Mastodon (update) – Bluesky (Erste Erfahrungen)

Lernen im 21. Jahrhundert geschieht in Netzen. Kollaboration, Kooperation, Kreativität und Kritik geschehen im ständigen Austausch. 4K gilt somit auch für uns Lehrkräfte. Wer sich also ernsthaft mit zeitgemäßer (digitaler) Bildung beschäftigen will, baut sich nach und nach ein Persönliches Lernnetzwerk (PLN) auf. Wie wirksam sich das gestalten kann, zeigt meine Themenseite.

Das ist (leider) Vergangenheit. Seit der Übernahme von Twitter durch Elon Musk suchen wir Edutwitterer eine neue Heimat. Z. B. im Fediverse. Mein letzter Artikel zu Mastodon liegt fast ein Jahr zurück. Nun gibt es Neues zu berichten: Mastodon erfährt ein umfangreiches Update. Und: Bluesky erobert mehr und mehr die (ehemalige) Edutwitter-Szene, wie diese beiden PLNs von zwei in der EDU-Szene wohlbekannten Mitstreiter*innen zeigen: Susanne (@susanneposselt.bsky.social)  und Erik (@erikgrundmann.bsky.social):

    Dezentrales Protokoll

    Sowohl Mastodon als auch Bluesky sind dezentral organisiert. In einem dezentralen Netzwerk gibt es keine zentrale Instanz oder Server, über den alle Verbindungen laufen müssen. Stattdessen sind alle Knoten miteinander verbunden und die Arbeitslast wird auf verschiedene Teams verteilt. Jeder Knoten hat die Kontrolle und kann seine eigenen Regeln aufstellen. Dies macht das Netzwerk skalierbarer, da ein neues Gerät ohne größere Probleme hinzugefügt werden kann. Ein dezentralisiertes Netzwerk ist auch sicherer, da die Informationen nicht direkt über einen zentralen Server laufen, was die Daten gefährden könnte. Stattdessen laufen die Informationen über mehrere verschiedene Punkte.

    Ein Netzwerkprotokoll ermöglicht den Datenaustausch zwischen Computern über ein Netzwerk. Es enthält Regeln, Prozeduren und Definitionen, in welchem Format die Daten übertragen werden sollen und wie sie von der Quelle zum Ziel gelangen.

    In Bezug auf soziale Medien ermöglicht ein dezentrales Protokoll die Speicherung und Verarbeitung auf mehreren Computern (Knoten oder Nodes) anstatt auf einem einzigen zentralen Server. Dadurch können Einzelpersonen und Unternehmen ihre eigenen Anwendungen für soziale Medien erstellen, die mit anderen auf derselben Plattform interagieren können.

    Eine informative Zusammenfassung kommt von Christian Meyer (@chbmeyer)!

    Was es mit Bluesky auf sich hat, dazu später mehr. Zuerst das angekündigte 🐘  …

      Mastodon: Update

      Erste Schritte

       

      Instanz und erste Arbeiten

      Die ersten Überlegungen gelten der Instanz. Ich selbst habe bildung.social gewählt, eben weil ich mich mit Nutzer*innen aus dieser Bubble vernetzen möchte. Eine Alternative kann eine regionale Instanz (Link führt auf eine Openstreetmap) sein, z. B. norden.social, nrw.social. Das hat den Vorteil, dass man schnell auf Beiträge mit Informationen über die Region geführt wird. Die bekommt man natürlich auch via bildung.social, aber dazu muss man Personen aus der Region identifizieren und ihnen folgen. Oder Hashtags identifizieren und folgen. Wer sich noch nicht entscheiden kann/will: Man kann jederzeit die Instanz wechseln, verliert allerdings die eigenen Beiträge, muss die Liste derjenigen, denen man folgt, exportieren und in der neuen Instanz importieren. Die Follower werden automatisch umgebucht, da muss man nichts tun.

      Wie findet man eine Instanz? Eine Übersicht auf deutsche Instanzen findet ihr unter > https://contentnation.net/de/favstarmafia/artikel2 < und wenn ihr ein wenig Hilfe bei der Auswahl benötigt, dann schaut Euch doch einmal dieses kleine Tool hier > https://instances.social/ < an.

      Nun registrieren und dann beginnt die Handarbeit. Denn: Man darf (noch) nicht den Komfort von Twitter & Co. erwarten. Mich hat die Einrichtung an meine damaligen Usenet-Zeiten erinnert.

      Recht schnell umgesetzt ist die eigene Profilbeschreibung. Bitte unbedingt ausfüllen, damit man sich gegenseitig findet. Wer eine eigene Webseite besitzt oder einen Blog betreibt, der nutzt die sogenannten Tabellenfelder. Sie dienen der weiteren Eigenschreibung, etwa zur Linken mit z. B. Mein Blog, Pronouns, … und zur Rechten mit https://…, he/him, … Mit der Verifizierungsoption kann man sich einen ✔️ erzeugen. Einfach den hinterlegten Codeschnipsel in die eigene Webseite einbauen und ggfs. mit einem „display:none“ hinterlegen, dann erhält man schnell einen grünen Hintergrund, wenn man folgendem Tipp von @Linkshaender (aka Armin Hanisch) folgt:

      Zuerst den Code, bei mir: <a rel=”me” style=”display:none” href=”https://bildung.social/@m_drabe”>Mastodon</a> einbetten. Dann das Profil ausfüllen und abspeichern. Offensichtlich überprüft das System in dieser Sekunde den Link und wenn es den Code findet, werden die Tabellenfelder grün hinterlegt.

       

      User*innen 

      Ziel eines sozialen Netzwerks ist natürlich die Kommunikation mit Kolleginnen und Kollegen. Nur wie finden?

      • Dazu kann man ein kostenloses Tool einsetzen, das Benjamin Mamerow in einem Blogbeitrag vorstellt. Oder selektiver: https://www.movetodon.org
      •  Oder händisch die Teilnehmer*innen aus dem #twlz suchen. Viele Edutwitter*innen haben in den letzten Tagen ihren Profilnamen mit der sogenannten Fediverse-Adresse gefüttert. Meine heißt z. B. @m_drabe@bildung.social, Neles lautet  Nele (ebildungslabor@digitalcourage.social) hat zur Suche ein kurzes Video erstellt:

       

       

       

       

      Hashtags einrichten

       

      • Hier empfehle ich zunächst #neuhier und #FediLZ (als das Äquivalent zu #twlz). Bezüglich der Einrichtung hat mich der Tipp von Steffen Voß (@kaffeeringe@social.tchncs.de) weitergebracht. Er schreibt: Im Browser
        • 👉 Einstellungen/Aussehen
        • 👉 Häkchen bei “Fortgeschrittene Benutzeroberfläche benutzen” – Dann sieht es aus wie bei #Tweetdeck, wenn Du das kennst.
        • 👉 Du klickst auf ein Tag
        • 👉 Das öffnet sich in der rechten Spalte. Da klickst Du oben auf die “Einstellungen” und dann auf “Anheften”.
        • 👉 Das macht das Hashtag in einer neuen Spalte auf. Wenn Du da oben auf die Einstellungen klickst, kannst Du weitere Hashtags hinzufügen.

      • Für fachbezogene Beiträge empfehlen sich folgende Hashtags:
        • sprachlich – künstlerisch – sportlich: #deutschEdu #englischEdu #franzoesischEdu #musikEdu #kunstEdu #sportEdu
        • NWT / MINT: #biologieEdu #chemieEdu #informatikEdu #mathematikEdu #physikEdu
        • Gesellschaftswissenschaften: #erdkundeEdu / #geographieEdu #geschichteEdu #sowiEdu #wipoEdu #religionEdu
        • Unterrichts- und Schulentwicklung: #schulleitung
        • Wer nun Posts veröffentlichen möchte, kombiniert die Hashtags mit #FediLZ, also z. B. für Mathe: #mathematikEdu #FediLZ

      Nachrichten schreiben: An wen eigentlich?

      Es gibt vier Optionen. Wird ein Post

      1. Öffentlich (Icon Weltkugel) gestellt, dann ist er für alle lesbar
      2. Ungelistet (Icon: offenes Schloss) gestellt, dann ist er nicht in der öffentlichen Timeline sichtbar
      3. an Folgende (Icon: geschlossenes Schloss) gerichtet, dann ist er nur für diejenigen sichtbar, die mir folgen
      4. Direkt (Icon: Nachricht) verschickt, dann gelangt er nur an diejenigen, die erwähnt werden

      In der metatext App sieht das z. B. so aus:

       

      Apps & Tools

      Ich selbst nutze die Desktopvariante fürs Kommentieren und Schreiben. Weil ich die Spaltendarstellung bevorzuge. Erst recht, wenn ich mehrere Hashtags nebeneinander dargestellt bekommen möchte. Gleichwohl gibt es viele, die für sich andere Varianten gefunden haben und bevorzugen:

      • iOS: metatext, mastoot, toot!, tooot. Empfehlung: IceCubesApp
      • android: mastodon, tusky, toothon, 11t

      Ich setze metatext für die „Benachrichtigungsoption“ ein. Für eine Bearbeitung wechsle ich dann in die Safari-Desktop-Version. So passt das für mich am besten.

      Und noch ein Tipp aus der Szene, nicht nur für Nerds 💪 : Tastaturbefehle

       

      Ein paar Tools für Mastodon:

      Mastothread: Tolles Tool (zumindest für mich) von Ralf Stockmann, gemäß seines Mottos: Compose, Split, Share! – Stitching Ideas into Threads – From Long Reads to Bitesize Posts!

      https://rstockm.github.io/mastothread/

      Quintessence: Finde häufig gepostete Toots meiner Timeline
      quintsns.pianeta.uno/

      Mastodir: Nutzerverzeichnis nach Kategorien
      mastodir.de/

      Mastometrics: Analytics für den Account
      mastometrics.com

      Suche für Toots (mit allen Accounts, die mitmachen)
      tootfinder.ch

      Followgraph: Finde Nutzer, die meinen Followern folgen
      followgraph.vercel.app

      Federike: Füge Nutzer schnell eigenen Listen hinzu
      federike.social/

       Mastoreader: Mit Masto Reader können Sie Mastodon-Themen lesen und weitergeben

      https://mastoreader.io/

      (Micro)Fortbildungen

      Und abschließend noch ein Service für diejenigen, die Fort- und Weiterbildungsaktionen planen (man muss ja das Rad nicht immer neu erfinden, oder?):

       

      Mastodon 4.2

      Der Geschäftsführer und Mitentwickler der Plattform Eugen Rochko hat letzte Woche ein umfangreiches Update vorgestellt. Es gibt viele Neuerungen, die den Einstieg erleichtern sollen. Vor allem die Suchfunktion wurde deutlich erweitert. Rochko in seinem Blog:[1]https://blog.joinmastodon.org/2023/09/mastodon-4.2/

      Während Mastodon weiter wächst, möchten wir sicherstellen, dass wir alles tun, was wir können, um dir zu helfen, dich mit deinen Freunden und deinen Interessen zu verbinden. Vor allem möchten wir dir Funktionen bieten, die es dir erleichtern, dich mit den Menschen zu verbinden, die dir wichtig sind.

      Ich habe das <<#Entdecken>> videografiert. Dabei scrolle ich durch die drei Kategorien Beiträge, Hashtags und Profile.

      In (diesem Update haben wir die Suche überarbeitet. Die Oberfläche für die Suche ist komplett neu und von der App Ivory inspiriert – während du tippst, bietet dir ein Popup-Fenster schnelle Aktionen, wie z. B. direkt zum Hashtag gehen, nur nach Profilen suchen oder beim Schreiben oder Einfügen einer URL, die URL in Mastodon öffnen.

      Auch das habe ich hier videografiert, aus naheliegenden Gründen am Beispiel <<Mastsodon 4.2 Volltextsuche>>).

      Achtung: Um die eigenen Tröts für eine Suche freizugeben, muss man das in den privaten Einstellungen bekannt machen! (siehe im Video ab 0:36)

      Was ich persönlich wichtig finde: Landet man auf einem fremden Server und kann nicht interagieren, weil man nicht eingeloggt ist, bekommt man nun vereinfachte Infos, wie man teilnehmen kann. In der neuen Oberfläche werden Nutzer aufgefordert, die Domain ihres Mastodon-„Zuhauses“ einzugeben, während ihnen während der Eingabe die automatische Vervollständigung angeboten wird, und werden dann zu dem angegebenen Beitrag oder Profil in ihrer angemeldeten Benutzeroberfläche weitergeleitet.

      Damit ist eine weitere wichtige Angriffsfläche von Mastodon abgeräumt. cool

      Update (19.01.2024):

      Trotz 1,5 Mio. aktiver Nutzer*innen pro Monat ist der Kurznachrichtendienst Mastodon eine eher unscheinbare Alternative zu den großen Social-Media-Plattformen. Warum es sich dennoch lohnt, sich damit zu beschäftigen, haben wir Pfarrer Thomas Ebinger gefragt.

      Bluesky: Einführung

      So, und nun zu einer weiteren Plattform, die derzeit starken Zulauf aus der ehemaligen Edutwitter-Szene erfährt. Dass überhaupt immer mehr Kolleginnen und Kollegen den Wechsel (wohin auch immer) in Angriff nehmen, ist sehr zu begrüßen. Meine Motivation X den Rücken zu kehren, liegt vor allem an den beiden Spiegel-Artikeln:

      »Kindesmissbrauchs-Material zu entfernen, ist Priorität Nummer eins«, versprach Elon Musk nach seiner Übernahme von Twitter. Ein Account mit 500.000 Followern, der so etwas gepostet hatte, wurde nun entsperrt.

      US-Rapper Kanye West darf wieder Nachrichten bei dem von Twitter zu X umbenannten Dienst verschicken. Sein Konto war gesperrt worden, nachdem er antisemitische Botschaften verbreitet hatte.

      und an den neuen Datenschutzbestimmungen von X:

      X hat die Datenschutzrichtlinien zum Monatsende (ab 1.10.23) angepasst. Zukünftig sollen biometrische Nutzerdaten und Daten zur beruflichen Laufbahn und Ausbildung gesammelt werden. Interessant ist aber der Unterpunkt 2.1 in den Datenschutzbestimmungen, dort wird auf die Nutzung der Daten für KI-Training eingegangen.

       

      Warum zieht es so viele nach Bluesky?

      Bluesky ist ein Projekt, das von Twitter ins Leben gerufen wurde, um ein offenes und dezentrales Standardprotokoll für soziale Medien zu entwickeln. Das Ziel ist es, mehr Innovation und Wettbewerb in den Bereich der sozialen Medien zu bringen. Es wird erwartet, dass Bluesky es Einzelpersonen und Unternehmen ermöglichen wird, ihre eigenen sozialen Medien-Apps zu erstellen, die mit anderen auf der Bluesky-Plattform interagieren können. Es ist auch geplant, dass Benutzer ihre Daten und Interaktionen über verschiedene Apps hinweg kontrollieren können (was ja Mastodon, siehe oben, nun auch „kann“). 

      Erste Schritte

      Und hier beginnt das erste Problem: Man braucht einen Invite-Code. Bluesky befindet sich noch in der Beta-Phase. Jeder Nutzer, jede Nutzerin erhält etwa alle zehn Tage die Möglichkeit, jemanden einzuladen. So wird die EduCommunity schnell wachsen.

      Hat man einen Invite-Code, erstellt man sich über die Plattform Bluesky einen Account. Der eigene Name ist schnell gewählt. Viele übernehmen ihren Handle von Twitter, Inst & Co. Es gibt noch eine weitere Möglichkeit: Man kann seine Domain als Namen verwenden (so auch ich mit @mdrabe.de) . Damit gelingt (später) die Vernetzung mit weiteren Instanzen. Wer mehr darüber erfahren möchte, hört sich am besten den Podcast BZT105 von und mit @schub.me an (ab 50:30) oder geht gleich zu dieser Anleitung

      User*innen

      Ziel eines sozialen Netzwerks ist natürlich die Kommunikation mit Kolleginnen und Kollegen. Nur wie finden?

      • Dazu kann man ein kostenloses Tool einsetzen, das Benjamin Mamerow in einem Blogbeitrag vorstellt. Das dort vorgestellte Tool funktioniert auf für Bluesky!
      • Oder eine Suche via sky-follower-bridge
      • Oder händisch die Teilnehmer*innen aus dem #BlueLZ  suchen.

      Ja, und darum wird es nun gehen. Um Hashtags …

      Feeds

      Es gibt einen neuen Begriff zu lernen: Feed.

      In den sozialen Medien bezieht sich der Feed auf die Liste der Beiträge, die eine Nutzerin in ihrem Konto sieht. Dabei kann es sich um Textnachrichten, Bilder, Videos oder andere Arten von Inhalten handeln, die von Personen aus dem Netzwerk stammen. Der Feed wird normalerweise in chronologischer Reihenfolge angezeigt, wobei die neuesten Beiträge ganz oben stehen.

      Bei Bluesky handelt es sich um kuratierte Listen, die von Nutzern erstellt werden. Die Umsetzung erscheint sehr kryptisch. Man kann nur hoffen, dass die Feeds irgendwann einmal mit einem Namen versehen werden. Hier einige Links zu Feeds, die dann als Hashtags eingebunden werden können. Mehr dazu gleich …

      Lehrer:innen (vgl. #twlz, #FediLZ): #BlueLZ

      Wissenschaftler:innen (vgl. #twittercampus, Fedicampus): #Bluecampus

      Unterricht: #MathematikEdu, #MintEdu, #PhysikEdu, #ChemieEdu, #BiologieEdu, #DeutschEdu, #SoWi – #PoWi

      Unterrichts- und Schulentwicklung: #Schulleitung, #Schulentwicklung, #Förderschule/ Sonderpädagogik, Berufsorientierung

      Apps & Co.: #TaskCards, #Goodnotes, #Wowdw#Basecamp, #moodle

      Weitere kuratierte Listen sammelt @dersteh in einer Taskcards: Feeds im BlueSky

      Findings

      Allgemein:

      👉 Das Edutwitter hat (neben dem FediLZ) ein neues Zuhause gefunden.

      👉 Es fühlt sich hier nicht so anstrengend an, da angenehme Atmosphäre und kein Werbe- und Postingmüll (zumindest momentan)

      👉 Die GUI lässt einen leichteren Umstieg von X vermuten

      Technisch:

      👉 bsky.app (Browser) zeigt nur Postings der letzten 24 Stunden an

      Hashtags  lassen sich via Thread Mode einstellen, siehe Screenshot von @dersteh:

      👉skyfeed.app ermöglicht Postinganzeige von sieben Tagen, Feedeinrichtungen als # und eine netzweite Suche über alle Beiträge (auch länger als 7 Tage im Netz). Achtung, nicht irritiert sein: Benötigt ein eigenes Passwort. Man wird vom Tool hin- und eingeführt …

      👉 Tweetdesk nun auch mit Hashtag- und Notificationeinbindung. Achtung, nicht irritiert sein: Benötigt ein eigenes Passwort. Man wird vom Tool hin- und eingeführt …

      👉 Für iPAD: Graysky-App, Skeetsapp

      👉 Mastothread: Tolles Tool (zumindest für mich) von Ralf Stockmann, gemäß seines Mottos: Compose, Split, Share! – Stitching Ideas into Threads – From Long Reads to Bitesize Posts! Auf 300 Zeichen einstellen!

      👉 ClearSky Search Tool: RA Martin Steiger stelltdas Tool so vor: So sieht man, welche Nutzer welche anderen Nutzerinnen blocken (und umgekehrt)

      👉 Patricks Thread mit vielen Tipps (dazu müsst ihr eingeloggt sein) – wird von ihm gepflegt bzw. regelmäßig mit Updates versehen

      👉 Posts, Thread von BlueSky anzeigen (ohne selbst einen Account besitzen zu müssen, z. B. zur Weiterleitung an die Kolleginnen und Kollegen …): Skyview

      Hier ein Beispiel (embed-Mode)

       

      Missing:

      👉 Lesezeichen

      👉 PM

      👉 GIF

      👉 Edit-Button (wie bei 🦣 …)

      Ein letzter Tipp für Windowsuser, denen die Emojis fehlen:

      Lösung: Windowstaste plus „Punkttaste“

       

      Update November 2023:

      👉 Sascha Pallenberg mit einem videografierten (Anleitungs)Update 

      Schlussbemerkungen

      Derzeit gibt es eine Reihe von Blog-Artikeln, die sich mit der Umstellung von Twitter auf Mastodon vs. Bluesky beschäftigen. Den Anfang machte Jan Martin Klinge. Es folgten Nele Hirsch und Boris Pohler. Sie zeigen, wie kontrovers die Meinungen sind. Ich selbst stehe eher auf der Seite des vierten Beitragenden Matthias Lausmann (alias Herr Mess):[2]https://herrmess.de/2023/09/12/blue-sky-vs-mastodon/

      Bluesky erscheint da seit ein paar Wochen etwas weiter. Von Anfang an bekommt man ein Angebot serviert. Man buhlt förmlich um die Aufmerksamkeit des Neuankömmlings. Entsprechend akzeptiert fühlt man sich gleich beim ersten Log-In. Vor allem, wenn dort sofort alte Bekannte umherwuseln, von denen es kurz vor Schulbeginn in Bayern nur so wimmelte. Es war fast wie ein Klassentreffen. Ich war keine zwei Stunden online und freute mich ohne großes Zutun über 100 Follower, die man seit dem Weggang von Twitter aus den Augen verloren hatte. Das ist schon putzig. Und der Umgang wird dadurch wieder genauso familiär wie früher, als das Twitterlehrerzimmer noch ein inspirierender Ort der Begegnung war. Aktuell wird noch deutlich mehr geflauscht und gefeixt, als ich es je bei Mastodon erlebt habe. Und das gefällt mir. Ob dieser Anfangsoptimismus aber anhält, bleibt abzuwarten. (…) Ich schau mir Bluesky mal weiter an. Mastodon bleibt aber vorerst mein Ankerpunkt.

      … Stay tuned …

      #FediLZ: Alternative zu Edutwitter

      Nun ist es bald so weit, der Edutwitter-Handle @Bot_twLehrerZ stellt bald seine Arbeit ein. Denn ab dem 13. Februar wird die Nutzung der dafür notwendigen APIs kostenpflichtig. Das Preismodell beginnt bei 100 US-Dollar/ Monat. Und nicht nur das. Auch Tweets werden eingeschränkt: Bis zu 1500 Tweets im Monat – das ist die neue Obergrenze für kostenlose Konten [1]https://twitter.com/TwitterDev/status/1623467615539859456. Und weiter heißt es bei dem Anbieter, dass dies

      • sehr wichtig für unser Ökosystem sei,
      • man Spam verhindern und
      • wirtschaftlich wieder auf die Beine kommen möchte.

      Darüber hinaus hebt Twitter Blue das 280-Zeichen-Limit auf. Und klar, auch das gibt es nicht für lau: 8 US-Dollar im Monat werden für den Twitter-Blue-Haken fällig. Dafür wird man vermutlich auch hierzulande die Möglichkeit erhalten, 4000 Zeichen in einem Tweet zu verfassen (zurzeit nur in den USA verfügbar). Dort sind bei den umfänglichen Tweets zunächst weiterhin nur 280 Zeichen sichtbar, verbunden mit einem „Ausklappen“-Button. 

      Da hört bei vielen endgültig der Spaß auf. Der Macher @Cermit3273 des Edutwitter-Handle @Bot_twLehrerZ schreibt:

       

      Ihm geht es so wie mir und vielen anderen aus dem Edutwitter. Und doch sollten wir unsere Koffer packen in Richtung Fediverse. Ich habe bereits mehrfach über meinen Umstieg berichtet und fasse meine Erfahrungen im Folgenden nochmals zusammen. Für Fediverse spricht die …

      • Privatsphäre: Im Fediverse haben Sie mehr Kontrolle über Ihre Daten und können entscheiden, wer Ihre Beiträge sehen kann. Im Gegensatz dazu sammelt Twitter Daten über seine Nutzer*innen, die es an Dritte verkaufen kann.
      • Offenheit: Fediverse ist ein offenes System, das es Benutzer*innen ermöglicht, ihre eigenen Instanzen zu hosten oder bei bestehenden Instanzen beizutreten. Twitter hingegen ist ein kommerzielles Unternehmen mit einer zentralisierten Struktur.
      • Gemeinschaft: Fediverse bietet eine starke und inklusive Online-Gemeinschaft, die Twitter nicht hat. Hier können Sie sich mit anderen über gemeinsame Interessen austauschen und vernetzen.
      • Technische Freiheit: Im Fediverse haben Sie mehr Freiheit bei der Gestaltung Ihres Profils und der Verwendung von Tools und Funktionen. Es gibt auch weniger Einschränkungen für die Veröffentlichung von Inhalten, die auf Twitter möglicherweise blockiert werden.

      Darüber hinaus ist denkbar, dass die regionalen Medienzentren die Koordination übernehmen, z. B. durch einen Kooperationsvertrag zwischen Kultusministerium und Kommune. Das schließt bis heute den Bereich Fortbildung noch nicht ein. Ist naheliegend, wie man am Beispiel Wetteraukreis nachvollziehen kann:

      • Der Bereich Schul-IT und Medienzentrum ist für die schulische IT-Infrastruktur und Ausstattung an den Schulen des Wetteraukreises verantwortlich. Dabei fungiert er als Schnittstelle zu etwa 4.000 Lehrkräften, – die wiederum an fast einhundert Standorten mit jeweils mindestens zwei Netzwerken arbeiten.
      • Der Bereich Schul-IT und Medienzentrum beschafft alle schulischen Endgeräte und sichert deren Betrieb. Das betrifft beispielweise Computer, iPads, Drucker oder interaktive Schultafeln.
      • Das Medienzentrum stellt auch Medien für den Unterricht bereit, betreut das Lernmanagementsystem und erstellt im Fünf-Jahres-Rhythmus den schulischen Medienentwicklungsplan.

      Als Kommunikationsplattform ist eine eigene Mastodoninstanz denkbar. Das befördert zudem die informatische Kompetenzförderung im Kontext zu dezentralen Netzwerken und in Abgrenzung zu kommerziellen Anbietern wie Metaverse, Twitter, Instagram, TikTok u. v. m.

      Die ersten Schritte

       

      Instanz und erste Arbeiten

      Die ersten Überlegungen gelten der Instanz. Ich selbst habe bildung.social gewählt, eben weil ich mich mit Nutzer*innen aus dieser Bubble vernetzen möchte. Eine Alternative kann eine regionale Instanz (Link führt auf eine Openstreetmap) sein, z. B. norden.social, nrw.social. Das hat den Vorteil, dass man schnell auf Beiträge mit Informationen über die Region geführt wird. Die bekommt man natürlich auch via bildung.social, aber dazu muss man Personen aus der Region identifizieren und ihnen folgen. Oder Hashtags identifizieren und folgen. Wer sich noch nicht entscheiden kann/will: Man kann jederzeit die Instanz wechseln, verliert allerdings die eigenen Beiträge, muss die Liste derjenigen, denen man folgt, exportieren und in der neuen Instanz importieren. Die Follower werden automatisch umgebucht, da muss man nichts tun.

      Wie findet man eine Instanz? Eine Übersicht auf deutsche Instanzen findet ihr unter https://contentnation.net/de/favstarmafia/artikel2 und wenn ihr ein wenig Hilfe bei der Auswahl benötigt, dann schaut Euch doch einmal dieses kleine Tool hier > https://instances.social/an.

      Nun registrieren und dann beginnt die Handarbeit. Denn: Man darf (noch) nicht den Komfort von Twitter & Co. erwarten. Mich hat die Einrichtung an meine damaligen Usenet-Zeiten erinnert.

      Recht schnell umgesetzt ist die eigene Profilbeschreibung. Bitte unbedingt ausfüllen, damit man sich gegenseitig findet. Wer eine eigene Webseite besitzt oder einen Blog betreibt, der nutzt die sogenannten Tabellenfelder. Sie dienen der weiteren Eigenschreibung, etwa zur Linken mit z. B. Mein Blog, Pronouns, … und zur Rechten mit https://…, he/him, … Mit der Verifizierungsoption kann man sich einen ✔️ erzeugen. Einfach den hinterlegten Codeschnipsel in die eigene Webseite einbauen und ggfs. mit einem „display:none“ hinterlegen, dann erhält man schnell einen grünen Hintergrund, wenn man folgendem Tipp von @Linkshaender (aka Armin Hanisch) folgt:

      Zuerst den Code, bei mir: <a rel=”me” style=”display:none” href=”https://bildung.social/@m_drabe”>Mastodon</a> einbetten. Dann das Profil ausfüllen und abspeichern. Offensichtlich überprüft das System in dieser Sekunde den Link und wenn es den Code findet, werden die Tabellenfelder grün hinterlegt.

      Gewusst wie …

      User*innen 

      Ziel eines sozialen Netzwerks ist natürlich die Kommunikation mit Kolleginnen und Kollegen. Nur wie finden?

      • Ein erster Zugang gelingt mit einer Tabelle von @herr_mess@bildung.social. Er schreibt: So, liebe #FediLZ Kollegen. Zur besseren Vernetzung untereinander habe ich online eine Tabelle erstellt, in die sich jede Lehrkraft eintragen kann, die will. Tragt bei den Kategorien ein, so viel ihr wollt. Name, Blogs, social media. Off you go. Zum dazugehörigen Blogbeitrag: Wege aus dem LZ-Chaos

      • Wie nun die User*innen finden, denen man auf Edutwitter gefolgt ist? Dazu kann man ein kostenloses Tool einsetzen, das Benjamin Mamerow in einem Blogbeitrag vorstellt. Oder selektiver: https://www.movetodon.org
      • Oder den Account bei medibubble.org anlegen. Dann entweder hier und dort den Mastodon-Benutzernamen mitteilen und alle, die Dich kennen, zum Folgen auffordern oder ein Tool verwenden, um die Leute wiederzufinden, zB movetodon.org.
      •  Oder händisch die Teilnehmer*innen aus dem #twlz suchen. Viele Edutwitter*innen haben in den letzten Tagen ihren Profilnamen mit der sogenannten Fediverse-Adresse gefüttert. Meine heißt z. B. @m_drabe@bildung.social, Neles lautet  Nele (ebildungslabor@digitalcourage.social) hat zur Suche ein kurzes Video erstellt:

       

       

       

       

      Hashtags einrichten

      • Hier empfehle ich zunächst #neuhier und #FediLZ (als das Äquivalent zu #twlz). Bezüglich der Einrichtung hat mich der Tipp von Steffen Voß (@kaffeeringe@social.tchncs.de) weitergebracht. Er schreibt: Im Browser
        • 👉 Einstellungen/Aussehen
        • 👉 Häkchen bei “Fortgeschrittene Benutzeroberfläche benutzen” – Dann sieht es aus wie bei #Tweetdeck, wenn Du das kennst.
        • 👉 Du klickst auf ein Tag
        • 👉 Das öffnet sich in der rechten Spalte. Da klickst Du oben auf die “Einstellungen” und dann auf “Anheften”.
        • 👉 Das macht das Hashtag in einer neuen Spalte auf. Wenn Du da oben auf die Einstellungen klickst, kannst Du weitere Hashtags hinzufügen.
      • Für fachbezogene Beiträge empfehlen sich folgende Hashtags (immer auf Groß- und Kleinschreibung achten!):
        • sprachlich – künstlerisch – sportlich: #deutschEdu #englischEdu #franzoesischEdu #musikEdu #kunstEdu #sportEdu
        • NWT / MINT: #biologieEdu #chemieEdu #informatikEdu #mathematikEdu #physikEdu
        • Gesellschaftswissenschaften: #erdkundeEdu / #geographieEdu #geschichteEdu #sowiEdu #wipoEdu #religionEdu
        • Unterrichts- und Schulentwicklung: #schulleitung
        • Wer nun Posts veröffentlichen möchte, kombiniert die Hashtags mit #FediLZ, also z. B. für Mathe: #mathematikEdu #FediLZ

      Nachrichten schreiben: An wen eigentlich?

      Es gibt vier Optionen. Wird ein Post

      1. Öffentlich (Icon Weltkugel) gestellt, dann ist er für alle lesbar
      2. Ungelistet (Icon: offenes Schloss) gestellt, dann ist er nicht in der öffentlichen Timeline sichtbar
      3. an Folgende (Icon: geschlossenes Schloss) gerichtet, dann ist er nur für diejenigen sichtbar, die mir folgen
      4. Direkt (Icon: Nachricht) verschickt, dann gelangt er nur an diejenigen, die erwähnt werden

      In der metatext App sieht das z. B. so aus:

       

      Apps & Tools

      Ich selbst nutze die Desktopvariante fürs Kommentieren und Schreiben. Weil ich die Spaltendarstellung bevorzuge. Erst recht, wenn ich mehrere Hashtags nebeneinander dargestellt bekommen möchte. Gleichwohl gibt es viele, die für sich andere Varianten gefunden haben und bevorzugen:

      • iOS: metatext, mastoot, toot!, tooot
      • android: mastodon, tusky, toothon, 11t

      Ich setze metatext für die „Benachrichtigungsoption“ ein. Für eine Bearbeitung wechsle ich dann in die Safari-Desktop-Version. So passt das für mich am besten.

      Noch eine Bemerkung zur iOS- App des Entwicklers (mastodon). Sie ist nicht zu empfehlen. Zu wenig wurde daran gewerkelt und angepasst.

      (Micro)Fortbildungen

      Und abschließend noch ein Service für diejenigen, die Fort- und Weiterbildungsaktionen planen (man muss ja das Rad nicht immer neu erfinden, oder?):

       

      Schlussbemerkungen

      Ich empfehle Fediverse uneingeschränkt. Meine ersten Erfahrungen, inhaltlich wie kommunikativ sind positiv und machen Lust auf mehr. Ich schätze …

      1. Die Möglichkeit, einen Gedankengang mit mindestens 500 Zeichen zu beschreiben.
      2. Keinen Algorithmus, der (bestimmte) Personen und Themen pusht.
      3. Meine Timeline selbst gestalten zu können und last but not least
      4. keine Werbung.

      Fehlende Suchfunktion

      Allerdings, und das soll nicht unerwähnt bleiben, muss man sich den einen oder anderen Workaround überlegen, z. B. bei der Suchfunktion. Die gibt es bei Fediverse nämlich schlicht nicht. Auch Lesezeichen gehören nicht wirklich zur Methode der Wahl. Denn viele Admins bitten User*innen, die Löschung der Nachrichten auf z. B. 30 Tagen einzustellen. Manche (z. B. diejenigen mit vielen Sternchen und Weiterleitungen) mögen erhalten bleiben und doch bleibt nichts anderes übrig, als eine lokale (Speicher)Variante zu finden.

      Podcast un FAQ zum Thema

      Wenn man die technischen Klippen überwunden hat, trifft man auf ein soziales Netzwerk, das sich kultiviert mit aktuellen Fragestellungen der Bildungswelt und darüber hinaus auseinandersetzt. Und da das alles kein Selbstläufer ist, sollten die Spendenaufrufe der Instanzanbieter wohlwollend unterstützt werden. Damit sind Laufzeit, Systempflege (in Form von Aufträgen an Freelancer) der Instanz und vieles mehr gesichert. Für einen Einblick in die Arbeit der Admins empfehle ich einen Podcast BZT098: Moderation einer Mastodon-Instanz von Guido Brombach (@gibro@bildungs.social) und Felix Schaumburg (@schb@nrw.social) mit ihrer Gästin Leah (@leah@chaos.social) und für Fortgeschrittene sei der FAQ zu Mastodon: Das meiste aus der Twitter-Alternative herausholen vom Heise-Verlag empfohlen

      … Stay tuned …

      Titelbild: @https://mastodon.social/about