20 – Schulentwicklung: Selbstevaluation

So ganz überraschend kommt das ja nicht (hier am Beispiel der HPI- Schulcloud):

 

 

Ähnlich klangen auch die Hiobs- Botschaften zu mebis, it’s learning, lernsax und weiteren Schulcloudanbietern. Wieso zeigen sich Schulen bzw. Lehrkräfte so überrascht? Wir haben das alles ja bereits beim ersten Lockdown erlebt. Warum sollte das jetzt anderes laufen? Keiner hat in den Sommermonaten entsprechende Szenarien durchgespielt. Ganz sicher auch eine Nachlässigkeit der Ministerien und Cloudanbieter. Und: Hackerangriffe und/oder ein Caching- Fehler wegen eines vor Tagen aufgespielten Updates kommen auch in der „freien Wirtschaft“ vor. Verhindern muss man aber das Gefühl von Handlungs- und Orientierungslosigkeit bei Eltern wie auch Schülerinnen und Schülern.

Anna Günther (SZ) kann nur man nur beipflichten1:

Statt besonnen nach Lösungen zu suchen, schleudern viele Lehrkräfte ihre Wut in den sozialen Medien. (…) Zumal findige Lehrer ihre Schüler halt anders beschäftigt haben.

Wie nun „besonnen“ nach Lösungen suchen?

 

1. Befragung der Schulgemeinde

Für eine erste Orientierung kann eine vom Kultusministerium Bayern beauftragte Umfrage dienen. Man erhält validierte Items und kann sie in eigene Fragebögen einbauen. Die Fragen an die Erziehungsberechtigten finden sich in der nicht mehr aktiven Befragung, die der Schülerinnen und Schüler entweder in diesem pdf- Dokument oder in dieser, ebenfalls nicht mehr aktiven Befragung.

 

Aus der Auswertung ergeben sich Planungsideen, die man dann in ein Plan- Do- Check- Act (PDCA)- Verfahren einbetten kann. Ich habe dazu Mitte des Jahres eine Themenseite mit vielen Tipps und Materialien angelegt:

PDCA

 

 2. Pädagogische Konferenz mit SAMR und/ oder Schieberegler

Mehr die Didaktik der Lehrkräfte einbeziehend, aber ebenso zielführend sind die im folgenden vorgestellten Ideen, die man ebenfalls kurzfristig angehen kann.  Für eine pädagogische Konferenz schlage ich zwei Verfahren vor:

 

Das SAMR- Verfahren

Der Schieberegler

 

Was beiden Vorschlägen gemeinsam ist: Es lädt ein zu didaktischen Gesprächen. Das SAMR Modell ermöglicht darüber hinaus einen Stufenaufbau von analog nach digital, wie aber auch – und das wird bei Cloudausfällen besonders wichtig – vice versa. Mit diesen Modellen kann auch eine konzeptionelle Planung einer Integration digitaler Medien eingeleitet werden. Mit dem Ziel, das schulinterne Curriculum bzw. das Methodencurriculum geeignet zu ergänzen.  Auch hier empfehle ich die Umsetzung via PDCA Modell, sorgt es doch für eine professionelle Organisation und Transparenz.

 

3. SELFIE

Man kann für eine Medienkonzeptentwicklung auch einen anderen Einstieg wählen: Mit einer IST- SOLL Analyse durch eine Instrument der Europäischen Kommission: SELFIE – Wie kann Ihre Schule digitale Technologien noch besser für den Unterricht nutzen.

Und, man ahnt es bereits: Auch hier empfehle ich von Anfang an auf das PDCA Modell zu setzen, bereits bei den ersten Planungsüberlegungen.

Das erste Video ist an die Schulgemeinde, das zweite an die Lehrkräfte und das dritte – sehr gelungen, wie ich finde – an die Schülerinnen und Schüler gerichtet (englischsprachig, mit deutschen Untertiteln).

 

 

4. Selbstevaluationsbögen der ICILS-2018-Transferbroschüre

Soeben, kurz vor „Redaktionsschluss“ eingetroffen:

Dort findet sich u. a. der Link zur ICILS-2018-Transferbroschüre. Ich kann mir gut vorstellen, interessierende Fragestellungen aus den Selbstevaluationsbögen ab S. 95 für eine schulische IST- SOLL Analyse einzusetzen.

 

 

Schlussbemerkung

Noch einmal zurück zu den aktuellen cloudbasierten Systemeinbrüchen. Wie könnte eine „Quick and dirty“- Lösung aussehen?

Für ältere Jahrgangsgruppen kann man möglicherweise unser Konzept von uni-ol@schule adaptieren:

  • Briefing am Montag (synchron)
  • Individuelles Arbeiten bis Donnerstag (in der Regel asynchron, auf Nachfrage – Terminvereinbarung via Messenger – synchron)
  • Feedback am Freitag (synchron als Lerngruppe, asynchron individuell)

Synchron meint Videokonferenz, Präsenzphase, asynchron häuslicher Arbeitsplatz mit Zugriff auf Kommunikationsplattform (z. B. LMS). Man kann für die Präsenzphase dann auch die unterschiedlich kommentierte Idee von Peter Altmaier nutzen: Nutzung von zusätzlichem Hotel- und Gaststättenraum, um den Hygiene- und Abstandsregeln gerecht werden zu können. Außergewöhnliche Zeiten benötigen außergewöhnliche Lösungen

Des Weiteren nützen zur Unterstützung dieses Settings die von Herbert Hertramp modifizierten Unterlagen von Kristina Wahl, die kürzlich in den Twitternetzwerken vorgestellt wurden:

 

Oder, ein Vorschlag aus einer Hamburger Reformschule. Die Schule hat sich die Förderung eines hohen Selbstständigkeitsgrads der Schülerinnen und Schüler auf die Fahne geschrieben. Das ist natürlich einzuüben:

 

Viel Erfolg bei der Suche und Umsetzung Ihres Erfolgsrezepts!

19 – Kurzweil III: Spiele

Vor einiger Zeit bat Philippe Wampfler um Spielideen für Tablets.

 

Das kam super an. Grund genug, die Liste hier vorzustellen:


 

 

Und noch einige Spielanregungen:

 

 

Viel Spaß!

 

18 – Unterrichtsentwicklung: Informatik – MINT

Was waren für mich die interessantesten Momente 2020 bezüglich meiner drei Unterrichtsfächer Mathematik, Informatik und Sport?

Nun, einige Beiträge

  • entführen uns in neue Unterrichtsdimensionen, 
  • sind co- creativ entstanden und
  • machen einfach Spass, das Fach neu kennenzulernen. 

Let’s dive in:

Informatik

Einige der folgenden Beiträge sind auch Lehrkräften gewidmet, die junge Altersgruppen an das anspruchsvolle Fach heranführen. Das eröffnet dann auch Möglichkeiten, in höheren Jahrgangsstufen Themen anzusprechen, die je nach Fragestellung sehr herausfordernd sein können. Einleitend dazu zwei Vorträge. Der eine zum Thema Algorithmus, der andere zum Thema Umgang mit Datenbanken.

Am Vortrag von David Kriesel (linke Spalte) beeindruckt mich die unglaubliche Faszination, die ein solches Thema bei der Zuhörerschaft auslösen kann. Man kann förmlich eine Stecknadel fallen hören …

Von Dr. David Weiß erfährt man, was informatisch hinter einer online gesteuerten Umfrage steckt (hier arsnova). Das Video liefert daher Anregungen für einen fächerübergreifenden Ansatz, wenn man z. B. Umfragen in der Lerngruppe durchführt und die Frage aufwirft, wohin die Daten gehen, wie sie ausgewertet werden und wie sie wieder auf den Bildschirm zurückkommen. Klasse Idee für den eigenen Unterricht, zumal sich daraus viele Inhalte aus dem Curriculum abdecken lassen. Und das Ganze gleich auch noch interdisziplinär. Noch zwei Hinweise zum Video: Möglicherweise muss man mit der Maus über eine große, weiße Fläche fahren, um die Videosteuerung angezeigt zu bekommen. Der Ton wird mit dem „Auftritt“ des Referenten (ab ca. 2:30) deutlich besser.

Es macht Lust, in der Oberstufe die entsprechenden Lehrplanthemen so einzuleiten. Die Schülerinnen und Schüler werden sich ganz anders motiviert mit den dahinter stehenden Fragestellungen auseinandersetzen.

Der Medienpädagogik Praxis- Blog stellt in einem Beitrag eine Idee vor, die angesichts der kaum vorhandenen Medien in Grundschulen gar nicht so absurd erscheint: Informatik ohne Computer.

Anders als die Bundeskanzlerin vor ein paar Jahren formulierte, müssen Jugendliche zwar nicht Programmieren lernen. Aber ein paar grundlegende Kenntnisse über die Funktionsweise digitaler Geräte und Strukturen sollten dennoch bekannt sein. Ein Mittel dazu ist die Methode „CS unplugged“, die Verdeutlichung informationstechnischer Grundlagen ohne die Nutzung von Computern.

Der nächste Tipp kommt von der bekannten Calliope gGmbH:

 

 

Und zum Abschluss noch ein Literaturhinweis: Ludger Humbert wirbt unermüdlich für einen Beginn des Informatikunterrichts ab Klasse 1. Der Springer Verlag hat einen Beitrag zu diesem Ansatz online gestellt: 

Informatik – Kompetenzentwicklung bei Kindern

In der Zusammenfassung heißt es:

Informatik ist notwendiger Bestandteil der allgemeinen Bildung. Die offensichtliche Durchdringung aller Lebens- und Arbeitsbereiche mit Artefakten der Informatik führte zu einer gesellschaftlichen Diskussion über die notwendigen informatikbezogenen Voraussetzungen in der schulischen Bildung. (…) Die von der GI in den Empfehlungen zu einem Gesamtkonzept zur informatischen Bildung im Jahr 2000 vorgenommene Gesamtsicht auf die Bildungsbiographie wurde für alle weiterführenden Schulen, für die gymnasiale Oberstufe und zuletzt für den Primarbereich ausgearbeitet. Inzwischen hat Informatik als Schulfach in sieben von 16 Bundesländern Eingang in den verpflichtenden Bildungskanon für die weiterführenden Schulen gefunden. Es ist notwendig, sich der Ermöglichung informatischer Bildung bereits in der Grundschule konstruktiv zuzuwenden.

MINT

Im Folgenden stelle ich eine Reihe von Publikationen vor, die eine Vielzahl von Anregungen für den MINT Unterricht liefern.

SINUS ist ein „Produkt“ des PISA-Schocks aus der Jahrtausendwende. Mit der Einführung der Bildungsstandards haben sich renommierte Fachdidaktiker die Frage gestellt, wie der Mathematikunterricht neu gestaltet werden kann. SINUS war als länderübergreifendes Angebot des IPTS in Kiel gedacht, das durch die Vernetzung vieler Lehrkräfte aus den Landesinstitutionen eine Neuausrichtung des Mathematikunterrichts initiieren sollte. Das gelang vor allem durch Aufgaben, die nach Problemlösungen und Modellierung fragten.

Mit dieser Veröffentlichung wird ein darüber hinaus gehende Ziel verfolgt:

Mit dem vorliegenden Band werden praxiserprobte Materialien und Ergebnisse vorgestellt, die in der sechsten Phase des SINUS-Projekts entwickelt wurden. Die einzelnen Projektbeiträge unterstützen Kolleginnen und Kollegen in den mathematisch-naturwissenschaftlichen und informatisch-technischen Fächern bei der Planung und Gestaltung eines Unterrichts, der die Heterogenität der Lernenden in den Blick nimmt und individuelle Lernprozesse ermöglicht.
Ein besonderer Fokus liegt dabei auf einem handlungsorientierten und zugleich kognitiv aktivierenden Unterricht, der Lernchancen auf unterschiedlichen Niveaustufen eröffnet – gemeinsame Zielrichtung aller Teilprojekte ist ein am Verstehen orientierter differenzierender Unterricht.

Dazu passend die

sowie ein Tweet von @Mundo:

 

Schließlich noch eine Empfehlung für die Primarstufe:

 

 

 

17 – Unterrichtsentwicklung: Sport

Was waren für mich die interessantesten Momente 2020 bezüglich meiner drei Unterrichtsfächer Mathematik, Informatik und Sport?

Nun, einige Beiträge

  • entführen uns in neue Unterrichtsdimensionen, 
  • sind co- creativ entstanden und
  • machen einfach Spass, das Fach neu kennenzulernen. 

Let’s dive in:

Sport

Bewegungsangebote für Schüler*innen (LSB NRW)

ALBAs tägliche Sportstunde  (Grundschule)

 

FORTNITE für den Sportunterricht

 

Dieser Tweet hat hohe Aufmerksamkeit erzielt, auch weil er uns Sportlehrkräften neue Möglichkeiten in den Sporthallen eröffnet:

Ich habe mit dem Schulleiter aus Bielefeld einmal Kontakt aufgenommen, um mehr zur Umsetzung zu erfahren. Und? Überraschung: Es handelt sich um eine Eigenkonstruktion, d.h. Monitor (4K, 70 Zoll) ausgesucht, Konstruktionskizze erstellt und Auftrag an einen ortsansässigen Betrieb gegeben. Dazu gleich noch eine Musikanlage installiert. Das Investitionsvolumen von rund 6000 € konnte über ortsansässige Firmen (Spenden) und den Förderverein eingesammelt werden. Nun nutzt die Schule die Installation nicht nur für den Sportunterricht, sondern auch für Veranstaltungen wie z. B. Einschulungen, Abschlussveranstaltungen, Infoabende, Theateraufführungen u. v. m.

Nun zu möglichen Apps und Ideen. Manche sind richtig, richtig cool…

 

sportunterricht.ch Lehrunterlagen, Tools &. Co

Bildquelle: Marc Seegers

Vielfach positiv in Netzwerken hervorgehoben …

Mit Hudl habe ich auch ganz gute Erfahrungen gemacht …

Cool 1: Lü – Interactive Playground

Cool 2: E – Sport Turnier

16 – Unterrichtsentwicklung: Mathematik

Was waren für mich die interessantesten Momente 2020 bezüglich meiner drei Unterrichtsfächer Mathematik, Informatik und Sport?

Nun, einige Beiträge

  • entführen uns in neue Unterrichtsdimensionen, 
  • sind co- creativ entstanden und
  • machen einfach Spass, das Fach neu kennenzulernen. 

Let’s dive in:

Mathematik

Ich habe Anfang März bereits in einem Beitrag analog – digitale Transformationen im Mathematikunterricht (MU) vorgestellt. Es kommen Fachdidaktikerinnen und -didaktiker zu Wort, die den MU nicht nur analysiert, sondern – und das ist sehr lobenswert – auch Praxisbeiträge entwickelt haben. Viele Unterrichtsmaterialien sind sofort nutzbar, andere dienen als Anregung bzw. benötigen Vorbereitungszeit.

Transformation analog – digital: Mathematikunterricht

 

Der nächste Beitrag zeigt die #twlz, #Mathe- Power! Der Kollege @Ind137 hat eine Frage ins Netz gestellt, die uns Mathelehrkräfte immer wieder herausfordert:

Wie kann man verkettete Funktionen einfach und optisch darstellen?

Die linke Spalte zeigt die Anfrage, die rechte die Zusammenfassung der Ergebnisse, angereichert um die Umsetzung der Anregungen aus dem „Twitter-Kollegium“.

 

Ich würde übrigens den Schülerinnen und Schülern alle Lösungen anbieten: Zu verschieden sind für die Schülerinnen und Schüler die Voraussetzungen und Zugänge zum Fach. So kann sich dann jede(r) die für sie/ ihn passende Darstellung aussuchen.

Hier nun zwei unterschiedliche Sammlungen von Apps & Tools zum Matheunterricht

Das letztgenannte Angebot gibt es bereits seit 2004 und ist fortlaufend ergänzt bzw. erweitert worden. Wegen Erreichung der Pensionsgrenze hat Andreas Meier ein Betriebsende angekündigt. Schön, dass er es ein weiteres Jahr dran gehängt hat. Vielleicht findet sich ja jemand bei mundo.schule oder WirLernenOnline.de, den Dienst zu übernehmen? Wäre schade, wenn das Ganze irgendwann einmal in der Versenkung verschwinden würde.

Das nächste Beispiel kommt von Jan Martin Klinge (@halbtagsblog):

 

Im Zuge der Schulschließungen durch das Corona-Virus kämpfe ich damit, meine Schülerinnen und Schüler für den Mathematikunterricht zu begeistern. Eine Einheit habe ich dazu in ein Abenteuerspiel verwandelt. Zahlreiche Anfragen und Kommentare haben dazu geführt, dass ich das gesamte Material in diesem Artikel aufgeschlüsselt zum Download anbiete.

Und gerade, quasi ganz frisch aus der Twitterpresse reingekommen:

 

 

Und weiter geht’s:

Die Mathearbeit kann man via Dropbox- Link abrufen.

 

 

Mit dem folgenden Tipp kombiniere ich zwei Unterrichtsideen: Hanno Kenst (@Seppi04748866) entwickelte eine Vorlage zu „Knack den Code“ mithilfe von XWords, einem kostenfreien Online-Kreuzworträtsel-Generator. Die Schülerinnen und Schüler nutzen dazu ein Lösungsblatt, das den Code ermitteln hilft. Und hier noch die (Auf)Lösung!

.Nun die angekündigte Kombi: Warum das Ganze nicht mit einem Trailer einleiten, so wie es  Phil Stangl in seiner Lerngruppe macht. In meinem Unterricht habe ich tatsächlich auch immer am Halbjahresende Bilanz gezogen. Allerdings nicht so einladend und motivierend, wie die beiden Kollegen es tun. Cool …

Und hier neue Ideen für den MU mit aktuellem Bezug:

 

 

Und zum Schluss eine vertonte Würdigung unseres megacoolen Faches ;–):