). Darüber hinaus verunsichern Aussagen zur Generation Z. Diese jungen Menschen gehören einer Generation an, die vollständig in einer digital vernetzten Welt aufwächst, was sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt.

    Es ist an der Zeit, dass Schulleitungen gemeinsam mit dem Kollegium darüber nachdenken, wie unser Schulsystem weiterentwickelt werden kann, um den Anforderungen dieser Generation gerecht zu werden. Ein offener Dialog über Werte und Ziele ist dabei von zentraler Bedeutung, um eine Schule zu schaffen, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch die sozialen und emotionalen Kompetenzen der Schüler*innen stärkt.

    Viele Lehrer*innen in #BlueLZ und #FediLZ waren irritiert über Berichte aus den Bildungsministerien Schwedens und Dänemarks, die eine Rückkehr zum verstärkten Einsatz von Büchern forderten. Im April dieses Jahres habe ich – auch anlässlich der didacta24 – die Initiative LernMIT gestartet, die unterstreichen soll, dass moderne, zukunftsorientierte Bildungstechnologien die digitalen Kompetenzen unserer Schüler*innen eher befördern als verhindern helfen.

    Zum Schulstart im Sommer/ Herbst stehen organisatorische und pädagogische Aufgaben an. Eine strukturierte und gut durchdachte Planung ist unerlässlich, um einen reibungslosen Übergang in das neue Schuljahr zu gewährleisten. Auch darauf gehe ich im Rahmen dieses Beitrags ein.

    GenZ: SINUS Studie 2024

    In der von der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegebenen Studie heißt es u. a.:[1]https://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/549130/wie-ticken-jugendliche-sinus-jugendstudie-2024/

    Das Besondere der Studienreihe ist die systematische Erforschung der soziokulturellen Vielfalt, die die Jugend kennzeichnet. Die Leitfragen der Studienreihe sind: Wie leben und erleben Jugendliche ihren Alltag? An welchen Werten orientieren sie sich? Welche Lebensentwürfe und -stile verfolgen sie? Wie optimistisch blicken sie in die Zukunft? Alle vier Jahre werden zudem neue Themen behandelt. 2024 waren dies: Umgang mit politischen Krisen, soziale Ungleichheit und Diskriminierung, Engagement und Beteiligung, Lernort Schule, Social Media, Fake News, Sinnsuche und Mental Health, Geschlechtsidentität und Rollenerwartungen, Sport und Bewegung. Jugendstudien können Frühindikatoren des gesellschaftlichen Wandels sein.

    Die vorliegende Arbeit zeigt, dass Teenager in Zeiten multipler Krisen von vielem verunsichert und genervt sind, jedoch ihren Optimismus nicht verloren haben. Und sie lassen uns wissen, was sich alles ändern muss. Darin liegt die Bedeutung dieser Studie: Sie hat das Potenzial, zu (politischen) Maßnahmen, Programmen und Praktiken zu inspirieren, die den Bedarfen der heute jungen Menschen entsprechen. Es gibt viel von dieser Generation zu lernen. Die U-18-Studie lädt zur Reflexion ein, was es heißt, heute jung zu sein.

    Die fettgedruckten Sätze zeigen, worum es mir geht: Mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und mit ihnen zu vereinbaren, wie eine sinnvolle Unterstützung aussehen kann!

    Im Zusammenhang mit der Nutzung digitaler Medien habe ich mich kürzlich bereits mit diesem Thema beschäftigt. Ich verweise daher auf die Ausführungen in diesem Artikel, einschließlich vieler weiterer Quellen zum Thema:

    Neue Leitbilder braucht die Schule …

     

    GenZ und Berufsorientierung

    Ein weiterer Schwerpunkt ist die Berufsorientierung. Die Generation Z hat spezifische Erwartungen und Ansprüche an ihre berufliche Zukunft. Es ist wichtig, ihnen eine fundierte und praxisnahe Orientierung zu bieten, die ihnen hilft, ihre Fähigkeiten und Interessen zu entdecken und zu entwickeln. Dazu gehört, dass verstärkt Kooperationen mit Unternehmen und Institutionen aufgebaut, Praktika und Projekttage organisiert und die Schüler*innen bei der Planung ihrer beruflichen Laufbahn unterstützt werden.

    Die Generation Z zeigt Interesse an verschiedenen Branchen:[2]https://wachstumsmagazin.de/so-haeufig-wechselt-die-generation-z-ihre-berufe/

    • Technologie: Sie sind daran interessiert, in Unternehmen zu arbeiten, die an der Spitze des technologischen Fortschritts stehen und innovative Lösungen entwickeln
    • Kreativbranche: Eine weitere beliebte Branche für die Generation Z ist die Kreativbranche. Sie sind kreativ und haben ein starkes Interesse an Kunst, Design und Medien
    • Lebensmittel, Getränke, Kosmetik & Reisen: Die Generation Z hat auch Einfluss auf die Segmente Lebensmittel, Getränke, Kosmetik und Reisenn

    Es gibt verschiedene Plattformen und Apps, die speziell zur Berufsorientierung für junge Menschen entwickelt wurden. Hier sind einige davon:

    • future.self – Dein Kompass: Diese App bietet viele Tools, um deine (berufliche) Zukunft zu gestalten. Sie hilft dir dabei, berufliche Wege zu entdecken, die auf deine Fähigkeiten und Interessen zugeschnitten sind1.
    • DEEP! – Berufs- und Studienorientierung: DEEP! ist eine App, die Schritt für Schritt an berufliche Orientierung heranführt. Mit DEEP kannst man Stärken und Interessen erkunden, um klare Wege für Ausbildung oder Studium zu finden.
    • planet-beruf  ist ein Angebot der Agentur für Arbeit und informiert über alle Themen rund um Berufswahl, Bewerbung und Ausbildung. Die Arbeitsagentur bietet auch die kostenlose App AzubiWelt an, die Videos, Bilder und Steckbriefe zu Ausbildungsberufen enthält.
    • Diese Tools können jungen Menschen dabei helfen, ihre beruflichen Interessen und Fähigkeiten zu erkunden und eine fundierte Entscheidung über ihre zukünftige Karriere zu treffen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirksamkeit dieser Tools von der individuellen Nutzung und dem Engagement des Benutzers abhängt. Konkreter:

    Und hier noch einige aktuelle Streams und Artikel, die Entwicklungen und Berufe vorstellen:

    Schon für junge Menschen am Ende der Schulzeit bestimmt künstliche Intelligenz maßgeblich die Berufswahl. Auch mit ihnen geht Catherine Vogel der Frage nach, ob Künstliche Intelligenz im Job eher Helferin oder unmittelbare Konkurrentin sein wird – oder sogar schon ist. In den Kölner Ford-Werken prüft eine KI, ob in neuen Elektroautos alle Verbindungen richtig montiert sind. Und auch im Kuhstall ist KI schon im Einsatz: In Bad Sassendorf überwachen Kameras in einem Stall der Zukunft rund um die Uhr, ob es den Tieren gut geht – auch, damit der Landwirt mal Pause machen kann.

    Wie wird Künstliche Intelligenz die Arbeitswelt verändern? Diese Frage beschäftigt auch den Berufsberater Christian Brinkmeier und seine Klientinnen und Klienten. Brinkmeier erkennt auch große Chancen in der revolutionären Technologie.

    Mit einem Interview (Christian Brinkmeier, Teamleiter Berufsberatung (Agentur für Arbeit, Düsseldorf)

    Künstliche Intelligenz (KI) verändert keineswegs nur erwartbare Bereiche wie Forschung, Büro oder Medizin – auch das Handwerk verändert sich.

    Alle reden über künstliche Intelligenz, Fachleute sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt. Welche Fächer man belegen muss, um neue Technologien mitzuentwickeln – und welche Fähigkeiten es dazu braucht.

    Bis 2030 sind in den USA und Europa Millionen Jobwechsel aufgrund der rasanten Entwicklungen der künstlichen Intelligenz notwendig, zeigt eine Studie von McKinsey. Vor allem im Verwaltungsbereich komme es zu großen Veränderungen.

    KI wird vor allem die Arbeit im Tech-Bereich verändern. Doch was müssen Programmierer und KI-Manager künftig können? Wie viel verdienen Sie? Warum lohnt ein Schritt in die USA besonders? Ein Insider erklärt, welche KI-Jobs entstehen – und wie viel Gehalt Sie verlangen sollten.

    Der anhaltende Trend zu mobilen oder webbasierten Spielen beschert der deutschen Games-Industrie erhebliche Wachstumschancen. Game Design ist ein Studienrichtung mit enorm hohem Zukunftspotenzial und guten Perspektiven für Absolventen.

    Wie mit der GenZ ins Gespräch kommen?

    Wie Sie wissen, habe ich als Schulberater und externer Evaluator viele Jahre die Trommel für die Partizipationsstrukturen der Schülerinnen und Schüler gerührt. Grundlage unserer Arbeit war und ist der Hessische Referenzrahmen Schulqualität:[3]https://sts-ghrf-ruesselsheim.bildung.hessen.de/recht/hrs-hessischer-referenzrahmen-schulqualitat.pdf, S. 42

    Die Schule eröffnet allen Schülerinnen und Schülern Lerngelegenheiten, um die erforderlichen Kompetenzen und Verhaltensweisen zur aktiven Teilhabe an der demokratischen Gesellschaft zu erwerben. Die Beteiligung bezieht sich auch auf die Gestaltung der Schule und der Lehr-Lernprozesse. Zur Förderung der Verantwortungsübernahme und der demokratischen Handlungskompetenz werden an der Schule demokratische Werte vermittelt und gelebt. Dazu werden geeignete Strukturen geschaffen und genutzt.

    Dies setzt natürlich die Bereitschaft der Jugendlichen voraus, sich auf ein Verfahren einzulassen. Welche Methoden haben sich bewährt? 

    Wenn man systemisch vorgehen will, bieten sich zwei Verfahren an:

    • Evaluation, ein Verfahren, das sich vor allem in Schulentwicklungsprozessen bewährt hat.
    • Feedback, eine Methode, die vor allem in der Unterrichtsentwicklung und damit in Lerngruppen eingesetzt wird.

    Sie benötigen allerdings einiges an Vorbereitungszeit. Möglicherweise kann vor Ort professionelle Beratung eingeholt werden? Länderübergreifend findet sich ggsf. auch das eine oder andere Angebot, so dieses hier:

    Wann haben Sie das letzte Mal Feedback gegeben? Oder hilfreiches Feedback erhalten?

    Feedbackgespräche finden im (schulischen) Alltag in ganz unterschiedlichen Settings statt und stellen einen wesentlichen Bestandteil der professionellen Kommunikation dar. Dennoch zeigt die Forschung, dass Feedback häufig seine potenziell förderliche Wirkung nicht entfaltet. Das ZSL hat in Zusammenarbeit mit Frau Dr. Michaela Köller von der Universität Kiel eine Broschüre erstellt, wie Feedbackgespräche zwischen Lehrkräften wirksam und motivierend gestaltet werden können. Fünf Impulse fassen die Kernelemente erfolgreichen Feedbacks zusammen – wissenschaftlich fundiert und praxisnah.

    Im Online-Vortrag werden die Inhalte der Broschüre vorgestellt und die fünf Kernelemente erfolgreichen Feedbacks anhand von Beispielen und konkreten Handlungstipps erläutert. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, mit der Autorin in den Austausch zur gehen.

    27.06.2024, 16 Uhr bis 17 Uhr

    LernMIT

    Wie bereits eingangs erwähnt, werden in  letzter Zeit immer wieder Stimmen laut, die sich gegen den Einsatz digitaler Technik in Schule und Unterricht aussprechen. Mit der Freischaltung meiner LernMIT-Plattform möchte ich zu einer differenzierten Sichtweise beitragen.

    Warum LernMIT?

    • Zukunftsweisende Lernmethoden: LernMIT kombiniert bewährte Lernansätze mit modernen Technologien, um eine dynamische und effektive Lernumgebung zu schaffen.
    • Fokus auf alle Bildungsakteure: Von der Schulleitung über die Lehrkräfte bis hin zu Eltern und Schülern – LernMIT wurde mit Blick auf die gesamte Bildungsgemeinschaft entwickelt.

     

    Was erwartet Sie bei LernMIT?

    • Praxisorientierte Ressourcen, die den Lehrplan bereichern und den Schülern ein tieferes Verständnis vermitteln.
    • Innovative Unterrichtsressourcen, die den Unterricht interaktiver und engagierter gestalten.
    • Evidenzbasiertes Lernen, um Lehr- und Lernprozesse zu optimieren und die bestmöglichen Ergebnisse für Schülerinnen und Schüler zu erzielen.

    Woher kommen die Inhalte?

    So ist auch das folgende Portfolio entstanden. Zunächst mit

    • einer Einführung und einigen zusammenfassenden Informationen zu #LernenmitKI

    —> LernMIT (1) – Einführung

    • Ausgehend von Aussagen aus der Bildungsforschung und der Beschreibung des Constructive Alignment Modells habe ich im Teil 2 erprobte schulische Lehr-Lernkonzepte vorgestellt:

    —> LernMIT (2) – Kompetenzmodelle

    • Im dritten Teil geht es um die Förderung unserer stärkeren Schülerinnen und Schüler, wobei zunächst Jonathan mit seinen Vorstellungen von einem ihn fördernden Unterricht zu Wort kommt. Anschließend stelle ich ein hybrides Prozessmodell und geeignete Feedback- und Evaluationsverfahren vor.

    —> LernMIT (3) – Hybrider Lernraum

    • Der vorletzte Teil befasst sich mit der leitbildorientierten Schulentwicklung, der damit verbundenen Schulprogrammarbeit und deren Evaluation.

    —> LernMIT (4) – Schulentwicklung

    • Der letzte Teil schließlich widmet sich der Fort- und Weiterbildung. Mit vielen Praxisbeispielen und Literaturhinweisen für vernetztes und individuelles Lernen.

    —> LernMIT (5) – Fortbildung

    In diesen Beiträgen wird die Bedeutung digitaler Kompetenzen, flexibler Curricula und neuer Lerninhalte sowie die Notwendigkeit individualisierter Lernangebote deutlich: Die Schülerinnen und Schüler erwerben durch flexible Prüfungsansätze und individualisierte Curricula erfolgreich zukunftsrelevante Inhalte und Kompetenzen.

    Schulstart

    Zu Beginn eines Schuljahres gibt es eine Vielzahl von Aufgaben, die vom pädagogischen Personal zu beachten sind, um einen reibungslosen und erfolgreichen Start zu gewährleisten. Neben organisatorischen Aufgaben sind auch pädagogische Aufgaben zu berücksichtigen. Im Folgenden konzentriere ich mich auf Aspekte der Medienkompetenzförderung durch

    • Teilnahme an schulinternen Fortbildungen, um sich auf neue pädagogische Methoden und Technologien vorzubereiten.
    • Gemeinsame Workshops mit dem Kollegium zur Weiterentwicklung der Unterrichtspraxis.

    Im Hinblick auf die Generation Z und deren Medienkompetenzvermittlung liegt mir der kritische Umgang mit TikTok am Herzen. Dazu verweise ich auf einen Beitrag, den ich immer wieder aktualisiere:

    Wer oder was ist TIKTOK?

     

    Bezüglich LernMIT geht es mir vornehmlich um

    • IT-Ausstattung und Infrastruktur
      • Überprüfung und Wartung der technischen Ausstattung (Computer, Tablets, interaktive Tafeln).
      • Sicherstellen, dass alle Lehrkräfte Zugang zu notwendigen digitalen Plattformen und Tools haben.
    • Digitale Kompetenzen
      • Schulungen für Lehrkräfte zur Nutzung neuer Software und digitaler Lehrmethoden.
      • Einführung in Datenschutz und Datensicherheit im digitalen Unterricht.

    Wer neu zur Schule stößt oder eine Auffrischung benötigt, der/ dem hilft am besten ein sogenannter „Onboarding Prozess“. Im Rahmen eines von mir begleiteten uni-ol@schule – Projekts haben wir das 5-Stufen-Modell benutzt.  Dabei hat ein Schulteam diese eindrucksvolle Anleitung zum Kennenlernen der digitalen Kommunikations- und Lernplattform entwickelt. Zur Nachahmung auch für andere Onlinesysteme empfohlen!

    Die Kontaktaufnahme mit der Lerngruppe umfasst zunächst eine Abstimmung der Lehrkräfte auf Klassenebene. Dies meint insbesondere die Verständigung auf einzusetzende Tools. Meine Empfehlung ist hier: Weniger ist mehr!

    Zum Beispiel kann man sich auf Klassenebene auf Funktionalitäten

    verständigen.

    Und dann ist ja da noch die …

    Unterrichtsorganisation

    Ziel sollte sein, dass der Lehrer und die Lehrerin in der Lage sind, Lernräume zu gestalten, die analog, digital und auch hybrid funktionieren. Die umfängliches Lernen ermöglichen. Und die in digitalen Formaten Beziehungserfahrungen zulassen und nicht nur das Stellen von Aufgaben und das Abfragen von Ergebnissen. Dabei lohnen die im Video dargestellten Strukturen und Merkmale einer ausgeprägten Unterrichtsqualität in den Blick zu nehmen:

     

     

     

     

     

     

    Digitalisierung prägt Kultur und Gesellschaft, damit auch unser Schulsystem. Wir müssen uns lösen von einer getrennten Betrachtung eines analogen und/oder digitalen Unterrichts. Es gilt wirksame hybride Lehr- und Lernformen zu entwickeln. Online wie offline, in Präsenz- wie auch Onlinephasen bewähren sich sogenannte Blaupausen. Sie sorgen für einen schulintern abgestimmten Unterrichtsstandard in der Schule oder zu Hause. Je mehr sie eingeübt werden, desto leichter fällt der Wechsel zwischen den Phasen. Man kann sich die Blaupausen in unterschiedlichen Formaten vorstellen:

     

    • Prozessmodell: Schülerinnen und Schüler erhalten ein in Phasen organisiertes Unterrichtsangebot:
      • Lernen vorbereiten und initiieren
      • Lernwege eröffnen und gestalten
      • Orientierung geben und erhalten
      • Kompetenzen stärken und erweitern
      • Lernen bilanzieren und reflektieren
    • Deeper Learning: Auch dieses Unterrichtsmodell ist in Phasen gegliedert:
      • Instruktionsphase: Zunächst gibt es einen geballten Input, in der Regel durch die Lehrkraft orchestriert (Videos, eigener Vortrag, Textbausteine,…). Diese erste Phase dient dem Aufbau kognitiver Strukturen.
      • Ko-Konstruktion/ Ko-Kreation: Die zweite Phase wird dann von Schülerteams organisiert. Diese Gruppen setzen sich – in Kenntnis des Inputs aus der vorangegangenen Phase – individuelle Lernziele. Die Lehrkraft nimmt hier lediglich eine moderierende Funktion wahr. Schülerinnen und Schüler erleben in diesem Entscheidungsprozess ihre eigene Kompetenzen, eine hohe Autonomie und eine emotionale Zugehörigkeit. Alles Bausteine, die zu einer hohen intrinsischen Motivation führen. In Kanada wird dieser Abschnitt “Voice and Choice” genannt, eine gelungene Kennzeichnung, wie ich finde…
      • Präsentation: Auch hier entscheiden die Schülerinnen und Schüler in der Regel selbst über das Format einer Ergebnispräsentation.
      • Lernpfad: Ein Lernpfad ist eine Unterrichtseinheit mit einzelnen Lernschritten, die die Lernenden im eigenen Tempo selbstständig bearbeiten. Die Lernenden bearbeiten die Lernschritte in der vorgegebenen Reihenfolge, dokumentieren ihren Lernzuwachs nach jedem Schritt und können am Schluss auf vergleichbare Ergebnisse zurückgreifen. Implementationen weisen in der Regel einen abgestimmten Unterrichts- und Aufgabenplan mit wichtigen Daten und Zeiten auf, der immer wiederkehrend einem festen Format folgt, etwa: Thema, Beschreibung, Ziele, Ergebnisse, Lehr- und Lernaktivitäten, Reflexion. Beispiele:
      • Projektwochen: Ideen und Materialien

        Im Dossier des Deutschen Bildungsservers finden Sie Anregungen und Inspirationen für die Planung von Projektwochen und Projekttagen in der Grundschule und in der Sekundarstufe I und II.

        Besonders für gemeinsame Aktionen in den letzten Schulwochen vor den Sommerferien an Gymnasien bietet es vielfältige Ideen für pädagogisch wertvolle Schulprojekte mit den Schwerpunkten Umwelt, Nachhaltigkeit, Zukunft und MINT.

        Umfassende Materialien und Konzepte unterstützen Sie bei der Umsetzung dieser Inhalte. So wird sichergestellt, dass Projekttage spannend und nachhaltig gestaltet werden und die Neugier Ihrer Schülerinnen und Schüler für diese Themen geweckt wird.

      Bleibt noch eine den Herausforderungen gerecht werdende Stundenplanorganisation. Auch hier gibt es ein Blogbeitrag, gerne zur Nachahmung empfohlen:

       

       

      Schlussbemerkung

      Das Deutsche Schulportal hat einige Koluminstinnen und Kolumnisten nach deren Meinung bezüglich der Herausforderungen gefragt:

       

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      Andreas Schleicher (OECD)

      Das Bildungssystem in Deutschland sei zu sehr den Idealen der Nachkriegszeit verhaftet und müsse sich den neuen Realitäten anpassen. „Viele Schüler nehmen Schule und die Lerninhalte nicht mehr als etwas wahr, was sie im Leben brauchen können“, sagt Schleicher. „Die deutschen Schulen haben häufig den Anschluss an die Lebenswirklichkeit und die Arbeitswelt verloren und unterrichten die Vergangenheit und nicht die Zukunft.“

      In: Tobias Kaiser (DIE WELT): Arbeit ohne Abitur oder Ausbildung – Die neue Realität unter deutschen Schulabgängern)

      In einigen Bundesländern beginnen heute die wohlverdienten Sommerferien. Mit diesem – zugegebenermaßen sehr umfangreichen – Blogeintrag wünsche ich Ihnen, liebe Blog-Leserinnen und -Leser, liebe Bildungs- und Schulengagierte, für die bevorstehende unterrichtsfreie Zeit angemessene Abwechslung und Entspannung. Und danach natürlich einen erfolgreichen Start ins neue Schuljahr!

      Anfang nächsten Monats werde ich noch die bereits bekannten Zusammenfassungen zu „KI in der Schule“ und „Buch- und Lesetipps (2. Quartal 2024)“ posten und mich bzw. meine Blogs in die Sommerferien verabschieden.

      Update

      Bis Anfang September also …

      … Stay tuned …

      Bildnachweis: StockSnap @pixabay

      KI – AI in der Schule: Update

      Mitte der Woche war es so weit: OpenAI hat ein Update zu ihrem ChatGPT veröffentlicht. Wer kein Premium-Abo besitzt, kann zumindest via Bing dieses Tool ausprobieren (hier eine Anleitung von Thomas Felzmann). Dieser Beitrag greift einige Entwicklungen dieser aktuellen Version 4.0 auf …

      Was ist ChatGPT eigentlich? Eine erste Antwort kommt vom Tool selbst:

      ChatGPT ist ein künstlicher Intelligenz-basierter Chatbot, der auf der GPT (Generative Pre-trained Transformer)-Technologie basiert. Er wurde von OpenAI entwickelt und ist darauf spezialisiert, auf natürliche Spracheingaben zu antworten, indem er maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz nutzt, um menschenähnliche Antworten zu generieren. ChatGPT kann in verschiedenen Anwendungen eingesetzt werden, z. B. als Kundenbetreuungs-Chatbot oder als Werkzeug zur Verbesserung der Sprachkompetenz von Menschen.

      Weitere Hinweise sind einem Beitrag eines Redaktionsteams des NDR entnommen, das einen 13-jährigen Schüler in seiner Nutzung des Tools beobachtet hat und sich darüber hinaus u. a. mit folgenden Fragen auseinandersetzt: „Wer steckt hinter ChatGPT? Wie funktioniert der Chatbot, was kann man damit machen? Und kann man ihm vertrauen?“ 

      Hier einige Antworten in Schriftform:[1]https://www.ndr.de/ratgeber/ChatGPT-wichtige-Fragen-Antworten-zur-KI-App,chatgpt138.html

      Wer steckt hinter ChatGPT?

      ChatGPT wurde von OpenAI entwickelt, einem kalifornischen KI-Forschungsunternehmen, das unter anderem von Elon Musk und dem Programmierer und Investor Sam Altman gegründet wurde. Die gewinnorientierte OpenAI LP wird dabei vom nonprofit Unternehmen OpenAI Inc kontrolliert. Seit 2019 kooperiert der Softwareriese Microsoft mit OpenAI. Diese Partnerschaft sieht Investitionen in Milliardenhöhe vor.

      Für was kann ich ChatGPT benutzen?

      ChatGPT ist ein sprach- und textbasierter Chatbot. Deshalb eignet er sich vor allem für dialogische Anwendungen, als Ideengeber, Inspirationsquelle oder Hilfe bei der Vorstrukturierung von Texten. Die Suchmaschine Bing integriert ChatGPT etwa, um Websuchen zu erleichtern. In Zukunft sind viele Anwendungsbereiche denkbar, zum Beispiel im Kundenservice, bei der Erstellung von Werbetexten, langen Aufsätzen etwa für die Universität oder als Assistent, etwa beim Schreiben von Softwarecode.

      Sagt ChaptGPT immer die Wahrheit?

      ChatGPT kann Fehler machen oder falsche Informationen bereitstellen, insbesondere wenn es um aktuelle Ereignisse oder komplexe Themen geht. Es gilt die Regel, dass immer dann, wenn der Benutzer Sachverhalte selbst überprüfen kann und es nicht um “Leben und Tod”, also um sehr kritische Sachverhalte geht, ChatGPT gut eingesetzt werden kann. Am Ende gilt es, die Antworten von ChatGPT kritisch zu überprüfen und gegebenenfalls mithilfe von anderen Quellen zu verifizieren.

      Was kann die neue Version ChatGPT-4?

      Seit Kurzem steht eine neue Version von ChatGPT zum Testen zur Verfügung. ChatGPT-4 kann neben Texten auch Bilder auswerten, mit längeren Texten bis zu 25.000 Wörter umgehen und soll laut der Entwickler kreativer bei der Texterstellung sein. Außerdem soll der Chat-Bot Falschaussagen zuverlässiger herausfiltern können und weniger “halluzinieren”, also Aussagen erfinden. Vorsicht ist aber weiterhin geboten. ChatGPT-4 kann aktuell nur von zahlenden Kunden genutzt werden. Microsoft verwendet ChatGPT-4 bereits in seiner neuesten Version der Suchmaschine Bing.

      Zu diesem freigeschalteten Update liegen bereits erste Erfahrungen vor. Hier einige Beiträge aus der Edu®Vorschaubild der Version vom 19:13, 3. Sep. 2016 und der FediLZ Szene:

        Eine weitere coole Idee stammt von @digitaldurstig, der #midjourney angeworfen hat, um Feedback- bzw. Rollenkarten im Gamificationformat erzeugen zu lassen.

        Abschließend noch

        (lässt sich auch alsPDF-Datei downloaden)

        Schlussbemerkung

        Natürlich stellt sich die Frage, wie das pädagogische Personal damit umgehen kann und soll. Wie schon in meinem ersten, mit vielen Beispielen gespickten Beitrag  KI – AI in der Schule: Ein Fortbildungsskript zu diesem Thema ausgeführt und vorgeschlagen: durch Fortbildungsangebote der ortsansässigen und/ oder überregional organisierten Bildungsinstitutionen. Und: Patrick Bronner (@P_Bronner) hat seine Folien für eine schulinterne Fortbildung zur Verfügung gestellt.

        Dass das Thema in den Bildungsministerien angekommen ist, kann man z. B. an NRW und Thüringen ablesen. Und:

        Auch wenn der folgende sehr hörenswerte und praxisnahe Podcast aus Bremen kommt, kann und sollte er dennoch Vorbildfunktion für Personen auch außerhalb dieser Stadt- und Landgrenzen bekommen:

         

        … Stay tuned …

        Bildnachweis: Gerd Altmann @pixabay

        KI – AI in der Schule: Fortbildungsinhalte

        Ich denke, mittlerweile ist das Thema rund um KI – AI bei vielen Lehrkräften angekommen, zumindest feuilletonistisch, in regionalen-, überregionalen Zeitungen, im Radio und in Beiträgen vieler Medienanstalten. Ich habe mir kürzlich einige Gedanken über einen möglichen Fortbildungsansatz des pädagogischen Personals einer Schule gemacht, bereits hier mit einigen, eher fachcurricular angesiedelten Inhalten. In diesem Artikel konzentriere ich mich mehr auf Ideen und Arbeitsunterlagen, die im fächerübergreifenden Kontext gedacht sind. Darüber hinaus stelle ich einige Onlinekurse vor, die sich für ein Selbststudium und Einführung in das Thema KI – AI eignen.

        Noch ein Hinweis zur Organisation der im Folgenden vorgestellten, eher fächerübergreifend einzusetzenden Unterrichtsmaterialien. Mit dem Einsatz ist gleichzeitig eine Modifizierung der Lehr- und Lernkultur verbunden. Ich gehe bei der Vorstellung der Unterlagen nicht näher darauf ein und verweise daher auf einige Ideen und Konzepte, die ich bereits einmal thematisiert habe. Im Einzelnen sind das:

        Niederschwelliger ist eine sogenannte Projektwoche, leider gerne eingerichtet zu Zeitpunkten, an denen die Schülerinnen und Schüler scheinbar nicht mehr zu motivieren sind: Kurz vor den Sommerferien. Wäre schön, wenn sich dieses Format auch zu anderen Terminen einrichten ließe. Allen drei gemeinsam ist eine Voraussetzung: Die Bereitschaft, im Team zusammenzuarbeiten. Und sich auch außerhalb der eigenen Schulmauern zu vernetzen. Zu umfangreich und vielschichtig zeigen sich zuweilen die folgenden sehr beeindruckenden Vorschläge …

        Materialien für den Unterricht

        Zunächst einige Tutorials, die sich – modular oder vollständig – für einen Unterrichtseinsatz eignen. Die im folgenden vorgestellten Tutorials sind Bestandteil des KI-Kurses vom Bundeswettbewerb KI und stehen nach einem Login kostenfrei zur Verfügung.

        In diesem Tutorial tauchst du in das Thema KI for Good ein und lernst, wie Künstliche Intelligenz die Mülltrennung verbessern kann. Dazu baust du selbst eine KI-Anwendung nach, die Plastik, Papier, Glas und Metall anhand von Bilderkennung voneinander unterscheiden kann. Auf dem Weg erkundest du alle notwendigen Schritte, von der Datensammlung und -aufbereitung bis zur Optimierung deines neuronalen Netzes und dessen Implementierung.  

        Bei „Ethisch fragwürdig“ reist du in die Zukunftsstadt Futuris, in der viele neue Technologien bereits Wirklichkeit sind und KI-Anwendungen an vielen Stellen der Gesellschaft zum Einsatz kommen. Du betrachtest diese KI-Anwendungen mithilfe deines Expert:innenrats aus verschiedenen Perspektiven, hinterfragst sie kritisch und diskutierst dabei sowohl ihre Chancen als auch ihre Herausforderungen. Außerdem erfährst du, wie in Deutschland ganz real Entscheidungen von gesellschaftlicher Relevanz diskutiert werden.

        Darüber hinaus empfehle ich:

        Freizeit, Schule, Arbeit, Orga: Schon heute begegnet uns Künstliche Intelligenz (KI) in vielen Bereichen. Und das wird in den kommenden Jahrzehnten noch deutlich zunehmen. Doch was denken eigentlich junge Menschen über KI – die Generation, deren zukünftiges Leben maßgeblich von KI geprägt sein wird? Welche Ängste haben sie – und welche Hoffnungen? Welche Probleme sollten ihrer Meinung nach mit KI gelöst werden? Wofür sollten sich Forschende einsetzen? Dafür haben wir einfach mal nachgefragt: Das Outreach Team des Tübingen AI Center hat Geschichten gesammelt, was junge Menschen zum Thema KI bewegt und welche Aspekte rund um maschinelles Lernen für zukünftige Generationen relevant sind.

        In diesem Comic erfährst du, was junge Menschen zum Thema KI bewegt.

        • Das NIM-Spiel: Ein analoges Brettspiel erklärt Machine Learning

          Wie lernen eigentlich Computer? Das NIM-Spiel liefert eine spielerische Antwort auf die Frage zur Funktionsweise des Maschinellen Lernens.

          Das analoge Brettspiel kann von zwei Spieler*innengruppen durchgeführt werden. Dabei gibt es die Rolle des Menschen und die Rolle des Computers. Ziel des Spiels ist es, zu vermeiden, den letzten Spielstein zu nehmen. Als Menschen versuchen wir, nach und nach Strategien dafür zu entwickeln. Ähnlich versucht es die Rolle des Computers, doch hier gibt es ein paar andere Regeln. Gemeinsam wird so erkundet, wie ein Mensch Entscheidungen trifft und wie eine Maschine lernt, „richtige“ Entscheidungen zu treffen.

        • KI in meinem Alltag – Bildungsmaterial für den Schulunterricht
          Mit unserem Bildungspaket „KI in meinem Alltag“ vom iRights.Lab möchten wir (angehende) Lehrer:innen dabei unterstützen, die Themenfelder „KI-Grundlagen“ und „KI & Gesellschaft“ lebensnah und niederschwellig in den Unterricht zu bringen. Das Materialpaket setzt sich aus 15 Unterrichtsmaterialien zusammen, bestehend aus Videos, Audio-Interviews, Infografiken, Texten und Arbeitsblättern. Die Unterrichtsmaterialien sind für den Einsatz in der Sekundarstufe I, speziell in den Klassen 7 bis 10, geeignet. Die Materialien sind fächerübergreifend gestaltet und richten sich nicht nur an Lehrer:innen der MINT-Fächer. Das Bildungspaket ist modular aufgebaut, sodass alle Materialien sowohl einzeln als auch im Zusammenhang eingesetzt werden können.
        • Unterrichtsmaterial Künstliche Intelligenz

        Der Kurs  von APPCAMPS bietet eine praktische Einführung für Schüler:innen in Künstliche Intelligenz und Machine Learning. Neben den theoretischen Grundlagen zählen auch praktische Übungen zu den Unterrichtseinheiten, die die Einsatzbereiche Künstlicher Intelligenz vermitteln. Der Anbieter schreibt:

        Du möchtest deinen Schülerinnen und Schülern einen Einblick in das Thema Künstliche Intelligenz geben? Du möchtest Zukunftsthemen im Unterricht behandeln? Du suchst kostenloses Unterrichtsmaterial zum Thema Künstliche Intelligenz? Dann bist du hier genau richtig.

        Mithilfe unserer Unterrichtsmaterialien erhalten Schülerinnen und Schüler eine praktische Einführung in Künstliche Intelligenz und Machine Learning. In den Unterrichtseinheiten werden neben den kreativen, praktischen Übungen auch wichtige theoretische Grundlagen besprochen. Schülerinnen und Schüler verstehen, wo Künstliche Intelligenz zum Einsatz kommt. Sie programmieren und trainieren selbst eine einfache Künstliche Intelligenz. Anschließend erarbeiten die Schülerinnen und Schüler Faktoren für gute und schlechte Machine Learning Modelle.

        Update:

          Materialien zum Selbststudium

          mit dem nachgelagerten Interesse, die in den Kursen verwendeten Materialien im Unterricht einzusetzen.

          In diesem Kurs zum KI-Textgenerator ChatGPT lernst du die Anwendung des Tools und erfährst Einsatzmöglichkeiten für die Schule. 

          Im Edutwitter und #FediLZ äußern sich Teilnehmer*innen sehr positiv. Was mir gefällt: Er ist kostenfrei und stammt von einem Profi (@vedducation). Nicht zuletzt auch daran abzulesen, dass er den Kurs, wann immer lohnend erscheinend, einem Update unterzieht: Schaut euch an, was der @HPoelert so alles aus ChatGPT rauszaubert. Total spannend auch als Nicht-Deutschlehrer. Ich werde den Online-Kurs in Kürze updaten

          Schule bietet die Chance, bereits bei Kindern und Jugendlichen Interesse für neue Technologien zu wecken und sie im souveränen Umgang mit KI- und Datenanwendungen im Alltag zu stärken. In unseren Online-Kursen für Lehramtsstudierende und Lehrer:innen vermitteln wir Fachkompetenzen rund um KI und Daten und unterstützen dich mit didaktischen Handreichungen, Unterrichtsideen und -materialien. 

          Lerne hier, wie du KI anhand konkreter Praxisbeispiele im Unterricht behandeln kannst. Erfahre außerdem, wie KI-basierte Werkzeuge in der Lehre eingesetzt werden können und wie sich diese auf Bildungsprozesse auswirken.

          Der KI-Campus ist die Lernplattform für Künstliche Intelligenz mit kostenlosen Online-Kursen, Videos und Podcasts zur Stärkung von KI- und Datenkompetenzen. Er wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Sie wollen mit ihrem Angebot eine KI-kompetente Gesellschaft und KI-Kompetenzen durch kostenlose, digitale Lernangebote für alle befördern helfen. Laut einem Blogbeitrag gehören diese zwei Beiträge zu den Best of’s Newcomer des Anbieters:

          👉 KI-Explorables für die Schule (Imaginary)
          KI-Anwendungen begleiten uns in unserem Alltag. Schüler:innen sollten deshalb frühzeitig einen reflektierten Umgang mit KI erlernen. Mit den „KI-Explorables“ von Imaginary kann das Thema KI spielerisch in der Schule vermittelt werden.

          👉 Data Literacy für die Grundschule (Otto-Friedrich-Universität Bamberg)
          In dem Kurs lernen (angehende) Grundschullehrer:innen, wie sie Datenkompetenzen im Unterricht stärken können. Sie erhalten eine grundlegende Einführung in das Thema und passende didaktische Materialien für den Unterricht.

          und 👉 Schule macht KI

          Die Zielgruppe dieses Kurses sind Lehrkräfte und Lehramtsstudierende. Mit „Schule macht KI“ lässt sich in wenigen Stunden selbst lernen, KI-Tools im Unterricht zu erklären. Der Kurs eignet sich gut für Lehrkräfte, für die das Thema KI noch Neuland ist.

          gehört zu den schulnahen Angeboten mit der höchsten Gesamtanzahl an Kurseinschreibungen.

            Schlussbemerkungen

            Kürzlich fand ein sogenanntes Ausbaldowercamp statt. Nele Hirsch (@ebildungslabor) hat ihre Erfahrungen in einem lesenswerten Blogbeitrag zusammengefasst. Es entstand eine von den Teilgebenden erstellte Taskcard, die Nele so kennzeichnete:

            Es war ein Experiment, solch eine ‘Werkstatt-Session’ den ganzen Barcamp-Tag über offen nebenher laufen zu lassen – und allen zu erlauben, etwas einzutragen. Ich hatte null Struktur vorgegeben, nur den Link zu einer komplett leeren Taskcard eingestellt – und jetzt ist sie strukturiert und gefüllt.

            Ich bin bisher ganz ohne chatGPT ausgekommen. Und doch kann und will ich es nicht lassen. Ich habe das Tool „gebeten“, mir nach einer kurzen Erläuterung meines Ansinnens (KO) einen Abschluss zu schreiben (zur Vergrößerung ggfs. auf das Bild klicken):

            Ich schreibe einen Artikel zu Fortbildungsinhalten zu KI-AI. Ich habe schöne Beispiele gefunden und vorgestellt. Nun geht es um die Schlussbemerkungen. Wie würdest Du diesen Abschluss formulieren, in dem es darum gehen soll, die Lehrkräfte zu motivieren sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und sich untereinander zu vernetzen, damit sie nicht allein auf weiter Flur stehen? Zusammenfassend lässt sich sagen, dass KI-AI ein zukunftsträchtiges und vielversprechendes Thema ist, das es sich lohnt, zu erforschen und zu beherrschen. Lehrkräfte haben hier eine wichtige Rolle zu spielen, denn sie können die Schülerinnen und Schüler auf diesem Gebiet ausbilden und so die nächste Generation für die digitale Welt fit machen. Um diese Herausforderung erfolgreich zu meistern, ist es jedoch wichtig, dass Lehrkräfte sich aktiv mit dem Thema auseinandersetzen und sich untereinander vernetzen. Durch gemeinsame Fortbildungen, Diskussionen und Projekte können sie sich gegenseitig unterstützen und sich weiterentwickeln. Die Beispiele, die wir vorgestellt haben, zeigen, dass es viele Möglichkeiten gibt, sich fortzubilden und zu engagieren. Wir hoffen, dass wir Sie mit diesem Artikel dazu inspirieren konnten, sich mit dem Thema KI-AI zu beschäftigen und sich auf den Weg zu machen, um die Zukunft unserer Schülerinnen und Schüler zu gestalten.

             

            … Stay tuned …

             

            P.S.

            Hier noch einmal der Text von ChatGPT für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung:

            Ich schreibe einen Artikel zu Fortbildungsinhalten zu KI-AI. Ich habe schöne Beispiele gefunden und vorgestellt. Nun geht es um die Schlussbemerkungen. Wie würdest Du diesen Abschluss formulieren, in dem es darum gehen soll, die Lehrkräfte zu motivieren sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und sich untereinander zu vernetzen, damit sie nicht allein auf weiter Flur stehen?
            Der Bot antwortet:

            Zusammenfassend lässt sich sagen, dass KI-AI ein zukunftsträchtiges und vielversprechendes Thema ist, das es sich lohnt, zu erforschen und zu beherrschen. Lehrkräfte haben hier eine wichtige Rolle zu spielen, denn sie können die Schülerinnen und Schüler auf diesem Gebiet ausbilden und so die nächste Generation für die digitale Welt fit machen. Um diese Herausforderung erfolgreich zu meistern, ist es jedoch wichtig, dass Lehrkräfte sich aktiv mit dem Thema auseinandersetzen und sich untereinander vernetzen. Durch gemeinsame Fortbildungen, Diskussionen und Projekte können sie sich gegenseitig unterstützen und sich weiterentwickeln. Die Beispiele, die wir vorgestellt haben, zeigen, dass es viele Möglichkeiten gibt, sich fortzubilden und zu engagieren. Wir hoffen, dass wir Sie mit diesem Artikel dazu inspirieren konnten, sich mit dem Thema KI-AI zu beschäftigen und sich auf den Weg zu machen, um die Zukunft unserer Schülerinnen und Schüler zu gestalten.

              KI – AI in der Schule: Ein Fortbildungsskript

              Uiuiui, da ist aber einiges los im Edutwitter und im Mastodon-FediLZ. Ich habe bereits Anfang Oktober in einem Blogbeitrag auf die Entwicklungen rund um die KI im Unterricht aufmerksam gemacht. Und natürlich noch nichts von der Freischaltung von openAI (Ende November) ahnen können. Im Dezember/ Januar sind eine Vielzahl von Erfahrungsberichten veröffentlicht worden. Positive über irritierte bis ablehnende Reaktionen. Alles dabei im Meinungsspektrum. Nicht nur der Bayerische Realschullehrerverband (BRLV) fragt, wie darauf zu reagieren sei und fordert die Politik dazu auf, die rasant fortschreitenden Entwicklungen bezüglich künstlicher Intelligenz und deren Einsatzmöglichkeiten an Schulen »nicht zu verschlafen«. „Unsere Schulen werden vor völlig neue, noch nicht absehbare Herausforderungen hinsichtlich Unterrichtsgestaltung und Prüfungskultur gestellt“, warnt der Digitalbeauftragte des Realschullehrerverbands, Ferdinand Stipberger. Zwar sei ChatGPT noch fehleranfällig, aber werde sich weiter verbessern. [1] … Continue reading

              Ein taz-Bericht [2]https://taz.de/Kuenstliche-Intelligenz-von-ChatGPT/!5900775/ macht wenig Hoffung auf Fortbildungsinitiativen seitens der Kultusbehörden. Und doch müssen sich die Schulen dieser Entwicklung stellen. Denn, machen wir uns nichts vor, einige Schülerinnen und Schüler scheinen offensichtlich bestens vertraut zu sein mit den openAIs der Welt, wie der Tweet einer Kollegin zeigt:

              Ich greife meine Überlegungen aus der Agenda Transformation auf und schlage ein Fortbildungskonzept vor, das aus zwei Teilen besteht und auf Regionalisierung bei gleichzeitiger schulischer Eigeninitiative setzt. Warum zweiteilig? Nun, ich denke, dass die – noch unbelasteten – Lehrkräfte in den Schulen den gleichen Weg gehen sollten wie die Kolleg*innen im Edutwitter und im #FediLZ: Sie kamen via der Netzwerke Ende November erstmals mit openAI in Berührung, unterzogen es einem Test und tauschten ihre Erfahrungen im Netz aus. Mit entsprechenden Schlussfolgerungen und den sich aktuell anschließenden Diskussionen rund um unser Bildungssystem. Daher mein Vorschlag, das pädagogische Personal zeitnah in die Lage versetzen zu testen und auszuprobieren, angeregt durch einige Beispiele. Für eine Einführung eignet sich m. E. der bevorstehende Schuljahreswechsel. Zeugnisse sind ausgeteilt. Ein kleines Zeitfenster für pädagogische Instruktionen öffnet sich durch die in der Regel freien Übergangstage. Im zweiten Teil fragt sich anschließend die Schulgemeinde, also unter Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler und der Eltern: Wie mit diesen Erfahrungen umgehen?

              Steigen wir also ein in den ersten Teil. Damit das Rad nicht neu erfunden werden muss, schlage ich vor, dass im flipped Konzept die Lehrkräfte über die Fortbildungsinitiative informiert wird und erste Informationen mit Beispielen und Anleitungen erhält. In diesem Zusammenhang habe ich ChatGPT „gebeten“, mir Einladung zum Kick Off zu formulieren. Hier der Entwurf und – nach einer entsprechenden Nachfrage – die Ziele des Kick Offs.

              Beispiele

              Und wer es ein wenig ausführlicher mag, hier weitere Beispiele:

              Flipped-Material

              Mit der Einladung (s. o.) stelle ich einige Informationen bereit, die eine Vorabbefassung ermöglichen soll. Links zu Tools und einigen ausgesuchten Beiträgen:

              Die Geschichte von openAI (YT-Video)

              Noel Lang stellt in diesem Video die Firma hinter ChatGPT, GPT-3, DALL-E und vielen anderen Forschungsergebnissen und Produkten vor. Wir erfahren, wie alles begann, welche Personen an OpenAI beteiligt sind und ob wirklich alles so rund läuft, wie es nach außen wirkt.

              ChatGPT

              Bildgenerator DALL-E2:

              Weitere KI-Tools sind:

              • Thispersondoesnotexist: Generierung von Personen, die nicht existieren (man kann es kaum glauben, wenn man die Bilder sieht…)
              • DeepL: Fremdsprachenübersetzer.

              Schlussbemerkung

              Wer es moderierter mag und nach einer Zusammenfassung sucht, dem empfehle ich diesen Blogartikel von Hauke Pölert (@HPoelert):

              Künstliche Intelligenz (KI) / ChatGPT in Schule und Unterricht – Überblick, Tools und Fortbildung

              Nun werden sich Lehrkräfte wie auch Schüler*innen und Eltern fragen: Wie gehen wir mit den Erfahrungen um? Hier einige zusammenfassende Reaktionen und Antworten aus dem Netz:

              Im Rahmen eines (halben) pädagogischen Tags bietet sich eine Auseinandersetzung an. Natürlich auch mit verbindlichen Regelungen für den zukünftigen Unterrichtsalltag. Eine Vorlage hat kürzlich Prof. Spannagel erstellt: Rules for Tools. Vermutlich wird es zuweilen recht heiß zugehen, wie ich an der einen oder anderen Stelle bereits wahrgenommen habe. Vielleicht lohnt sich für diese Veranstaltung eine externe Moderation? Eine Anfrage im regionalen Medienzentrum und/ oder im Landesinstitut dürfte sich sicher lohnen. Zumal dieser Kontakt eine Chance bietet, einen regionalen Austausch zu ermöglichen.

              Update (18.1.2023): Mein Interview mit Martin Winkelheide (Quarks – WDR 5)

              Update (22.1.2023): ChatGPT – Strategien für den eigenen Unterricht von @aliciabankhofer

               

              Viel Erfolg!

              … Stay tuned …

              Bildnachweis: Gerd Altmann @pixabay